Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 19, 1910, Image 7

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    Besiegt.
(4. -Zortjetzung.)
Er bückte sich, nahm die Briefe, den
Goldreif und das Bild auf warf
diesem hübschen MLnnerbilde widmest
du wohl in dieser Nacht diese Papiere
da deiner Betrachtung."
sie! Und die halbe Nacht schrieb sie.
Nein, sie schrieb nicht. Sie stürmte
über das Papier alles, alles, was in
sie ungeordnet auf das Papier. Mit
Als sie fertig war, saß sie eine Weile
die durch ihren Kopf gingen, nur Bil
der Bilder. Schließlich kam es über
sie in der Stille und Einsamkeit wie
herirrendes Auge auf die Depesche, die
Ebersburg auf den Tisch gelegt. Me
chanisch faltete sie das Blatt ausein
ander, las erst mit dumpfem Staunen
die Adresse: „Bankier Breitenfeld^
daß er sie liebte, Paul Breitenfeld. Und
habe ich gethan? Wie kpnnte konnte
ich?!" Und zuletzt: „Oh, die Scham!
Die Schmach!" Da ging es plötzlich
darüber hin, aber es war kein Lächeln
kein irdischer Ausdruck. Und sie
stand auf und that langsam einen
weinend, in sehnsuchtsvoller Verzweif
lung das Bild des Geliebten an ihre
Brust gedrückt hielt. Und sie hatte ihm
ihm Liebe geheuchelt, um ihn zu
fesseln, seinen Reichthum, die Rettung
aus dem Bankerott, von dem sie ge
an sein finsteres Brüten, sein seltsames
Wesen. Daß er dort Briese geöffnet
nicht über sie gekommen? Und jetzt?
Zu spät auf ewig zu spät?
Nein, nein! Oh, Gott nein
Glühlichtbirnen von der Decke her.
Ebersburg lag ausgestreckt aus dem
DiwZN neben dem Tisch. Aber er
zurückgetreten, ober seine Augen ruh
ten fest auf ihrer zögernden Gestalt,
und, mechanisch einem
schweigend verharrte, während sie
meinte, in seinem halbgeschlossenen
Auge den drohend verächtlichen Blick
eines Richters zu sehen, der von der
Schuld des Angeklagten volle Be<
weise habend aus sein Leugnen ge
faßt ist das peinigte sie unsäglich.
„Ich habe das gelesen," sagte sie
endlich tonlos und legte die Depesche
Bilde an der Wand.
„Es ist so alles!"
schon?"-
'Und hast „ich an d'ch ,-l ckt d
! warnenden Ton.
! .... Ja." Und die Scham zog heiß
über ihr reizendes Gesicht, und sie
ging?"
«Nicht kaltherzig, nicht gleichgültig,"
stammelte sie erzitternd. „Du weißt
Augen gelegt. Sie athmete leichter,
weil seine Blicke, diese Blicke, die sie so
' schrecklich peinigten, nicht mehr die
ihren fesselten.
„Setz' dich," sagte er nach einer ban
gen Pause kurz.
Mechanisch sank sie auf das niedrige
Tabouret am Fußende des Diwans.
„lst ist es —das Enl
„Nein."
„Nein!" schrie sie auf ein Schrei
»der Erlösung, des Glücks, aus tiefster
Qual und Angst. Und faßte mit bei
den Händen nach seiner Rechten, sie lei
jetzt gleich? In dieser Stunde noch?"
„Niemals," sagte er leise und entzog
ihr seine eiskalt gewordene Hand. -
„Niemals? sagtest du: niemals?"
„Ja. Ich sagte das. Ich will und
andere, was du vielleicht willst und
nicht willst kann ich, will ich
dies nicht. Dich gehen lassen nie
mals! Und wenn ich mein ganzes Le
ben lang mit dir um dich, um deine
Liebe kämpfen müßte denn ich liebe
dich, wie ich mein Leben lang wohl
wüßte, daß ich lieben könnte, nur ein
mal lieben, so lieb' ich dich! Und ich
will dich! Ich werde dich gewwnen; du
sollst, du mußt, du wirst mich lieben
lieben wie ich dick, wie man nur ein
mal lieben kann. Kein Mensch kann
solche Liebe mehr als einmal ertragen
suhlen!"
