SeeleMmpk. (4. Fortsetzung.) ES wäre über seine Kraft ge gangen, jetzt mit ihr le«re Worte zu tauschen. So konnte er wortlos al les üb«r sie ausströmen, was in ihm tobte an wogender Sehnsucht, drän gend aufsteigend«,, Zärtlichkeitsstür men. Und doch plötzlich ging wie ein eisiger Ostwind durch knospende Früh lingssluren dieser Gedanke durch sein Hirn: W«r ist diese Fremd«? Was trollt« sie von ihm? Eine seltsame Angst beschlich sein Herz und schnür te ts ein. Ein Ahn«n packte ihn feindlich, daß dieses frische Gesicht dort —, dieses jugendlich« Mädchen ihm zum Schicksal werden könnte, E>ewalt über ihn üben, die all sein Leben und Sein in d«n Grundlagen erschüttern, ins Wanken und zum Sturze ' bringen würde. Wie das Schicksal, das geheimnißvolle, schreck liche, machtvolle, starrte er sie an, als rer Züge, die ihm sichtbar waren, schreckerfüllt s«in« Zukunft lesen. Sie mußte «s wohl gefühlt haben, daß er si« ansah, d«nn mit einer plötzlichen Wendung des Kopfes sah sie seinen Blick, und heiß« Blutwellen machten sie tief erriithen. In diesem Moment hielt der Wa gen an. Albert blickte hinaus. War das möglich? Schon am Ziel? Wirk lich und wahrhaftig das war En zum Magazin des Geschäftsfreundes, „Morjen, Ämmann," rief er ge müthlich, riß die Thür des CoupSs auf und fuhr erschreckt zurück anstarrt«, das jetzt lächelnd dem Auto vitstieg. Was für «in netter Besuch war das? Nun sprang Albert aus rief Albert und schüttelte dem Di- Sie, daß ich vorstelle: Mein Ge schäftsfreund H«rr Sauerbier unser Pflegekind, Fräulein Meers heim." d«nn d«s oll« Berlin noch? War nu wieder fast drei Monate nich da. Habe manchmal höllisch« Sehnsucht. Js nischt für 'nen Jroßstädter hier in de Wildniß. Los!" Er winkte ren. „Stärken Si« sich ord«ntlich!" rief er ihm nach. „Und das wollen wir nun auch. enk»i>ts." Er bot Ada den Arm, und alle drei begaben sich in das Wohnhaus. „Wir nehm«n mal «rst 'n kleenes Friehstück," sagte Sauerbier zu Ada. »Sie dürfen nunich zu jroß« An spricht machen, sonder missen vorlicb nehmen. Ich bin 'n oller Jungge selle unn der Jnade mein«r Wirth schafterin Meie erbarmungslos aus jeliesert. Rie—ke Rie—ke!" flö tete er durch den hellen Hausflur. Eine weißhaarige robuste Frau mit hellen, blauen Augen erschien in ei ner Thür, wurde von Albert freund lichst begrüßt und Ava vorgestellt. „Noch 'n Kuvert, Rietet Und stel len Se was kalt! Wissen schon!" Die Alte verschwand, und bald sä ten die drei an einem festlich gedeck ten Tische, der unter der Fülle der guten Sachen, die er trug, fast ver schwand. Sauerbier war kolossal aufgekratzt. Er stieß fortwährend mit Ada an, Alb«rt trank nur Sauer brunnen, und der Gastfreund erzähl te tausend Schnurren B«rliner Kolo rits, w«lche die kleine Gesellschaft hell lachen machten. „Si« Ammann," rief er, „ich mechte mer ooch so'n Fin dellind anschaffen. Js doch zu n«tt, so was an' Tisch zu haben. Schmeckt noch mal so jut unn herrjeh herrjeh heechste Eisenbahn!" Er schwang eine Riesenglocke, läutet« Sturm, und im Nu kam Ri«k« mit dem Sekt. „Mensch," rief Alb«rt, »Sie rui „Js er schon kalt jenug?" „Allemal," bestätigt« Rieke, und da» Sektgelag« begann, Albert nippt« nur, Ada trank kaum mehr, aber d«r joviale Wirth war iveniger bedächtig. Bei der Zigarre dann schlug er ei nen Spaziergang im nahen Tannen wald« vor und hieran anschließend einen solennen Kass«« an der Trito nenterrasse. Als Alb«rt an die Ge schäfte mahnt«, hört« Sau«rbier gar nicht hin. „Erst 's V«rjniejen," sagte «r. „J«k halte es umjekehrt wie die Dummen, die bloß immer ans Verdiemn d«nk«n. Man