Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 23, 1909, Image 7

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    Am Hoäyeitstag.
1. Kapitel.
Mit dem eigenen Schlüssel hatte
Herbert Frank die Wohnungsthür ge
öffnet und raschen Schrittes strebte er
über den langen, schlecht beleuchteten
Korridor seiner ZimmerthUr zu. Aber
die Wachsamkeit der feinhörigen Haus
frau vereitelte sein Bemühen, ihr nicht
zu begegnen. Noch bevor er die Hand
auf den Drücker gelegt hatte, erreichte
ihn der singende Klang ihrer immer
von einem Ausdruck mütterlicher Zärt
lichkeit durchfühlen Stimme:
„Guten Abend, Herr Frank! Schon
so zeitig daheim heute? Sie können
doch noch gar nicht zu Abend gegessen
haben. Soll Ihnen di« Lene vielleicht
etwas besorgen?"
Mit einer ungeduldigen Bewegung
hatte der Gefragte den Kopf gewendet.
„Nein ich danke."
„Auch nicht ein Glas Thee, Herr
Frank oder ein Fläfchchen Bier?
Die Lene springt schon hinunter, es zu
holen."
„Also meinetwegen «ine Flasche
Bier. Hat in meiner Abwesenheit
Jemand nach mir gefragt. Frau Rom
berg?" !
„Kein Mensch! Sie sind ja auch
kaum eine Stunde fort g«w«sen. Also
heute mal ausnahmsweise nicht zu
Gaste bei dem lieben Bräutchen?"
„Nein wie Sie sehen. Es ist
auch kein Brief abgegeben worden?"
„Nicht daß ich wüßte, Herr Frank.
Aber, lieber Gott, wie elend Sie aus
sehen! Ganz kreideweiß! Sie
fühlen sich doch nicht unwohl?"
„Nicht im Geringsten. Sie sehen
wieder einmal Gespenster, beste Frau
Romberg!"
„Na, dem Himmel sei Dank! Das
wäre ja auch eine schöne Geschichte.
,Mie genau Sie nachzählen! Sind
es wirklich nur noch sechs Tage?"
„Leider leider! Das heißt:
von meinem Standpunkt, Herr Frank!
Einen so lieben und soliden Zimmer
herrn verliert man wahrhaftig nicht
gerne."
„Na, wer weiß, was sich noch ereig
net! Sechs Tage sind ein« lange
Oh h!" b t si "t' h
im Scherz. man ein so ent
zückendes Bräutchen hat so schön
und so voll Temperament! Ich bin
„Also eine Flasche Bier. Frau Rom-
Ein fahlbleiches Gesicht mit krank
stolzere, leuchtendere Gipfel noch hatte
er bereits in greifbarer Nähe vor sich
gesehen, sich plötzlich unmittelbar
von den Merkmalen hoffnungsloser
Verzweiflung gezeichneten gemacht
hatte.
kam mit dem bestellten Bier und machte
sich erheblich länger am Tische zu schaf
fen. als es für das Niedersetzen von
Flasche und Glas erforderlich gewesen
wäre. Erstaunt sah sie zu dem Zim
merherrn hinüber, der sonst immer ein
paar freundliche Worte oder einen klei
nen Scherz für sie gehabt hatte und der
ihr heute so beharrlich den Rücken kehr
te, als habe er ihren Eintritt gar nicht
bemerkt.
„Wünschen Herr Frank sonst noch
etwas?" fragte sie endlich im Tone
sanften Borwurfs. Aber er schüttelte
den Kopf, ohne sich nach ihr umzuwen
den.
„Nein nichts! Ich möchte nur
nicht weiter gestört werden." .
„Gute Nacht also, Herr Frank!"
„Gute Nacht!"
Frank?"
Da fuhr er mit einer heftigen Beive
gung herum.
„Mein Gott nein! Sehen Sie
denn nicht, daß ich heut« nicht aufgelegt
Mez"ist'hin!^"^^''''
goN" d' st Z'l
auf dem Gang vor seinem Zimmer.
Und als jetzt mit Ungestüm an die
Thür gepocht wurde, rief er ganz me
„Herbert!"
