Kit Ichachnmschinc. (4. Fortsetzung.) In unerträglicher Ungeduld, bald hoffend, bald verzweifelnd, hatt« er die wenigen Tag«, die ihn aber wie «ine Ewigl«it diinlten, hingebracht. Gleich nachdem «r mittags das Re gierungsgebäud« verlassen hatte, eilte «r, ohne sich erst zu feinem Freunde. Wie langsam kroch für ihn der Bahnzug hin und welche «ndlose Streck« hatte er dann noch vom Bahnhof zu Fuß zurückzulegen. Noch niemals war ihm der Weg zu kommen wie heute. Hermann lag, als «r zu ihm in! Zimmer trat, wieder unter seiner warmen Deck« auf dem Sofa. „Es geht schlecht mit d«m Herrn Doktor", hatte draußen Frau Fischer, als sie ihm die Thür öffnete, mit be trübter Miene zu ihm gesagt, ab«r Max hörte es kaum. „Nun?" stieß er fiebernd hervor, dem Freund flüchtig die Hand rei ten Wortlaut: die and«re Hälfte schicken nicht Dein Mutz. Max legte d«n Brief, für dessen Humor er jetzt wahrhaftig kein Ver ständniß hatte, auf den Tisch zurück. tert. Seidenfchnur. „Was willst du also sonst thun?" Max versank in Brüten. Dann sagt« er: „Ich werd« noch «inmal zu Blaska u'd h ch ' „Vi«ll«icht, daß es doch ein Mittel gelungen ist." „Du bist so erregt. Es wird doch nichts Unbedachtes fein, ben?" H S „Ja." Max verabschiedete sich von dem Freunde. Eine Stunde später betrat Haus en dem stillen,^ schmalen dung eines fernen Meer«?. Jeden feiner Schritte hörte der Fußgänger hier von den «infamen Mauern ivider eine Vorrichtung angebracht, durch die sie sich wieder geräuschlos schloß. Man hätte glauben können, daß das Der Rittmeister wohnte im ersten Stock und Max zog die wohlbekannte Kling«l. Thür wurde der papp«ne Deckel fort leschoben, ein schwarzes Auge richt«- wendig mit Umständlichkeit die Ket te klirren und der Kopf der Alten schob sich durch die Thür, die Max Stimme wahrlich ein Wesen, das seines sauberen Gebieters würdig war. Nur einen Spalt br«it hielt die Alte die Thür geöffnet, auch die Ket te e? die Alte. nun nahm fi« auch die Kette ab. „Der Herr Rittmeister läßt bitten." Max folgte ihr und trat in da! fänglichsten, gemüthlichsten Eindruck. Auf «inem Rauchtisch standen offene Cigarrenkisten, in einem Eckschränk da und bot den einladendsten Anblick. Wirklich, es mußte «in direktes Ver gnügen sein, mit dem Herrn Ritt- Freunde von ihm gegeben hatte, deck te sich ganz mit der Wirklichkeit. Der Herr Rittmeister hatte in der That ganz das Aeußere eines tadel losen Kavaliers. Mit s«inem scharf profilirten, dunklen, wohlgebauten „Was soll ich mir überlegt haben?" erwiderte Max kalt. „M«inen Ihnen ganz «rgebenst ge dabei?" aus die Wagschale legen." „Das war also der Zweck Ihres Manövers? Erst mich ausbeuten und „Welch« Ausdrücke, Herr Assessor. xegnete Max mit bebender Stimme. „Aber sehen Sie nicht ein, daß Ih nen das nichts nütz«n kann, daß Sie kommen können?" „Ich hoffe, daß ich Ihnen auch in die sem Punkte meine Meinung schon ver ständlich gemacht hätt«, daß nämlich j«de weiter« Erörterung darüber ohn« Zweck ist." „So werde ich Sie vor die Waffe fordern," stieß der Erregte heiser her vor. „Pardon?" fragte Herr Blaska ver bindlich, als hätte er nicht ganz ver standen. „Sie sind Offizier gewesen. Nicht wahr? Oder wenigstens maß«n Sie sich doch diesen Titel an." „Wenn Si« «in«n Zweifel hegen darf ich Ihnen mein Patent unter breiten? Es macht mir nicht die ge ringste Mühe. Ich verwahre es hier in meinem Schreibtisch." der Gesellschaft, in der ich Sie schon «inmal traf, einen Schurken nennen und Sie