Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 04, 1911, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Geranton Wochenblatt,
>«».«. «»»»er, Herausgeber,
»11 Lackawanna Avenue.
Odette» VI«,». Er,-»»-». V-.
>G»l«ch, in de» Lei. Siaaiiv., »2.00
»ech« M-uaie, " 1.00
Mich veutschiaxd, »orlofrel- ZHV
Geittiuheii, diese« Theile de«
Donnerstag, 4. Mai 1911.
Bismarck uuo Äamvetta.
W«r»m die Unterredung der beide»
«r»Ka> S«,»t«mä»»n »sterblich.
«» »-«»»» »«»IM». »», de» »«««»
Henri Galli veröffentlicht soeben
tm ZOrlage von Vlon-Nourrit ä Co.
di ein lehr interessantes Buch
Aber Gamibetta, Besonders sesselnd
pnd einige Erinnerungen über das
Verhältniß zwischen Bismarck und
Kambetta,
Während des Berliner Kongresses
1878 empfing Bismarck den„Times"-
<torr«fpondenten Biswitz und setzte
ihm auseinander, daß er gern <Nam
betta sehen und sprechen würde, aber
Elsaß-Lothringen gesprochen werden.
Wowitz richtete He Botschaft aus,
«Iber Gambetta lehnte die gestellt«
dings vor 1870, Es war im Jahre
1867, während der Weltausstellung.
lästern und damit den Widerspruchs,
«eist der Modenärrinnen vei»en.
«t Vl»t srfchriebe».
Ih»>m»e«i»il«e» «6l»IeI de, «»»e»»e>^chl»»»
Viel besprochen wird jetzt ein Vor
fall, der sich in einem Gymnasium
hat und die bedenkliche Stimmung
der Gemüther grell beleuchtet. Die
Schüler der „ersten Hochschule" in
Tokio eine japanische „Hochschule"
umfaßt die Klassen Obersskunda, Un
ter- und Oberprima hoben nach
anschließt. Dieses Mal hatten sie
ist wie fein Bruder als entschiedener
Anhänge« der konservativen Regier
rung bekannt und hat daher keine».
Ikll» staatigefiihrklche vor
lervolk kam ki Aufregung,
Der Direktor Profeffor Dr, Nitobe
Inas», von Haus aus Landwirth-
Tschao-Fa-Tschula-Longkorn von Si
am wurde vor kurzem in der Haupr
stadt Bangkok verbrannt. Der König
hatte schon im verflofsenen Oktober
das Zeitliche gesegnet, aber die Kö
nigreichen sollen nach siamesischer
Tradition zwei bis fünf Jahre auf
der Erde bleiben, bevor fie verbrannt
den. Darauf wurde Chulalongkorns
Asche in ein« Urne gelegt. Mit der
Verbrennung der Leiche hört auch
die Hoftrauer auf.
Was ei» Hase verzehr«» kann.
Eine hübsche Statistik hat kürzlich
ein schlesischer Gutsbesitzer ausgestellt,
der durch einen Zufall einen Hafen
lebendig sangen konnte und ihn ein
Jahr lang durchfütterte. Meister
Lampe entwickelte einen glänzenden
Appetit, Die Gefangenschast schien
seine Freßluft nicht im Geringsten zu
stören, 4 Pfund Heu, Pfund
Runkelrüben und l Quart Milch
das war sein tägliches Pensum,
Danach kann man die Futterincnge
Jahre verzehren könnten, wenn die
Schärfe des Daseinskampfes in der
Freiheit Meister Lampe so viel Atzung
stattete? 1.480,000 Pfund'Heu"a?so
14,600 Zentner, und 547,600 Pfund
Rüben, gleich 5475 Zentner würden
innerhalb eines Jahres in die Mägen
dieser IWO Hasen andern. Ein Glück,
Es ist leichter, zwanzig Vorgesetz
ten zu gefallen, als zwei Kollegen.
H /V / Achtet darauf, daß
// §//////> von euch ge- l
? >1 kauften Hüte vor. 5
? stehende Handels-
H M / 5 Garantie
> des rechten Preises
und der herrschen-
sEdwTSiebe^^^-Ws'l
bZt) Lackawanna Avenue. Ä?oee? «>d
Möbel für die Wohuimg «der Office.
z» el»e» Wni. »tes«» iß da L»de» sm »ttchi«-»« M5»«i »» nß-»»IIch »iedeiße,
Preise».
