Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 15, 1911, Image 2

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    Nun habe ich meine beiden Bilder
in der Ausstellung glatt weg verkauft
und gleichzeitig verbietet mir der Arzt
Was nützt mir jetzt das schöne Geld?
Vielversprechend.
Eine Viertelstunde vor Beginn der
Vorstellung. An die Theaterkasse
tritt ein Herr mit den Worten: „Die
Plätze, die Sie mir da vorhin ver
kauft haben, sind, wie ich sehe, ziem
lich weit hinten. Könnte ich vielleicht
Vorderplätze dafür bekommen?"
„Ja," kommt es aus dem „Kasten"
heraus: „Nach Beginn der Vorstel
lung können Sie jeden beliebigen
Platz dafür eintauschen."
Poesie und Prosa.
Kie: Nein, dies« herrliche
satt von der 'Rumguckerei?
Nach berühmtem Muster.
Leise ziehts durch mein Gemüth,
Jetzt kann ich ruhig schlafen.
Denn mein Nachbar Bimmel zieht
Mit seinem Phonographen!
Zieh hinaus ins Nachbar-Haus!
Dich sollen noch andre genießen...
Wenn du die „Lustige Witwe" schaust.
Sag, ich laß sie grüßen!
O weh!
Mitt'n verwechselt!"
Das ist Betrug. Händlerin: Ach
schtn.
nne Fuß großer als der andere
Verkäufer: Im Gegentheil!
Ich finde, der eine ist kleiner!
Ter ängstliche Hausbesitzer.
„Habe einen Etagenbewohner im
Verdacht, daß er heimlich ausrücken
will!"
(Einem Schnupfer zum Geburtstag
auf die Dose.)
Mag auch die böse Welt
Das strahlende gern schwärzen.
Du magst noch manches Jahr
Staub ins Erhab'ne zieh'n.
Reisebekanntschaft.
Engländer: Dann sein Ihnen mei
ne Pfeife wohl auch sehr viel unange
nehm?
Dame: Ich muß gestehen, ja.
Engländer: Das sein schade, aber
Sie werden sich müssen gewöhnen an
das, weil Sie sehr gut gefallen mir
und ich Sie werde Heirathen.
Gute Ausrede. Frau:
„Wann kamst du denn eigentlich ge
stern nach Hause, lieber Mann?"
Mann: „Ich weiß es wirklich nicht,
meine Liebe, ich war so verlegen, weil
es so spät war, daß ich der Uhr nicht
in's Gesicht zu sehen wagte."
Durchschaut.
A„Hun^^>ngescha>f"
B.: „Ja. ich bin jetzt fabelhaft so
ber, alles hinter mir."
A.: „Verstehe und du bist nun
und nach schon auf den Hund
—V ölkerfriede. Hauptmann:
Aber, aber. Herr Leutnant, Ihnen
steht ja ein Knopf auf soweit sind
wir denn Gott sei Dank noch nicht
Reiche Kinder unter sich.
„Mit der ich nicht spie-
Weißt du nichts anderes?"
Der Zauberer.
Alle um ihn herum unterhielten sich
großartig, aber Mr> Frederick Boyson
saß verlassen und niedergeschlagen in
seiner Ecke. Ab und zu bemerkte
jemand seine Traurigkeit und wandte
sich höflich an ihn. Aber da er nur
mürrisch Antwort gab, ließ man ihn
sitzen und raunte sich gegenseitig Be
merkungen zu über ihn.
Mr. Boyson sah nur, daß Miß
Hilda Wenlock »für jeden außer ihm
einen freundlichen Blick, «in freundli
ches Lächeln hatte, und verstohlen
verfolgte er jede Bewegung von ihr.
Man weiß doch nie, was man von
einem Mädel zu halten hat, murmeüc
er.
„Sie hat sich um Dich bemüht und
Dich ermpthigt, bis Du nahe dran
warst, um sie anzuhalten; und dann,
ganz plötzlich, ohne jeden Grund, Hai
sie scheinbar Deine Existenz ganz
vergessen. Ich wollt« nur, ich hätte
diese Einladung nicht angenommen."
„Es wird eine gemischte Gesellschaft
sein, Mr. Boyson, meist junge
Leute, und ein paar Kinder."
Ein« gemischte Gesellschaft o
ja! Sonst, sagte er bitter zu sich selbst,
würde ein Mensch wie Herbert Pin
son, der sich beim Sprechen so unver
schämt dicht an Miß Wenlock heran
drängte, auch niemals das Inner«
des Hauses gesehen haben. Mit zu
sammengebissenen Zähnen starrte er
nach dem Paar hinüber. Die Gast
geberin mußte ihn zweimal anreden,
bevor er es hörte.
„Ganz allein? Das ist nicht hübsch
Sie sollten mir helfen, die Gesellschaft
zu unterhalten. Was war das noch,
worin Sie solches Geschick hatten?
Ach richtig, ich weiß schon."
Mr. Boyson, wohl ahnend, was
jetzt käme, erröthete und fing an zu
stottern.
