Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 01, 1909, Image 2

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    Benzmnin Franklin.
Meine >ipl»m«tische Thätigkeit beide«
Ausbau unserer Republik.
An dem Aufbau der amerikanischen
Stepublil, die mit der Unabhängig
»eitserklärung der 13 Colonien am 4.
Juli 1776 in's Leben trat, haben
wenig Männer einen so thätigen An
theil genommen, wie der »groß«
Bürger" Benjamin Franklin, der sei
nen Mitbürgern nicht nur während
der schweren Jahre der Bedrückung
durch das Mutterland als weiser Be
rather diente, sondern ihnen auch zu
Wohlstand und Bildung verhalf, so
daß sie es lernten, im eigenen, unab
hängigen Staat sich selbst zu regieren.
Schon um die Mitte der 60er lah
,e hatte Franklin als Bertreter der
Kolonien es im englischen Parlament
durch sein« klaren und Überzeugenden
Darlegungen durchgesetzt, daß die
drückende Stempeltaxe, die den Kolo
nien neben anderen schweren Steuern
«uferlegt worden waren, beseitigt
wurde. Auch als später der englische
Ninanzminister eine neue Steuer auf
Thee, Glas. Papier. Leder und Far
ben legte und dreizehn Colonien im
«rsten Amerikanischen Convent, im
Jahre 1765, sich verpflichtet hatten,
für immer allen Handel mit dem
abzubrechen, bewirkte es
yranklin'S Fürsprache, daß man jene
Steuer wieder aufhob. Doch die für
den Thee blieb davon ausgenommen,
nnd der Unwille des Belkes führte
dann im Dezember 1773 zu dem be
kannten Ueberfall auf da» Th«esch»sf
im Bostoner Hafen, der die Sperrung
des letzteren und andere drastisch«
Maßregeln seit«n» d«r englisch«» Re
gierung zur Folge hatte und als der
«igentliche Beginn des Aufstandes der
Colonien b«z«ichnet werdtn kann.
Ein denkwürdiges Ereigniß spielte
sich am 29. Januar 1774 vor den
Schranken des Geheimen Rathes von
London ab, als Franklin die Klage
der Provinzialversammlung von
Massachusetts gegen zw«i britisch«
Gouverneure und einige verrätherisch«
Colonisten v«rtrat, di« geheime Briefe
an die Regierung geschrieben hatten
mit der Empfehlung, die Rechte de»
Provinz Massachusetts, die das Sig
nal zum Aufstand g«g«b«n, zu be
schränken. Diese Briefe waren Frank
lin in die Hände gefallen.
Der Oberstaatsanwalt hat soebrn
die Anklag« d«r Provinzialixrsamm
lung von Massachusetts gegen j-n«
Gouverneur« und Baterlandsvcrrä
ther verl-sen. Als ihr V«rth«idiger
tritt Advokat Wedderburn auf, ein
frecher, unverschämter Geselle. Ihm
gegenüber sitzt Franklin, ruhig und
klar das Auge auf ihn richtend. DK
Rede ist kunstvoll und währt mehrer«
Stunden. Wedd«rbur» greift den ehr
würdigen Mann in den ärgsten Belei
digungen an und ruft durch feinen
Witz und Spott da» Lachen de,
Lords hervor. Einen Briefdieb nennt
ei ihn. dem er das Siegel der Ehr
losigkeit ausdrücken wolle. Bei jeder
neuen Beleidigung macht Franklin
«in Zeichen mit der Hand über die
Achsel, als wolle er damit sagen: ste
zieht vorüber ohne mich zu treffen.
Die Angeklagten wurden freigespro
chen, und er also öffentlich be
schimpft. Beim Herausgehen auS dem
Saal sagte er zu seinem Begleiter:
noch nicht bezahlt ist. sie kann dem
Besteller th«ur«r zu stehen kommen,
als er meint/ Welch tiefen Eindruck
diese Scene aber auf ihn gemach»,
konnte man daraus ersehen, daß er
den ManchesteranjUg, den er dabei
getragen, nicht eher wieder ablegte,
als 4 Jahre später, als er in Paris
den Bund mit F?onkr«ich unterzeich
nete.
All' seine Reden und Schriften,
worin er England zu überzeugen
suchte, wie ungerecht und zugleich wie
thöricht es handle, also die Colonien
zur Empörung zu reizen, fruchteten
nichts. Di« Minister hörten nicht auf
ihn, sondern verdächtigt«» und ver-
Ilagt«» ihn beim König als Rebellen.