werden sich mit mir schießen müssen." Der Rittmeister lächelte. „Und was folgt daraus?" Max hatte bis jetzt an sich gehal ten und nur mit unterdrückter Stim me gesprochen. Vlaska spöttische Frag« brachte ihn jetzt um den letz ten Rest seiner Besinnung. „Ich werde Sie todten!" schrie er so laut, daß die Wänd« davon wider hallten. Herr Blaska lächelt« womöglich noch unerschütterlicher. „Aber ich bitte Sie, verehrter Herr Assessor," antwortete «r „b«d«nken Sie, wenn ich der Beleidigte bin, daß ich dann den ersten Schuß habe. auf vierzig Meter «ine brennende Kerze aus. Auch begreif« ich nicht, welchen Vortheil Ihnen mein Tod verschaffen sollte, da Si« dieser Um stand doch kaum von Ihren Verpflich tungen gegen meine Rechtsnachfolger man die Papiere ja in meinem Nach laß finden würde. Aber ich nehme an, daß nur «ine b«dauernswerthe augenblickliche Verwirrung Ihnen die sen Gedanken «ingegeben hat ei nen Geoanken, zu dem ja weder Ihr« Klugheit noch Ihre Ehrenhaftigkeit fähig ist. Oder sollten Sie ihn im Ernst gemeint haben?" Max brach in sich zusammen. Die se ruhigen Worte seines Bedrängers gaben ihn sein« V«rnunst zurück, und «r sah «in, wie recht der Ver ruchte hatte. War er vielleicht schon halb wahnsinnig, daß er auf solch« Ideen kam? Nein, wenigstens sei nen Verstand wollte er nicht verlieren. Welche Worte er noch seinem Blut sauger zugeschleudert, wie «r aus fei ner Wohnung, aus diesem Hause kam er wußte es später nicht mehr. Stundenlang, bis in die Nacht, irrte er in den Siraßen umher. Sein letztes Mittel war erschöpft. Sein letztes? Nein. Noch gab es ja eins. Eins, das ihm mit «inem Schlage von allen Sorgen befreit«. Als er gegen Morgen in sein« Wohnung zu rückkehrte, war sein Entschluß ge faßt. hatte wieder einmal sein« Sensation. An den Anschlagsäulen erschienen meterhoh« Plakate mit der Ueber schrift: „Ganz Europa zerbricht sich über King-Fu den Kopf. Darunter sah man in effektvollem Farbendruck einen vornehmen reichgekleideten Japaner abgebildet, der voll Würoe an «in«m Tisch mit einem Schach brett saß. Und das Plakat hatt« deren Saale des großen Etablisse ments ausgestellt, die Vorstellung«» fanden nur in den späten !»achmit- Zwecke drückte er auf an der Figur, die Vorderseite öfftiete sich von allen S«it«n auf. Ueberall dai felbt geheimnißvoll« Rädcrgewir» nirgends eine Stelle, in der man ei nen versteckten Menschen vermuthen konnte. Und das eben war des anzie henden Räthsels Kern. Ein Wettlaufen der berühmtesten Schachkoryphäcii der Residenz zu dem wunderbaren Japaner fand statt und es war nun ein höchst unterhaltend»: Anblick, dem Turnier, das nun leder einzelne von ihnen mit Herrn King- Fu begann, zuzuschauen. Schon al lein die starre unbewegliche Grandez za, mit welcher der ganz in Sohn der Sonne dasaß! Dann d.r Ruck, mit dem er seinen in einem weiten, herabhängenden Aermel ste ckenden Arm bewigte. Ein wahres Kunstwerk an diesem Arm war die Hand, sie bestand aus Wachs und die Nachbildung war so gelungen, daß sie von einer natürlichen Hand kaum zu unterscheiden war. Selbst einer wirtlichen menschlichen Hand. Hatte der Gegner, oft erst nach langer Ueberlegung, einen Zug gemacht, so streckten sich diese Finger, die einzel nen Glieder auseinanderspreizend, nach einem Bauer, Läufer, Springer, Thurm oder der Dame aus, umfaßten sie, hoben sie mit einer gleichzeitigen Bewegung von Hand und Arm in die Höhe und setzten sie mit der gleichen Korrektheit und Sicherheit auf das