Seeknkämpk. (V. gortsetzung.) Bög«r b«richtet« dann, als Alb«rt kam, folgendes: Ein Kollege hatt« ihm vor kurzer Z«it erzählt, daß fein« Schwägerin, eine MajorSwittwe^ mit umgehe, di« Leitung der Privat- Ilinik ein«s Spezialisten zu überneh m«n. Böger hab« sich di« Adresse d«r Dam« erbeten, si« aufgesucht, ihr von Ada «rzählt und hab« die Dame, die einen feinen und sympathischen Ein genesen, mit ihr auf Reisen zu gehen. „Falls die beiden Damen zu«inander passen, könnte daS Zusammenleben ein dauerndes werden, und die Ge sellschafterin und Repräsentantin, von der du sprachst, Albert, wär« gesun den." „Gefiel dir die Dame?" „Gib mir ihre Adresse." .Bitte." dicstr plötzlichen h«stig«n Bewegungen des Gemüths ergriffen, die ihn jetzt häufig befielen, ihm die Kehle zn kopfschüttelnd sah Böger ihm nach... Drei Tag« später saß Albert in dem traulichen Steglitzer Heim der d-igkeit der Seele und vieles mensch liche Wohlwollen sprachen. Ihr« Stimm« war angenehm, wenngleich ein« eigenthümlich«, fast soldatische Bestimmtheit und Willenskraft aus ihr klang, wohl «in Widerhall auS d«r langjährigen Ehe mit einem bra ven und pflichtgetreuen Offizier, den ein tückisches Halsleiden aus Leben und Beruf vorzeitig gerissen hatte. „Aus diesem Zimmer, Herr Am mann, haben si« mir meinen Mann fortgetragen. Es ist nun bald ein Jahr her. Mir ift, als wär's gestern gewesen. Und doch die ersten ?wöls Monate der Einsamkeit wie endlos wann sie. Ich sah bald ein, daß es nicht so ging, mit seinen Ge danken dazusitzen und sich verbittern zu lassen. Ich bin gesund brauch» Bethätigung. Mein Bruder, Ober stabsarzt bei den Franzen, rieth mir zur Krankenpflege. Eine Klinik wollte ich leiten. Ich habe die er forderlichen Kurse durchgemacht und kühle mich doch nun so schlapp und so wenig widerstandsfähig, daß ich vor einem großen Apparat und des sen Leitung Angst bekam. So dumm es ist, ich gesteh' es, hab' meine Ener gie wohl überschätzt. Na da wäre mir jetzt eine einzelne Dame zur Pflege angenehmer. Ich könnte da mit anfangen. Ist es Ihre Frau, »nt der ich in's Sanatorium gehen srll?" Albert schoß das Blut in's Gesicht. Er biß sich auf die Lippen. „Nicht mein« Frau" sagte er unsicher ist. gottlob, gesund. Es handelt ein Fräulein Meersheim ... Ossi sie-t«achter..." „Ach —" sagte die Majorin und lächelte erfreut. .Was fehlt den Fräulein?" ..Es hat eine nicht allzu schwer: Lungenentzündung fast überstand«» uns soll im Sanatorium unter Ihrer Pflege so vi?l Kräfte sammeln, u><> in Ihrer Gesellschaft später nach den, Süden zu reuen und dort voll« (9e nesung zu find«n." „Ist die Dame schwächlich von Na tur?" „Im Gegentheil. Kräftig und blü hend war si«. Di«se Lungenentzün- die Folge di« Folg? eines gen der Majorin hatten sich erschreckt auf ihn gerichtet, ihr Blick blieb sra gend an Albert hängen. „Ja", fuhr dieser stockend fort, „sie hatte sich in's Wasser gestürzt. Es waren waren da seelische Erschüt terungen. die die, wie soll ich sa gen auch heute noch nicht überwun den sind. Herzenssachen ein Freier, der der abgewiesen wor den. Abgewiesen von der Patientin. Wir meine Frau und ich hatten die Heirath sehr gewünscht und da da das junge Mädchen sie ist Waise und ohne jeden Familienan hang, durch die Abweisung d«i Freiers uns ihre Wohlthäter denen sie Dank unid, wie si« meint«, auch Gehorsam schuldete, zu enttäu schen glaubte so so that si« in der Verwirrung und Rathlosigteit Er