Ueberlaut, fast gellend hatte der
Aufschrei sein Ohr getroffen. Und nun
sprang er in fassungslosem Schrecken!
auf. daß hinter ihm mit Gepolter der
schwere Sessel umfiel. Aber er
brachte nicht ein Wort über die Lip
pen, und er erhob nicht die Hand zur
Abwehr, als die kleine behandschuht«
Rechte der Eingetretenen nach dem
Revolver griff, ais sie hart neben H«r
b«rt das F«nster aufriß und die Waffe
hinausschleuderte, daß man ihr klin
gendes Aufschlagen drunten auf dem
Pflaster der stillen Straße hörte. Re
bert! Was wolltest du thun?"
Unter dem heißen Blick ihrer schil
lernden, blaugrünen Augen und unter
der Wärme des weichen Mädchenkör
pers, der sich an ihn preßte wie der
schmiegsame Leib «iner Schlange, löst«
sich endlich seine Erstarrung. Er fand
sich in die Wirklichkeit zurück und er
machte einen unglücklichen Versuch, zu
lächeln.
„Gar nichts Besonderes. Margot
nichts, was so großer Aufregung werth
wäre. Aber du —? Was ist denn
jetzt, zu dieser Stunde?"
Er hatte einen sanften Versuch ge
macht, sich aus ihr«r Umarmung zu
lösen; aber sie gab ihn nicht frei.
„Du sollst mir nicht ausweichen!
Ich habe zu fragen, nicht du! Warum
logenen Vorwand verlassen? Und was
bedeutete der Revolver auf deinem
Schreibtisch?"
gelegen, Margot!"
„Das ist nicht wahr! Und du sollst
nicht versuchen, mich zu belügen! Du
„Gut also, Margot! Morgen
der Brief, der d'.r's offenbaren sollte.
Wenn du ihn gelesen hast, wirst du
nicht mehr Verlangen tragen, mein
dem Blatte.
Seite, Herbert," heischte sie. „Nicht
Zittern ihrer schlanken Glieder. Und
Gnad« sein Urtheil erwartet. Minu
winzige Fetzen.
hatte:
„Herbert!"
„Ich ließe dich nicht, wenn du einen
Mord begangen hättest. Wi- sollt« ich
„Dies armselige Geld. Margot
Möglichkeit, weiter zu l«ben."
„Das ist nicht wahr! Das sind die
übertriebenen Vorstellungen einer
grundlosen Angst! Ich bin zehnmal
reich genug, um die Summe herzuge
ben. Und du schreibst ja selbst, daß
alles zu verbergen gewesen wäre, wenn
du den Betrag hättest ersetzen kön
nen."
„Wenn ich ihn rechtzeitig hätte er
setzen können. Rechtzeitig das
heißt: innerhalb neun Tagen bis
zum Letzten dieses Monats."
„Du glaubtest das Geld bis dahin
von meiner Mitgift nehmen zu können
nicht wahr?"
Es war nicht der leiseste Klang eines
Vorwurfs in ihrer Frage gewesen.
Ihrem Verlobten aber trieb sie den
noch das Blut heiß in die bleichen
„Ich war erbärmlich genug, davon
meine Rettung zu erhoffen." gestand
er. „Aber, beim allmächtigen Gott.
, Margot, ich hätte es nicht ohne deine
.Zustimmung gethan."
„Als wenn nicht selbstverständlich
alles dir gehörte, was ich besitze! Nun
ab«r? Hat mein Vater sich gewei
gert. die Mitgift gleich nach der Hoch
zeit auszuzahlen?"
gewordenen Berechnung kann ich ji in
deinen Augen nichts anderes fein als
der nichtswürdigste Schurke."
„Ach. was frage ich nach alledem!
Ich weiß nur, daß ich dich liebe und
daß ich dich nicht lassen will, weil ich
Si« preßte ihre Lippen auf seinen
Mund, und er fühlte das ungestüme
Klopfen ihres Herzens. Leidenschaft
licher als zuvor drückte er jetzt die mit
geschlossenen Augen willenlos hinge-
gekenv Gestalt des Mädchen? an feine
Brust. Dann aber machte er sich plötz
lich frei.
