Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 25, 1910, Image 2

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    O, die Fremdwörter!
I '
Kastellan in: .Und dies Bild
pellt unseren gnädigen Herrn Graftn
vor, als er noch Portemonnaie-Fähn
rich war!"
, ,
—A nschauungsunterricht.
Wuf der Promenade). Hofmeister
(zeigt auf ein Pferd): „Zu welcher
Familie dieses Thier gehört, wissen
Sie doch?" Junger Gras (verle
itn): „Zur Familie der ....!" Hof-
Meister (ungeduldig, zeigt auf den
Hund, der sie begleitet): „Nun, dann
wissen Sie doch, zu welcher Familie
tiefes Thier gehört?" Junger
Graf: „Ach gewiß, zu unserer
yamilit!"
Zuviel für einen Tag.
! Reisender: „Bitte erst^Zahn
Der Lehrer geht mit dem Prinzen
tiner Schafheerde. Lehrer: „Wol
len Durchlaucht mir nicht sagen, was
das für Thiere sind?" Prinz:
«Das sind Schweine!" Lehrer:
.Gewissermaßen haben Durchlaucht
recht. Wenn sie keine Wolle trügen,
könnten es wohl Schweine sein;
Schweine aber, welche Wolle tragen,
nennt man für gewöhnlich Schafe!"
Präzisirung.
> Kurgast (eben in das elegante
Hotel eines neuen Kurortes eintre
.Zur gefälligen Notiz, Verehrtest«,
daß ich bezüglich Ihrer Preise nur
als Kurgast, nicht als Kurfürst be
trachtet werden möchte."
I '
. Unerwartet« Antwort.
«Wie, Sie hatten mal mit Ihrer
Frau ein ganzes Jahr lang kein
Wort gesprochen, wie kam denn das?"
.Ich war ein Jahr lang eingesperrt."
Der kleine Rechner.
.Sag mal, Kleiner, hast Du noch Ge
fllnf, eine Schwester und anderthalb
Brüder." „Das verstehe ich nicht,
Kleiner." „Na, zwei Halbschwestern
und drei Halbbrüder."
Reflexion.
Ehemann: „Was lange währt,
wird gut, sagt man. Verlogenes
Sprichwort! Auf meine Frau habe ich
Zehn Jahre gewartet!"
Basic».
trinke, trin ke,
tri i in ke!
Seltsam!
Studiosus Süffel: „Merk
— Definition. Was ist ein
Frack? Ein Frack ist entweder zu
eng oder zu weit.
—Abgewehrt.' Chef: „Sie
sind doch der größte Esel von hier bis
Europa!" Kommis: „Herr Prinzi
pal, Sit gehen zu weit!"
Aus alter Zeit.
Zwei Ritter ohne Furcht und Tadel,
Die liebten einst dasselbe Madel.
Da keiner von ihr wollte lassen,
Sie duellirten sich mit Wuth,
Bis beide todt in ihrem Blut.
Der Dritte, selbst nicht zu beneiden.
Beneidet nun die anderen Beiden.
Wissenschaft. Professor:
Gipfel der Zerstreut
heit. „Ist dein Mann immer noch
so zerstreut?" „Schrecklich? neulich
Ein Pünktlicher.
Süffel (im Rathskeller): .Ober,
heut' muß ich Punkt 11 Uhr heim;
wenn ich um eins noch da bin, erin-
Die Nor»landss«hreri«.
Skizze von Georg Lersich.
Auch ohne Fernglas tonnte man
schon die Gletschertuppen Islands er
kennen, überragt von dem breithiiup
tigen Hekla, und die Reisenden stan
den auf Deck und staunten diese wie
eine gigantisch« Festung aus dem
Meere aufsteigende Gebirgswelt an.
Das also war Island, die Insel der
unterirdischen Feuer und der war
men Quellen, wovon in der Geogra
phiestunde der Herr Magister so wun
derbare Disge erzählt hatte! Und
was aus Kindheitstagen noch in der
haster als sonst.
.Nichts, Herr erwi
weisung in ihrem Ton, der
Mann des Rechts konnte sich noch
nicht beruhigen^.
mit einverstanden, daß der Herr Ma
jor, der auch zugehört hatte, anschei
nend vermitteln wollte, indem er be
merkte: „Wer nur zu seiner Erho
lung reist, thut ja gewiß besser daran,
die doch etwas beschwerlichen Aus
flüge einzuschränken. Und wenn wir,
verehrter Herr Justizrath, diese Reise
schon einige Male hintu uns hätten,
würden wir auf die Seheuswürdig
sen fein."
.In die Lage kann ich gar nicht
kommen!" vertheidigte der andere
hartnäckig seinen Standpunkt. „Eine
Gegend, die sür mich den Reiz verlo
ren hat, ist eben erledigt. Die besuche
ich nicht wieder."
„Danach werde ich also nie wieder
das Vergnügen haben, mit Ihnen zu
sammenzutreffen", sagte die junge
Frau. „Das bedaure ich aber sehr."
Jetzt lachte man laut, und der Ju
stizrath bekam einen rothen Kopf.
Als er nachher den Major auf dem
Promenadendeck erwischte, meinte er
vorwurfsvoll: „Aber, lieber Major,
da sind Sie mir schön in die Flanke
gefallen! Ich war doch auf dem be
sten Wege, diese Berlinerin ein wenig
in'S Gebet zu nehmen. Als Sie ihr
ritterlich beisprangen, war'S natürlich
aus damit. Auf diese Weise werden
wir ja nie erfahren, was eigentlich
dahinter steckt."