verstummte und sah beengt um her. .Das ist also die Lage", sagte die Majorin. .Nicht ganz, nicht ganz", flüstert» Albert. .Es sind da noch weikre Verwickelungen, die Ihnen jetzt aus einanderzusetzen ich außer Stand« bin. Erlassen Sk mir das! Die Situa tion ist die, daß eine Dame von Bor stlltzung Ihrer Frau Gemahlin hatxn, Herr Ammann?" Albert zuckte zu sammen. .Ich hoffe ich hoff« es." Er sah mit unruhigen Augen zum „Ich fühle wohl", sagte di« !Mjo- und nach ihrem Ermessen mich ein weihen zu lassen. Ich bin sehr gern bereit, chr die Wochen im Sana- Dienst«?" Majorin, für viel diel länger. Sie sollten, so hoffte ich, auf der nun fol genden Reise in ein südliches Klima mann?" „Entweder dort, oder, falls sich da» schwer machen ließe, anderswo." „So so, 50... Nun, Herr Am mann, ich kann heute natürlich noch nichts anderes und nicht mehr zusa gen, als die Uebernahme der Pflege Ihres Schützlings im Sanatorium. Sollten die jung« Dam« unid ich in dieser Zeit uns so nähern, daß ich die Ueberzeugung gewänne, ich könnte ihr auch fernerhin nützen, so will ich gern bei ihr bleiben und mein nutz loses Leben ihr dienstbar machen. Sind Sie mit dieser Erklärung zu frieden, Herr Ammann?" „Durchaus! Durchaus! Ich bin glücklich, si« erhalten zu haben. Eine Centnerbürd« ist mir vom H«rz«n ge nommen, haben Sie innigen Dank. Ich bitte Sie, mir Ihre Bedingungen schriftlich in mein Fabrikkontor zu senden, dessen Adresse Si« auf dieser Kart« finden. Ich versichere Ihnen schon heute, daß ich sie im voraus bil lige und gutheiße. Ihre Hilfe wird mir im höheren als im materiellen Sinn« ganz unschätzbar sein. Sie verpflichten mich zu inniger Dankbar keit." Die Majori» reichte Alb«rt di« Hand, die dieser küßte. Dann em pfahl er sich hastig. Er hatte bei die ser Unterredung sehr gelitten. War er doch gezwungen gewesen, in seinen bei! abzuweichen. Er hatte die Mög lichkeit zugegeben, daß Mathilde mit Ada in Konner bleiben könnte und auch die einer Rückkehr Adas in sein Haus. Beides blieb wohl sicher in alle Zukunft unmöglich. Aber es war natorium wieder trennen würden. Trat der Fall ein, so war es natürlich besser, diese Fremde blieb über die Einzelbeiten der Sache im Unklaren. Knüpfte sich jedoch ein FreundfchaftS biindniß zwischen den beiden Frauen, 12. Kapitel. Mathilden gepackt, als sie an Morgen mit der Nachricht von AdaS Verschwinden geweckt wurde. ES schen anfaßt, wenn sie daS Schicksal an ihre friedlichen Thüren pochen hören. Mathild« erschrak, denn die Ahnung sti«g in ihr auf, als fei es mit der Ruhe und der Geborgenheit ihres bisherigen Lebens nunmehr für alle Zeit vorüber. So sollte Albert also doch recht behalten, er, der vor Adas Eintritt in die Familie so ein dringlich gewarnt und dem diese sie und trüb« Borahnungen erregt hatte. DaS Gefühl, vor schweren Er schütterungen ihres bisherigen Glücke» zu stehen, würd« immer reg«r und zu erkennen vermochte, wo die Gründe für diese Bedrohungen lagen. Ein« exaltirt« jung« Seele hatte im ersten, stark überschätzten Konflikt des Le bens nach rascher Jugendart zum Allheilmittel des Sterbens gegriffen. Sie hatte, von Abneigung gegen Spengler dazu getrieben, dessen Wer bung abgelehnt und fürchtete, hier- ourch Alb«rt und Mathild«» zu ent täusch«,,, die diese Verbindung ge wünscht hatten. Und da sie dessent wegen sich d«r Undankbarkeit zieh und slikt, ging sie in's Wasser. Der Fall war klar, und Mathilde stellt« sich