betreffend« neue Feld nieder. Nicht selten folgte dann dem Zuge ein all meines „Ah" oder der Be wunderung. Denn ganz abgesehen von dem Räthsel, das King-Fu um gab, gebot er zugleich über eine Mei sterschaft, di« wahrhaft bewunde rungswürdig war und vor der selbst di« besagten großen Koryphäen oft di« Segel streichen mußten. EineS Tages fand sich der Borsitzende d!s Allgemeinen deutschen Schachvereins bei King-Fu ein. Mit seiner allbe kannten zarten, etwas gebeugten Ge stalt und dem interessanten, zigeuner artigen, von einem nachlässig ge pflegten, melirten, dunkeln Bart um rahmten Gesicht ließ sich der Meiste^ Meister machte seinen berühmten Ein gangszug mit den beideu Springern, aber nach knapp Dreiviertelstunden mußte er, rettungslos matt gesetzt, als schmählich Geschlagener den Kampfplatz verlassen. Diese glorreich« Partie war bestimmt, K:.ig-Fu einen Ruhm zu verschaffen, der sich über alle Schachkreife Deutschlands verbrei tete. Es war deshalb gar nichts Verwunderliches mehr, al. eines Ta- King-Fu erschien, der extra aus Lon don kam und zwar trotz der schweren Winterstürme, die gerade im Kanal herrschten und di« Ueberfahrt sehr unangenehm machten nur um gleichfalls seine Schachkunst bei den, Japaner an den Mann zu bringen. Das Spiel dauerte nur drei Minuten, nach dem zehnten Zuge konnte der König des Engländers keinen Schrat mehr thun und hochbefr ed.gt reiste der reiche Mann wieder nach sejncr nebligen Heimath zurück. Uebee haupt fehlte es bei den Vorstellungen King-Fus an heiteren Episoden nicht. Zum Beispiel, wenn Leute zu ihm kamen, die von ihrem Werth als Spieler aufs höchste durchdrungen waren und dies Bewußtsein vor ihren guten Freunden auch ungefcheut zur Schau trugen nach wenigen Zü gen waren sie von King-Fu matt ge fetzt. Dann erhob sich jedesmal im ganzen Zuschauerraum laute Heiter seinen Sitz auf dem Podium wi« «in begossener Pudel verließ, nichts an deres übrig, als gut« Miene zum bösen Spiel zu machen. Auch sein strömte nun alsbald die ganze Hauptstadt herbei. Direktor Seiden schnur konnte sich die Hände reiben, er flössen, ins Fäustchen lachen und er that das denn auch redlich. Neidi sche Statistiker haben ihm später nachgerechnet, daß er durch King- Fu ein kleines Vermögen zusam menge«acht habe. „Mit dem älte sten Mumpitz!" fügte sie lieblos hin- t V als ihm seine Wirthin, Fräulem Schwalbe, eine blaue Postkarte brach- te. die eben der Briefträger für ihn abgegeben hatte. Sie kam von Her mann und er fragte den Freun«, darin an, warum er sich so lange nicht bei ihm hatte blicken lassen. Wenn er auch verstünde nachdem er gewisse Zeitungsnachrichten gelesen daß ihm jetzt die Zeit zu Inapp Stündchen für ihn erübrigen können. Also er erwarte ihn heut- uno freue sich schon sehr darauf. Als Fräulein Schwalbe eine halbe den Kaffee brach!«, fand sie ihn, wie gewöhnlich seit der letzte,. Zeit, in der mißmuthigsten Stimmung. Fräulein Schwalbe war aus bester Familie, nur die bedauernswertqe- st«n Umstände hatten st- dazu ge nier und ihre guten Möbel zu vermie th«n. Ihre «inzige Genugthuung be stand darin, daß sie nur an „ganz feine" H«rren oermiethete und mit Recht konnte sie auch eine achtungsvolle, höflich« Behandlung von ihnen verlangen. An einer ssl chen ließ «s aber ihr jetziger Herr, wi« gesagt, seit einiger Z«it fehlen. „Herr Assessor", sagte Fraulein Schwalbe Pikirt, „ich habe Ihnen vor hin, als ich Ihnen die Karte brachte, Guten Morgen gewünscht. Ich brin