Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 13, 1910, Image 2

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    Die Darwiaistia.
Er: „Wollen «vir nicht vierhändig
spielen?"
Sie: „Ich glaub«, das können
Ne auch allein."
, Der Nordpol.
Der kommandirende General besich
tigt die Rekruten. „Nun, mein
Sohn", sagt er zu einem jungen
Vaterlandsvertheidiger mit besonders
ousdruckvollem Gesichte, „wie ist Dein
Name?"
„Andre«, Exzellenz!"
„Ah", bemerkt der hohe Herr, „da
Hast Du ja einen berühmten Namens
vetter!"
~Zu Befehl, Exzellenz", antwortet
ter Krieger prompt, „am Nordpol!"
Erstaunt fragt der General: „Wo
her weißt Du denn das, meinSohn?"
„Vom Herrn Hauptmann!" entgeg
net der Rekrut mit behaglichem Lä
cheln.
„Ist das richtig?" wendet sich der
Kommandirende an den Kompagnie
»Zu Befehl, Exzellenz... ich habe.."
„O," unterbricht ihn der General
gnädig, „ich sehe durchaus keinen
Fehler darin, mein lieber Herr Haupt
mann, wenn Sie gelegentlich auch ein
dem Dienste ferner liegendes Thema
mit den Leuten berühren. . . ich bin
im Gegentheil sehr erfreut darüber,
daß Sie bemüht sind, auch auf die
Ominöse Geste.
.Dein« Braut ist also etwas klei
ner wie Du?"
«Ja, sie geht mir gerade bis da
her!"
wird sich bei Ihnen Fieber und gro
ßer Durst einstellen!" „Dös is
g'scheit!"
Nach der Kirchweih. Mi
chel: „Heut' Nacht Hai mir träumt, i'
wär' beim Wirth 'nausg'schmissen
wor'n und wie i' in der Früh'
aufwach', lieg' i' no' drauß'n!"
Annäherung. Köchin:
Von der Schmiere.
Garderobenfrau: „Ach, ge
dulden Sie sich nur ein Weilchen, bis
das Stück aus ist, Ihren Ueber
zieher bat grad' der Liebhaber an.'
KlatschoukelS.
ster...
„„Ja, und wissen Sie, mein Lieber,
Was ich Ihnen sagen will:
Klaus fuhr nach New Dort hinüber,
Und das Geld ... na, ich schweig
still.""
Als ihm abgebrannt sein Haus,
Unlängst ward es erst versichert,
Na, ich schweig' mich lieber aus."
„„Und die Kunz, die alte Schachtel,
Glauben darf man nur ein achtel
(Und nicht m«hr) von jedem Wort.""
„Frauen schwatzen wie die Staare,
„„Nur die Männer sind das Wahre!
Schön gesagt.
Barbier (schwärmerisch): „Ach,
Fräulein Laura, Sie haben mein
lhrem L.-bre-z total e.nge
ler: „Kann man sich denn hier auch
regelmäßig rasiren lassen?" Wirth:
„Natürlich, der Bader wohnt gleich
um die Ecke ... aber ich thät' Ihne'
schon rathen, lasse S' den Bnt ste
hen!"
nichts!""
„Eben darum! Sie sprechen so
ieise!"
Schrecklich, „'s is schrecklich
was ma so hört über die Reblaus in
die Weingärten... Gott sei Dank,
daß 's wenigstens koa Bierlaus gibt!"
Doppelsinnig.
„Sie Ober! Eine halbe Stunde
warte ich schon auf meinen Schweins
kopf."
..»Ich glaubte, Sie hätten ihn
schon.""
Maßstab. „Herr Wamperl,
Alpentour gemacht! Wie hoch sind
bin fthr hochgestiegen ... ich war
Eine Nacht unter Mumien.
von Pierre Loli, autorisite Verdcutlchuxg
Tiefe Dunkelheit. Bei dem schwa
chen Licht einer kleinen Laterne schrei-
Die Thür haben wir fest hinter uns
verriegelt. Ein Gefühl der Angst be
fällt uns: wir sind allein hier, zwei
den in diesem merkwürdigen Schlosse
alle Ausgänge versiegelt. Jeden Abend
wird es auf diese Weise vor Eindring
ermeßlichen Werth.
So ist trotz der vielen Winkel, die
leichtes Versteck bieten, keine lebende
Seele in diesen Räumen zu finden.
Wie eine Begräbnißstätte sieht es
hier schon aus, Granitsarkophage rei
hen sich aneinander, stolze, unzerstör
bare Pachtsärge. Es sind die Schö
pfungen der ersten menschlichen Intel
ligenz, sie sind fünf-, sechs- oder gar
sieebntausend Jahre alt.
Nur matt leuchtet das Flämmchen
in unserer kleinen Laterne. Wenn
wir ganz dicht vor den Kunstwerken
aus Granit, Sandstein und Marmor
stehen, erkennen wir sie wohl genau.
Doch schon zehn Schritte entfernt, er
blicken wir nur phantastische Schatten,
und immer größer und größer wird
die Menge dieser stummen, grausigen
Formen.