Deshalb verlor er seine Stelle als
General-Postmeister von Nord-Ame
rika.
Inzwischen wurden in den Coloni
«n in aller Eile Truppen ausgehoben
nnd eingeübt, di« Frauen gössen Ku
geln und halfen sonst zur Ausrü
stung! man fabricirte Pulver, alles
war bereit, mit Gut und Blut filr
das Recht einzustehen. Di« Männer
folgten dem Rath, den ihnen Franklin
aus London sandle und beriefen einen
G«neral-Conzreß nach Philadelphia.
Franklin sah es jetzt wohl, daß de»
Bruch mit dem Mutterstaate unver
meidlich sei. Aber er wollte, daß die
ses Losreißen lein Alt beleidigter
Anmaßung und unberechtigten Frei
heitsdranges sein, sondern aus wohl
erwogener Erkenntniß der Nothwen
digkeit hervorgehen und auf reifge
worvener Selbständigkeit beruhen
sollte. Deshalb thaten sich die bedeu
tendsten, tüchtigsten Männer Ameri
ka« in diesem Congreß in Philadel
phia zusammen, Rechtsgelehrte und
Laien, und arbeiteten während «ines
Zeitraums von mehreren Monaten die
denkwürdige .Erklärung der Rechte"
au». In dies«r stützten s'H Colo
recht auf ihr« altenglischen Frei
heiten der Selbstbisteuerung und
Selbstverwaltung, die sie durch ihr
Auswandern aus dem Mutterstaat
nicht verloren haben könnten. Dies«
Erklärung war von einer Bittschrift
an den König, einer Adresse an das
englisch« Volk und einer Proklama
tion an all« Colonien begleitet. Dem
König erllärten st«, daß st« nur dann
seine Unterthanen bleiben könnten,
wenn er ihre Rechte und Gesetze
schütze. Dies- Urkunden schickten si
an Franklin nach London. Doch trotz
dessen eifrigen Bemühungen blieb die
Sendung erfolglos. Wohl ließ sich
das Ministerium in indirekte Unter
handlungen mit ihm ein und sragt«,
unt«r welchen Bedingungen die Kolo
nien zum Gehorsam zurückkehren
würden?
Franklin stellte sie in 17 Artikeln
auf. Doch di« darin gestellten Forde
rungen wurden nicht bewilligt. Die
Adresse an das 801 l gewann der Sa
che der Colonien zwar manche Freun
de, heimliche und auch offen«, auch
mehrere im Parlamente, aber sie blie
ben doch immer in der Minorität. Am
20. Januar hatte Lord Chatham-
Pitt Franklin in die Pairskammer
geführt und auf f«inen Rath öffent
lich verlangt, man solle die Truppen
ob ihm auch dies« Rede Franklin's
voll« Bewunderung und warme Erge
benheit gewann, sein Antrag ward
verworfen. Nun reichte er «inen
schriftlichen B«rsöhnungsplan ein, den
er in fast vollständiger Uebereinstim
mung mit Franllin verfaßte. Am 2.
Februar 1775 tagt« das Haus der
Lords über diesen Bersöhnungsplan.
V«rschiedene der Lords trat«n dem
Plane bei. An die Schranken gelehnt
st«ht Franklin und harrt der Entschei
dung über das Wohl und Wehe sei
nes Baterlandes. Doch Lord Sand
wich. der erste Minister, verwirft den
Plan als unhaltbar und eines Pairs
von Großbritannien unwürdig. Plötz
lich wendet er sich zu Franklin, mißt
ihn mit d«n Aug«n und spricht: „Ich
glaub« die Person, die ihn verfaßt
hat, einen der grausamsten und er
bittertsten Feinde, die England ge
habt, vor mir zu s«h«n " Aller
Äug«n richten sich auf Franklin. Er
aber bleibt völlig ruhig und verräth
durch keine Miene seine innere Bewe
gung. „Sollte «r es nicht sein, da er
so theilnahmlos scheint?" fragt sich
kise die Ansammlung. Da tritt aus
der Reihe der Lords die altersgebeugte
und Spuren des Leidens tragende
Gestalt des Lord Chatham hervor:
.Ich bin der Verfasser dieses Plans.
