Schiffbruch im Hast». (9. Fortsetzung.) Ja. Annette von Lublinsky war, als sie mit eingezogenen Rudern im der Stelle Das Gesicht Hilflos sah sie sich um. In der aus sie los! Gott sei Dank! Mi» «s sie wie ein Schlag, heiß strömte ihr das Blut zu Herzen, daß es auf einmal erregt zu schlagen begann: der . . ! wandtes Gesicht. den nicht mehr ans Land! Ich habe gar keine Kraft mehr!" Mit einem kläglichen Blick betrachtete Annette solche Kinderhände Kraft haben Pardon, ich weiß, das hätte ich Ih nen noch nicht sagen dürfen!" „Noch nicht, ist gut!" Annette lachte. „Das eröffnet ja eine viel versprechende Perspektive!" „Und Sie finden das sehr kühn, „Na, na," Annette belustigt. Pen!" inen?" „Wenn auch! Mit Kleidern ist auch Landstraße?" und iah verlangend nach dem Ufer „Wünschten Sie, ich hätte Sie erst glücklich ans Ufer gebracht, nicht Ihr Retter heißt Baron Briefendorf, Us» "steht!" Entsetzt suchte Annette es am Rande „Bitte, setzen Sie sich doöh, sonst „Darf ich nicht zu Ihnen hinüber und das leere Boot ins Schlepptau nehmen?" bat er. „Ist das einfacher?" „Eigentlich ja, und doch auch netter nicht?" Annette gab keine Antwort; aber erröthete leicht. Bitte war? Jedenfalls nahm er'« Als hätte sie seinen Blick gesuhlt, ltese?"°^ „Aber. Gnädigste! Indes nach der Abweisung auf der Land straße —' ln der Dunkelheit erkannten Sie mich?" „An der Stimme!" „Komisch!" „Daß ich Ihre Stirnme erkannte? Annette that, als hätte sie die letz- „Haben Sie solche Eil«? 's ist hier Sie schwieg. Hatte er nicht recht? War es nicht wirklich herrlich dieses leise Hingleiten über die leicht gekräu selten Wellen, die glucksend an das Boot anschlugen. Und die wohllau sollte sie das kleine Erlebniß selbst ficht zu nehmen? Warum sich selbst knebeln? Warum nicht sie selbst sein, wenn doch der geheime Wunsch in —zusammengeführt? bittend: „Nicht böse sein! Ich weiß, daß aber?" den!" „Ein Zufall, nicht?" „Zufall ist es nicht! Der Zufall „Der Glaube ist billig!" „Ich wußte bestimmt, daß ich Sie ""Nein?" ich Wunsche!" stand Else von Lutter, hielt beide „Bitte jetzt schnell ja?" „Wie schade! Werd' ich Sie heute „Heute Abend?" Annette über- d s ch Jh Vt Sie sich —" taugen beide schlecht dazu, zu zweit sein. Gnädigste!" dieses idyllische Fleckchen Erde!" „Ja, es ist wundervoll!" Sie sprachen nichts mehr, denn den Else von Lutter und Mar Brie sendorf und sahen dem näherkom gen.^ „Grüß Gott. Fräulein!" Und auf Hans deutend, sagte sie lachend:" Mein Lebensretter!" Die Herren stellten sich Elsa vor. Als des Mädchens Augen ihm? „Ist das ein süßes Gesicht!" Annettes. „Lang bin ich ausgeblieben, nicht wahr?" Dann schritten sie, von den Vettern „Ob, herrlich!" Elses Augen leuch teten. „Im Gegentheil großartig! Ich liebe Gewitter!" lang ein wehes Gesühl: zwei junge Kraftnaturen! . Ruhig aber sagte sie: „Die Nacht glaube ich gerne, gnädige Frau," warf Max ein. „Ich theile übrigens die Schwärmerei meines Betters nicht." Max war an Annettes Seite getre ten und schritt nun langsam neben gesellte. Eine Zeit lang standen sie dann plaudernd vor dem Hotel. Plötzlich rief Elfe: „Himmel, wir müssen ja Plätze im Omnibus belegen!" „Wollen Sie denn schon fort, Fräu lein?" riefen beide Herren fast gleich zeitig im Tone des Bedauerns. Auch Annette sah Else erstaunt an. Partenkirchen natur „Aber warum denn? Wir versäu men doch nichts!" Gesicht, während sie Annette ein we nig beiseite zog. „Mein Zimmer dort für zwei Näch te umsonst bezahlen und hier Extra kosten das thut die Else nicht!" freuen, wenn Sie mein Gast sein wollten!" Else den Kopf. „Ich hab' ich nicht mehr!" „Müssen Sie denn durchaus Ihr Pensum ablaufen? Es ist doch so nicht!" Gesicht. Else sah sie an und lachte. „Soll ich Ihnen sagen, was Sie jetzt denken, Frau Baronin?" „Nun?" Slädteführer dürste ich bequemer sein denn als Reisegefährte! Und Mama würde sich sicher sehr freuen, Sie wie „Ja, ja, in die Pension Ihrer El tern! Ich bin doch ein ganz heimath loser Mensch, da krieche ich für eine Zeit bei Ihnen unter!" „Wahrhaftig?" als sie sahen, daß Annette dem Mäd hatten. „Ja. 