„Sie gingen auch zu scharf vor",
rechtfertigte sich der Major, „und da
that mir daS Frauchen leid, obwohl
sie selbst eine recht gute Klinge schlägt
und sich schon allein wehren kann. Ich
bin auch mehr denn je überzeugt, daß
Sie auf einer falschen Fährte sind.
Was soll denn an dieser Frau zwei
felhaft sein?"
„Der Name! We: so aussteht,
heißt nicht Müller Frau Müller
Der Major klopfte dem Justizrath
auf die Schulter. „Seien Sie mir
nicht böse, aber ich finde diese Logik
etwas gewaltsam. Weshalb soll eine
Frau Müller nicht auch eine Juno
und ein Patentes Weib sein können?
Was hat der Name damit zu thun?
Und wenn Sie recht hätten, und un
sere Reisekameradin hieße anders, na,
zu ihren Ungunsten spräche daS doch
auch gerade nicht. Wäre koch nur
ein Beweis von Bescheidenheit, An-
spruchSkosigkeit! Das ist meine un
maßgebliche Ansicht! Und nun bU
rechls um die Ecke herum. Die Ecke
ist die Halbinsel Reytjones. Und
dann sind wir bald in Reykjavik."
Als man aus der Rhede der Haupt
stadt Islands Anker geworfen, fuhr
die Reisegesellschaft an Land. Auch
könne Kälte schlecht vertragen."
„Ausgezeichnet!" spottete der Ju
stizrath. „Man macht eine Nord
„Die Weite und Stille dieser Mee
großen Welt fällt auf die Nerven."
„Auch das Theaterleben!' Achten
spricht! Das ist Theater!"
sie schriftstellert."
„Und ich —"
gen, weit von der Küste zurückgezo-
U d ' sch Fh t
gen ganz besonders gut. Er gab ihr
etwas Weiches, Seelenvolles. Und
den Justizrath überkam bei diesem
man fast in jedem Jahre hierher
si th t w h l dlch d
bald ich die nordischen und
Fischereiplätze besuchen. Der Dorsch-
und Kabeljausang ist in diesem Jahre
bart.
„Leberthran! Himmelfapper! Ihr
Gatte handelt mit Leberthran?"
„Engros!" Es blitzte spitzbübisch
in ihren Augen.
„Und Sie reisen ... in Lt —der—
thrän?"
ben?"
bitter, sauer oder salzig ich kann's
Man hat Sie hier ja für alles Mög
liche, Außergewöhnliche gehalten!"
Erscheinung!"
Illusion ist geplatzt, nicht wahr?"
Da umfaßte er ihre Gestalt mit
liegt an einer Illusion? Die führen
doch bloß irre. Die Wirklichkeit
ist das Wahre, und die ist hold
kappte Gräfin oder Berühmtheit in
Siitttaotsch«« LiebeSwcrben.
Die Jungfrau ist in Sizilien un
verletzlich, und Jedermann respektirt
achtet die gierige Sucht nach Geld."
Papa: „Und woraus schließt du
das, mein Kind?" Elvire: „Erst
Di« Polizeistunde naht.
Aus der Schule. Lehrer:
.Wer also seinen Nebenmenschen
liebt, ihm hilft und Gutes thut, der
kommt in den Himmel; wer ihn aber
kränkt, bedrückt, bestiehlt oder gar
tödtet, wohin kommt der wohl?"
Moritzchen: „In ein Sanatorium."
—lm Burgverließ. Ka
stellan: „Hier, meine Herrschaften,
sehen Sie das Skelett des unglück
lichen Ritters, der zum Hungertod
verurtheilt, hier in Ketten starb' Es
ist allerdings bereits stark ramponirt,
allein die Mittel zur Beschaffung
eines neuen sind berekts bewilligt."
Aus der gutcn alten Zeit.
Hauptmann: „Was hast mit der Trommel angestellt, Tambour?
, Da fehlt ja ein Fell?!"
„Sei net bös, Hauptmann, meine Alte hat die Preifelbeertöpf' damit
zug'bunden."
ja an Blinddarm erkrankt. Wie steht
denn die Geschichte?" „Die Opera
tion ist glücklich verlaufen, Serenissi
mus." „So! Operirt? Glücklich
Ter Ehrenposten.
In Kuckuckshausen weilt der Inspekteur;
Man stelit, wie üblich, ihm den Ehrenposten.
Und sollt' es ein Paar Doppelsohlen kosten!
Der kleine Fritz, ein Knäblein jener Art,
Die Max und Moritz kürt zu Idealen,
Vermißt bei Sr. Excellenz den Bart
Naiv. „Wer ist denn der
kleine Herr dort, der sich so possirlich
breit macht?!" „Sie! Das ist der
kleine von Klaps. Der hat jüngst ei
nen schwerreichen Onkel ganz allein
beerbt!" „Nicht möglich! Dieser
schwächliche Mensch?!"
Ueberlegt. „Ich dachte.
Verunglückte Ent
schuldigung. „Entschuldigen
nicht grüßte. Aber Sie sehen heute
so schön aus, daß ich Sie gar nicht
gleich erkannte!"
Tante: „ Was treibt Ihr denn,
Kinderchen?" Nichte Dora: „Wir
spielen Phonograph." Tante: „Wie
macht Ihr daS?" Nichte Dora:
„Ich singe und die Toni macht's Ne-