L. »2«
die Uleinen^
An Kolik leidende, wimmernde, schlaflose Kinder sofort erleichtert und M
H schlaffe Muskeln, sowohl wie enlkrästigte Lebenskraft bei Jung W
und Alt neu angefacht durch den Gebrauch von
I Ok?> k-. Zne. I.?ri>lQ^'S
» k-OOID.
' Zedcs T'lrpdon ist ein Ein
gang z» drr Office unserer Fla-
MM ichrnabsüllung Abtheilung.
lhre Bestellung für eine Kiste
von pasteurisirtem, in der
E. Robinson's Söhne
WWW Pilstncr Bicr
bringt sofort unseren freien Ablieferungsdienst
nach Ihrer
Adresse, tragend 24 Pint Flaschen deS rein
zufriedenstellenden Bieres, daS jemals
den inneren Menschen erfrischte,
Tie Kofleu find ein Dollar.
Rufet 47V „«Ite»" Rufet 542 ~m«e»/.
?>a« ZV. V. Rebus» Lors«t verleih»
KF gutentwickelten Figuren graciöse, schlank»
Linien. Ls reduziert di« Hüften und den
Unterleib um «inen bis zu fünf Zoll.
allen starken Figuren zu entsprechen.
O«sl 77« (wie Abbildung) mitielhoh» NtM
Brust, lang in Hüsten und Unterleib. W '
bis Zt. preis »Z.OV. Ander« Modell»
von tzZ.OO. bis tzlv.OV. i>
<». v« bis »S.tt«.
?»« vereis l, siin, «»Mktt».
Ull-I 24. s», ki,»
Mkfchter Druckerl
Skni hoff ich awer, daß mol d'l
llkinter vorbei iS forgut. Er Hot ar<
angelte desmol—iwer sin
noch fech» Monat schlecht Wetter frie
«r, d<nin Ä ah des Johr rum, Dhee
vun unsere Wettevbrosehite h«n letschl
Wnter wsgte.^Ann^^he,
holöe »äte, jufcht alsemol en bisset
Schnee un een oder zwee lÄlte Dage
dorm dät'S wisder schc« werre, Na>i
wisse mir, wer recht gehat Hot; abei
ich glahb net, Z>ah Eener virn chn« ge
wißt Hot, was er segt, D'r alt GänS»
knochemann in Rsdi>cn Hot es als noch
gedrops« Awer selln
was sisgt. er hat sei Handwer? bei
ilmi geierint! awer er Hot noch net ge
Pruhft, «daß er ausgelernt Hot, In
fom Sackte Hot er's g<Ä»roffe, in an»
nere net, ?ummt schun
Euer nn brMkt, daß mir zu sage gar
k«e Summer kriegte, Memo! dät's
verleicht en warmer Dag g«-tve oder
oih zweel awer im Allgemeene dät's
tiehl A«iwe mit viel R«ge, un es dät
noch fricher «wintere, wie «m letscht«
Johr, Nau braucht jufcht noch Eener
zu kumme un Mi söge, idaß es ferch
werre dät d'r ganz Summer dorch,
un des Wetter is gemocht, Mer
braucht es Äaim jufcht abwarte un
sehne, wer recht Hot —verleichlt keener
vun die Beeide, Well, es is en Sa
tisfoll'schm 'se krieg« net bezahlt for
se Vhune fell
mer ihne net verbiete, Een jedes
Bhierche Hot sei Aäsierche, segt mer
als, For nir kann mer aih net viel
expekte, Wie is es awer mit em Go»
Vernient-Wettermacher, was die Bis-
Hälste Zeit treffe bät. Wann mer
awer bezahlt for ebbes, dann sot
nrer's oh kriege i mer sot sich uf so Be
richte verlasse kenne. Wann es
Oweds heeßt: »Marge fchee un
warm'" „n «irr !>enke, des wär nau
is fell gemrg for eewig evber bees zu
mache, Gvald sc is es, wann
fegt: „Rege", un. mer geht nauS un
nei, Schuhr, ergedswo Hot es ver
leicht geregert, awer sell batt uns nix:
mir welle wisse, was es bei uns for
Wetter un sell woes d'r gnt
Mann net,
Ich hab mol en schee Stick aelese
von zwee so Wetteibrofehte draus in
T«itschwick>, En alter Bvofessor Hot
alle Dag die Bredilkschens gemocht sor
die Morgezeiting un es ewe allemol
letz gedroffe, DioOwedgeitrng Hot ah
Bredikschens gebrocht un Hot allemol
recht behalte. Des Hot den Brofesfor
arg geworriet, un een Dag is er hie
zu Mer Lwadveiting un Hot gefragt,
un!do un do schafft er," —Der Bro
fesfor is grad uf d'r Weg for den
Bechdrcht uk.zufinne, „Du bischt also
un Hot en arg stolz Gesicht gemacht,
—„Tätflht Du mir net sage, wie Du
sell machst," hat d'r Brofesfor ge
frogtl „ich geb Dir zwanzig Mark,"
—„Raus mit em Geldl" fegt d'r
Geldstick in d'r Hand gehat Hot, da
segt er: „Des is gang leicht, Ergeds
en alter Efel macht die Bredikschen?