lebt bloß e«nmal «in hte» In de Eineede ooch da» een« Mal bloß halb. Unn Sie, Ammann, Ihr Schäfchen im Trockenen. Unn keen Kind und kern Kejel. Nu wird ja doch das Freilein Ada unn deren kriejen. Ob das Freilcin schon eenen hätte?" Asu verneint«. „Das soll« si« man einem andern weismachen." sorglosem Geplauder. Als Albert nach der Uhr sah, >var es bald drei, höchste Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Das Auto fuhr vor, und nachdem hetten inci doch richtig die Haupt sach« beinah v«rjessen. Ich hatte die Idee, Ihnen SVOV Zentner Pap pe in Auftrag zugeben, notiren Si« zu den alten Bedingungen 60,<XX>. Zum Dank für den netten Jast. So oft Sie ihr Wickelkind mitbringen, das verspreche ich Ahnen, jibt's hier be sonders dicke Orders," Er lachte dröhnend, schüttelte beiden nochmals di« Hände und kommandirte dem Chauffeur: „Eins, zwei, drei, los!" Sie jagten fort. Albert notirt« erfreut lächelnd den schönen Auftrag. «r. „Wir werden ein Abkommen treffen. Du kommst auf die Kunden, fahrten immer mit und kriegst zehn Prozent." „Ich thu« es gerne umsonst, Al bert. Und nun geht's ebenso zu rück, wie wir herg«komm«n sind. Konversation ist nicht. Mir ist schreck lich heiß von dem Sekt. Puh man hat sich wi« für ein« Eis fahrt ausstaffirt! Sie legt« ihren Per sianermuff. ein Erbtheil der Mutt«r, auf den Rücksitz und zog das Fenster des Wagenschlags herab. „Nur nicht so hitzig," mahnte Al bert, „du bist sehr echaufsirt. Die Sonne ist herunter. Jetzt steigen schon die grauen Nebel auf. Es wird rasch dunkeln und kalt werd«n." Allerdings ich merke schon, daß es mit d«r rascheren Fahrt zusehends kühler wird." Albert sagte dem Chauffeur durch das Sprachrohr hin aus, er soll« des Nebels wegen so gleich alle Laternen de? Wagens an stecken und sehr vorsichtig fahren. Sie hätten Z«it und gar kein« Nle. Ei ne knappe Stunde später war «s voll ständig dunkel geworden, und Ada in ihrer Ecke sanft eingeschlafen. Vor sichtig zog Albert jetzt die Scheibe hoch, damit die Schlafende keimn Zug bekam«. Jetzt konnt« er sich an ihren von der Ermüdung blassen Zügen fatifehen. Seine Augen ruhten auf dem leis geöffneten süßen Munde, durch dessen heißes Roth die Zähne schimmerten. Der schöne Kopf lehnte in der Ecke. Ada athmete leise kaum hörbar. An einer Kurve nahm der Wagen einen etwas scharfen Bo gen, und Adas Muff fiel von dem Sitze. Es klirrte und klappert«, ein Portemonnaie war dem Muff ent fall««. Albert lauschte erschreckt und blickte Ada mit spannungsvoller Erwartung an. Sie schlief ruhig fort. Jetzt bückte er sich, hob Muff und Portemonnai« auf. Das letzere, ein richtiges Kleininädchen-Port«- monnaie, war aufgesprungen, einige Geldstücke lagen am Boden, die Albert langen Tragen im Portemonnai« un ansehnlich. War ei ein« Karte? Al »erblichenes Bild, kaum mehr als d«r Kopf «iner Photographie, die imDun kel des Coupes nicht zu erkennen war. Albert hielt das Bild gegen das Lickt der Außenlaterne, das unsicher in ei nem Streifen hereinfiel und er uralte Aufnahme, di« «r längst ver gessen und seit Jahren nicht wied«r gesehen hatte. Seinen Augen nicht trauend starrte «r unausg«s«tzt darauf hin, bis sein Blick sich trübte. War es von Thränen? Ja denn jetzt rann es ihm lau über die Wangen Hand siel, rückte er erschreckt in den äußersten Winkel seiner Ecke zurück, sich im Dunkeln verbergend. Er schloß die Augen, preßte die Zähn« aufein ander, und nur ein leises Aufseufzen dann und wann gab Kunde von dem Kampf, in dem er lag. Als der Wa gen der Heimath sich näherte, legt« Albert den Muff und seinen