Ich muß «s hier ösfentlick erklären,
gerade weil so viele dagegen zu sein
sch«in«n. Ist der Plan schwach und
fchlerhaft, so trag« ich allein die
Schuld. Bisher habe ich mich noch nie
zu dem W«rkz«ug eines Andern brau
chen lassen, sondern habe stets selbst
gehandelt. Wäre ich «rst«r Minister
dieses Landes, ich würde keinen an
dern Mann um seinen Beistemd bit
ten, als den, der )o beleidigt worden
ist. Er kennt sein Land am besten;
seine Weisheit und Wissenschaft be
nur der englischen Nation Ehre, son
dern d«m ganzen Menschengeschlecht."
Ueber die Züge des vorhin so ru
higen Am«rikan«rs geht «ine tiefe Be
wegung die Mundwink«! zuck«n,
er wechselt die Farbe. Dieses Zeugniß
des großen, gewaltigen Staatsman
nes ergr«ift ihn in s«inem Innersten.
Doch fortan ist seine Sicherheit ge
fährdet in England. Die warnende
Stimme treuer Freunde treibt ihn zu
eiliger Entfernung. In d«r Heimath
angelangt, muß er nun gegen den
Mutteistaat auftreten, da dieser vom
Vermittler nichts wissen wollte.
Er fand bereits offenen Kampf.
Als am Z. 1775, nach e^f
des zweiten Kongresses gemacht, der
8 Tage später in Philadelphia zusam
mentrat. Die englischen Truppen hat
ten bereits im April Brington an-
SicherheitiauSschuß, wie im Congreß,
um die Wehrkraft seines Landes zu
verbessern. Unter Washington'S Ober
b«f«hl g«lang eS den Milizen, w«nn
auch nicht den Feind zu besiegen, so
doch ihm empfindliche Verluste beizu
fügen und ihn aufzuhalten. Washing
ton v«rlor nicht d«n Muth; er ver
folgt« und vertrieb da» «nglisch« H««r
immer weiter und drängte eS zu
nächst aus dem Innern an die Kü
sten. Doch wir wollen diese
Befreiungsfeldzüge nicht näher schil
dern, sondern uns an Franklins
Einfluß und Wirksamkeit dabei hal
ten. Noch einmal richtete der Congrlß
auf sein« Veranlassung «ine Bitt
schrift an den Mutterstaat, um diesen
durch Begründung seiner rechtmäßi
gen Forderungen mit sich auszusöh
nen. Doch England erklärte die Co-
Das Franklin-Denkmal in Boston.
lonien .außer dem Frieden des Kö
nigs und dem Schutze der Krone."
Nun sandte ihm der Congreß am 4.
Juli 1776 die UnabhängigkeitSerklä
rung der 13. Kolonien, ein Meister
wert des Advokaten Jesserson wegen
der Erhabenheit seiner Gedanken und
der männlichen Einfachheit seiner
Sprache.
Bald darauf sandten sie Franklin
nach Paris, um dort Bundesgenossen
zu werben, da die junge Republik der
langbewährten Macht England's ge
genüber allein nichts ausrichten
In der Mittagsstunde des 20.
März 1778 drängte eine zahlreiche
Menschenmenge durch die Straßen d«r
Hauptstadt Frankreichs, dem Louvre
zu. Schon sind die weiten Galerie»
dieses Palastes dicht besetzt, alle^Zu»
überfüllt. Aller Augen richten sich er
wartungsvoll auf die Eingangsthür.
Da erhebt sich allgemeiner, freudiger
Zuruf und lauter Beifallssturm.
Wem gilt dieser Jubel? Jenem Greis
dem schlichten, ungepuderten Locken-
Haar und dem runden Quälerhut.
Vom Minister Grafen von Vergennes
geführt, schreitet er in würdiger Hal
tung durch die Reihen prächtig ge
schmückter Hosleute, die, der Etikette
vergessend, laut in die Hände klatsch
ten, den königlichen Gemächern zu.
Ludwig XVI. empfing ihn überaus
gnädig. Er sagt dem berühmten Ge
kehrten und edlen Patrioten, wie er
sich des zwischen ihnen geschlossenen
Bundes freue, wie er ihm weiter
Glück wünsche, und wie Franklin die
„Vereinigten Staaten" seiner Freund
schaft versichern sollte. Als die
Audienz beendet ist. empfängt die
Menge ihn wieder mit lauter Begei
sterung und gibt ihm lang« das Ge
leit.