for die Morgezeiting; seile Ks ich!
bredikt dann girad des Gegsdheel, un
bis do anne hab ichs noch allemol ge
droffe," D'r Broiessor Hot bifchuh»
net gsfaht, ldaß er seller alt Esel is,
vet einrichte kenne.
D'r alt Sansiöra.
Die Uiqui'Zndiantr.
A« UöteMeibsel der Urbewohncr im
»ördlichcu Mexiko.
Staate Sonova in Mexrko leben,
führt uns ein Mitarbeiter des „Wide
World Magazine", der ausgezogen
ist, um die mexrkamsche Revolution
an ihrem Uvfprungsorte zu studieren.
Dem Namen nach sind die gaqui in
der ganzen Welt bekannt! von ihren
eigenortlgein Sitten und Gebräuchen
Sonora lebenden Indianer find zum
größten Theil Bergleute und GoL>-
> fucher, aber sie zögern keinen Augen
! blick, dieje friedllichen Beschäftigungen
aufzugeben, wenn fie bei Jnfurredio
l neu unld Kämpfen eine Rolle spielen
! können. Die mexikanischen Soldaten,
die fich jahrelang mit ihnen in bluti
> ge» Guerilla» herumgujchlag«» hat
> ten, iMe» von ihrer Wildheit und
Grausamkeit ein Lied zu finden. Im
- allgemeinen greifen die Ua-m» aber
nicht au» Uebermuth ob?r aus purer
Kampfeslust zu den Massen: ihr kric
> gerischer JnsAitkt «rwacht vielmehr
nur dann, wenn die Weißen Mien,
machen, sich ihrer Bergwerke und
ihrer fruchtbaren Ländereien zu be
! mächtigen. Dos numerische Ueberge
wicht der Weißen hat fie aber nach
und nach geschwächt und dezimiert:
i sie, die einst zu Cortez' Zeiten mehr
' als pünftausonld waren und so viel
> Macht besaßen, daß sie Montazwnas
Truppen in die WÄcht schlugen, sind
l jetzt nur noch im ganzen etwa fünf
durchließt, Ihre
infolge der Metzeleien, die während
' der Kleinkriege vorkamen, als die
Krieger, die nicht aus dem Schlacht
feld den Tod fanden, gefangen ge
ben aber wird jede Spur von ihren
charakteristischen Sitten und Gewohn
heiten, und es ist aus diesem Grunde
ten und Bräuche Näheres zu erfah
ren.
Von Guaymas, einem Hasen im
nördlichen Sonora, gelangt man mit
der Bahn nach Esperanza, der einzi
gen Eisenbahnstation im Aaquithal,
indianer eindringen zu können, in
das Vaquithal begibt: die Aaqui sind
sehr mißtrauisch und immer bereit,
in jedem Weißen einen Feind zu se
hen, Wenn man aber einige Wochen
das darstellt. Das gest fand früher
in die Osterzeit verlegt. Mit fieber
haftem Eifer trifft man Vorbereitn»-
gen für die Feier: man muß oft gan
ze Bäum« ausreißen, um einen paf
fenden Tanzplatz herzurichten. Auf
diesem Platze versammeln sich dann
die vierhundert und mehr Indianer,
die aus den fernsten Hütten des Tha-
Ks zum Feste herbeigeeilt find, die
siebzigjähriger Greis Namens Kad
fcheme, der schon seit mehr als fünf
zig Jahren der Feier präsidirt. Er
tritt in die Mitte deS großen Platzes,
während sich ihm von allen vier Him
melsrichtungen Jünglinge mit Rei
figvündeln nahen. Er nimmt zuerst
dem vom Osten kommenden Jüngling
Zweiglein ab und nährt damit ein
fchon vorher entzündetes
Feuer, dos fo zum großen wird, Wenn
da« Feuer listig flackert, beschreibt
der Greisin, Tanzschritt einen Kreis
blick beginnen sich drei „Musiker" zu
Produziren: der eine schlägt die
Trommel, der andere bläst das Horn
und der dritte klappert mit Kaftag
«etten.
