Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 04, 1909, Image 6

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    Tag-Day.
Hatte man auch in Z. einen sogenann
ten „Tag - Day" angesetzt, und zwar,
wie auf den verschieden gefärbten
gedruckt stand: „For the Be
nefit of the visiting Nurses". Man
rechnete auf das Mitgefühl der Bürger
für ihre hilflosen, armen und kranken
Nebenmenschen und man hatte sich nicht
getäuscht. Die Sammlungen ergaben
an 3000 Dollars. Den Damen aber,
welche an den Straßenecken, in den
Stores und Osficegebäuden mit
freundlichem Lächeln einem Jeden die
freundlichen Geber dann den obligaten
.Tag" anhängten, gebührt daS höchste
Lob. M s d k d'
uer vom Hügel kommend auf dem Wege
nach dem Geschäftstheil der Stadt.
Es war herrliches Spätherbstwetter
mit dem satten Braun der Blätter und
das möcht ihm wohl so 'ne paar Hun
dert Dollars einbringen, sollt ich den
ken, yes."
Und damit war für ihn die Sache
abgethan. Er war ja kein Maler,
«b«nso wenig wie sein Begleiter. Die
konnte ihm also auch nichts
«inbringen.
Um Fritz Bolkmar's Lippen spielte
«in verächtliches Lächeln bei diesen
Worten. Natürlich, für das Schöne
und Ideal« hatte man keine Zeit.
Die Beiden „bvardeten" zwar in
demselben „Boardittghaus", doch ver
lehrten sie nicht intim mit einander.
Dazu waren sie zu verschiedene Natu
ren, was sich auch schon in ihrem
Aeußeren kundgab.
Fritz Volkmar war von schlanker,
«her schmächtiger Figur, hatte ein fein
geschnittenes Gesicht, Intelligenz ver
rathende schöne graublaue Augen, dun
kelblondes, leicht gewelltes Haar und
kleinen Schnurrbart. Er war im
Ganzen eine ansprechende Erscheinung,
mehr den Idealisten als den rücksichts
losen Praktiker verrathend.
Claus Straaßen's massive Figur
Hingegen, sein gewöhnlich geformtes,
glattrasirtes Gesicht und die gelben,
straffen Haare sprachen weniger an, sie
verriethen den Alltagsmenschen und
groben Materialisten. Sein einziges
Ziel war denn auch das Geld, der all
mächtige Dollar. In einer Wein- und
Spirituosen - Handlung Engros ver
diente er guten Lohn unk ging mit dem
Mlane um, sich so bald als möglich
selbständig zu machen, denn in dem Ge
schäfte steckte Geld.
Fritz Volkmar, ein Landsmann von
ihm, hatte vor kaum einem Jahre auf
demselben Schiffe den Ozean gekreuzt
und hatte Beschäftigung in der Expedi
tion der hiesigen deutschen Zeitung ge
funden als eine Art Lokalreporter,
, Gehalt. Auch illustrirte er nebenbei
ein wenig und schriftstellerte, kleine
Feuilleton - Artikel u. dergl., doch mit
noch schwachem Erfolg. Bei dem Per
sonal der Zeitung, wie auch im Kost-
Haus war er gern gesehen. Sein
freundliches, bescheidenes Wesen, eine
bessere Bildung verrathend, «rwarb
ihm viele Freunde.
Schweigend und Jeder seinen Ge
danken nachhängend, waren die Beiden
allmählich in eine der Geschäftsstraßen
eingebogen, als Fritz Volkmar'« schar
fes Auge an der nächsten Kreuzung ein
Paar Damen gewahrte mit den be
wußten Sammelkasten in der Hand
und den unvermeidlichen „Tags"° in
dickem Bündel an einer Schnur. Da
fiel ihm ein, daß heute ja der soge
nannt« „Tag - Day" war. Na, da
mußte man wohl auch sein Scherflein
beitragen.
„Sehen Sie, Claus," sagte er zu
feinem Begleiter, „dort stehen schon ein
Paar Tag - Tanten auf der Lauer,
um uns etwas kleine Münze abzu
knöpfen; aber, na, es ist ja für 'nen
Geld Ileben bleibt."