Sechs Wochen zuvor unterzeichnete
Franklin mit zwei anderen Gesandten
und dem Minister Vergennes zwei
Bundesverträge. In diesen erkannt«
Frankreich die Colonien als selbstän
dige Macht an und versprach, sie s»
lange zu unterstützen, bis sie ihre Un
abhängigkeit auch mit dem Schwerte
errungen hätten. Dieser Bund war
die Folge der Capitulation von Sa
ratoga am 15. Oktober 1777, wo die
Biirgertruppen die 6vvl> —7VVV
Mann starke Armee der Engländer
besiegt und eingeschlossen hatten. Bis
dahin war das Kriegsglück den Erste
ren minder günstig gewesen. Daher
hatte Frankreich gezögert, mi:
es"ihn-n auf Franklin'« Anregung
Truppen, Schiffe und große Summen
Geldes, dessen die Colonien besonders
bedurften! dazu tapfere Generäle, un
ter ihnen den Marquis Lasayette, der
HauS und Hof verlief, um unter
Washington für die Sache der Frei
heit zu lämpfen. Außer ihm hatte
Franklin der jungen Republik in
Frankreich noch viele Anhänger er-
Nach neunjähriger Abwesenheit
kehrte Franklin am 14. September
178 S in sein Heimath zurück. Unter
dem stürmischen Beifallsjubel der
Menge, dem Geläute aller Glocken
und den Segenswünschen des ganzen
BolkeS begrüßte er sein theures Phi
ladelphia wieder. Obschon er nu» 80
Jahre zählte, konnte doch das Land
seiner Hilfe noch nicht «ntb«hren.Die so
schwer errungene Ruhe und Freiheit
ward ernstlich bedroht durch Zwie
spalt in den einzelnen Staaten über
Verwaltung und Verfassung. Frank
lin als Präsident von Pennsqlvarien,
und Washington als Präsident der
„Union", reichten einander die Hände,
um der jungen Republik durch eine
weise und gute Verfassung «in« feste
krundlag« zu g«ben. Als Werk
vollendet war, trat Franllin 1.789
die Präsidentschaft ab. Ein schmerz'
jaftes Leiden zwang ihn, das ganz«
letzte Jahr seines Lebens das Bett
zu hüten. Aber noch von seinem
Krankenlager aus wirkte er durch
Schriften für sein Volk und trat be
sonders gegen den Sklavenhandel
auf. Er verschied am 1?. April
1790 im 85. Lebensjahre. Seine Va
terstadt Boston lie'6 es sich nicht neh.
m«n, ihm «in Ehrenstandbild zu er
richten, das wir den Lesern vor
führen. Das Denkmal, am 17. Ja
nuar 185« (am 150. Geburtstag) er
richtet. stellt Franklin in der Klei
dung dar, die er in Paris als Abge
sandter s«ines Volkes trug. d«r Sockel
stellt verschiedene Momente aus sei
nem Leben dar: di« Unterzeichnung
des Friedens mit England, die Unab
hängigkeitserklärung, den Drucker
Franklin und den Entdecker der Elek-
AlbiouS Söldner.
Wie sie da« Hissen des ersten Ster
»enbanners in New Aork hinter
treiben wollten.
Der Abzug der britischen Truppen
aus New York nach dem Friedens
schlüsse, welcher der englischen Herr
schaft in Onkel Sam's Gebiet für
immer ein Ende machte, vollzog sich
unter mannigfachen Verzögerungen in
einer Weis«, die geeignet erschien, den
Söldnern des europäischen Jnselreichs
die letzten etwa noch vorhandenen
Sympathien der Bevölkerung d«r
Hudsonstadt zu rauben. Trotzdem
bereit am I. September 1783 das
Dokument unterzeichnet wurde, mit
dem England die Unabhängigkeit der
Ver. Staaten anerkannte, räumten
die Truppen des „perfiden Albions"
erst am 25. November die künftige
Metropole des amerikanischen Ostens.
Die letzten Stunden ihres Aufent
halts benutzten die rohen Kriegs
knechte zu wüsten Ausschreitungen
Bieru^.
und zur Stillung niedriger Rachge
fühle. In Fort George, heute ein
beliebter Ausflugsort im Stadtgebiet«
New Aorts, schnitten die Soldaten
das Tauw«rk von dem Flaggenmast,
um das Hissen der amerikanischen
Fahne zu verhindern. Sie entfern
ten die zur Befestigung des Tauwerks
dienenden Klampen und rieben den
Flaggenstock mit Seife ein, und erst
als sie dadurch das Erklettern des
Mastes wirksam verhindert zu Haber
glaubten, zogen sie ab, sich«r, die ver
haßten Farben der jungen Repuvtil
nicht noch über ihren Häuptern wehen
zu sehen.