ge sonst meinen Herren, wenn sie noch im Bett liegen, überhaupt kein« Karten ins Zimmer. Das «rbietei mir die Erziehung, die ich genossen hab«. Wenigstens hätten Sie aber auch zu mir Guten Morgen sagen können." „Habe ich daS nicht?" fragte Max zerstreut mit zusammengezogener Stirn, nach der Tasse greifend. „Nein, H«rr Assessor", begann sich Fräulein Schwalbe jetzt zu «reifern und mit verschränkten Armen blies si« vor ihrem möblirten Herrn stehen überhaupt Sie wissen vielleicht selber gar nicht, wie Sie sich verän- Si« haben mich doch immer anständig dabei behandelt. Mein seliger Vater war Königlich Preußischer Kastellan, ich bin auf einem Schloß geboren, Ihre Königliche Hoheit di« Prinzes sin Sophie Auguste hat mich auf dem Schoße gehabt und dafür, daß Fräulein Schwalb« brach an dieser St«ll« in ein herzzerreißendes Schluc hzen aus. „Also dann bitte ich Si« um Ent- Augen. „Das ist es doch eben, Herr Asses sor", sagte sie. „Man sieht Sie so herumgehen und weiß nicht, was mit Ihnen ist. Man bekomm! ja förmlich Angst um Sie. Wenn Ihnen nun was pafsirt! Dann kommt die Poli in der Stube. Dort auf dem Sofa. Ich hab' es erst vor drei Jahren ganz neu überziehen lassen. Es ist der theu erste Plülfch —" rifch", brauste Max auf. „Was bin ich?" kam es von ihren bebenden Lippen, aus ihrer jungfräu lichen, keuchenden Brust. „Bitte, Fräulein Schwalbe, lassen Sic mich jetzt allein", antwortet« Max kategorisch und ungerührt „wenn Ihnen meine Person nicht mehr paßt, dann sagen Sie es mir, dann „Nicht passen! Der Herr Assessor mir nicht passen!" rief das von neuem aufs tiefste entsetzt« Fräulein und schlug di« Hände zusammen „als wenn ich so etwas im Traum gesagt hätte. Aber," so fügte sie, abermals ihren Thränen freien Lauf Sie entfernen sich jetzt, oder ich kündige Ihnen auf d:r Stell«!" Fräulein Schwalbe ging. Man hört« si« draußen noch verworreie Laute ausstoßen. Aber Max beküm merte sich nicht mehr darum. Sein Auch das Wetter sah zu der langen Fahrt nach d«m Vorort nicht >ehr einladend aus. Wässerige große Flocken stoben vom grauen Himmel und verwandelten sich auf der Erd« Wind heulte und die nasse Kälte drang bis durch die Fensterscheiben. So wüst sah es auch in seinem Innern aus und in «inem solchen Zustand« weil er sich solange nicht nach seinein Befinden erkundigt hatte, wollte er sich von der Reise zu ihm hinaus nicht zurückschrecken lassen. Hermann saß bei seinem Kommen in einem Lehnstuhl am Fenster. Ein Strahl der Freude ging bei dem E'- scheinen des Freundes wieder über sein eingefallenes Gesichi, das aber heute weniger l«idend aussah als sonst. „Es geht dir also besser?" sagt« Max, nachdem sie sich begrüßt ha!- ten. ' 112 de von dir. Nimm dir einen Stuhl. Ich habe di« Zeitungen gelese... Du bist also auf Herrn Seidenfchnurs Vor schlag eingegangen?" „Herr Vla?ka", antwortete Max mit bitterster Selbjioerhöhnung, .hat mir keine andere Möglichkeit gelas sen.' „Und jenes allerletzte Mittel das du erst noch einmal bei ihm versuchen wolltest?" „Die Verzweiflung muß mich da mals toll gemacht haben. Frage mich gar nicht danach." „Also, du hast dich lächelte befriedigt der Kranke. „Nicht ich, sondern das Schicksal hat so über mich beschlossen", knirschte Max „es hat mich zum Gaukler „Meine Meinung in diesem Punk!