Nurse" als einen RettungSengel be
grüßen?"
„Ach, dummes Zeug, es wird schon
für Einen gesorgt werden, wenn's Noth
thut. 'lm Uebrigen sollten die Leute,
solange sie Verdienst haben, ein bis
chen mehr sparen, damit sie, wenn sie
Anderen zur Last fallen. Das ist
meine Meinung von der Sache. Wenn
Sie Geld im Ueberfluß haben, denn
man zu."
einfachem Kleide war sie von mittel
nes, allerliebstes Gesicht, brünett, war
me braune Augensterne unter dem
hätte er vergessen, die bescheiden vorge
brachte Bitte: „Tag, Sir?" des schönen
Mädchens zu erfüllen, so vertieft war
Sammlerin leuchtenden Auges beobach
tete. Es war das erste blanke Dollar
stück, das seinen Weg in ihre Box fand,
Worte entfernte.
Im Gehen warf er einen schnellen
Blick auf die Rückseite der Karte. Hm,
dachte er, also nicht von hier, dem Na
men nach von deutscher Abkunft? wohl
zu Besuch bei Verwandten oder Freun
den, wird wohl bald wieder abreisen
und ich sehe sie nie wieder. Und
wenn ich sie wiedersähe, was nützte es
mir, dem armen Schlucker? Diese paar
Wie süß das liebe Gesichtchen unter
die Augen die würde er sobald nicht
vergessen. Unwillkürlich drückte er die
theuren Schriftzeichen an die Lippen.
an einer der Ecken, wo zwei lange
Straßen sich kreuzten, ein billiges
KosthauS, eine große, zweistöckige, un
schöne Bretterbude. Die Besitzerin,
Mutter Rauheit so wurde sie von
Allen genannt war Wittwe, neigte
stark zur Korpulenz, gutmüthig von
Natur war sie dabei ziemlich sauber
und ordentlich. Ihr Sohn war in ei
nem großen Geschäft thätig und ihre
siebzehnjährige, niedliche Tochter half,
nach Abfolvirung der Hochschule, mit
im Hause. Mutter Rauhert hielt et
was auf Bildung, denn sie hatte in
ihren jungen Jahren in der deutschen
Heimath ein Mädchenpensionat be
sucht. Daher kam es auch, daß auf
dem Tische des Empfangszimmers
stets illustrirte Journale auflagen.
Wie gesagt, Mutler Rauhert war
gutherzig, und wen» einer ihrer Kost
gänger wegen Mangels an Arbeit 'mal
kurz an Geld wurde, so stundete sie
ihm gerne, und selten kam es vor, daß
ihr einer mit dem Kostaeld durchging.
Sie war bei Allen beliebt.
Es war ein Januartag und ein bit
terkalter dazu. Ein schneidender
Nordwest fegte die lange Straße her
unter, trieb die eisigen Nadeln vor sich
zard auswachfen zu wollen. Er rüt
telte mit Macht an den gefrorenen
Fenstern des KosthauseS. Hinter ei
nem derselben in der langen Reihe des
ein Fieberkranker.
Eine dumpse, kalte Luft herrschte in
dem einfach ausgestatteten Raume.
Selbst die Dampfheizung konnte kaum
gegen den kalten Wind an. Einige
Zeichnungen an den Wänden, verschie
dene Bücher und einige angefangene
Manuscripte auf dem Tisch ließen
darauf schließen, daß der Bewohner
dieses Raumes sich auch geistig bethä
tigte, kein einfacher Handarbeiter war.
Fritz Volkmar, der da im Bette lag
und fieberte, war es, seit wir Ihn in
Z. verließen, nichts zum Besten ergan
hatte leider die deutsche Zeitung dort
selbst ihr Erscheinen eingestellt. Wegen
Mangels an Abonnenten. Eine an
gends Beschäftigung, überall abschlä
gige Antworten. Alles besetzt, mehr
als besetzt. Schlechte Zeiten, Finanz
krisis u. s. w. Eine kleine literarische
Arbeit, eine Erzählung, hatte er in
der Feuilleton - Redaktion der „Mor
einige Dollars eingebracht. So war er
schließlich, der Noth gehorchend, nicht
dem eigenen Triebe, in dem billigen
Kosthause der Mutter Rauheit gelan
det. Bei der war er gut angeschrieben,
weil die gute Alte bei gelegentlicher
Unterhaltung mit ihm auch das Licht
ihrer Weisheit aus dem Mädchenpen
stonat leuchten lassen konnte.