In dieser Annahme wurd«n st«
aber gründlich enttäuscht. Sobald
man dem tückischen Streich der Bri
ten auf die Spur kam, wurden neu«
Klampen aus einem Eisenwaarenge
schäfte besorgt, ein inuthigrr Schiffs,
Am Abend des „glorreichen Vierten'.
junge wickelte sich das Tauwerk sin
die Fahne um den Leib m,d erklettert«
den Fahnenmast, indem er über sei
nem Haupte zur Rechten und Linken
die Klampen in daS Holzwert trieb
die seinen Fühen dann einen guten
Halt boten. Unter Jubelrufen würd«
hierauf das Sternenbanner gehißt
und laut klangen die 13 Salutschüsse
welche die Farben der jungen Re
Weitverbreitet ist der Glaube, der
4. Juli sei auch dem Gesetze nach ein
nationaler F«iertag der Ver. Staaten.
Dem ist j«doch nicht so. Einen natio
nalen Feiertag im Sinne des Gesetzes
gibt es in den Ber. Staaten über
haupt nicht, und auch d«r Unabhän
gigkitStag ist, wie der Gräber
schinückungstaa, der Tanksagungstaz,
der Geburtiiatz Washingtons, wie
Einzelstaaten festgesetzter legaler F«i«r.
tag. Bielfach ist sogar der Gräber
schmückungstag in bestimmterer Form
als gesetzlicher Feiertag vorgeschrieben,
als der 4. Juli, und wenn auch der
UnabhängigkeitStag im ganzen Lanse
festlich begangen wird, so ist er »och
nicht in allen Staaten legaler Feiertag.
Ein? scl'warze Seele.
„Ja, was war denn jetzt das. Cen
,i. so schlecht einschenka! A guater
Trunk fehlt no, da müssen S' no an
Spritzer drausthoa."
„A guter Trunk fehlt noch, hat er
„So. jetzt is aber d' Maß voll,
.Brav, Cenzi, Goldmadl, da hast a
Schwere Arbeit.
Ein Matrose war stellungslos und
sprach einen Bauern um Arbeit an.
Dem letzteren that der Mann leid,
und er sagte zu ihm:
„Sehen Sie die Schafe dort auf
dem Felde? Die jagen Sie auf und
treiben sie in diesen ummauerten Hos
raum."
Als der Bauer zurückkam, sand er
die Schafe umhegt. Der Matrose
stand über die Mauer gelehnt und
wischte sich den Schweiß von der
Stirn.
„Das haben Sie gut gemacht",
sagte der Bauer, „aber warum in
aller Welt haben Sie denn den Ha
fen mit hineingetrieben?"
„Also Hase nennen Sie dies kleine
Vieh? Na, das kann ich Ihnen sa
gen, der kleine hat mir beim Ein-
Tas „doppelte" Gesicht.
Gast (nach der fünften Flasche
zum Kellner): „Hier, Leute, . . . zehn
Mark . . . theilt es untereinander!"
Kindermund.
„Das ist dein Schwesterchen", sagte
der Vater, indem er seinem kleinen
Jungen das Kindchen zeigte. „Das
wirst du nun recht lieb haben, nicht
wahr?" „Ja, natürlich", erwiderte
der kleine Max, den jüngsten An
kömmling musternd, „aber es kostet
viel Geld, es zu erhalten, nicht
lächelnd der Papa. „Ja", sagte
Max mit einem tiefen Seufzer, „als
ich dich neulich aber bat. mir ein wei
ßes Kaninchen zu kaufe-., da sagtest
du, du hättest kein Geld dazu!"
Liebrsprobe.
S i e: „Wenn Sie mich wahrhaftig
lieben, so b-iveisen Sie es!"
Er: „Gern! Stürzen Sie sich ins
Wasser! Ich ziehe Sie sofort heraus."
Selb 'Urost. Stltdiosus (für
das Staatsexamen büffelnd): „Gott
sei Dank, daß man das Zeug später
wieder vergessen kann!"
—B edenkliche Frage. „Nein
Scherz beiseite! Wollen Sie wirk
lich ein Lustspiel schreiben. Herr Dok
tor?"