's ist schade, daß meine kleine Freundin so unerbittlich blieb; zu Max schnitt ein Gesicht. „Ich bin „Neugierig?" „Wann ich der überflüssige Dritte sein werde!" „Oho!" 112 . 112 ßt! „Aber. Äax!" traf. weiter, aber der Instinkt der Frau sagte Annette, daß hinter den lusti gen Worten heimlicher Ernst verbor gen schönen, eleganten Frau, alle Begleit umstände: die herrliche Szenerie, wie sie da zu dritt so ungezwungen saßen, als wären sie alte Bekannte, all das verstärkte den angenehmen Rausch, der sich seiner bemächtigt hatte. Im Speisesaal war es völlig leer geworden. Durch die weitgeösfneten Fenster drang Heller Mondschein. Annette, die plötzlich bemerkte, daß sie als die letzten dasaßen und die beiden müde aussehenden Kellnerinnen schon begehrliche Blicke herüberwar fen, lehnte sich in ihren Stuhl zurück, warf den Kopf in den Nacken, seufz te tief und sprang auf. „'s ist Zeit, daß wir die Sitzung schließen, meine Herren!" Die Vettern bestürmten sie mit Bitten, doch noch zu bleiben; insbe sondere Hans schien die Beherrschung „Sie werden uns doch jetzt nicht schon allein lassen. Gnädige!" „Es ist zehn Uhr geworden!" An nette vermied es, seinen Augen zu begegnen, die sich so bittend an die ihren hingen. „Was sollen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend ansangen?" wandte sich Hans kläglich an Max, „schlafen kann der Mensch doch bei dem Mondschein nicht!" Er war ans Fenster getreten, An nette folgte ihm. „Ich glaube, schlafen werde ich auch noch nicht können!" sagte sie ganz leise. Hans zog stürmisch ihre Hand an die Lippen. „Nicht wahr? Daran ist doch gar nicht zu denken! Herrgott, sehen Sic doch, wie der Mondschein aus dem See liegt und die Zug spitze jetzt müßte man doch hin aus!" „Es ist aber doch zu kühl auf dem Wasser!" sagte Annette zö gernd. „Also gehen wir'n bißchen spazie ren, ja?" Ich werde Ihnen was ganz Wundervolles zeigen Max, nicht den Frillensee, gibt's waS Schöne res?" rief er zu dem Vetter hinüber, der an den Tisch gelehnt dastand, die Arme über der Brust verschränkt, den Kopf tief gesenkt. Nun fuhr er wie auS Gedanken auf und trat zu den beiden ans Fen ster. „Der Frillensee wundervoll! Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Gnädigste lassen Sie sich von meinem Vetter an den Frillensee füh ren Ich kreuze einstweilen drau ßen auf dem See, kehren Sie dann heim!" „Ausgezeichnet!" Stürmisch klopf te Hans dem Vetter auf die Schul ter. Der wandle den Kopf und sah mit einem ironischen Lächeln in das lebhafte Gesicht des anderen. „Ich weiß, ich bin ein netter Kerl!" sagte er so leise, daß es Annette nicht verstehen konnte. Sie kämpfte mit sich aber: sie war die Annelte von Lublinska! beschreiblichen Reizes! Tiefblau spannte sich ein funkelnder, sternen besäeter Nachthimmel über ihnen aus. Der Mond, fast voll, verbreitete eine märchenhaste Helle. Nichts rührte sich. Im Hotel brannten noch ver einzelte Lichter in den Zimmern, in Das lange Schweigen drückte auf Annette. Ihr war so seltsam zu muthe, wie niemals vorher. Sie wagte nicht, in das vom Mond be schienene Gesicht ihres Begleiters zu schauen. Und ein solches Zittern dichten Waldbestand führte. Annette still. Bis dicht an den Rand eines kleinen Wasserspiegels mbrte der Waldweg, der darum ganz schlossener Waldsee. Der dunkle Wald hörte, begannen hochanstrebend die kahlen Felsen, die im Mondlicht schimmerten. Und diese Ruhe! Ab und zu der verschlafene Ruf eines Vogels, daS leise Rauschen der Blätter, wenn der Nachtwind durch