jetzt, da Spengler ausgewandert und der ganze Konflikt somit aus der Welt geschafft war, alle Aussicht be stand, zum früheren Zustande d«r Ding« zurückzugelangen. Ada würd« zu ihren Freunden heimkehren; Alb«rt und Mathild« würd«n wie vordem mit ihr in Frieden mid Freundschaft das Haus theilen, bis ein genehmerer Freier sich melden und Ada als glück liche Frau den eig«n«n H«rd sich grün den würd«. Aber Mathild« konnte mit so friedlichen und freundlichen Zukunftsausblicken ihr banges Gefühl schon in den «rsten Tagen nach AdaS Rettung nicht unterdrück«n. Es war etwas in Alberts verstörtem Wesen, daS Mathilden ängstigte. Sie wußte ja, er war sehr sensibel; sein nicht ganz taktfestes H«rz vertrug wenig Aufregungen. Deren Maß aber war in diesen schweren Tagen groß gewe sen, und die Stunden bis zu AdaS Auffindung in der CharitS gewiß gräßlich; sie wirkten mit ihren Aeng seine Psyche nnch. Dazu kam di« Erregung über den plötzlichen Verlust Spengler«, der Alb«rtS rechte HaNd in der Fabrik gewesen, unid so wur den in dieser harten Zeit dem Aerm st«n auch noch geschäftliche Sorgen det. Alles das zog Mathilde zu Räthselhaftes in d«n Vorgängen, das düster drohte. Es stand Mischen ihr und Albert. Er blieb unstet, ruhe los, sein Blick blieb verstört, wich dem ihren auS und irrte schutzsuchend um hin. Albert blieb einsilbig, seine kna benhafte Mittheilsamkeit war ver stummt. Er berichtete gedrängt, Dann, unter sichtlicher Austoendung aller Willenskraft, spann Albert einige Tage später lange Gespräch« über g«- in so eingehender Nebtnsach«nschild«- rung. DaS G«schäft wurde als Ge sprächsstoff ausgebeutet, währenld die Mittheilungen über Ada, die Bera- Weshalb war eS ihm quälend, hier von zu sprechen? Mathiii sehnte sich nach einer Aussprache mit Ada, aber zu erklären, daß er jetzt durch Ada all« sein« sr«i« Z«it b«s«tzt sah. Denn in den ersten Tagen ihres Aufent halts in der besuchte er si« dreimal täglich, bis «S sich erwiesen, zu schlrxr war. In der Unruhe ihres Herzens suchte Mathilde d«n Sani tätsrath in d«r Spr«chstund« auf. d«rte sich nur einen sehr eingehenden Bericht über Adas Zustand. Böger beruhigte die Freundin und versicherte Besserung ginge. Mathilde. Böger kraute sich hinter dem Ohr, seine runden Bulldoggaugen irrten ei ne» Moment rathlos im Zimmer um her, dann sagt« er: „Liebe Mathild«, davon kann vorläufig noch gar keim Rede sein." „Wenn es ihr doch soviel besser geht, warum nicht?" „Weil die behandelnden Aerzte, ebenso wie ich, von diesem Wieder sehen mit Jbnen und mit Albert eine große Nervenerregung befürchten. Be denken Si« doch, ivas g«fcheh«n ist." „G«wiß, gewiß, lieber Böger! Ich hab« ja auch nicht gefazt, daß ich heute oder morgen zu Ada will. ES geht, wie Sie sagen, mit ihr zur Ge nesung. I» «twa zw«i Woche» ver läßt si« die und kommt zu uns zurück. Vorher muß ich doch zu ihr können?" Böger war betreten. Er biß sich auf die Lippen. ES kam ganz un sicher heraus, als er sagt«: „Liebe Freundin, eS ist. durchaus noch nicht feststehend, daß Ada, w«n» sie auS der Charit«! kommt, zu Ihnen in di« Villa zurückkehrt." Mathilde riß die Augen w«it auf und starrte Böger mit dem Ausdruck d«s Entsetzens an. „Und und warum nicht?... Sie, Sie ver schweigen mir etwas. Ich habe aber «in Recht darauf, alles zu wissen, und verlang« Aufklärung." .Die sollen Sie gewiß haben, liebste Freundin. WaS wir Ihnen bisher verschwiegen Albert und ich