« habe ich dir schon ausgesprochen unv auch du selber wirst später kühler, un befangener, verständiger und darum milder darüber denken." „Niemals" fuhr Max auf „nichts kann diesen Flecken wieder von mir waschen." Er stand am anderen Fenster uns sah hinab in d«n verschneiten Hof. „Hast du das Geld von Seiden schnur erhalten?" „J-." „Und hast Herrn Vlaska schon be zahlt?" „N«in. Ich war schon verschiedene Male bei ihm, traf ihn aber nicht zu Hause. Außerdem sind die Wechsel erst in vierzehn Tagen fällig. „Und Herr Seidenschnur, meinte lassen?" „Darin allerdings hat er es an nichts fehlen lassen. Seine Vorsicht geht so weit, daß selbst in seine.n eigenen Etablissement keine Menfchen feele etwas von meiner Existenz er fahren darf. Von dem Saal, in welchem die Vorstellungen stattfinden, führt ein Gang in das Nebenhaus, dort hat er sein« Privatwohnung. Außerhalb der Zeit, in der die Vor stellungen stattfinden, wird der Saal von ihm abgeschlossen. Tagtäglich, vor Beginn der Äorsteuung, habe ich mich in seiner Wohnung einzufinden, er führt mich durch den Gang in d.'N Saal, ich schlüpfe in die Figur und dann «rst wird der Saal von ihm ge öffnet. Wie ein lichtscheuer Verbri cher komme ich mir auf diesen Schleichwegen vor. Du siehst, es wird mir nichts bei dem G«fchäft erspart. Außerdem —" der, nur eine Etag« üb«r ihm. So genieße ich auch noch dos Vergnü gen, Tag für Tag Alaskas Thürschild zu begrüßen. Es ist nur merkwür dig, daß mir bisher noch nichi der Genuß befchieden war, ihm oder der Hexe, die ihm di« Wirthschaft fuhrt, aus der Trepp« in d«n Weg zu laufen." „Nun", lachte Hermann „der Mangel dieses Genusses wird für dich wohl noch zum Ertrag«» sein. Wenn dir der Aufenthalt in dem Kasten nur nicht körperlich zu starke Anstrenguii- Herr Seidenschnur hat diesen Kasten mit allem Komfort der Neuzeit aus gerüstet, sogar mit Lederpolsterung während in einer Sattelstellung sitzen muß." „Aber wie ist es mit dem Mecha nismus, wie bewegt sich die Hand, wie bewegen sich die Finger der Figur? Ich habe zwar nur gelesen, stelle mir den Eff 't aber sehr ver blüffend Vor." „Arm, Hand und Finger sind in nen hohl, ich stecke m«ine hinein uns „Ueber die Brust der Figur fällt len?" „Vorläufig drei Monate! Solange hab' ich mit ihm schriftlichen Kontrakt machen müssen." noch verlangt? Einen richtigen wirt lichen Kontrakt?" „Das war sein« Bedingung sins Glückspilz!' (Fortsetzung folgt.) Unter Freundinnen. „Mein Männchen ist ein Engtl! Er ißt Alles, was ich ihm vorsetze." »Also ei» Würgengel!" Für die Küche. Tomaten - Marmelade. Hierzu nimmt man frische Tomaten, siedet sie ganz weich, dann pafsirt man alle durch «in Sieb, gi«bt dann dies« durchgestrichene Masse in eine Kaffe role mit ebenso viel Zucker, wie die Mass«, stillt si« auf F«u«r, rührt sie, bis der Zucker vergangen, schäumt fleißig ab und kocht die Marmelade, bis sie schön glänzend und dick genug ist. Sie soll eine prachtvolle roth« Farbe haben. Man richtet sie in Steintöpfen oder Gläsern an, läßt sie erkalten, nachdem man sie gut zubin det. Die Decke darf nicht beschädigt werden. Tauben mit Reis. Wenn die Tauben sauber geputzt sind, schneidet man sie in vier Theile, läßt in einer Kasserole Butter zergehen, bräunt die Tauben darin an, gießt dann ein wenig Wasser hinzu und läßt sie verdeckt langsam weich däm pfen. Inzwischen kocht man «in hal bes Pfund Reis mit Bouillon weich, vermischt ihn dann mit «in paar Löf feln gerieb«mm Parmesankäse und 2 Eigelb, nimmt eine feuerfeste Porzel lanfchüssel, legt darauf einen drei Finger breiten R«isrand, die Tauben in die Mitte, und bedeckt sie mit dem übrigen Reis. Das Ganze bestreicht man mit geklopftem Ei, bestreut es mit geriebenem Käse und läßt es im nicht zu heißen Ofen zu goldgelber Farbe backen. Gefüllter Schellfisch. Hierzu dient ein drei bis vier Pfund schwerer Schellfisch. Derselbe wiri» durch einen kurzen Einschnitt unter den Kiemen ausgenommen, geschuppt und gewaschen. Als Füllung wird das Fleisch eines kleinen Schellfische! nebst einigen Sardellen, einer kleine» Zwiebel und etwas Majoran recht sein gewiegt. 