Nun lag der arme Kerl da, von Fie
ber geschüttelt, vielleicht ein langes
Krankenlager vor sich.
Das ewige Rennen und Suchen nach
Beschäftigung, allen Unbilden des Wi
nterwetters ausgesetzt, hatte ihn er
schöpft. und den Krankheitskeimen
Thür und Thor geöffnet.
Das Kostgeld, das pünktlich zu be
zahlen ihm früher Ehrensache war,
denken!
Alles die! und vieles Ander« ging
ihm durch das si«bernde Hirn. WaS
sollte daraus werden?!
In die ferne Heimath schweiften
seine Gedanken. Die Bilder seiner
Lieben traten mit greifbarer Deut
lichkeit vor ftine fieberglänzenden Au
zei? gepeinigt!
Mutter Rauhert, die nach dem
Krankn sah, so oft es ihre Zeit ge
stattete, trat eben ein, brachte frisches
Wasser und erkundigte sich freundlichst
nach seinem Befinden. Als sie di«
Thränen in seinen Augen sah, wurde
es ihr selbst ganz weich ums Herz und
naß in den Augen. Wenn ihr Sohn
ihrem Kind«! Wi« mochte wohl die
ses jungen ManneS Mutter sich um
!hn sorgen! O, Gott, was ein Elend
!n dieser Welt! Um ihre Bewegung
>u verbergen, mußte die gute Alte
schloß: „Ja, mein lieber Mr. Volk-
Hab«» und da meine ich, und der Dok
tor ist derselben Ansicht, «s wär« bes
ser für Sie, wenn Sie nach dem
Hospital kämen. Ich habe auch
Wort geschickt nach der Hauptstation
?en, oder, besser, bald^genesenden Mit
menschen. Also nur den Muth nicht
sinken lassen ; ein krankes Gemüths ist
mich thun, vielen, vielen Dank. Ja
ls ist wohl besser, ich gehe nach dem
Hospital."
Mutter Rauheit wehrte allen Dank
Nurse ja schon."
Nachdem sie die Thür hinter sich
ms Schloß gedruckt, die Pflegerin
begrüßt und einige Worte mit ihr
zewechfelt hatt, entfernte sie sich, wäh-
nem Puls« griff, da fiel eZ wie
Schuppen von s«inen Augen, er er
wieder, oder war es nur ein Phania
siegi bilde seines fiebernden Hirns?
Und er richtet« sich plötzlich auf, sah
sie mit fieberglänzenden Augen an
Englisch: „Ich bitte um Verzeihung^
deren Orte gesehen. War es nicht in
Z.? Waren Sie nicht eine von den
Sammlerinnen an dem Tag-day?
noch die Karte, auf deren Rückseite
Sie ihren Namen geschrieben ha
ben."
bekannt vorgekommen und als er die
Scene in Zk. berührte, zweifelte sie
nicht mehr daran, daß er der Betref
fende war und ein schelmisches Lä
cheln glitt über das schöne Gesicht.
Sie ging zu dem Kleiderständer, fand
den „Tag", zündete daS Gas an und
tesah die Vorder- und Rückseite.
„Es stimmt", sagte sie dann lä
chelnd in schönem, reinem Deutsch,
wieder ans Bett tretend und fuhr er
klärend fort: „Wie Sie hören, bin
ich des Deutschen auch mächtig. Meine
Eltern sind ja eingewanderte Deutsche
und Papa, der ein Zeitungsmann und
Mitinhaber der hiesigen „Morgenpost"
ist, hält sehr darauf, daß wir di«
schöne Muttersprach« nicht vernach
'ässtgen. Dies ist meine Heimaths
stadt, wie Sie auf der Kart« gelesen
haben werden und ich weilte damals
in Z. zu Besuch bei lieben Freun
ten.". . .
