Sein Scharfblick. «rslen Blick verliebt. Aber ich habe angesehen habe." Das abgeknabberte Pferd. In einer Berliner Ausstellung war u. A. das Skelett des Pferdes aus gestellt, das Friedrich der Große in den letzten Lebensjahren geritten hatte. Ein kleines, fünfjähriges Mäd chen, das mit seiner Mutter di« Aus füllung besucht«, wies erstaunt aus tas Gerippe. „Was ist denn das?" Trautchen war der Mutter schon zur Genüge als «in lebendiges Fragezei chen bekannt, das nicht früher befrie digt war, ehe nicht alles haarklein er läutert war. Bon Knochen in einem thierischen Körper hatte das Kind offenbar noch keine richtige Vorstel lung. Wie also die Sache erklären? Da kam der Mutter «in rettender Ge danke: „Trautchen, Du erinnerst Dich haben?" „Ja, Spargelsuppe mit Schweinsrippchen." „Ganz recht, aber das Schweinsrippchen, das Du be kamst, hast Du doch nicht ganz auf gegessen, was blieb davon übrig?" ist!" „Ach, das ist hübsch, aber Im Manöver. Leutnant: „Weshalb haben Sie gestern bei der Felddienstübung die Brücke gestürmt? Das stand doch gar nickt in der Borschrift." Feldwebel: „Weil hinter der Brücke die Marketenderin mit dem Die Versetzung. In der Familie eines höhten Beamten bewahrt man der Amme des Zwillingspaares, zweier strammer Jungen, ein treues Andenken. Eines Tages theilen die beiden jungen Her ren ihrer fern in Schlesien wohnenden früheren Nährmutter mit: „Wir sind nach Quinta versetzt!" Prompt er folgt di« Antwort: Ach, sie habe fort und fort geweint, daß ihre gute Fa milie und di« lieben Zwillinge so weit wegkämen. Ueberall habe sie nachgefragt, wo denn Quinta eigent lich liege; aber kein Mensch im Dorfe habe es gewußt; der Gendarm habe gemeint, das müsse wohl nicht mehr m Deutschland sein, vielleicht in den Gutherzig. Onkel (auf Besuch): „Das sieht Neffen!" Hauswirthin: „Ja wissen Sie, Alles hat der arme Herr ver kauft, um seine Studien fortsetzen zu können. . . sogar seine Bücher." Umgesattelt. „Denke Dir, dieser Esel von Zeichenlehrer gibt mir thatsächlich keine Stunden mehr! Er sagt, ich würde nie in meinem Leben zwei richtige Striche machen können." > — „Ach! Und was machst Du jetzt?" „Nun ich male." > zialstädtchen prüft ein revidirender Schulrath im Rechnen. Er will die Kinder prüfen in Bezug auf Fertig keit im Zahlenlesen und -schreiben. Er wendet sich an einen Schüler. „Nenne eine Zahl!" ,74!" ruft der Knabe. „Vierundsiebzig", spricht und schreibt der Herr Rath, indem er links an fängt, so daß 47 zustande kommt. Dann blickt er erwartungsvoll in die Klass«, hoffend, korrigirt zu werden. Niemand wagt sich zu melden. „Nenne Du eine Zahl!" wird ein anderer Knabe aufgefordert. „53!" „Schön! Dreiundfiinfzig!" Dieselbe Schreibweise, derselbe erwartungs volle Blick, derselbe Erfolg. Da mel det sich auf einmal ein kleiner, „helle" aussehender Junge. „Na, Du. mein Sohn?" „66, de warn S' doch Schlechte Aussichten, ging." So paradox es klingen mag, Was zu behaupten frei ich wag': „Das Laster, ohne d'rum zu streiten, Hat wiederum auch gute Seiten!" Der Trinler beispielsweise blickt Nach oben lang«, hochentziickt. Dabei hat mancher erst g«s«h'n, Daß Sterne an dem Himmel steh'n. Die Epidemie. Der Schulze erhält von der , Behörde ein Verständigungsschreiben, daß im Nachbardorfe eine Epidemie ausge brochen sei. Er möge Sorge tragen, daß sie nicht in seinen Ort komme. Als er dies gelesen, sagt er zum Po lizisten: „Erkundigst Dich halt 'mal, wie so a Epidemie ausschaut, und gibst fein Obacht, daß sie net in un fern Ort