da» ist d<e Thaisoche. daß Ada! Nerven bei diesen Vorgängen heftig gelitten haben. Das Mädchen bedarf der allergrößten Schonung uNd muß vor von Neuem lebendig machen müssen. Dies ist der Grund, aus dem ein Wiedersehen Ada« mit Ihnen beiden vorläufig vermieden werden muß. Er verbietet es auch, das Mädchen vor der Hand in Ihr Heim zurückzubrin gen." „Ja mein Gott Böger wo soll sie denn hin?" .In ein Sanatorium vorerst dann auf ein« Reife." .Mit wem soll sie denn reisen?" .Mit einer älteren Dan«, die ich bereits gefunden habe. Es ist mir sehr lieb, daß Sie mich aufsuchten, Frau Mathilde, ich wär« sonst selbst gekommen, um Sie zu orientiren." .Hat AdaS Verstand etwa gelitten? Ich wiederhole Ihnen, Böger, ich will alles w-iss«n. Die schrecklichst« Wahr h«it ist mir lieber als dirs« Unge wißheit. Fürchten Si« für Adas V«rstand?" „N«in. Für ihr G«müth. Sie .So" sagte Mathilde. Ihr Kopf hierzu Zeit, Mathild«. Ihr g«sund«r, Nicht wahr? mädch«nhoftcn Elastizität vom Sessel auf und drückte Böger die Hand. Sie sah ihn freudig an, ihre vordem so v«rgramt«n Ziig« hatten sich ganz er „lch danke Ihnen, lieber alter für Ihre treue Hilfe." Das Telephon klingelte, und Ma thilde «mpfahl sich rasch. Bög«r ihr abgenommen. Jetzt war Alberts seltsames Betragen ja voll kommen «rklärt. Die schwer« Sorge um Adas G«müthszustand hatte ihn bedrückt, und er hatte diese Sorge al» hendcn Gespenster waren verscheucht. So froh« Hoffnung im Herzen, fuhr Mathilde Heim, während Böger das weit« büchererfüllte Zimmer kro ch«n. Er schüttelte rastlos den Kops und seufzte tief auf. So also würd« er nun hineingerissen in das Lügen netz, in das Albert sich verstrickt hatte. Wahrheiten die Augen schließen, und immer tiefer geriethen sie alle mitein and«r in den Lügensumpf hinein. Sie sung all dieser Berwickelungen möglich täuscht, Wahres entstellt. Böses ver tuscht wurde? Wohin es führen und das blieb der einzige Trost, mit d«m Böger sein schwer beladene» Freundschostsgkwissen beschwichtigte. Böger war Arzt, und in seinem Be rufe oft genug gezwungen, Leidende oder d«r«n nächste Angehörige zu täu schen. Auch Mathilden gab er diese Lügen als «ine Art Schutzmittel, dai allerdings eims Tag«s di« Wirkung v«rsagen mußte. Was dann geschehen sollte, das lag für Böger in so nächtlichem Dunkel, daß er tief auf seufzen mußte, wenn er daran dachte. Hand keim andere Möglichkeit zu lhrer Lösung zu sehen, kein«, die er tm Augenblick auf eigene Verantwor. in Zwängen nur handeln konnte, des halb fühlt« er sein Herz bedrückt und konnte nicht anders, als in schwersten sehen... .13. Kapitel. Atmosphäre und düsteren Stimmung d«S alten in die hel len heiter«n, luxuSersüllten Räume des modernen Sanatoriums im Westen hatte Ada «ntfchied«n erfrischt und «rsreut. Sie sah mit heller«n Blicken um sich und st«t>> Gegen« und sewst gründlicherer Wesens blässen Mädchen, das, wie sie selbst, Frau Ebner, deren helle, klare Augen so sehr empfänglich für das Schöne waren, genoß ein Fest, in einem Win sen Tagen geschenkt. Sanitätsrath Böger, der Adas Be- Tage, und daS war das vollkommene Schweigen Mathildens. Bon ihr kam an Ada kein Brief, kein Zeichen deS Gedenkens, und obwohl Ada daS sehr dens, weil sie nicht wußte, wie sie da für hätte danken sollen. An Mathil den schreiben zu müssen, erfüllte Ada liebsten weit fort vor ihr geflohen wäre. D«r Gedanke an Mathilden allein vermochte Ada purpurne Blut- Es war