sie hinstrich. schöne Menschen, erschauernd vor der erhabenen Majestät des zaubervollen ' Bildes. Eine Weile stand Annette ganz unbeweglich, Hans hinter ihr. Sein erregter Athem glitt heiß über sie hin, daß es sie bis ins Inner ste durchzitterte. Ihr war, als müßte er das dumpfe Hämmern ihres Herzens hören, das so wild schlug. Ein Schwächegesühl überkam sie. Fast Steintrümmer am Rande des Sees. Er sitzte sich ihr zu Füßen. Der helle Mondschein lag jetzt auf ihrem Gesicht, schimmerte in ihren großen Augen, die in sehn süchtigem Träumen langsam umher glitten, bis sie auf dem zu ihr er hobenen Gesicht des Mannes haften „Wie schön!" flüsterte sie halb un bewußt. „Märchenzauber! Versinkt da nicht die ganze Welt, die hinter eintm liegt alles alles?" Er sagte es ganz leise, ohne den Blick von ihren schönen Zügen zu wenden. „Alles!" hauchte sie. l „Und nichts bleibt zurück als un ser Fühlen, das sonst der Lärm des Tages übertönt." ! Sie neigte den Kopf, ihre Lippen öffneten sich sehnend, wie ein heißer . Strom brauste es über sie hin. Märchenzauber! Hatte er sie ein ! gesponnen, ganz und gar? Nichts in ihr als die Sehnsucht, sich hinein zuflüchten in die Arme des Man > nes, der da zu ihren Füßen saß, > Stimme sie im Innersten erregte, weil sie wie ein zärtliches Liebkosen war. War sie toll geworden? Um Got teswillen, was siel ihr ein! Fort mit dem Wahnsinn! Was ging sie den Weg geführt! Zufall? Be- Tollheit! Annette fuhr sich mit ahnt, wie toll sie ist! „Macht Sie der Mond auch so gestemmt, den Kops darauf gelehnt ! „Ja, o ja!" Wie erlöst rief es Annette. Das war's! Der Mond machte sie toll. I Die Seele so weit, und das Herz so j schwer!" „Sind ja doch nur Irrlichter, die ter. Sehnsucht!" Zärtlichkeit!" „Nach Glück!" Annette flüsterte es Gierig trank Annette jeden Laut, »in jubelndes Gefühl der Seligkeit durchdrang sie, langsam senkte sie „Ihr Vetter, nicht? Er warnt jetzt namenlos schwer fiel. „Wirklich zurück?" fragte HanS laut: „Man muß immer zurück aus dem Märchenlande! das ist eben das Traurige!" „Muß man?" „Ja!" das klang gewachsen kurz und herb. Seite. Sie schritt rasch vorwärts und sprach kein Wort; erst als sie wieder den Eibsee vor sich hatten, sagte sie ganz ruhig: „Rufen Sie doch bitte Ihren Vet ter! Wir wollen hier einsteigen, ',ch bin müde!" „Wie Sie befehlen, gnädige Frau!" sagte er förmlich, und dann pfiff er hell und scharf das Horn motiv aus Siegfried. Vom See her kam die -Antwort, und bald darauf tauchte Max von Briefendorf mit seinem Kahne auf; er legte an einer bequemen Stelle an hilslich. Sein Blick huschte dabei ver» stöhlen über das ernste Gesicht seines Vetters. „War es schön?" sragtr er, wäh rend er kräftig die Ruder ein tauchte. Das klang so. als ringt sich An nette dieses Wort ab. Ob Max das merkte? Er sprach kein Won mehr, und schweigend fuh ren sie dahin. Als sie kurz darauf vor dem Hotel landeten, verabschiedete sich Annette sehr hastig. Hans umspannte ihre Hand mit heißem Druck und fühlte, wie ihr« Finger sich fest um die seinen preß ten. Dann war sie verschwunden. Die beiden Vettern setzten sich auf die Bank neben dem Hausthor. Hans zündete sich eine Eigarette an, rauchte zwei Züge und warf sie fort, entnahm gleich darauf seiner Tabatiere eine neue, um sie ebenfalls nach ein paar Zügen von sich zu schleudern. Und dann ebenso eine dritte. Max rauchte ganz ruhig seine Ci garre und beobachtete schweigend das unruhige Treiben des Vetters. „Na war's schön?" fragte er nach einer Weile. send zurück. „So kühl? Ich dachte. Du wür dest kopfstehen vor Begeisterung!" „Unsinn!" „Merkwürdig einsilbig bist Du „Es geht doch auf Mitternacht!" „Deswegen? Na. auch gut! Aber sag' mal, was haben Dir eigentlich Deine Eigaretten gethan?" „Warum denn?" „Weil Du sie so miserabel behan delst! Drei