kommt!" Immer derselbe. „Das Leben freut mer nicht eines Tags nehm' ich »och Arsenik oder Strych nin was billiger is." Bor der Lebkuchen-Bilde. j „Ick mechte hier 'n Offizier for 'n Sechser." „Nee, Jungeken, dat tost 'n Gro schen." „Na, denn muß es keen Offizier sind, geben Se mir 'n Unteroffizier." Die absolute Wahrheit. I. „Hier, Kind, hast du den Bericht über die Nora - Aufführung", sagte Das wahre Glück der Ehe, schreibt er, kann nur bei völligem Vertrauen, bei gegenseitiger unbegrenzter Offenheit blühen: Nur da, wo unbedingte Auf richtigkeit, absolute Wahrheit zwischen Eheleuten herrscht, ist volle Harmo nie möglich ... Das klingt ja ganz schön, aber immerhin gibt es Fä11e..." „Es darf aber in einer echten Ehe eben keine solchen Fälle geben", un terbrach er sie scharf. „Ich will nicht hoffen, liebe Marianne, daß solche Betrügereien..." „Wer redet denn gleich von Betrü gereien, Claus. Es ist doch ganz selbstverständlich, daß man manchmal etwas beschönigt oder verschweigt, wenn man denkt, daß es den anderen unnöthig kränken oder beunruhigen könnte. Solche kleinen Nothlügen sind doch nicht nur entschuldbar, son dern unter Umständen sogar nöthig." „Nein, und tausendmal nein! Ver ächtlich sind sie und namentlich zwi schen Eheleuten durchaus unange bracht", rief der Oberlehrer erregt. „Schädliche Wahrheit, ich ziehe sie vor dem nützlichen Irrthum. Wahrheit heilet den Schmerz, den sie vielleicht uns erregt". An dieses Goethewort sollte sich die Menschheit halten, dann stände es besser um die Welt." „Nun. Claus, wenn du dir so viel leiten bereitet." Oberlehrer Eberhard strich sich be friedigt Über den blonden Vollbart. „So ist es recht, Marianne. Du sprichst ganz in meinem Sinne. Es wird nichts mehr beschönigt, nichts mehr verschwiegen. Wahrheit, absolute Wahrheit soll zwischen uns herrschen. Das heißt. ..von morgen an", setzte er hinzu, „der Sonntag ist wohl der würdigste Tag zum Anfang unseres 11. „Ach entschuldige, daß ich angefan gen hab«. Ich glaubte, du würdest nicht so früh aufstehen. Wenn d» sonst am Abend vorher zu viel ge „Ach so —?" kam es gedehnt von seinen Lippen. (Schädliche Wahrheit usw., zitirte er in Gedanken.) Wenn lich das Gleiche gestatten, ohne daß sie ein Recht hatte, sich gekränkt zu füh len." „Weißt du, liebes Kind", meinte er, ste prüfend anblickend, „du siehst heute Morgen wieder einmal recht ten Gaul." also richtig gegenseitig etwas vorge logen", meinte ste lächelnd. „Ich konnte den Morgenrock gleich nicht leiden und habe ihn nur deinetwegen getragen!" „Meinetwegen? Wieso?" „Natürlich. Ich brauchte doch einen und hätte mir sonst «inen kaufen müssen, aber ich glaubte, daß dir die Ausgabe jetzt nicht bequem wäre." „Was kostet denn so ein Ding?" „O, ich habe vor ein paar Tagen einen entzückenden hellgrauen gesehen. Er kostet nur fünfzig Mark." „Du hast recht; die Ausgabe wäre mir jetzt nicht angenehm." Frau Marianne blickte ein Weil chen schweigend vor sich hin. „Ich werde mir den Schlafrock aber doch kaufen", meinte ste dann. „Wir werden eben das Geld an an derer Stelle dafür sparen. Es ist doch wichtiger, daß ich dir gefalle, als daß wir ieden Mittag Wein trinken. Ich will die Karte gleich zerreißen, die ick aeNern Abend an den Weinhändkr schrieb. Wenn wir nur Sonntags nelckien trinken, genügt der Vorrath nuthig in seine Zeitung. „Angenehm ist es schließlich «icht, ! :in Vierteljahr lang jeden Mitwg an einen angenehmeren Anblick genie ßen." „O ja, den möchte ich mir auch wünschen", antwortete Marianne. „Du