Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 10, 1910, Image 2

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    Angler: „Die Biester wolle»
heute wieder gar nicht beißen."
Zuschauer: „Na, warum krähst
du dich denn, wenn sie nicht beißen."
Ter „Kater".
Die Erklärung der Bezeichnung
»inzutreten Pflegt, stammt wahrschein
lich aus studentischen Kreisen. Viel
leicht ist „Kater" auf „Katarrh" zu
rückzuführen. Man denke an die tiefe
Heit. Der Deutsche liebt es, für
Dinge, die auf das Zechen Bezug ha
ben, Humor neue Bezeichnungen
-nor treffender wäre.
Wie's kommt.
»Warum klettert denn da drüben
der Hausmeister auf dem Dache her
«m?"
„Da ist einem Luftschiffer a Brst
sich, das neuc verkauft
jetzt sogar zehn Briefmarken für neun
zig Pfennige." „Aber wie ist das mög
lich, die Post -,iN doch keinen Ra
batt?" „Und doch ist es so. Es ver
kauft acht Marken zehn Pfennig
und zwei Marken G fünf Pfennig."
Recht hat sie.
zwanzig
eins trifft!"
Hausfrauen-Jammer.
»Mit der Kathi ist's nicht mehr aus
zuhalten. In den paar Wochen hat
«eschlagen nur as Brennholz
In Vertretung. Rechts
anwalt (in eine falsche Zelle gera
thend)' Name ist Doktor
Meier ick "ill Sie morgen vertre
te-?!" »DaS paßt mir
fein bade morgen Hinrich-
Der Philosoph und der Wem.
Im Cyperwein, dem edlen Sast,
Holt sich ein Weiser Geist und Kraft,
Bis daß er ganz vom Weine troff,
Mecanderis, der Philosoph.
„Denk an dein Weib!" so mahnt de:
Wirth,
„Die ängstlich deimr harren wird,"
Und schon versunken halb in Schlaf
Schreckt d'rauf empor der Philosoph.
Spaß,
Dem Armen ganz der Muth gebricht
„O weh! Die Gute ist noch auf!"
So seufzet bang der Philosauph.
Jawohl, du vollgesoss'nes Faß,
Spazier Herrin in das Gelaß!"
Galleriebillet zu einem Wohlihätig
keitsconzert geschickt hatte: „Na, Gu
ste, hat Dir das Eonzert gefallen?"
„Den Dacapo Haben's n' paar Mal
Reisender (Mittags): „Kann
! Verschiedene Wir
sunde, feuchte Wohnung! Meine Frau
hat so das Reihen, daß sie ganz
schief geht, und die Tante, die von
Jugend auf schief war, ist wieder
Gipfel der Vornehm
heit. »Ich sag' Ihnen, Frau Schulze,
mew Sohn hat eine Frau gekriegt,
piksein, sag' ich Ihnen." „Vornehm?"
„DaS will ich meinen. Jeden Augen
l'ick fällt die in Ohnmacht!"
MntterS Spieluhr.
Marianne Hentschels liebes, altes
Mütterlein war todt, und heiße, qual
volle Schmerzen erschütterten das Herz
der einsam Gewordenen. Das Letzte,
was ihr Leben noch bot an Zärtlich
keit, Liebe, Frieden und Behagen,
hatte ihr diese alte Frau gewährt,
jetzt hatt« sie niemand mehr in der
Welt, bei dem sie sich daheim fühlen
tonnte, wenn die Schule ihre Thore
schloß und die Ferien begannen.
Marianne war Lehrerin in der
Großstadt, aber ihre Mutter war hie:
in dem Heimathstädtchen geblieben.
Fand sie dort so ein Häuschen und
so einen wundervollen Garten? Und
was würde wohl aus ihren Gräbern!
„Geh nur allein", hatte sie der
Tochter auf alle Bitten geantwortet,
„und laß mich hier, ich paß nicht in
das wilde Leben da drunten! Aber
wenn Ferien sind, dann kommst Du
und sollst gute Zeit haben!"