also «ine Erleichterung, daß Wußte Mathild«, waS g«sch«h«n war! ' und zürnte si« ihr? Maß st« ihr die dankbare? Diese Gedanken quälten Ada so, daß die Majorin dies« Be drückung bald bemerkte und Böger seelisch litt. Böger hatte sich auf diese Auseinandersetzung längst vorbereitet. Als er mit Ada allein war sie hatte das Bett zum ersten Male ver lassen und lag auf dem Diwan fragt« er sie, was sie bedrücke, sie solle sich ihm nur mittheilen. Ada Aß Weile und überwand sich dann zu sra- gen, weshalb sie von Tante Mathilden kein Lebenszeichen bekomme. „lch bin schon lang« aus diese Ihre Frage gefaßt, liebes Kind. Ehe ich , sie Ihnen beantworte, will ich Sie wissen lassen, daß Albert mich in alle» chen." Ada sah still vor sich hin. S>« das zu beantwort«», lieb« Ada, waS Also, Mathilde weiß nichts von dem, was zwischen Albert und Ihnen vorgegangen ist. Albert hat den in > »igen Wunsch. s«in« Frau vor jedem Schmerz zu bewahren. Wir haben eS Mathilden glaubhaft zu machen gewußt, daß die Ablehnung von Spenglers Antrag Sie in einen so schrecklichen Konflikt gerissen hat. datz Sie jenen unglückseligen Schritt tha ten. In dem Kampfe zwischen Ihrer Abneigung gegen Spengler und Ihren Pflicht- und Dankbarkeitsgefiihlen für Ammanns, die beide diese Heirath wünschten, wußten Sie in Ihrer Be drängniß keinen anderen Ausweg als den, den Sie wählten. Jetzt so haben wir's Mathilden klargemacht bedarf Ihr Gemüth und Ihr ange griffenes Nervensystem für lange Zeit so sehr d«r Schonung, daß jeder per sönlich« Verkehr zwischen Ihnen und Ihrer bisherigen Umgebung vermieden werdin muß. Auch Briefe soll man Ihnen nicht schreiben." Ada nickt« l«ise, sie schwieg, große Thränen entquölle» ihren Augen. „WaS was soll denn nun aus alledem werden?" hauchte sie. „Wir müssen daS d«r Zeit überlas sen. Dies eine muß Ihnen aber klar sein: wenn in all diesen Dingen von Schuld überhaupt die Rede sein kann so ist es allein Albert, der sie trägt und sich zumißt. Sie selbst, liebe Ada, sind gänzlich gänzlich unschuldig in diese Wirrniß gerathen, so unschuldig, daß Sie Alberts Lei denschaft für Sie nicht einmal ahnten bis an jenem Ab«nd sein« heiße Liebe zu Ihnen ihn wahnsinnig machte. Er hat grausam gelitten, schwebte er doch in der Gefahr, an Ihnen zum Mörder zu wenden. Er will mit allen Mitteln, die denkbar sink, an Ihnen gutmachen, was er Sie hat leiden machen und hat kei nen innigeren als den. Ihnen über dies« Dinge hinweg- und auS ihn«n herauszuhelfen. Lassen Sie uns, Ihren treuen Freunden. Zeit zur Ueberlegung, wie das am besten geschehen kann, und haben Sie Ver trauen zu uns. Albert ist von Natur ein herzensguter und vornehmer Mensch, seien Sie dessen versichert! es würde kein Vater sorgsamer üb«r Si« und Ihr« Zukunft wachen, als er das fortan thun wird. Si« werden in allen Rechten eines leiblichen Kindes bei ihm steh«», und zwar eines sol ch«», das durch sein Schicksal schon das allerhöchste Maß von Fürsorge und Liebe zu fordern das Recht hat. Wir kenne» Sie gut genug, »m auch von Ihnen zu wissen, daß auch Sie, genau w« wir, durchaus Mathilde»? Schonung wünschen und alles vermei den wollen, was di« Gesühld dieser vortrefflichen Frau verletze» könnte. Da Ada mi: zuckend«» Lippen schwieg, so reicht« ihr Böger sein« Hand hin, in d!