glaubst doch nicht, daß die An sicht einer auseinandergefalteten Zei tung gerade ein Hochgenuß ist? Es ist eine abscheuliche Angewohnheit, beim Frühstück zu lesen." „Und ich finde, daß es eine ab scheuliche Angewohnheit ist. immer mit dem Löffel in der Tasse herum» zuriihren und zu klappern." „Wenn dir meine Manieren nicht passen, dann will ich dir nur offen gestehen, daß die deinen auch sehr viel zu wünschen übrig lassen. Erst neu lich bei Geheimrath Meyer..." „Laß mich nur mit diesen faden Leuten in Ruhe. Anstatt mich zu Haufe bei meinen Büchern zu lassen, muß ich zu einer Zeit, wenn jeder vernünftige Mensch im Bett liegt, im Ballsaal herumstehen. Und dann soll man am anderen Tage frisch zum Unterricht sein! Du kannst dich dar auf verlassen, daß ich nicht wieder mitgehe, denn meine Pflicht kommt doch vor solchen sogenannten Vergnü gungen!" „Da hast du eigentlich recht. Und ich freue mich, daß du dann Dienstag und Freitag Abends bei mir bleibst, denn die Zeit von zehn bis gegen zwei oder drei Uhr kannst du als ver nünftiger Mensch ja viel nützlicher mit Schlafen als mit Skatspielen Was Dr. Eberhard vor sich Hin- Ii I. Als das Ehepaar sich Mittags zu Tisch setzte, war Dr. Eberhard wie der vollkommen guter Laune. Als rum denn diese Aenderung im Menu? Ich hörte doch, daß du gestern zu Anna sagtest, sie sollte ein« Poularde rupfen und heute Morgen gleich Sah ne zum Ananascreme holen. Und nun gibt es Karbonaden und Fami lienkleister?" „Ja, Claus, als ich mit Anna sprach, da hatten wir doch noch nicht unseren Entschluß gefaßt mit der absoluten Wahrheit!" „Ich versteh« nicht, was hat denn das mit unserem Mittagessen zu thun?" „Aber das ist doch ganz einfach. ' Das Haushaltsgeld, das du mir gibst, beträgt auf den Tag berechnet vier Mark. Das hattest du nach irgend welchem nationalökonomischen Buche als den so und so vielsten Theil dei nes Einkommens ja damals so be stimmt. Natürlich langt das nicht zu Poularden und Ananascreme. Und bis heute, lieber Claus ich will es dir nur habe ich dann noch fehlte. Du warst ja damals so entrüstet, als Mutter dir die Summe meines kleinen Vermögens nannte und wolltest nichts davon wissen und deine Frau allein erhalten, und das Geld sollte ruhig auf der Bank blei ben. Aber es war so mühsam, an allen Enden zu sparen, und es ließ sich so viel netter und bequemer alles machen, wenn ich dann und wann für Extraausgaben von meinen Zinsen nahm. Ich sehe jetzt aber ein, es war unaufrichtig und nicht im Sinne der „absoluten Wahrheit". stens einstehst, Marianne", meinte Dr. Eberhard würdevoll und theilte' einem muthigen Schnitt das unsere Hausführung eine elegantere ist wie zur Zeit, als meine Mutter mit der auch dir überwiesenen Sum me wirthschaftete." Mit weniger gutem Appetit als sonst beendete Dr. Eberhard seine Es war gerade vier Uhr, als er mit Ausgehen?" „Nanu? Ich dachte, es sei dir ge ritz." Anlage hätte, einen Schlaganfall zu kriegen, wie Onkel Moritz", brauste Dr. Eberhard auf. > „Dus hatte Ich dir eigentlich doch > tiefen Sessel am Fenster und las. Auch den Kaffee ließ sie sich von An- I ! Es war schon fast dunkel, als Dr. Eberhard wieder bei seiner Frau ein trat. er erstaunt. «Nein, es war hier am Fenster lange hell, und jetzt denke ith über > Frau Marianne sagte nichts. „Du, Marianne, hörst du?" heit!" satt! Das heißt ... ich wollte sa ugen ..." ! „Nun, lieber Claus, was wolltest 'du sagen?" fragte Frau Marianne , sanft. > „Also, Marianne, hm.