Von Zeit zu Zeit sehen wir einen
röthlichen Schimmer, unsere kleine
Laterne bestrahlt die kupfernen Hähne
der Feuerspritzen, die in jedem Gang
aufgestellt sind. „Was kann denn hier
eigentlich brennen, doch nicht die
Steinfiguren?" fragte ich meinen Be
gleiter, den Direktor dieses Museums.
„Hier nichts", antwortet er, „aber
was in den oberen Sälen ist; stellen
Sie sich einmal vor, wie das aufflam
men würde."
Ach richtig, unser Besuch galt auch
hauptsächlich dem, was in den oberen
Sälen ist. Ich dachte nicht daran,
wie leicht das Feuer in einer Mumien
versammlung um sich greifen kann.
Das alte Fleisch, die alten Haare, die
von Natron und Oel durchzogenen
alten Körper der Könige und Köni
ginnen brennen wie eine Schachtel
Zündhölzer. Wegen der Feuersgefahr
werden bei eintretender Dunkelheit die
Thüren versiegelt, und nur durch die
Erlaubniß des mich begleitenden
Direktors durfte ich mit einer Laterne
in diese Stätte eindringen.
Bei Tageslicht gibt es nichts bana
leres als dieses „Museum ägyptischer
Alterthümer." Das mächtige, stillose
Bauwerk wirkt verletzend. Es gleicht
allen übrigen Gebäuden, die mehr und
mehr das neue Kairo überschwemmen.
Jeder kann am hellen Tage hier
eintreten, um die vornehmen Todten,
die man für die Ewigkeit zu verstecken
geglaubt hatte, anzustarren.
Aber Nachts! ... Jetzt in der
nes Schloß, das Grauen und Schre
cken beherbergt. Nicht für Schätze
Goldes träte ein arabischer Wachter
um diese Zeit hier hinein, selbst, wenn
er durch Gebete seine Seele von Angst
befreit hätte. Denn was für Geister
geh«, wohl um! Nicht allein alle die
lassen.
durch dieGlasfcheiben glauben wir ihr
lockendes Lächeln zu sehen. Das Licht
unserer Laterne fällt auf andere grau-
schweren Bedeckung sieht eS aus, als
ob r wie zum Scherz zwischen die
schiefen Schultern gezwängt ist. In
seiner gewaltigen Größe paßt er gar
nicht M dem übrigen Körper, der wie
ein Schaft spitz zuläuft. Trotzdem
das Licht in unserer kleinen Laterne
nicht schwächer wird, so glauben wir
doch immer weniger zu sehen.
Wir gehen weiter durch die Säle,
in denen rechts und links Leichen
nebeneinander aufgebahrt sind. Die
Särge stehen auf Gestellen übereinan
der. Fader Geruch strömt von den
Mumien aus. Auf der Erde liegen
wie große Schlangen Gummischläuche
„Nun sind wir da, wo wir hin
wollten", sagt mein Begleiter. „Sehen
Sie, da stehen sie."
Wirklich erkenne ich jetzt den Platz,
an dem ich so manches Mal am hellen
Tage weilte.
Unsere Laterne leuchtet sehr schwach,
und schon zehn Schritte von uns ent-
Doppelreihe der königlichen Särge.
Rücksichtslos geöffnet stehen sie in den
Glaskäfigen. Die bemalten Deckel
sind wie eine Schildwache gegen die
Wand gelehnt. Wir sind im feudal
sten Kreise, und zu dieser sonder
baren Stunden ertheilen uns Könige
und Königinnen Audienz. Zuerst
verweilen wir bei einer Dame, zu
deren Füßen ein Kind ruht. Sie
starb, als sie den todten Prinzen zur
Welt brachte. Ihr Gesicht ist verhüllt,
Königin umwickelten, hat noch Nie
mand das Antlitz der erlauchten Ma
keri erblickt. Man sieht nur die weib
liche Form in schwarze Binden ge
zwängt. Das verhänignißvolle Kind
ist merkwürdig zusammengeschrumpft
Königin. Man hat den Gedanken,
daß dieses todte Püppchen der Frau
in den Sarg gelegt worden ist, damit
Jahrtausende Gesellschaft leiste.
Todte liegen wie schlafend da, als ob
sie uns nicht sehen wollten. Aus den
Lumpen ragen die mageren Schultern
spensterhaste Hände, die Nägel glei
chen Krallen. Jeder neue König, den
unsere Laterne beleuchtet, flößt uns
Im vorletzten Sarg der linken
Reihe ruht der große Sesostris und
will Audienz ertheilen. Seit lange
kennen wir den Neunzigjährigen: die
Adlernase, die schadhaften Zähne, den
mageren Vogelhals und die drohend
ist dieser Weltbeherrscher zum Licht
sicher hat eine jahrelange Arbeit dazu
gehört, es zu verfertigen. Die Aus
wickelung wurde von dem Khedioen
Aegyptens vorgenommen, si- dauerte
zwei Stunden. Als die letzte Hülle
fiel und der erlauchte Todte sichtbar
einer plötzlichen Bewegung feine
Hand. Heulend vor Angst sloh alles
Die Hand aber ist ausgestreckt geblie
Schönheit machten ihn zum Halbgott.