Das ist das Zeichen zum Beginn
des Tanzes. ES erscheinen in großer
Begleitung zwei Solotänzer, wäh
rend der Leiter des Festes sich in ein
und Vögel bestehen, »m »elieNiffi«»
ist der „Maskentanz", Ein Musik
künftler setzt sich mit einer Tremmel
und einer aus einem Knochen ge
schnitzten Flöte ans Feuer; «r bear
beitet beide Instrumente abwechseln!»
> und ahmt dabei, zur Freude feiner
Stammesgenossen, mit verblüffender
Kunstfertigkeit die Schreie bestimmter
Thier« des Waldes und den Gesang
der Vögel nach. Nach etwa fünf Mi
! nuten erscheint dann ein neuer Tän
l zer, der um die Lenden ein mit Mu
fchelfchalen und tmnten Steinchen ge
schmücktes Tuch geschlungen hat. In
der rechten Hand schwingt er einen
mit Metallplättchen bedeckten Stab.
Der Musiker hat inzwischen mit feiner
Thierstimmeniinitation aufgHört
gungen, bei welchen alle Theil» de»
Körpers eine Rolle spielen. Zuletzt
ahmt auch er, wie vorher der Musi
ker, Thierstimmen nach. Der Tan»
dauert etwa zwanzig Mi»t»n, wird
aber, wenn der erst« «iba«ti»
weitergeführt. Einige
Ähnlichkeit mit dem Moskentanz hat
der Hirfchtanz. Wenn dieser Tanz be
ginnen soll, fangen einige Tänzer, die
auf der Erde hocken, an, sich laut über
den Hirsch zu unterhalten, während
andere mit merkwürdigen Pfeifchen
den Schrei des Hirsches nochahmen.
Daxauf betritt der Haupttänzer, der
sich die Stirn mit einem Geweih ge
fchiNückt hat, den Tanzplatz und ahmt
alle Bewegungen des Hirsches nach.
Zum Schluß erscheinen andere ZÄn»
Jagd aus den Hirsch, der sich aber im
mer in Sicherheit zu bringen weiß.
Alle diese „fiestas", die offenbar heid
nischen Ursprungs sind, schließen^m^
„Blut ist ei» ga»z bes«»derer Saft.*
Aus den bewegten Tagen, da im
fernen Osten die Japaner in bluti-
Ringen mit ihram ruffifchen
terio" eine für die Todesverachtung
der japanischen Krieger charakteristi
sche Anekdote zu berichten. Die Zeit
schrift bringt im Faksimile die Re
produktion eines merkwürdigen Do
ung und Versenkung eines Dampfer»
zu sperren. Der Plan schloß die größ
ten Gefahren in sich, ja die Wahr»
einen Zwsruf: die Bemannung de-t
Schiffes, das inmitten der zahllos«»
Minen und des Geschützfeuers in die
Sofort meldeten sich mehr als 200 V
Wortlaut: „18, Februar 1904, An
schreibe dies Gnnich mit meinem eige
nen Blute," Das blutige Original
dieses Brieses ließ sich später der Mi
kado kommen, und es ist jetzt in To
kio den kaiserlichen Museon überwie-
Weitgcheud« Fürs»rz,e für die ge
plagte» Richter.
König Friedrich Wilhelm I, von
Preußen erließ im Jahr« 1723 fol
gend« Kabinettsverfügung: „Nach
dem Se, Königliche Majestät, unser
allergnädigster Herr, unter andern
die gemacht, daß
das General-Ober-Ftnonz-, Kriegs-
und Tomänen-Direktorium niemals
auseinandn'aetien soll, bis alle vor
kommenden Sachen aibgethan finv.
und daher resolvieret, daß, wenn die
Glieder des Direktor» bis um zwei
Uhr Nachmittags beisammen bleiben
müssen, immer ein gutes EHen als:
eine Mite Suppe, einStück Rindfleisch
und Vorkost, eine gute Sstüfsel Fi
sche, ein guter Rinder-, Hammel- und
Kälberbraten und vor jede Perion
eine Ouartbouteille Rheinwein gege
ben werden. Es soll aber das Essen
nicht immer einerlei fein, fondern
«Abgewechselt und dahingefehen wer
den, daß jederzeit ein gutes und Wohl
»lSereitetes Essen, oben als wenn vor
Se, Königliche Majestät selbst ange
einem jeden gleich vier silberne Tel
ler mit einemGlafe vorgesetzt werden
soll, und muß zugleich ein großer
Korb zur Hand sein, darein das un
reine Geschirr gesetzt werden könne."