„Aber, werthes Fräulein", fiel
Fritz Volkmar ein, nun auch sich des
Deutschen Vedienend, „wie kommen
Sie denn dazu, wo Ihre Eltern doch
wahrscheinlich gut situirt sind, «in«
„Visiting Nurse" zu spielen? DaS
thun doch sonst nur ärmere Mäd
chen."
Da sah ihn Helen« mit ihren
warmleuchtenden Augen so seltsam
an und «rwiderte mit einem leisen
Vorwurf in der Stimme: „Muß
man denn nothwendig selbst arm
sein, um das richtige Verständniß für
da» Leid der Armen und Hilflosen zu
haben? Man muß sie aufsuchen und
mit anfassen und nicht bange sein,
thun zu können, habe ich einen Nurse-
Kursus durchgemacht und versuche,
mich nützlich zu machen. Aber nun",
fügte sie hinzu, indem sie einen Fie
berthermometer aus der Tasche nahm,
„müssen wir erst 'mal die Temperatur
messen", und ohne Umstände schob sie
Hn dem Kranken unter die Zunge.
Di« O»ecksilb«rsLult stand bedenklich
hoch, sie ihn wieder an nichm.
Einrichtungen zur Behandlung sol
cher Fälle hat. Ich will nachher mit
dem Arzt das Nöthige veranlassen."
Fritz Volkmar lauschte d«r lieben
Stimm«, dann drückte er ihr« Rechte
an seine heißen Lippen uno stam
melte mit bittendem Blick: „LiebeS
nicht."
Das waren seine letzten lichten Au
genblick« für längere Zeit. Das Fie
lerdelirium breitete feine dunklen
rerwirrten sich. Mit irrem Blick
sprach er von dem Rettungsengel, von
Mutter und Geschwistern,^die
lrastlos die Kissen zurück. Die
Pflegerin ordnete ihm dieselben und
strich ihm mit weicher Hand di« Haare !
aus der heißen Stirn. Mitleidig be
trachtete sie ihn und leise kam es von
ihren Lippen: „Armer Mensch, noch
jung und vielleicht schon dem Tode
verfallen d«r Typhus tritt in die
sem Jahre gar so bösartig auf ,
.ind so weit weg von Heimath und
Eltern in wildfremdem Lande. Die
Angehörigen haben wahrscheinlich noch
keine Ahnung davon, daß hier der
Sohn und Bruder mit dem Tode
ringt. Wie viel Elend gibt es doch
in der Welt. Wenn man nur helfen
könnte."
Der Kranke war in einen unruhi
gen Schlummer gesunken, ermüdet
Rolle gespielt hatte, Sie hätte fast
wartete auf den Arzt, während drau
ßen der bitterkalte Nordwest sein
schauriges Lied durch die dunlle Nacht
sang.
Die Februarsonne schien freundlich
und leckte mit warmer Zunge an
den Schneeflocken im Hospitalgarten,
sodaß sie zusehends klein und kleiner
wurden. An einem F«nster de- gro
ßen Gebäudes saß, zum ersten Mal
."uf, Fritz Volkmar, der wochenlang
zwischen Leben und Tod geschwebt
hatte und sah mit wachsender LebenS-
Doch bald zogen wieder trübe Schot
ten über sein blasses, abgemagertes
Gesicht. Ja, dem Leben war er al
lerdings wiedergegeb«n, aber auch der
selben dunklen, sorgenvollen Zukunft,
Ne ihm vor seiner Erkrankung ins
Gesicht gestarrt hatte. Nun würde ja
dasselbe Rennen und Suchen nach
Verdienst wieder anfangen und diesel
ben Antworten würde er erhalten.
Am Ende wärs besser gewesen, der
Sensenmann hätte reines Haus ge
macht, wo er doch schon dabei war.