nacheinander hast Du „Du kontrollirst mich? Es ist elen des Zeug!" „Ruhe, Menschenkind, nur Ruhe!" beschwichtigte Max gemüthlich, „er hitze Dich nicht weiter! Ich sag' da um ja doch, was ich sagen muß!" „Also los!" Hans verschränkte re signirt die Arme über der Brust. „Du scheinst im Begriff zu sein, eine Eselei zu begehen, Hans!" „Erlaube —" „Alles, was Du willst, aber spä ter! Du bist im Begriff, Dich Hals über Kopf in diese Frau zu vernar ren, dir uns -in dummer Zusall in den Weg geführt!" „Aber zum Donnerwetter, was kümmert es Dich, selbst wenn ich mich in diese entzückende Frau ver liebe?!" „Verliebt habe, willst Du sagen! Sehr viel, denn ich lege Werth da „Mo.'gen?" Hans starrte den Vrt „Siehst Du, Tollheit Nummer „Davon war aber noch auch nie mals die Rede! Wir wollten doch acht Tage hier bleiben —" sein?!" „Morgen!" „Max!" mundung!' (Fortsetzung folgt.) Für dir Küche. Reis mit Pfaumen. Man nimmt di>zu recht gute, möglichst aus-- gesteinte Bachpflaumen, die am Tage vor dem Kochen oder über Nach! ncick» kocht. In derselben Zeit werden I—2 körnig ist. Den Reis haust man auf eine tiefe Schüssel und füllt die Pflaumen nebst der Brühe darüber. Kohlrabi mit Lamm fleisch. Man wählt hierzu ein T Pfund schweres Stück Fleisch von ei ner Hammelschulter, setzt dies mit kochendem Wasser auf's Feuer mit» giebt später den geschälten und ge schnittenen Kohlrabi dazu in den Kes sel. Mau achte darauf, daß die Brühe recht kräftig ist, nehme also nur Wasser genug, um das Fl-n'ch Gericht mit einem Mehl- und Butter lloß, den man gut durchkochen läßt. Gekochte Trout mit hol ländischer Sauce. Die nöthi gen frischen Trout werden gehörig gereinigt, ausgenommen, gewaschen» abgetrocknet, mit Salz bestreut, zwer Stunden beiseite gestellt, dann wieder abgetrocknet, in siedendes Salzwasser gelegt und ein kleines Stückchen But ter, Pfeffer und Gewürzlörner, et was Muskatblüthe und 2—3 Löffel milder Essig dazugefügt. Die Brühe wird gut abgeschäumt und die Schol len werden 1V bis 15 Minuten ganz langsam darin gelocht. Dann nimmt man sie heraus, legt sie auf eine er wärmte Schüssel und reicht folgende Sauce dazu: Man läßt ISO Gramme Butter in der Kasserolle schmelze»» darin 2 Eßlöffel Mehl gar werde» (aber nicht gelb) und verkocht lies mit einigen Löffeln von der Fischbrühr» würzt mit Citronensaft, beliebig auch mit etwas Wein, und zieht die gut abgeschmeckte Sauce mit I—2 Eidot tern ab. Die Sauce soll nicht sauer» sondern nur fein pikant - In Teig gebacken« Au»- stern. Hierzu muß ntan die großen Austern wählen, denn die Mühe oes Bratens ist sehr groß, wenn die Au stern klein sind. Man schlägt eine»» Teig an von 2 Eigelb, Tasse kal tes Wasser, 1 Tasse Mehl und Theelöffel Salz und den Schaum der 2 Eier. Ist der Teig glatt und eben» so taucht man die rohen, abgetrockne ten und mit Salz und Pfeffer ge würzten Austern in den Teig, daß sie über und über damit bedeckt sind. sofort aufgetragen werden. Fleisch -Salat von ve ra schlet» ene in Fleisch. Frisch ge gehackt, 1 Theelöffel Senf, 6—6 Lös sel Olivenöl, 1 Löffel Estragon- Essig, 1 Löffel gehackte Petersilik. verzjert ihn mit hart gekochten Eiern, Sardellen, Mixpickels u. s. w. Gedämpfte albsschul tc r. Man b.ät 1 Eßlöffel rohcn Nierentalg in einem Kessel aus, gibt 1 Scheibe oder 2 Eßlöffel Speck hin- Kalbsschulter, 3 bis 4 Pfund in das Fett zum Bräunen. Ist das Fleisch zel, Pete ''l'e und Sellerie nebst Salz Risotto. In 1 Eßlöffel Butter Wasier und Theelöffel Fleischex trakt dazu, sowie 1 Tasse Reis, Sal? und Paprika. Man deckt das GefiiA und 1 Theelöffel Butter hinzu. Die Reiskörner sollten hübsch heii bleiben., aber duch weich sein; man hüte sich also vor dem Umrühr:n, da die Kör ner hierdurch zu Bni g drückt wer den.
Significant historical Pennsylvania newspapers