Inhalt sorgfältig an den vorigen Platz zu rück. Ada schlief fort und erwachte erst, als Frau Mathilde den Wagen schlag, die Heimgekehrten bewilllomm 7. Kapitel. Kind«? Geeint hatt« da es solche? .Hatte er wirtlich vor Freude geiveint? Ihm dünkte das. Der Fund des Bildes b«glückte ihn namenlos. Ada liebte ihn. Nein nein —. Er schüttelte unwillig den Kopf. Unsinn. Unsinn. Er wollte, durft« nen. Ada trug sein Bild mit sich Ein alt«S Bild, das si« b«i ihrer Mit hatte; als das Bild des Mannes, der ihr und ihrem Kind« mit hilfrei cher Hand über lange Jahr« des Man gels hinweggeholfen hatte. Ein Zug der Dankbarkeit war das bei Ada, eine Aeußerung kindlicher Pietät und Verehrung für den Mann, der über Ada und ihre Mutter sein« Hand schützend gehalten, und nach »em To de der Mutter dem Kinde eine warm« Zuflucht bereitet hatte. So lag der Fall. Nicht anders. Gewiß hatte Murcke ihr«r Mutter AlbertS Lob Gedanken erregt nach, als im schwar zen Schatten d«s Raums, durch d«n flüchtig die matten Lichter von den Thür geöffnet wurde. „Tante Tilli!" rief Ada in das Albert richtete sich auf. „Die Tante ist in die Stadt zurück, Ado?" Stuhl und brach in Thränen aus. Sie schluchzte. Albert sprang auf. „Um Gottes willen, Kind, waS ist dir?!" Ada hatte die Arme auf den Tisch, Albert war h«rzugesprungen, stand neben der Weinenden. „WaS ist d«nn? WaS ist denn passirt? Was hast du denn, Kind? Hat dir jemand was gethan? So sprich doch! Du ängstigst mich!" Eine Weile lauschte er mit gepreß tem Ath«m auf Adas Weinen. Dann logte er sein« Hand auf ihre Schulter. denn?" „Ich ich habe mich so erschreckt!" schluchzt« Ada. „Erschreckt? Wovor denn, Kind? Wer hat dich erschreckt?" „Wo?" „An der elektrischen Bahn. Ich Thr"nenstrvm e^ rathen. Vertrau dich mir doch an. Hat Spengler gesagt, daß er daß er dich Heirathen will?" „Willst du das, Albert?" w«inte sie. „Ist das wahr? Du und Tant« Til li, ihr wollt das? Muß ich das wirk lich thun, wcil ihr es wollt?" „Du mußt nichts. Nichts mußt du, N>as du nicht willst." bert erhoben, der sie begütigend ge faßt hatte. „Freilich, Ada, glauben die Tante itnd ich, daß es das Beste wäre, wenn du und Spengler ..." „Ich kann nicht! Ich kann nicht! Ich kann nicht, Albert! Lieber sterben! Lieber sterben als das! Ich sterbe, w«nn ihr mich zwingt!" Sie schluchzte herzzcrbrechend. „Kind, Kind Ada " Al- Boden aufzuziehen. Ihre Hände entwichen ihm. Sie sank vollends auf den Teppich hin, während ein krampfhaftes Schluchzen st« schütt«lte. Albert kniete neben ihr. Er griff nahm ihr die Hände von dem thrä nenfeuchten Gesicht und sagt«: „Ruhig doch, ruhig doch, Ada. Du wirst ja nicht gtzwungen. Das da» wär« ja'— Wahnsinn. W«nn du fühlst, daß daß du ihn nicht nehmen kannst dann dann — brauchst du auch nicht . . zwingt mich nicht?! Nein?! Wirklich Ihr Kopf sank an seine Brust, sie sie schluchzend. Albert stieß hinter das sich umstellt sieht. Mit geballten pich, dann, als Adas Körper gegen sein« Brust fiel, riß er die Arme hoch und preßte das Mädchen gegen sein H«rz, ihre Stirn und Augen, mit sei ... Als Mathilde gegen halb Ruhe g«schickt. Kurz noch sieben Uhr am nächst«» Morg«n klopfte es an Ulberts und MathildenS Schlafzim merthür. Mathild« fuhr auf und fragte, waS es gäbe. D«r Diener antwortet«, die gnädige Frau möcht« Schlafzimmerthür deS Fräuleins weit offenstehend gefunden. Das B«tt sei unberührt, das Fräulein im ganzen Haufe nicht zu finden. Der Por tier habe früh «s war noch dun mittheilen sollte. Sie fürchtete sich kam Albert seinem Morgenrock herbe!. Blaß und verstört chen der