Was doch für heroische Anstrengungen
gemacht werden, meditirte er weiter,
um das elende Bisch«n Leben zu er
halten. Kaum der Mühe werth. Für
ihn 'mal gar nicht. Ob wohl
richtigt hatte? —«Dann stand das Bild
seinen Augen. Sie hatte ihn einige
Mal« besucht, so weit er sich erinnerte,
c.b«r nun würde sie wohl nicht wie
derkommen, der Genesend« inier«ssirt«
sie ja wohl nicht mehr. Trübselig
stützte er seinen müden Kopf auf
die Hand und sah durch die kahlen
den Schloten der großen Stadt die
sem Moloch, der schon so Manchen
rerfchlungen.
Da klopfte es leise an der Thür
und ehe der Kranke noch „come in"
rufen konnte, öffnete sich dieselbe und
herein trat, ein sonniges Lächeln auf
dem reizenden Gesicht, Helene Fried
berg. Erfreut, ihn aufzufinden, sagte
sie mit freundlichem Händedruck:
„Nun wir so weit sind, werden wir
auch weiter kommen, nur immer den
Fenster Platz nehmend fügte sie, in
dem ihr Auge forschend auf seinen
blassen Zügen lag, hinzu: „und eine
gute Nachricht bringe ich ihnen: Ich
habe eine Stellung für Sie, was sa
gen Sie dazu? Und zwar bei meinem
lieben, guten Papa, der so gutherzig
ist und immer bereit zu Helsen." . .
„Grad wi« s«ine Tochter", warf
Fritz Volkmar lächelnd ein. Unbeirrt
suhr sie fort: „Also, ich hab ihm von
ihnen erzählt, d«r Lohn wird natur
lich für d«n Anfang noch gering sein.
Und noch eins, was Sie, den Litera
ten, erfreuen wird: Ihre Erzählung,
die Sie f. Zt. in der Feuilleton-Re
laction abgegeben haben, wovon mein
Papa zufällig Zeuge war, wird ge
druckt und in der nächsten Sonntags
nummer erscheinen. So, deshalb
Als sie geendet, ergriff er ihre Rech
te, drückte sie warm und sagte mit
leuchtendem Auge: „Wie soll ich Ih
nen, mein Fräulein, danken für das
freundliche Interesse, das Sie an mir
nehmen, für die Mühe, mich hier
aufzusuchen. Wodurch habe ich das
l-erdient?"
„Durch Ihre Freigebigkeit und den
redlichen Willen, Anderen zu helfen",
ontwortele Helene strahlenden Auges
und faßt« auch nach seiner anderen
Hand. „Glauben Sie denn, ich hätte
vergessen, mit w«lch«r Opferfreude Sie
damals in Z. den blanken Silberdol
lar in meine Box warfen, nicht aus
Großthuerei, wie es Manche thun,
und Sie sahen doch nicht danach aus,
US wenn der Ueberfluß täglicher
Gast bei Ihnen wäre. Habe ich
Recht? Dazu", fuhr sie lächelnd
fort, „war es das erste Dollarstück,
i>as ich an dem Morgen einnahm.
Und daß ich einige Male hier vorge-
Opfer."
! Daß sie fast einen um den anderen
Tag sich nach seinem Befinden erkun
digt er war ja meistens ohne Be
sinnung ja der dienstthuenden
Nurse gelegentlich bei seiner Wartung
.'nd Pflege zur Hand gegangen, das
hätte sie ihm um leinen Pr«is tinge
standen die Nurses hatte sie eben
! falls gebeten, ihm nichts davon zu sa
gen ja, es wäre ihr geradezu pein
lich gewesen. Daß aber ein tieferes,
als das professionelle Interesse der
Pflegerin am Patienten sie hierher
führte, das hätte sie sich selbst erst
recht nicht eingestanden.
! „Das Honorar", nahm Helene das
Gespräch dann wieder auf, „bringe ich
Ihnen dann später, ich meine für
Ihre literarische Arbeit".
! „Sie sind zu gutig, liebes Fräu
! lein", sagt« Fritz Volkmar, drückte ei
>ne ihrer zarten Händ« an seine Lip-
Pin und tteß sie
schuldig. ."
..Naja", fiel Helene ihm rasch ins
Wort, „das kimnen Sie ja davon
bezahlen, aber dann sollten Sie sich
iwch ein anderes Quartier, mehr in
>«r Nähe der Zeitungsexpedition su-
Hen. Aber erst gesund werden, das
ist die Hauptsache."