„Und wenn du es vorher gewußt
hättest, vor unserer Trauung, vor die
ser Nacht, daß ich so verächtlich, so
habgierig, so schlecht bin, daß ich dich
nach jeder Richtung hin beleidigen und
betrügen wollte, daß nichts, nichts mich
dir entgegentrieb als Hochmuth und
Geldgier, daß ich jemandes Glück und
Liebe, die eigene, heiße Liebe leichtfer
tig dafür opferte, für deinen Reich
thum, deinen Titel allein wenn du
es vorher gewußt hättest?!" stieß sie mit
fiebernder Hast hervor.
„Ich habe es vorher gewußt. Da?
da" er wies auf Breitenfelds Brief
und Depesche „sagt mir nichts
Neues."
„Und du tratest nicht zurück? Du
wolltest solch ein Mädchen, das in eis
kalter Berechnung dich belog und be
nigen Hasses.
„Ich wollte es thun, ich that es, unv
keine Macht der Erde entreißt dich mir
zusetzt?.
nen aufgelöst dein ganze? stolzes,
herrliches Selbst in Liebe, demüthiger,
hingebender Liebe, und hinsinkend, die
men —kann ja nicht anders sein!
Denn ich will dich! Ich will dich so
so werde ich dich kommen sehen —"
Er hatte sich vollends aufgerichtet
sie noch vor ihrer Verlobung so wild,
so rücksichtslos in seine brutale Umat
mung gerissen hatte. Wie faszinirt
strcm aus und sank fassungslos zu
seinen Füßen aus ihre Knie, die heiße
Stirn mit dem weichen, kühlen Blond
haar, das sich wirr und lose darum
ihre Thränen netzten.
„Wenn es so ist, wenn du mich so
liebst, so kannst du ja mein Leid gar
nicht sehen, nicht meine Sehnsucht nach
dem anderen, den ich viel, viel heißer
und wahrer, ewiger liebe, wie du ahnst,
wie ich selbst ahnte, den ich nie, nie veDf
'gessen kann, über den hinweg ich nie
i mals einen Zweiten lieben kann
denn du hast recht: solche Liebe kann
man nur einmal im Leben fühlen! Al
les muß sich ja in dir als Mann gegen
mich empören, gegen eine Frau, die
dich, am Abend ihrer Hochzeit mit dir,
bittet auf ihren Knien anfleht
sie freizugeben, sie dem Geliebten ihres
Herzens zu lassen. Gieb mich frei!
Habe Mitleid und Barmherzigkeit im
Namen aller wahren Liebe und laß
mich gehen!"
„Niemals! Du irrst dich vollkommen
über dich, über jenen, über mich," sagte
er, sich zurücklehnend und ihr Gesicht
sanft von sich schiebend und seine
Hände freimachend. „Du belügst und
betrügst dich jetzt selbst."
„Großer Gott! Begreife doch, daß
du Unmögliches erstrebst!" rief sie
außer sich, „daß du den wahnsinnigen
ja niemals gewinnen kannst!"
,>Das läßt sich doch heute noch nicht
mii solcher Bestimmtheit sagen,"
bist, um behaupten zu können: Es ist
lieben! Einstweilen hast du das Recht
verwirkt, Bedingungen an dein Schick
„So bleibt mir nichts als —"
„Als Flucht!" vollendete er ruhig.
„Ich würde dies letzte Mittel nicht
gleich bei Beginn des Kampfes versu
chen," sagte er mit flüchtigem Lächeln.
ausging. Lange faß er noch da, als
er allein geblieben, in finsterem Brü
ten. Einmal murmelte er nur: „Ein
Wagniß, ja, ein furchtbares aber
der Gewinn ist des Einsatzes werth
und schließlich: die Brücke abbrechen,
Nerven Konradinens versagten und
erschlafften. In schwerem Schlaf, nur
halb entkleidet, sank sie auf's Bett zu-
Stunde, statt heute Mittag
„Gut! Geh geh! Ich bin so
„Gräfin Krayn, geb. Freiin von
Jlfenstein". Mit einem ruhigen:
„Du erlaubst!" öffnete er den Um
ben darfst und kannst. Dies da
jedenfalls nicht. Es widerstrebt mei
nem Ehrgefühl, greift meine Ehre an.
Denke immer an die Unterschrift
unter dem Bilde dieses armen Jun
beeilst du dich etwas mit der Toilette. .
Wir haben nicht allzuviel Zeit."
Zwei Jahre später,
strahlend festliches Licht gehüllt.