Dienerschaft dedeute. Er zittert«. Mathild« ließ ihn neben sich niedersitzen und erzählt«, in mög gend, das Geschehene. Albert sank der Kopf auf die Brust. „Sie ist Schlaf. Welchen Anlaß sollte das Ada denn gestern abend Unruhe oder Erregung gezeigt?" „Große!" „Ja a>ber weshalb denn?" Albert zuckte die Achseln. Er hob „Und das hat sie so erngt?" „Maßlos. Si« w«int« schrecklich." „Aber es zwingt sie ja doch nie mand." „Das habe ich ihr gesagt." „Und das beruhigt« sie nicht?" Alb«rt blieb stumm. Eine kurze Weil« noch saß er im dumpfen Brü ten, dann sprang er auf. , ! „Wo willst du hin?" fragte Ma thild«. ! Während Mathilde di« Dienerschaft verließ Albert das Haus. Mathild« st«n Haltestelle stieg Albert ab, um Albert nickte hastig. „Ja heut früh gegen fünf „Wo?" lenfeeer Brücke sah ich si«. Ich An der nachstin Haltestelle stieg Albert aus und nahm ein« Auto drofchke, die vorüberkam. Er wun derte sich iiber die kühle Ruhe, in der er zu disponiren imstande war. Er gab dem Chauffeur 'Bögers Adresse. 8. Kapitel. Mit einem seltsamen Grauen hatte Adas jung« Seele Spenglers dringen de und leidenschaftliche Werbung er füllt. Spengler hott« Adas Rücklehr aus der Gesangstunde im Abenddun kel an «der Haltestelle der elektrischen Bahn im Grunewald abgelauert, war Ada, im Schatten des Abends, der durch den Wald weiter verdunkelt war wie aus dem Boden ausge schossen. Der sonst so still« und korreite Mensch hatte AdaS Handge lein! Ich bin durch Si« ins Unglück gerathen. Bin ruhelos, kann nicht arbeiten. Eine schrecklich« Berstö rung quält mich. Sagen Sie e» mir nur gleich glatt heraus, Sie mö gen mich nicht. Ich bin Ihnen gräß lich. So ist es doch? Nicht wahr? Ist das nicht ein ausgesuchtes Elend? Und ich ich kann ohne Sie nicht leben. Erbarmt Sie das nicht? Si« können mein« Frau w«rd«n, wenn Sie's über sich g«wlnn«n. Alle sind dafür. Alle. Ainmanns wünschen es sogar. Sie haben inir'S gesagt. Sie wünschen es. All«S wär« gut nicht wahr wenn Sie mich nur nicht so entsetzt ansehen möchten. An Ihren Augen steht ein Nein. Ich Sie wollen mich nicht." Dabei preßt« er ihr Handgelenk, daß st« vor Schmerz ächzte. Er aber ließ nicht loi. „Das thut weh, wie? Mir mich, mir auch, Fräulein. Glauben Si«'s mir. Schreien Si« nicht! Es ge schieht Ihnen nichts. Es war mein letzter Versuch. Es ist alles verge bens. Gut. Borbet. Werden Sie glücklich. Sie s«h«n mich nicht wie der." / Fort war er. Wie an den Bo den gewurzelt blieb sie stehen und starrt« in di« Schatten, hinter denen er so«b«n verschwunden war. Sie rieb sich die Augen, als hätte sie ge träumt, während di« Thränen ihr über die Wangen rannen. Ihre Hand schmerzte sie, eine unsägliche Angst imd Rathlvsigkeit kam über sie. Was hatte sie gethan? Sie hatte Spengler abgewiesen, ihn, den Albert und Mathilde ihr zum Mann« be stimmt hatten. Gewiß, Spengler log nicht. Ammanns ivollten diese Heirath. Jetzt fiel es ihr auf, daß daß man auf Spaziergängen, wie absichtlich, sie mit ihm hotte voraus gehen oder zurückbleiben lassen. Am manns wollt«« diese Heirath. Es war ihm klar. So kurze Monate war sie nun im Hausegewesen, das schon wollt« man si« wieder fortha ben. Welch anderen Zweck hatt« die se Verheirathung, als d«n, si« auf gu te Art so rasch wie möglich wieder aus dem Hause zu schaffen. Dabei hatte si« niemand gefragt, ob sie wolle oder nicht. Diese Ehe war beschlos st», und von Ada stummer Gehorsam «rwartet worden. Eine Versorgung war diese Heirath wohl und so glaubte man sein« Pflicht weit über die Maßen erfüllt zu haben. Einiges Heirathsgut würden sie