Der neue Chauffeur. Z
Wagen soll ich nehmen?" ,
„Den blauen mit 70 Pferdekräften." r
„Soll ich schnell oder langsam fahren?"
„Schnell!" --.z j
„Welchen Weg soll ich einschlagen?"
„Den kürzesten, dort, wo die Straße die vielen Windungen macht und
plötzlich steil abfällt." .
„S«hr wohl, mein Herr! Und noch eine Frage...
„Nun?"
. „In welchem Krankenhause wünschen Sie eigentlich untergebracht zu
A ch s o. .Was machst Du denn
da, Spund?" .Ich studire."
.So, Du studirst?" .Ja, ich stu
dire, wen ich anpumpen soll."
Ein origineller Zahn
arzt. A.: Wenn Sie sich mal einen
Zahn ziehen lassen müssen, dann em
pfehle ich Ihnen den Zahnarzt Reißir,
bei dem ist das Zahnziehen zum La
' chen. B. (zweifelnd): Na, na! A.:
Wirklich, wenn der nämlich einen
Zahn reißt, dann reißt er zugleich
„ES ist so gemüthlich heute, bleiben Sie doch noch etwas, Herr Ober-
Unmöglich. aber ich lasse das Palet und meinen Schirm einstweilen
hier, vielleicht schickt mich mein« Frau noch ma. darum!"
Verla nnt. Gast (der -ine
sehr rothe Nase hat, zum Wirth): Ich
komm» nun schon seit einiger Zeit zu
Ihnen, warum sind Sie mir denn die
ersten Tage förmlich ausgewichen?
Wirth: Entschuldigen Sie nur. ich
hab' Sie nämlich für einen Wein
reisenden gehalten.
Erweißßescheid. Frau
Goldmann: Aber. Rudolph, du hast
beinahe fünfzig Gäste auf die Liste
gesetzt, wir können doch höchstens die
Hälfte placiren. Bankdirektor Gold
mann: Beruhige dich, mein Kind, vor
drei Wochen findet unsere Soiree
nicht statt. Bis dahin haben sicher
die Hälfte der Geladenen Pleite ge-
Ter Autler.
.Wie geht es denn Ihrem Herrn Gemahl!?"
.Danke, der Arzt hat ihm schon wieder zwanzig Kilometer pro Tag
Ktnnt ihn schon. Kellne
rin (zum Wirth): Ob Sit nicht Herrn
Süffel IVO Marl wechseln könnten?
Lieber nicht... bei dem wird
der Rest doch bloß schlecht. Besuch^
Drastisches Beispiel,
Gouvernante (in der Vorstellung bei
Degenschluckers): „Fritzchen, da siehst
Du. wie schlecht eS aussieht, wenn
man mit dem Messer ißt!"
Schlechte Kost. Arzt (zum
kranken Lehrling): Wie ist's denn mit
dem Essen? Schmeckt es? Lehrling:
Nein! Arzt: Da werde ich Ihnen ein«
Medizin verschreiben. Lehrling: Bes
ser wäre es jedenfalls. Herr Doktor,
wenn Sie der Frau Meisterin ein gu
tes Kochbuch verschrieben.
Nicht vergessen. Erster
Freund (der eben seinen Freund an
versichert, lieber Freund, ich werde
nie vergessen, was ich dir schuldig
bin! Zweiter Freund: Ich auch nicht,
Der Vorzug. »Nun, Herr
Assessor, werden Sie nich! bald an di«
Heirath denken?" »Nein, Gnädig
ste, vorläufig ist das Fahrrad meine
Braut." „Das Fahrrad ist gewiß
Verletzte Eitel leit. Ti
ni: Ist es wahr, Marie. d°ß du ge
kündigt hast, es ist doch ein so vor
nehmes Haus? Marie: Ja, da»
schon, aber die Frau läßt bei dersel
ben Schneiderin arbeiten wie ich, und
das vertrage ich nicht.
Ach so! Herr A.: Sie sind
schon fünf Tag- von der Reise zurück,
nicht wahr? Herr B.: Nein, heute
erst den dritten Tag. Herr A.-. Ihr
! Dienstmädchen sagte doch aber. Sie
wären vorvor-vorgestern wied-rg«lom<
!men. Herr Bu Mag sein, sie
i das gesagt hat. Gemeint hat sie je
denfalls vorgestern; die stottert n-ini«
I lich etwas.