„Du sollst mich nicht für schlechter
halten, als ich's bin, Margot! Wäre
ich nur aus gemeiner Habsucht zum
liebte."
zurückgekehrt wäre.
„Weil du mich liebtest?" wiederholte
sie mit einem Lächeln, das seltsam ge-
Gesicht."
„Ja. Und du darfst nicht glau
be.', daß dies nur eine verlogene Aus
flucht fei, um mich vor dir zu rechtfer
tigen. An dem ersten Abend, den ich
in deiner Gesellschaft verlebt hatte,
setzte ich mir vor, innerhalb weniger
I als die Süßigkeit des Bewußtseins,
daß seine Liebe stark genug gewesen
war. alles zu wagen in dem Kampfe
um ihren Besitz. Er aber hatte in den
letzten Stunden zu schnxr gelitten, um
dies echt weibliche Gefühl zu verstehen.
Und er sah in ihrem Lächeln nur einen
Ausdruck des Unglaubens, der ihn um
gung führen ließ.
„Hätte ich voraussehen können, daß
Widerstand deines Vaters zu besiegen
b«i Gott, Margot, es wäre nichts
von diesem Schrecklichen geschehen.
„Davon hast du mir nie gesprochen.
Wer war dieser Andere? Und was
hat er dir gesagt?"
Namen nennen. Es war der Direktor
Alexander Rotter, nicht wahr?"
Herbert verbarg seine Ueberraschung
, „Wie kommst du gerade auf ihn,
Margot? Du wußtest doch nicht,
daß ich damals mit ihm nach Hause
„Welches Jnteress« konnte ich bei
schaden? Seit dem Tage, da ich in
die Dienst« seiner Gesellschaft getreten
bin, ist er mir «in Förderer und Gön
kaum zwei Jahren vom untergeordne
ten Buchhalter bis zum Prokuristen
ausgerückt bin, habe ich nur ihm zu ver
nug da, die sehr viel vor mir voraus
hatten. In ieder schwierigen Lag«
konnte ich mich auf ihn verlassen wie
auf einen Freund. Er hatte mir noch
immer zu meinem Besten gerathen.
diesem Falle mißtrauen sollen?"
Während er sprach, hatte sich Mar
got, ohne ihren Hut abzunehmen, mit
lobung gewilligt, was ist dann weiter
geschehen?"
„Zwischen Rotter und mir, meinst
gen liebenswürdigen Morien dazu be
glückwünscht hat. Was hätte denn auch
sonst zwischen uns geschehen sollen?
„Welches andere? Ach so, die
Geldgeschichte! Ja, davon wolltest
! „Es ist nicht viel darüber zu sagen,
Margot! Ich wollte reich werden,
damit ich eines Tages als ein Eben-
Erfolg gegangen sind. Ich fing an,
durch Vermittlung eines mir bekann
ten Maklers an d«r Börse zu fpekuli
ren. Erft mit dem kleinen Kapital,
das ich mir erspart hatte, dann auf
Kredit und schließlich, als die Diffe
renzen gleichsam über Nacht zu einer
unheimlich großen Summe angewach,
sen waren, mit dem Gelde meiner Ge
sellschaft."
„War dir denn das so ohne Weite
res zugänglich, daß du es nehmen
in die Versuchung dazu gekommen sein,
wenn nicht Direktor Rotter gerade zur
unglückseligsten Zeit darauf verfallen
wäre, mir einen neuen Beweis seines
gestalten, verfügte tr eines Tages, daß
alle zu meinem Ressort gehörigen Zah
lungseingänge zunächst in eine von mir
verwaltete Kasse fließen und nur in be
stimmten größeren Zwischenräume
von mir an die Hauptkasse abgeführt
mals zu deinen Gunsten aus?"
„Beinah« nie. Ich selber versiehe so
gut wie gar nichts von Börfengeschäf
heute noch, daß er es ist. Aber die
Wechselfälle des Termingeschäfts spot
ten oft jeder Berechnung, und ich hatte
von jeher Unglück im Spiel."
„So laß uns an di« Wahrheit des
Wortes glauben, Herbert, daß Unglück
den!"