^. Er hatte l mal, Marianne, hat dir eigentlich der ! heutige Tag gefallen? Hast du Freude daran gehabt?" Beispiel, als mein neuer Schlafrock kam, habe ich mich sehr gefreut. Er kostet übrigens etwas mehr, als ich j „Allerdings, und ich bin auch be reit, mein Lehrgeld ohne Murren zu bezahlen." „Lehrgeld?" „Ja, daS Lehrgeld für die Erkennt niß, die mir heute gekommen ist. Sieh mal, die absolute Wahrheit, liebe Marianne, ist wirklich eine sehr wenn ich schon die absolute Wahrheit sagen soll ... ich, Marianne, fühle mich nicht ganz reif dafür. Die kom mende Generation vielleicht, wenn man schon in der Jugenderziehung Bedacht nehmen würde... Ich > Er war aufgesprungen und an'« Fenster getreten. Der Schein der Straßenlaterne fiel auf solch ein un „Ach, Claus, du Apostel der abso luten Wahrheit, nun sag' eS koch end lich frei heraus, daß du es vorzie hen würdest, wieder ab und zu ein was zu beschönigen oder deiner Frau etwas zu verschweigen oder eine kleine Nothlüge durchschlüpfen zu lassen. Das wolltest du doch sagen, nicht?" „Na ja", gab er mit einem Seufzer ,u. „ich habe eingesehen, daß e« nicht gut anders in der Welt geht.' Es ist ein Geist deS Guten selbst im Uebel. „Und daS hat er sogar sehr schön Ab», was jetzt sage, Nim Abendbrot braten sollend du inzwischen zur Feier de» denkwürdi gen Tacies uns eine Bowle brauen sollst. Ne Ananas ist köstlich. DaS ist die absolute Wahrheit!" —lm Zorn. Vater (dem Sohn bei den Schularbeiten helfend): „Wi- , versprich nicht immer. Junge: was in de: Quinta gelehrt wird, das sitzt fest bei mir in dieser Klasse bin ich vier Jahre gewesen!" ! „Haben Sie gehört, die kleine Tänzerin wird nun doch den ollen „Wie wäre es denn, mein Engel, wenn wir unter der Chiffre 186,0v0 torrespondirten?" „18S,<XX>! So- Zuchthausdirettor: „Ist Ihre Frau „Gott sei Dank, die sitzt auch!" Rache. > Junge Frau (die einen Streit mit ihrem Manne gehabt hat, zur Köchin): „Anna, verlassen Si« di« Küche, heut« koch' ich ihm sein Leibge richt!" Berschnappt. Alter Erbon kel (schwer krank, zu seinem Neffen, einem Studenten): „Also, meine De pesche wurde Dir noch spät Abends in die Kneipe gebracht; na, das gab Wohl tisch?" Neffe: „Natürlich, Onkel chen, ich mußte sofort ein Achtel auf legen lassen." S i e „Mit all' dem Geld, das Du Dir in diesem erspart hast, Er: welchem ersparten Geld?" Raffin irt. „Nun, Emil», verkehrst Du noch mit dem boshaften Studiosus Bummel?" „O ja!... Stunde warten!" —> De: Sport des Tagei. „Schutzmann, haben Sie nicht gefe- traktirte?"—„Allerdings." — Boshaft. A.: „Was sagen Sie zu der Cigarre, die ich Ihnen gab?" B. (schwach): „Ich bemühe mich, dieselbe zu vergessen. Erinnern Sie mich nicht mehr daran!" Stoßseufzer. Der kleine Paul: „Du, Vater, warum braucht man denn zu einer Trauung Zeu gen?" Vater: „Weil's einem später niemand mehr glauben würde." Im Zorn. Vater (dem Sohn bei den Schularbeiten helfend): „Wi dersprich nicht immer. Junge; was in Mißverstanden. Maler (zum Hausbesitzer): „Haben Ihre Ate liers Nordlicht?" Hausbesitzer: „Nein, Azetylen!" mir, bitte, zehn Mark!" B.: „Sie Scherzfrage. A.: „Waru» ist Ohrfeige weiblich?" B.: .Nun?" A.: „Weil st« klatscht." Unter Freundinn««. Wie stehst du denn mit deinem Ernstf O, er macht seinem Namen all« Ehre. Wieso? Sr meint »t wirklich ernstlich mit mir. Das Citat. Stadtherr: „Wie steht's denn mit der Wirthschaft des a Sauwirthschaft." Stadtherr: „So, geht's nicht gut?" Bauer: „Na. nur ein einzig SLu'le zeugt v»n entschww-s'on Bracht!"
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