2>4 Unzen Butter werden zu Sahne gerührt, «in ganz«s Ei und Eigelb nebst etwas Salz und Pfeffer dazugegeben und dann alles mit obi ger Masse innig vermischt und in den Fisch gefüllt. Den Einschnitt näht man zu. So kommt der Fisch in die Bratpfann«, wo er in Butter unter häufigem Begießen gar gebracht wird. Hierzu eignet sich vorzüglich eine folgendermaßen herstellt: In circa 2 Unzen Butter läßt man zwei Löffel Weizenmehl recht braun rösten, setzt «ine kleine, recht fein gehackte Zwiebel dazu und rund«t das ganze mit Fisch wasser zu einer sämigen Sauce ab und fügt dann etwa 3 Unzen fein ge wiegte Sardellen dazu. Nothigen falls kann auch ein gut gewässerter Hering an Stelle Sardellen tre» ten. Klopse mit Sardellen. Ein Pfund geschabtes Rindfleisch, etwas eingeweichte Semmel, 3 Eier und einig« fein gewiegte Sardellen werden gut »«rmengt, zu Klößen ge formt und in weißer oder braunsr Sardellensauce Stunde gekocht. Dazu läßt man 6 Unzen Sardellen mit Butter und einer Zwiebel ein schwitzen, gibt 2 Löffel Mehl dazu und Fleischbrühe von den Sehnen des Rindfleisches. Nun läßt man alles durchkochen, gibt es durch ein Si«b, verrührt nochmals 3 Unzen Sardellen in die Sauce und gibt die Klopse hinein. Lammfleisch, gebacken nach österreichischer Art. Das Brust- oder Rückenstück wird in gleichmäßige, nicht zu groß- Stück« zerschnitten, abgehäutet, mit d«r Mes» serfläche geklopft, mit Salz bestreut und ein« halb« Stunde hingestellt. Dann wendet man sie in Mehl, taucht sie in Wasser, panirt sie mit geriebener Semmel und bäckt sie in heißem, vol lem Schmalz, welches man mit etwa! Butter vermischt hat, schön gelb. Ge wöhnlich giebt man grüne Erbsen oder andere seine Gemüse, sowie auch Salat dazu. Kalbsmilch - Frikassee. Gewässerte gehäutete und nicht z>» kleine Stücke geschnittene Kalbsmilch werden in einer Kasserolle mit einem Theelöffel seingeschabtem Speck, einem Eßlöffel frischer Butter, zwei Scha lotten, einem Glas Weißwein, «inem Lössel Heller Fleischbrühe, einem Sträußchen Petersilie, zwei weißen Pfefferkörnern und Lorbeerblatt zugedeckt, weich gedünstet. Nun wird von etwas Butter und 2 Löffel Mehl ein- helle Schwitzt gemacht, mit Quart Fleischbrühe angerührt und aufgekocht. Di« Sauc« wird mit Wein und Citrone abgeschmeckt, mit Ei abgezogen und die Kalbsmilch hin eingegeben. Gefüllte Tomaten auf deutsche Art. Mittelgroße, schöne Tomaten werden halbirt, das heißt quer durchschnitten, alsdann entkernt, leicht gesalzen und mit einem Brat wurstfüllsel gefüllt, etwas geriebene Semmel und zerlassene Butter oben auf. in ein« Pfanne mit wenig Oel «ingesitzt und im Ofen schnell grati nirt. Ein zu langes Gratiniren wür de die Tomaten zu weich und unan sehnlich machen. Beim Anrichten ist ein wenig Jus darüber zu geben. Aufgebrühte Semmel suppe. Man schneidet nicht zu fri sche Semmel in dünne Scheiben auf die Salz, nach Belieben auch ein frische» Eidotter darauf und gießt siedend« Fleischbrühe darüber.
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