Duftwogen durchfluten die
rath zugehörig waren. Da hing auch
das lebensgroße Oelbild, von Mei
sterhand gemalt, des jetzigen Fürsten
Adam Ebersburg, des Letzten seines
alten Geschlechts, gllein an einer
Querwand, von zwei hohen Bronze
statuen slankirt, der bekannte schrick
volle Kampf des. Zentauren mit
Atlante aus dem Theseion in Athen,
und der Farnesische Herkules, der mit
dem Fürsten Adam selbst eine srappi
rende Aehnllchkeit hatte. Wie er jetzt
aussah, auf der Höhe seiner Mannes
kraft nahe den Vierzig, nicht mit dem
knabenhaften Jilnglingsbilde zwischen
dieser eigenthümlichen Flankirung,
das kaum mehr an den Mann erin
benlippen, ihm auch vielleicht nie ähn
lich gewesen war. Die Fürstin hatte
neulich treffend gemeint, daß er djese
hohe Verschiedenheit des Einst und
Jetzt in Bildern mit Nero theilte, des
sen Bild als Jüngling auch unmög
lich nach dem des Cäsaren, zu erken
nen wäre.
In dem großen Salon, ein ge
müthliches Wohnzimmer war dieser
saalartige Raum mit seiner steisen
Pracht wirklich nicht zu nennen da
richtung der Lamballe, welche den
Aufenthalt hier nicht gerade behag
licher machten. Statuen und hohe
Vasen aus parischem Marmor ließen
ihre wundervolle Weiße aus den Fal
ten metallblauen Sammets leuchten.
Lapislazulitischchen mit schweren
Ornamenten, von hoher Kostbarkeit,
glatt und glänzend und unbenutzbar
wie spiegelndes Eis. Und Spiegel!
Spiegel aus Venedig und Spiegel
aus des alten Hellas Blüthezeit der
Marie Antoinette und der Pompa
dour, aufgestellt zwischen grünen
müde wurde das Auge von all der
vielartigen Kostbarkeit der Kunstge
genstände, die hier zusammengestellt
waren, nicht gerade sehr harmonisch
oder mit sehr feinem Kunstsinn, ja,
nicht einmal mit sehr ästhetischem
Empfinden. Es war etwas Wildes,
Grelles, eine Art von nervenreizen-
Ruhepunkt für Auge und Phantasie.
Selbst der große Kaminplatz mit sei
nem mächtigen Eisbärfell, seinen
Frankreich durchwebt, eine historische
Echtheit, Tausende von Frank an
Werth repräsentirend, bot nichts
Ruhevolles, nichts Edles dar. Die
Fürstin Meternich hatte einmal ge
sagt, daß der Salon der Ebersburgs
einen normalen Menschen unfehlbar
verrückt machen müßte, wenn er je
haupt für Sportangelegenheiten viel
Geld angelegt. Auch wobl für Wohl-
thums nicht übertraf, wußte die
Welt. Die Krayns also mußten
wohl viel reicher sein, als man hätte
stattfand, obwohl Fürst letz
, wär wenn nicht eben du»ch Wol
! ken, die sich vielleicht erst in weiter
Ferne am Horizont seines glänzenden
pekuniären Himmels erheben konnten.
Die Metternich, °diese klügste, feinste
Geistesaristolratin, die jemals unter
ja bekanntlich jeder allzu glänzende
Apfel berge h/r viel tiefer im
Marke saß, daß es die Herzenskälte,
die vollendete Gemüthlosigkeit, der
ihrem gesellschaftlichen Range liegen
den. Mit lächelndem Kopfschiitteln
halt, machte für afles und jedes ein
sichtslos ihre Angestellten, und das
fährlichen Heftigkeit und beispiels
loien Rücksichtslosigkeit, die sie dann
zu den wunderlichsten, oft sehr An
suchte.
Wesen gegen Untergebene hart geta
delt hätte. Jedenfalls war er nicht
damit durchgedrungen ... und
MädchenS, das von Ihr gemaßrege»!
wurde, gegen sie in ihrer und anderer
Etwas räthselhaft blieb es ja, trotz
am Gängelbande führen, sich sozu
sagen alles von ihr gefallen ließ!