„Du hast, wie es scheint, die Situa
tion noch immer nicht begriffen, meine
liegen, gibt es für mich keine Rettung
mehr. Am Letzten dieses Monats habe
ich mit d«r Hauptkasse abzurechnen,
bleiblich."
„Wenn du nicht bis dahin das Geld
ersitzen kannst, willst du sagen."
tausend Mark als Mitgift ausgesetzt
Übeln. Margot, wenn ich mich in der
Angst der letzten Wochen an dies Ber
sprechen als meinen einzigen Hoff
nungsanker geklammert habe?"
„Nein. Aber heute? Was ist
heute geschehen? Mein Vater ist dock
than. Er hat mich nur darüber auf
geklärt, daß es niemals seine Absicht
gewesen ist, die hunderttausend Marl
meiner Obhut und Verwaltung anzu
in seinen Händen verbleiben, und nur
die Zinsen will er mir als Beihilfe für
unser Hauswesen in vierteljährlichen
Raten auszahlen. Damit aber kann
ich mich natürlich nicht retten."
Muthlos schüttelte Herbert den
Kopf.
„Wenn du gehört hättest, mit wel
cher Bestimmtheit er wie von etwa
ganz Selbstverständlichem darübei
sprach
ändert werden kann, daß ich deine Frau
bin, werde ich schon ein Mittel finden,
ihn nachgiebig zu machen."
„Du denkst doch nicht daran, ihm
alsdann die Wahrheit zu offenbaren?"
„Nein, gewiß nicht! Denn in der
Stunde, da ich diese Thorheit beginge,
wäre rettungslos alles verloren. Weil
er's, wie er es nennt, durch eigene Kraft
gen bewahrt blieb, ist er ein Fanatiker
der Rechtschaffenheit geworden. Für
jede menschlich« Schwäche kann man bei
ihm vielleicht auf Verständniß und
Nachsicht rechnen, nur nicht für ein«
Versündigung an fremdem Gute. Er
sten d«n, der dich in meinen Augen von
jeder Schuld freispricht: denn wie er
nun einmal geartet ist, wäre er wohl
fähig gewesen, eine Verirrung aus
Liebe zu verstehen. Nie nie darf er
etwa« von diesen Dingen erfahren.
Aber du sagst ja auch, daß vor dem
Letzten des Monats eine Entdeckung
nicht zu fürchten ist."
„Und hältst du es für möglich, daß
könnte?"
„Möglich, liebste Margot, ist in die
ser W«lt der Uebzrraschungen alles,
auch das Unwahrscheinlichste. Aber ich
wüßte nicht, was den Aufsichtsrath
deiner Verfehlung ahnt?"
„Ganz sicher! Bei feiner rücksichts
losen Energie würde er auf der Stelle
ihren Worten eine siegessichere Ent
schlossenheit.
„Wohl wenn es so ist, hab«n wir
noch gar keine Ursache, zu verzweifeln.
lassen wolltest?"
h«ißungsvoll und erinulhigend. Die
Gewißheit, daß er dies starke, kampf
bereite Mädchen in jeder Gefahr an sei
(Fortfetzung folgt.)
Für die Küche.
Gebeizter Hirsch brate».
Ein kurz zugehauener Hirschrücken
oder ein Stück Hirschleule (beides
!ann von einem älteren Thier fein)
wird zwei bis drei Tage in eine
Beize von gekochtem, wieder erkalte
tem Essig, dem man einen Löffel fei
nes Speiseöl, zwei zerschmilene
Zwiebeln, zwei Lorbeerblätter, Pfef
fer- und Gewürzkörner, einige zer
quetschte Wachholderbeeren, einige
Stiele Majoran und Thymian hin
zufügt, gelegt, das Fleisch jeden
Zag zweimal darin umgewendet,
fleißigem Begießen und allmählichem
Zufüllen eines kleinen Theiles der
durch ein Sieb gegossenen Beize gar
und saftig gebraten. Die Sauce
wird, nachdem der Braten weich ist,
vom Bodensatz losgekocht, mit etwaS
in Wasser oder saurer' Sahne ver
quirltem Krastmehl seimig gemacht
und zum Braten gereicht. Der so
zerbreitete Braten hat einen sehr
kräftigen, pikanten Geschmack.