„Ach nein; ich kann ich —"
Mrs. Wenlock erhob ihre Stimme:
»Hören Sie bitte alle zu: Ich vermu
the, daß Sie alle schon von Mr.
Boysons Zauberkunststücken gehört
haben. Also, er hat versprochen,
ches.
zeigen," schloß sie triumphirend.
Mr. Boyson fand plötzlich alle:
Augen auf sich gerichtet, einige mi!
habe es überhaupt aufgegeben
also wirklich —"
Aber Mrs. Wenlock ging eilig wei
ter. Er zitterte heftig und wurde
naten erst hatte er sich verleiten las
sen, sein kleines Repertoire öffentlich
vorzuführen, und um ein Haar wär«
es ein fürchterlicher Reinfall gewor
den. Miß Hilda Wenlock war da
mals auch dabei, er erinnerte sich
gut, oder etwas Aehnliches."
Aber Mrs. Wenlock war verschwun
den, und als er si« nach langem Su
„Das ist doch nur falsche Beschei
denheit! Oder wollen Sie uns viel
leicht dadurch noch neugieriger ma
chen?"
I» —"
„Ich werde sie holen lassen. W!e
gut, daß Sie so nahe wohnen U?
brigens ist es ri«sig nett von Ihnen,
daß Sie so zur Unterhaltung bes
- im voraus."
Mr. Boyson wandte sich in h->'
ler Berzweislung fort.
„Es bleibt mir nichts übrig, a!<-
alles über mich ergehen zu lassen,"
sen wanderte er ruhelos aus und ab
ein Bild des Hammers. Und al?
einen Bissen hinunterwürgen. E:
dachte, er müsse Miß Wenlock einen
trostlosen Eindruck machen; aber sie
„Wir haben die Stühle gestellt,
Herr; und Ihr Kasten ist gekommen.
Und da>! gnädige Fräulein lassen
ob Ihnen nichts fehlt."
„N nein," erwiderte Mr. Boy
"„ Nichts?'
Da sie aber wartend hinter seinem
Stuhl stehen blieb, stand er auf und
folgte ihr.
—konnte er entwischen. Und dann
sollte ihn das Haus und Hilda
Wenlock gewiß nie wiedersehen
Verdrießlich machte er sich an die
Die Gastgeberin sah nach ihm.
„Na, alles in Ordnung? Nun kom
men Si« aber und essen Sie noch
s'"-"
Schwach widerstrebend ließ er sich
zurückführen. Als die Tafel aus
gehoben wurde, stürzte er ein Glas
W«in hinunter. Die übrigen Her-
standen umher und machten al-
Menge gegenüber.
„Sicherlich LH wissen Sie
alle, daß ich äh diese hm
Kunst nur aus Liebhaberei betrei
be. Und ich möchte wirklich nicht
behaupten das heißt meine
Kunststücke gelingen nicht immer ganz;
und ich zweifle äh ich meine,
für den Fall, daß sie gelingen, möch
te ich Sie bitten, Ihre Erwartungen
nicht zu hoch zu spannen, denn äh
Lautes Händeklatschen, mit dem
Mr. Wenlock im Hintergrund ange
klärungen. Er räusperte sich und
schnaubte sich geräuschvoll die Nase.
her.
„Zuerst äh habe ich hier ein
ganz gewöhnliches Kartenspiel. Will
eine der Damen oder einer der Her
ren freundlichst eine auswählen und
und sich merken? So, danke sehr.
Ich habe hier jetzt drei Stöße: in
welchem Stoß ist sie, mein Herr?
So, hier sind wieder drei Stöße
Im linken? Hm ich glaub« nicht.
Im mittleren? Hm ich will die
Karten mischen und vertheilen, und
die gewählte Karte," erklärte Boyson
tapfer „die gewählte Karte ist,
wenn ich nicht irre ich w«rde sie
mit meinem Zauberstab berühren
ist Carreau Sieben."
hinauf. Ein zustimmendes Nicken
„Richtig? S«h«n Si«, mein Zau
berstab irrt sich nicht. Sie möchten
sie wiedersehen?" Eine kurze Pause.
„Bitte und Ihre Karte, gnädige
Frau, ist: Carreau Zwei äh
war es, gab die Dame
zu. Mr. Boyson gewann etwas mehr
Vertrauen.
„Will noch jemand eine Karte aus
suchen. Ich habe einen scharfen Blick.
Ich werfe also das ganze Packet hier
aus den Tisch und lege jede Karte bei'
seite auxer der gewählten. Hm
stören. Also, Herzas?"
Zögernder Beifall folgte.
„Dieser kleine Trick, möchte ich er
— äh ach, der Name ist mir au
genblicklich entfallen, aber, hm
mein nächstes Stück wird sein," fuhr
Mr. Boyson hastig fort, „irgendeine
Taschenuhr vor ihren Augen entzwei
zumachen und sie dann unversehrt zu
rückzugeben. Die Uhr dars ich
bitten, mir eine zu borgen —"
Allgemeines höhnisches Gelächter.