Fritz Volkmar dankte ihr nochmals
versprach, nach seiner Genesung
sich bei ihrem Herrn Vakr zu mel
den. DaS schöne VZädchen drückte ihm
Zimmer. Ihrem Schützling erschien
die Zukunft nun wieder in rosigerem
Lichte.
n dem wohlgepflegten Garten yinter
der freundlichen Villa des Herrn
Friedberg. Fritz Volkmar und He
lene Friedberg wandelten plaudernd
an einem schönen Sonntag Nachmit-
Ost bis in die späte Nacht schrift
z, ß z -h besser
nur seiner holden Begleiterin zu dan
ken, die, das liebe Gesichtchen träume
risch gesenkt, neben ihm herschritt.
Wie er dieses herzige Mädchen lieb
te! Was hätte er darum gegeben, zu
Ungewißheit quälte ihn schon lange.
Er konnte und wollte sie nicht länger
»rtragen und kurz entschlossen blieb er
plötzlich stehen, ergriff Helenens beide
Hände, sah ihr in die warmen, brau-
Helene, so kann es nicht weiter gehen,
ich muß Gewißheit haben. Daß ich
Sie glühend Nebe, ich ihnen
wahnsinnig/ Ich weiß", fuhr er et
was unsicherer fort, „daß ich Ihne»
aber, wenn Sie nur Geduld haben
wollen, mir Zeit g«ben, vorausgesetzt,
daß Sie inir auch ein w«nig Li«^
Da hatte sie statt Antwort
Du denn nicht schon lange gemerkt,
wie gut ich Dir war? Du? Ich muß
doch aufpassen, daß Du mir nicht
In den Vereinigten Staaten von
Nord-Amerika gabs wohl an diesem
Sonntag Nachmittag kein glücklicheres
Paar.
Ein norddeutscher Geschäftsmann
erzählt folgendes hübsches Geschicht
gende Zeilen:
„Die in Nota habenden 10 Ballen
Tuch bitte ich dal» an mich abzusen
sollte bald heißen. Ich schickte ihm
also sofort seine 10 Ballen Tuch.
—lm Wirthshaus. Gast:
aber von einem geborenen Hasen!"
—Zu viel Entlastung.
Angeklagter: „serr Richter, ich mein'.
ist? V,: „Das ist sehr richtig;
Spitalbehandlung.
Professor (zu den Studenten): .Se
hen Sie, mein« Herren, auf uns»
Medikament ist der Patient bereit»
fieberfrei." Wärterin: „Herr Pro
fessor, das ii nimmer derselbe! Der
Andr« is g'storben!" Professor:
lerdings ein wenig, aber fahren Sie
nur in der angeordneten Behandlung
fort!"
das für eine Gesellschaft? Der Herr
in der Mitte vertilgt jetzt schon den
dritten Hering. und die anderen setzen
tragen?"
„I wo! Der Herr dort will bloß
Ach so! Habe ich recht
gehört, der Schulze soll zur Bühne
übergegangen sein? Ja. als Kulis
senschieber.
.
Ein Sireber.
.... Was, dreißig Mark haben Sie
für diesen häßlichen Köter ausgege
schenkt!"
Herrn Chefs!"
Berech» igle Eile. A.:
Du beeilst dich jetzt aber mit dem
Heiraten, hast dich doch erst vor iur
bung hat mir der Alle 20,000 Mark
Mitgift versprochen, einen Monat
später 26,000 und neulich wollte er
nur von 20,000 Marl wissen.
Ren bestellt!"
Wirth: „Da machst D' halt ein
fach aus den drei Eiern eine Eier
— Auch ein Trost. A: Ja,
heute haben sie mich zu 14 Tagen
Sitzen verurtheilt. B.: Tröste dich
nur. jetzt sind jc die Tagc so kurz.
Hö ch e Zei t. Autor
ist's aber höchste Zeit, daß ich mich
drücke, jetzt kommt mir's Gähnen schon
selber an.
Immer derselbe. Ban
kier (der ein seh. anrüchiges Geschäft
hat, als die Behörde daraufkommt):
Sarah, ich werd' mich machen schnell .