Lenden - Beefsteak. Rinds
geklopst, dann in Scheiben von der
Dicke eines Fingers geschnitten. Pfef
fer, Salz, kleingewiegter Schnitt
lauch daran gethan und die Beef
steaks 1 Stunde lang in Oel (fein
stes Provenceröl) gelegt. Dann wird
ein gutes Stück Butter und Zwie
beln in einer Pfanne heiß gemacht
und das Fleisch nur 4—5 Minuten
lang von jeder Seite darin aufge
kocht. Man darf es nicht zudecken
und muß es bei scharfem Feuer bra
ten.
Pikanter Rinderbraten.
Z Pfund gut abgehängtes Rinder
schwanzstllck wird geklopft und 2—Z
Tage in mildem Essig gelegt, wobei eS
jeden Tag einmal gewendet wird.
Dann trocknet man es ab, spickt es
gut, streut Salz darauf und giebt e»
nebst etlichen Wachholderbeeren in
eine Bratpfanne mit siedend heißge
machter Butter. Nachdem das Fleisch
sich unter fleißigem Begießen auf al
len Seiten gebräunt hat, bestreicht
man es mit saurer Sahne und fügt
nach und nach ungefähr Pint saure
Sahne zur Bratbriihe. Wenn daS
Fleisch weich ist, wird die Sauce ab
geschmeckt, wenn nöthig mit Salz
nachgewürzt und neben dem Braten
gereicht. Sollte sie zu dick sein, kann
man sie mit etwas Brühe verdünnen,
sollte sie zu dünn sein, mit etwas in
Sahne verquirlter Cornstärke seimig
kochen.
Rindfleisch kalt, auf
französische Art. Gekochtes,
saftiges Rindfleisch schneidet man in
hübsche dünne Scheiben, ordnet die
selben auf einer Schüssel, belegt sie
mit Sardellenstreifchen, zerschnittenen
hartgekochten Eiern, Pfeffergurken,
gehackter Petersilie und Schnittlauch,
streut etwas Pfeffer und Salz darü
ber, gießt feinstes Salatöl und Es
sig über das Ganze und giebt es zir
Tische.
Ungarischer Schmorbra
ten. 5—6 Pfund altschlachtene?
Rindfleisch (Oberschale) werden, nach
dem sie gut geklopft und gespickt sind,
in Pint Wasser ini^Speckfcheiben,
nigen Citronenscheiben gedämpft.
Fängt -das Fleisch an, braun zu wer
den, stäubt man einen Löffel voll
Mehl darüber und gießt nach und
nach eine halbe Flasche leichten Roth
wein dazu. Zuletzt seiht man die
Sauce durch, vermischt sie mit einem
gehäuften Löffel voll oeriebenen Meer
rettich und einem Weinglas voll Un
noch ein Weilchen in der Sauce. Man
reicht geröstete Kartoffeln zu dem
Fleisch.
Warme Pastete von Schel
lfischen. Aus zwei Pfund abge
häutetem entgräthetem Schellfisch
werden die beiden Fleischfiletstück«
ausgelöst, leicht gesalzen mit einem
Eßlöffel feingehackter Petersilie und
Zwiebeln einige Minuten gebraten.
Das übrige Ilifch wird mittels eines
Löffels sauber auf den Gräthen ent
fernt. Hierzu fügt man noch weiteres
Schellfischfliisch ohne Haut und
Gräthe, bis es etwa ein Pfund er
giebt. Dieses wird nun fein gesto
ßen, worauf man der Masse Butter,
eingeweichte und ausgedrückte Sem
meln, Salz, Pfeffer und Muskatnuß
sowie 2 ganze Eier hinzufügt und
dies mit einigen Löffeln süßer Sahne
leicht anrührt. Nun wird eine glatte
runde Form mit Blätterteig ausge
legt, die man mit der Fischfarce etwa
fingerdick bestreicht, worauf man die
Fischstücke einlegt und wieder mit
Fülle bestreicht. Zum Schluß wird
ein Deckel aus Blätterteig über da»
Ganze gedickt und genügend befe
stigt. Die Pastete wird in etwa
45 bis 6V Minuten im Ofen ge
,>«i bis drei Löffel Mehl ebenfalls