Er konnte sich nur schwer verständlich
machen. Mr. Wenlock ließ sich end-
Hut ist leer. Wollen Sie, bitte,
Mr. Boyson stutzte und starrte nach
„Die Uhr also also —"
Wenlock überrascht.
„Aber die trug ich doch gar nicht.
Ich ließ sie doch in meinem Schlaf
rung. bst ,S'
r«n nicht oben. Bravo! Bravo!"
Es währte eine halbe Minute, bi»
der Zauberkünstler fortfahren konnte.
„Jetzt LH will ich dieses Ta
schentuch mein eigenes, aber ein
ganz gewöhnliche«: untersuchen Sie
es, bitte in irgend etwas ver
wandeln. So diesen Schirm setz.«
ich hierher schwinge meinen Zau
berstab so. Will, bitte, einer der
Zuschauer den Schirm aufnehmen?"
fen bunter Flaggen
.Du kannst sie fortnehmen, mein
Junge. Was was um Eoites
„Mein Meerschweinchen!"
das Thier anstarrte und sich den
Schweiß auf der Stirn trocknete.
„Großartig! Wie, um Gottes wil
len, konnten Sie wissen, daß wir ein
bern?"
Mühe, seine Gedanken zusammenzu
halten. Aber als er einen Apfel
vom Tisch nach dem Ofensims ver
tige Vorstellung, meine Damen und
Herren. Ich danke Ihnen verbind
lichst für Ihre freundliche Aufmerk -
„Meine verehrte Mrs. Wenlock, daß
nicht!"
verstehen, nicht wahr?"
Er wandte sich hastig nach der
boshaften Stimme um und sah di'
rekt in Miß Hilda Wenlocks unschul
dizeS Gesicht.
„Lassen Sie das doch niemand hören!"
Mr. Boysons Herz schlug unge
stüm. Als sie, ihm einen heimlichen
genommen. Ich wollte Ihnen nur
etwas helfen. Ich fand es zu häß
lich von Mutter, Sie zu —"
„Aber wie —"
Während Sie noch im Speisesaal
waren, hatte ich ein paar Minui-n
Zeit. Ich kannte Ihre alten Trick?
Miß Wenlock sah zu Boden.
„Ich ich bin Ihnen also doch
nicht ganz gleichgültig?"
Ihre Antwort war kaum zu hö
ren. Aber Mr. Boyson suchte mit
den Fingern in seiner Westentasche.
auf. „Hokus-pokus, eins zwei
drei! Und was erscheint?"
„Dieses hier!" erwiderte der Zau
berer keck. „Ich möchte wissen, oh
das an Ihren Finger paßt."
betrachteten; ich stand unbemerkt hin
ter Ihnen. Manche Männer sind
zu voreilig! Bevor Sie mich llber
haupt gefragt hatten, legten Sie sich
das zu Sie mußten unbedingt «t
-lerbeste von allen!"
Sin vernichtend«« Urtheil.
Von einem Dozenten, der es sich
rend des Vortrags an der Bank zn
schaffen machte. Um sich Gewißheit
zu verschaffen, sei er dann einmal
mich Schluß der Vorlesung in den
Kommilitone' auf dessen Gefolgschaft
er so stolz gewesen war, in die Bank
nach offenbar mühevoller Arbeit den
Spruch eingeschnitzt hatte: „O, wenn
ich doch ein Vöglcin wär' und Flü
gel hätte."
Wnnderba?-- Wirkung.
lesist eingeschlafen. Wenn ich nur wüßte, ob ich mich über den Erfolg
Der Philosoph.
»Ick sage dir, wenn einer dir sagt: „Die Arbeit ist süß", so kik'n dir an.
un' wirst sehen, es is ein Arbeitgeber, der sich die Arbeit abschubsen und
Vorsicht. „Bevor ich Ihnen
Bescheid gebe, eine Frage: Sind Sie
Automobilist?" Bewerber: Jawohl!
„Dann kann ich Ihnen meine Tochter
nicht geben, da ginge nachher ja die
ganze Mitgift für Entfchädigungs-
und Schmerzensgelder, Doktorkosten
Gesicht"?"
Spöttisch. A.: „Haben Sie
leinen Sohn, Herr Meier?" Meier:
„Leider nein. Diese! Glück ist mir
Meier, Ihr Name stirbt deshalb ja
Gute Auskunft. Tenorist:
„Na, Herr Kapellmeister, wie gefällt
Ihnen meine Stimme?" Kapellmei
ster: „Ich will nicht zuviel sagen: mit
der stimme kommen Sie durch die
ster: „Aber gewiß! Mit der Stim
me behält Sie kein Theater!"
Arzt (untersuchend): „Sie sind als»
ckelirr Brustkorb... Welches Jnstru
„Jo! I bloß jeden Abend die Orch»«
Das richtige Wort. „Du
ehrer, dem alten Bankier, verlobt?
Wie hat er denn nur seine Werbung
vorgebracht?" „Er fragte mich
nur: Wollen Sie meine Wittwe wer
den?"
nachsucht, g gegessen, der schlechte
aer sind gestern fünfzig Prozent ge
storben!" „So? Wieviel hatte er
denn?" „Zwei!"