Ach ja, das waren gute Ferien!
Das war gute Zeit, in der man ge
sundete an Seele und Leib, von Bit
terkeit und Enttäuschung.
Marianne barg ihr Haupt müde in
beiden Händen.
Es klopfte.
„Herein!" rief sie zusammenfahrend,
doch dann seufzte sie erleichtert aus:
„Gott, Du bist es, Matten!"
„Ja, ich", sagte die alte Dienstmagd
und kam langsam näher, „und ich
wollt' das Fräulein sagen, daß es
bald so weit ist "
Rathlos sah Marianne die Spre
cherin an.
„Die die Auktion?" und es
klang wie schluchzende Auflehnung
durch ihre Stimme.
„Ja, die Auktion aber ich
hätt' eine Bitt', Fräulein, das Frau
chen ihr graues Umschlagetuch, das
hätte ich so gern als Andenken!"
Maiken zerdrückte verlegen ihre
Schürze, „ich wollt's ooch gar sehr
in Ehren halten".
Marianne reichte ihr ergriffen die
Hand: „Du sollst es haben und die
haben viel verloren?"
„Das weiß unser lieber Herrgott!"
Maiken sah durch das geöffnete Fen
ster in den lachenden Frühlingstag
milanzusehen die letzten Tage! Es
war schrecklich! Man hatte bloß noch
ein Gebet: Dein Reich komme!"
„Nun ruht sie aus."
Marianne Hentschel stand schwer
traurige Stimme zitterte, als sie zu
der alten Magd sagte: „Wenn man
nur nicht so ganz allein wär' aus der
die Auktion beginnt."
„Wollen Sie denn wirklich?"
wagte die Alte einzuwenden.
„Ja, ich will dabei sein, Maiken!
Mutter hing so sehr an ihren Sachen,
ich muß sehen, in wessen Hände sie
kommen. Ach, ich hätte so vieles
gern behalten", klagte sie dann, aber
der alte Rath muß sein Geld so bald
„Ein Leuchter! Du sollst Dein
Licht leuchten lassen vor den Men
schen! Eine Pavierscheere und ein ei
serner Kochtopf! Angebot!"
„Szchn Fenntte!"
Ich beginne Pfennig."
„Sechzig!"
„Sechzig!"
„Sechzig zum ersten, zum zweiten,
zum "
„Siebzig".
„Eine Mark!"
ten. zum ? ? letzten! Wer hat's?
und weikte so viel Erinnerungen.
An die Kindheit. Da hatte es der
Vater eines Abends mit heimgebracht,
Spieldose halten geläutet, als sie zum
ersten Male ihm gegenüber saß, und
so oft der junge Kollege des Vaters
gekommen war, zur Kommode, wo
das Uhrwerk stand, war sein erster
Gang.
Bon nebenan hörte sie den Kamps
der Auktion, das Spielwerk fand feine
Liebhaber, aber Marianne hielt die
ren!
Und dann kam Maiken wieder,
hochroth vor Aufregung, mit Thränen
des Zornes in den Augen.
„Ich hab' sie nicht gekriegt", sagte
sie fast schluchzend „fünfzig Mark
es war ihr, als habe ihr Herz wieder
so weh gethan, wie bei der Mutter
Sterben „Matten, wir hätten
sie vorher zurückbehalten sollen, aber
ich hab' ja nichts denken können vor
Schmerz Na, laß Matten,
gräm' Dich nicht, es hat nicht sollen
sein".
„Aber es wäre so eine schöne Er
innerung an unser Frauchen. Und
damit will!" >
„Vielleicht seinen Kindern eine
Freude machen!"
„Für fünfzig Mark?" fragte Mai
ken.