Seit zwei Jahren nun! Freilich, eine
gemeinsame Häuslichkeit, ein Fami
engiin Verkehr sich nach dem anderen
richten mußte in tausend Kleinig--
leiten, in Glücks- und Behaglichkeits-
Gelegenheit voneinander abhing und
hartes Aufeinanderstoßen gewisser
Charaktereigenthümlichttiten ganz
lich wie in einem großen Hotel zu
sammen,' in welchem jeder seine Etage
hatte und seine spezielle Etagenbedie
nung, seine Zeit für sich hinbrachte?
wo man zuweilen allein miteinander
dinirte, zuweilen im allgemeinen
Speisesaal mit anderen Leuten zu
sammen, sehr oft zusammen bei die
sen anderen Leuten oder auch ge
trennt verschiedenen Einladungen
folgte. Wo man sich verabredete, zu
sammen die oder jene Oper zu be
suchen, oder auch nicht verabredete,
und jeder besuchte eine andere Vor
stellung mit anderen Leuten! Wann
und wie sie Zeit fanden, stille Stun
den daheim allein miteinander und
Ihrem Liebesglücke zu verbringen,
war freilich ebenso problematisch,' wie
es in der Gesellschaft feststand, daß
sie glücklich waren und sich aus Liebe
geheirathei hatten. Und im ganzen
Ist die „Gesellschaft" meist miß
trauisch und scharfblickend, und es ist
auf die Dauer ganz unmöglich, sie
über die Wahrheit zu täuschen, wenn
man auch selbst getäuscht und durch
sich selbst getäuscht wird.
' Still und leer lag also die glän
zende Farbenskala der Ebersburg
schen Salons im funkelnden Licht der
elektrischen Lüster und Lampen. Die
fürstlichen Herrschaften waren gar
nicht daheim, sondern speisten auf der
spanischen Botschaft. Ab und zu
glitt ein Diener durch die Zimmer
flucht, um zu sehen, ob auch die Ord
nung eine tadellose geblieben, nicht
irgendein kleiner, tückischer Zufall sie
um eine Linie verwischt ob das
schwächt, das Feuer in dem großen,
lon der Fürsten in dem befohlenen -
Stadium brannte —nicht zu lodernd,
nicht zu kohlend ob nichts vorhan
den war, was man übersehen hatte
und das den Zorn der gesürchteten
Gebieterin reizen konnte.
Ja, immer wenn Ebersburgs fort
waren, oft sehr spät zurückkehrend,
mußte das Palais am Ring in der
Vtrsassung erhalten sein, sofort eine
größere sder kleinere Gesellschaft in
luxuriöser Weife aufnehmen und be
wirthen zu können, denn meistens
brachte die Fürstin aus anderem
Kreise, wohin sie geladen war, einige
der dort Anwesenden noch mit nach
Haus. Manchmal auch spät in der
Nacht zu einer Tasse Kaffee und einer
Eigarette, auch sogar zu einem reich
lichen Imbiß, denn man hatte zuwei
len nicht so nach Wunsch dinirt oder
soupirt, wie es immer bei Ebers
burgs der Fall war. Am Kamin auf
einem niedrigen Bronzetischchen stan
den Theeservice und Rauchutensilien
aller Art die Fürstin rauchte selbst
sehr viel in der Mitte eine vene
zianische Base mit einer blaßrothen
Orchidee.
Da das dumpfe Donnern des
fürstlichen Eoupös unter dem Portal
der Einfahrt! Sehr bald darauf
betrat Adam Ebersburg den Salon
Frau. Er war nicht mehr :n
Dinertoilette, sondern trug ein ein
nen allzu großen Anspruch auf Ele
ganz machte und das er sonst nur in
seinem Privatzimmer trug. Jeden
falls also waren heute keine Gäste l
mitgebracht worden. Der Fürst hatte
einige Briefschaften in der Hand,
zum Theil noch unerössnet. Jetzt >
ließ er sich in einen der niedrigen
Lehnsessel amKamin fallen,stützte den
Kopf in i>ie Hand und starrte sehr
düsteren Blicks, in finsteres Nachden
ken versunken, in die züngelnden
Flammen des Kamins, einen der eben
geöffneten Briefe in der geballten
Linien zerknitternd. >
Ein leises Rauschen wie von En
gelsflügcln: die Fürstin! In loiem ,
Theekleid von goldfarbener Japan-
bergürtel gehalten, aus der. weit vffe-
nen Aermeln die wunderschönen Arme ,
schimmernd, mit dem funkelnden ,
Glitzern der Ketten und Spangen. >
stüm hier? Jetzt?"" -
„Ja. Ich habe mit Dir zu sprechen, l
was nicht länger aufgeschoben werden 1
Besuch." l
(Fortsetzung folgt.) t
För die KSche.