In Memphis, Theben und Luxor
wurden Riesenbildsäulen aus Granit
tenbrust und die Muskeln des Fürsten
zu verewigen...
In dem danebenstehenden Sarge
ruht Vater, Sethos der Erste.
Schönheit. Wie ein Bild der Ruhe,
wie ein glücklicher Traum sieht er aus,
dieser Todte flößt kein Grauen ein.
Die geschlossenen Augen, die feinen
Lippen, das stolze Kinn, das reine
Profil, die auf der Brust gefalteten
Hände wirken friedlich, sein Schlum
mer ruft ein Gefühl der Behaglichkeit
hervor. Einen merkwürdigen Ein
druck macht es, sich diesen Mann mit
dem jugendlichen Gesicht als Vater
des danebenruhenden, fast hundertjäh
rigen Greises zu denken.
bei, deren Gesichter ruhig oder verzerrt
aussehen. Unser Ziel ist der Sarg
einer gewissen Königin Nsitanebash
rou. Voller Furcht nähere ich mich
ihr, trotzdem eigentlich ihr hauptsäch
spenstisches Gesicht das fürchterliche
Da ist sie, das Scheusal mit flie
halb offenen Lidern funkelt ihr bos
haftes, schielendes Auge. Die Wim
pern sind halb abgefressen. Ach, die
ses Monstrum! ... Nicht ihre Häß-
und unversöhnlicher Wuth vermischt.
Um den Mund liegt ein Zug von Ver
achtung, ihre Nasenlöcher scheinen sich
zu weiten, um Blut einzuziehen, und
Aufenthaltes? Was für ein Austausch
nem Sarg zum andern geschieht jetzt,
geschieht zweifellos jeden Abend?!!
vereint zu fein und in wohlgeordneten
Reihen mit entschleiertem Antlitz in
Maskistkn zu ruhen. Sie, die in
Zwischenräumen von Jahrhunderten
Hieroglyphen, die man in den Papy
rusrollen entziffert hat, sie werden
ietzt öffentlich zur Schau gestellt.
Was mögen sie sich wohl zu sagen
haben, was für leidenschaftliche Fra
gen über Liebe, über Verbrechen wer
den sie sich stellen!? Wenn wir wei
ter entfernt sind und unsere Laterne
die Furcht der Wächter,
sam Worte zuflüstern? ...
Gott, wie dunkel ist es hier! Un
sere Laterne ist nicht erloschen, aber
düsterer, immer düsterer scheint es in
diesen Räumen zu werden. Als ich
durch die finsteren Säle zurückgehe,
glaube ich ein Raunen hinter mir
zu hören und blicke mich um. Mir
erscheint, als ab die Königin Makeri
ihr Kind nimmt, um sich mit ihm zu
erheben, vorsichtig und listig, mit noch
verhülltem Kopfe. Aber noch weiter
Zur Sprachreiiiigung.
„Bitte, Herr Schaffner, wo bekomme ich denn die Billetts?"
„Billetts gibt's nicht mehr, es gibt nur noch Fahrkarten!"
„Wo bekomme ich also Fahrkarten?"
„Dort am Billettschalter!"
Thierfreund. „Ist
das ein schreckliches Wetter heute,
Frau Wamperl! Nicht einmal einen
Hund soll man hinausjagen!"
d'rum hat er den Azorl zu Haus
g'lassen und ist allein in's Wirths
haus 'gangen!"
Recht hat er.
Sonntagsjäger (zum Treiber, den er hinaufgeschossen hat und
der furchtbar schimpft): „Aber Mensch, nehmen Sie doch Vernunft an,'
Treiber: „Nein, nur Schmerzensgeld!"
kel, wie entsteht eigentlich Nervosität?"
Alter Zecher: „Wenn man auf's Bier
Trinker - Logik. „Mußt
Du aber an' sakrischen Durst haben
alleweil, Hieselbauer!" „I'? I'
hab' nie an' Durst!" „Du trinkst
doch aber 'n ganzen Tag!" „Drum >
hab' i' ja kan' Durst!" !
Swdt g'seh'n hab'n?" „Des ischt
de Universchität!" „Vatter, dort
Fremder (zum Dorfbettler): „Was thut Ihr denn mit dem erbet
telten Geld?"
Jäger stolz. Fremder (zu
einem Jagdgehilfen, der eine sehr
schäbige, schmutzige Lederhose trägt):
„Sagen Sie 'mal, kann man denn so
eine Lederhose nicht waschen?" Jagd
gehilfe: „O ja, waschen ko' ma s' scho'
was is das e' Schreibmaschin'?*
„E' Maschin', wo De drauf kannst
reden mit de' Händ'!"
Elsässisch. Ein kleiner
ruslrabbelt