Marianne achtele nicht auf den
Einwurf, sie hielt den Kopf in die
Hand gestützt und lauschte nach neben
an. Jetzt waren die Tassen der Mut
ter dran! Ihre Tassensammlung, ach
Gott, sie hätte auch die gern behal
ten, aber es war ja nicht möglich bei
ihren kümmerlichen Verhältnissen.
Da begann Maiken wieder halb
laut: „Fräulein, die alte Stube ist
im Ganzen verkauft worden, schon
ehe wir unten waren.
„Gott sei Dank", sagte die Herrin
mit einem Seufzer der Erleichterung,
„es wäre auch schade, gewesen, dies
wundervolle alte Zimmer zu zerstö
ren, auf das wir alle so stolz waren
wer hat es denn gekauft?"
„Weiß nicht", knurrte Maiken, „ein
Fremder".
Die Lehrerin sah ein wenig mißbil
ligend zu ihr hinüber. „Sei
liebt und gehütet hat!"
„Sie hat es doch gehabt ihr Leben
lang".
„Ja, das hat sie, aber Sie, Fräu
lein? Die einzige Tochter?!"
„Von die Päpsten! Ich weiß —"
„Von der Päpsten?"
Maiken erschrak. „Ach, entfchuldi-
Maiken.
dort nebenan so stückweise zerstört
nicht aufhalten! Ihr Gehalt erlaubte
und dann die Schulden! 3<XX) Mark
Und ihr Herz war schwer und mll-
Da kiopfte es.
Marianne rief leise: „Herein, Mai
!en!"
Aber es war nicht Maiken, die
Es war Ernst Rückert, der Mann,
„Frei?! Soll das heißen —?"
— »Ihr Wille, Marianne, hat
„Nun wirst Du mein und das
Glück wird mein! Nicht wahr, Du
gehörst mir noch?"
er führte sie sorgsam zum Sopha und
Herz das für Dich schlägt —"
„Ich danke Dir, daß Du gekom-
Zeit für Zukunftshoffnungen."
„Doch! Denn Deines Mütterleins
Frau!"
liebte Spieldose!
eifrig beschäftigt, die alte Spieldose
auszuziehen.
Und die altmodischen zierlichen
Einachtzehnjähriger Bur
sche Namens Brynjuls Vedeler, ein
früherer Schüler der Süd - Hoch
schule von Minneapolis, Minn., hat
gestanden, daß er in der Zeit zwischen
dem 8. und 3V. November 1909 fünf
zehn Automobildiebstähle begangen
hat. Der Junge ist von den Wiscon
stner Behörden ausgeliefert worden,
weil die in Minneapolis gegen ihn
vorgebrachten Anklagen schwerwiegen
der sind als solche, wegen welcher er
in Wisconsin eine Freiheitsstrafe ver
büßte; dort erfolgte seine Verurthei
lung wegen Erlangung von Geld
Lästermäuler.
„Da guck' doch mal! So'n schöner Blumengarten auf solch ollem I
Grundstück!"
Natürlich. A.: Sehen Sie
Ueberzieher ankommt): Du, Ede,
rath' mal, wat der woll kost't? Ede:
. « cht' D! Us lettr as" Villi-
zu.
nur einzelner
wie ersckral di.' Cl.it,in dann. 'Am Gilten N.II
Als' immer wen'a-r ward ihr Mann. Verfluchtigt er mit Haut und Haar.
Schulden halber geheirathet hat und
damit schlecht angekommen ist): Nun
versieh ich, daß sich jede Schuld auf
Erden rächt!
Der zukünftige Garde-
Onkel: Sieh mal,
Meisters: Hoffentlich ist aber kein
Bürgerlicher im Offizierkorps!
Auf alle Fälle. A.: Knei-,
Durstig? B.: Wo denken Sie hin!
Gesellschaft oder allein!
Erziehung. Der kleine
Fritz ist unartig. Da sagt Papa:
„Wenn Du nicht augenblicklich artig
gen!'
Und ohne Mummeric!»
tin
den Tisch geflüchtet ist. Plötzlich hörl
Bekannten): Um Gottes willen,