Rindfleisch nach Schwei
zer Art. Ein zartes Stück Rind»
fleisch wird in ziemlich feine Scheiben,
noch kleiner wie zu Gulasch, zerlegt.
In einer flachen Pfanne macht man
Fett oder Butter hriß, dämpft darin
1 feingeschnittene Zwiebel hellgelb,
thut das geschnittene Fleisch nebst
Salz und Pfeffer hinzu und läßt es
zugedeckt etwa Stunde schmoren,
streut dann etwas Mehl darüber und
füllt zur Ergänzung der Sauce noch
etwas Fleischbrühe nach. An Wasch-
tagen, wo man nicht viel Zeit zum
Kochen hat, wird sich dies äußerst
kräftige und so rasch fertige Gericht
Heringsgericht. 2>/i> Pfund
Nun wird eine feuerfeste Thonschüs
sel oder Auflaufform von Blech mit
Butter ausgestrichen und' mit gerie
fel und so fort, bis die Form fast ge
füllt ist. Die oberste Schicht müssen
bilden. Dann werden Z
Eigelb oder auch 2 Eigelb und ein
ganze» Ei in Pint saurer Sahne
nebst einer Prise Salz verquirlt; die»
wird gleichmäßig über den Inhalt der
schöner Farbe gebacken. Wird in der
Form servirt.
Spinat auf französische
Art. Der gut verlesene Spinat wirl»
blanchirt und in leichter Fleischbrühe
weich gekocht, durch ein Sieb gerie
ben und nebst wenig geriebener Zwie
bel, gehacktem Schnittlauch, Muskat
nuß, einem Stück Butter, Pfeffer und
einer großen Messerspitze Fleischex
trakt kurz vor dem Anrichten heißge»
rührt. Er hat durch diese Berei
tungsart einen kräftigen Geschmait
gewonnen und wird von Herren be
sonders gern gegessen.
Ragout von Rindsuppen
fleisch. Man kocht 5—L kleine,
geschälte Zwiebeln in etwas Wasser
gar und gießt sie ab. Dann macht
man von Mehl in Butter eine dunkel
braune Einbrenne, verkocht sie mit
' Brühe, im Nothsall mit Wasser, zu
seimiger Sauce, fügt die Zwiebeln,
ein Lorbeerblatt, einige Pfeffer- unv
Gewürzkörner sowie I—2 Nelken und
etwas seinen Essig dazu, läßt die
Sauce damit durchkochen, rührt sie
durch ein Sieb, läßt sie wieder heiß
werden, gibt feine Scheibchen einer
sauren Gurke oder noch besser feine
Scheibchen Sensgurke und einige ein
gemachte Perlzwiebeln hmein sowie
das in Scheiben geschnittene Fleisch
das nur gut heiß in der Sauce wer--
den muß, aber nicht darin kochen
darf. Die Sauce muß gut abge
schmeckt und nach Bedarf mit etwa»
Eitronensqft gewürzt werden. War»
kann auch Kapern hinein geben.
Pikantergebackenerßeii«
Pudding. Man schwemmt Rtii
etwa Pfund ab, brüht ihn.
läßt ihn 'im Siebe abtropfen und
kocht ihn mit Pint Milch
weich, doch so, daß er körnig bleibt.
Dann läßt man ihn in einer Schüssel
erkalten, mischt etwas Salz, nach Ge
schmack gestoßenen weißen Pfeffer, et
was feines Senfmehl, 3—4 Eßlöffel
werden von den Knochen befreit und
das Fleisch in etwa ?4Mige Würfel
geschnitten. In reichlicher Butter rö
stet man drei bis vier scheibig ge
schnittene Zwiebeln gelb, streut eine
große Prise feinen Paprika
läßt diesen mit durchdämpsen, gibt
das Fleisch hinein, deckt die Kasserolle
z>», dämpft es bei gelindem Feuer
weich und macht die Saute mit etwa»
in Butter braun geröstetem Mehl sei
mig. Dazu gibt man geschmorte
Karmeln, gebacken« KartoffelkrokettS
oder Kartoffelpüree.
Rindfleisch mit Remou
ladensauce. Nicht zu weich ge
kochtes Rindfleisch wird in Scheiben
geschnitten und tuppelsörmig auf ei
das Fleisch zertheilt. Noch schöner