« sie zum Zeichen ihres Majorin ein« Dame g«funden zu ha ben, sich Ihnen auf d«r Stelle und festigend« Gesellschaft Jhmn für wird. Es b«st«ht der Plan, Ihnen zur Festigung Ihrer Gesundheit eine längere Reise nach Italien für viele Monate in Gesellschaft d«r Majorin Ein Optimist. Schmie, renichauspieler (ein«» ihm zugeworse nen zerrissenen Stiefel betrachtend): manchmal der Applaus annimmt!" Air die Köche. gutes Stük Butter, einen Eßlöffel löffei Kapern, etwas Essig und Was ser. läßt alles einige Minuten lochen / Kaltes S ch ü 112 112 e l s l e i s ch. fleisch nehmen. Man vertheilt da» Fleisch in passende Stücke, wäscht eZ. brüht 2 Kalbsfüße und thut beides in ein gut verschließbares Geschirr, >» d«m man es mit soviel Wasser über-t gießt, daß das Fleisch eben bedeckt ist. Nachdem es geschäumt ist, fügt man ein Glas Weißwein, ein Glas Essigs sam gar, nicht zu weich, weil -5 sonst leicht faserig wird. Man schichtet die Fleifchstücke dicht in eine irdene «ntfettet und klärt sie, fügt eine Mes serspitze Liebig's Fleischextrakt und ein Blatt weiße aufgelöste Gelatine warme Brühe dann über das Fleisch. Man stürzt das Fleisch beim Anrich ten und giebt es nur mit Essig, O«t ein« Remoladensaüce nebenher. Kartoffelsalat mit ro then Rüben. 2 Pfund Salat» geschmeckt. Zu Rindfleisch sehr s«nd. Pilz '' rde ' Frisch« man sie auf ein Sieb zum Abtropfe» Achtel Quart Sahne, etwas einige Eier, geriebene Muskatnuß. Reiß mit Weißkohl inder groben Außenblättern und dem Strunk befreit, in Viertel geschnit ten, in siedendem Wasser zehn Minu geschnitten? Dann giebt man sie mit etwas Fett oder Butter in die Casse rolle und dünstet sie, mit Mehl über stäubt und mit Salz bestreut, lanz sam gar. Inzwischen wäscht man. 7 Unzen Reis, blanchirt ihn mit sie dendem Wasser, läßt ihn ablause» und quellt ihn in Wasser mit Salz und ?in wenig Butter weich, aber daß er noch körnig ist. Der Bode»» einer feuerfesten, mit Butter ausge strichenen Form oder Schüssel wird mit seinen Speckscheiben belegt, dar auf giebt, man eine Schicht Kohl, dann eine Schicht Reis, dann eine Lage roher Schinkenscheiben oder klei ner Saucischen, wieder Kohl, und s» fort. Die oberste Lage muß von Rei» gebildet werden, den man mit flüs siger Butter oder zerlassenem Speck fett begießt. Die Speise muß in mäßig heißem Ösen 45 bis SV Minu ten backen und wird in der Form ser virt. Ausgebackene Aepsel» scheiden. Große Aepsel werden geschält, das Kernhaus ausgestochen, und in dicke Scheiben geschnitten, die man dick mit Zucker bestreut, mit ei nigen Löffeln Rum übergießt und so eine Stunde stehen läßt. Von einigen Löffeln Mehl, einem Glase Weißwein, etwas zerlassener Butler und einem Ei hat man den Teig her gestellt, in welchen die Apselscheibei» hnieingetaucht werden, um sie nach und nach in heißem Schmalz auszu backen. Die Casserolle wird öfter ge rüttelt, damit die Apfelfcheiben von allen Seiten gleichmäßig braun ge backen werden. Mit Zucker bestreut werden sie zu Tisch gegeben. Hühner mit grünen Erbsen. Zwei junge, gehörig zurechtgemachte Hühnchen werden in Stücke zertheilt, in eine Casserolle gelegt, 2 Pfund (ohne Hülsen gewogen) grüne Erbsen. (Conserven). eine Prise Salz, ein Stück Butter, ein Sträußchen Peter silie und ein Stückchen Butter dozu gesllgt, mit ein bis zwei Obertas sen Fleischbrühe (im Nothfall Was ser) Übergossen und gut zugedeckt 1 und eine halbe bis ein und dreiviertck stunden langsam gedünstet. Die -r-isstrolle muß öfter hin und her ge lchi'ttelt werden. Die Brühe wird
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