dazuschießen Ohne Frage, denn sonst Hütte man doch wohl sich erst versichert, ob si« diesen ihr zugedachten Mann auch lie- Darüber mochten wohl Mädchen be fragt werden, die ein« Wahl hatten. Sie hatte kein«, arm wi« sie war. ihr geruht hatten, erschreckten si«. Seine heiße Neigung, die sie auf keine war ihr gra«-> Wohlthaten überhäuft hatten und nun ihr« Weigerung, Spengler zu heira ten, nun dieses Durchkreuzen ihres So stand den? alles auf dem gleichen Fleck wi« damals, als die Mutter ge liorben war, und si« selbst sich an» lhilden hatte sie ja von der erlte» Stunde an Fühlung gehabt, und i» kindlich«! Anlehnung jedes Entgegen» kommen b«i ihr gefunden. Mathilde deutlich, sie" sich dieser mütterli? chen Bethätigung freu«, und daß ihr ihr, der Kinderlosen, brachgelegen, das Bedürfniß des Anschlusses an ein jün ger«? Leben, die Freud«, dieses zu fördern und zu leiten, alles dieses eine ganz ausgesprochene offensichtliche Zuneigung MathildenS zu ihrer Freundin Kind, eine Liebe, die Ada mit unsäglicher Dankbarkeit erfüllte. Je deutlicher die Zeit und das Le ben d«r Verwaisten den ganzen Ver lust, den ihr der Mutter Sterben zu gefügt hatte, fühlbar machten, um so über ihr« Trauer kam. Von der ersten Stunde an, da Mathilde in AdaS schiverei Schicksal eingegriffen, ge d«r Mutter der Rathlosen undVer weghals und sie fortnahm aus der Ungewißheit und Düsterkeit ihrer Um stände hinüber in d«n w«ich«n Frie den ihres Hauses, von dieser ersten Stunde an hatte Ado bei Mathilden nichts als Liebe und hilfreiches Mit- Eintreteu für sie j Albert. empfing fein« reichen Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke wie Gaben au» d«m Himmel. Bei den Besuchen AdaS und ihr«r Mutter bei Ammann» in Berlin war der Onkel gleichfall» immer unendlich gütig gewesen Selbst den Titel Onkel verbat er sich vertrauliche Albert wollt« Ada zuerst gar nicht von den Lippen, und so die im nimmermüden Kampfe für ih- AlbertS Wohlgefallen und Freund fürchtet hatte, mußte Ada Alberten dieser Heirathiplan mit Spengler, der Ada in einen Konflikt mit den Wün schen AmmannS brachte und wa» ber öffnete, daß ihresßlejbenS Frist fchließung fort zu bekommen am End« si« sah es jetzt tieftraurig ein, Ende war sie selbst diesen Scheu befreit, die Noth, in die si« Spenglers Antrag gestürzt hatte. Ein lichtes Wund«r geschah Ohn« alle Bitterkeit, ja in einem seltsam herz lichen, Uebevollen Ton« tröstet« Al bertus,« und sagte ihr, daß niemand si« zu dieser Heirath zwinge. Vor Seligkeit, diese drückende Sorg« ab geworfen zu haben, erlöst von d«r kindlichen Herzensangst, ihrer besten Freunde Mißgefallen erregt zu haben, befreit von der Angst, man wolle sie se jagen, küßte sie in überströmendem Dankgefühl Ulberts Hände und nun geschah das namenlos Grauen hast« — aus Albtrts Stimm« aus s«iner bis dahin väterlich-brü derlich tröskntxn Zärtlichkeit brach plötzlich ein« solch« Leidenschaft hervor, daß es wie ein Wirbelwind über Ad« h«rbraust«. Was in den Augmbli <k«n geschehen war, wußt« sie nicht. (Fortsetzung folgtL Für die Küche. > R«iSfleisch mit Schwäm men (öst« rrei chis ch). Der Reis wird in üblicher Weise gedünstet. In tiner anderen Kasserolle läßt man Fet h«iß werden, giebt darauf sehr fein zerdrückte Zwiebeln, fein geschnit tene Pekrsilienwurzel, zwei gelb« Rüben und kleinwürflig od«r blättrig g«fchnittenes Kalbfleisch (Schulter) und dünstet es, bis es weich ist. Dann läßt man das Fleisch überbraten, bis es «twoS Färb« bekommt, vergießt es mit einigen Löffeln Suppe und läßt es auskochen. In einer and«ren Kasserolle giebt man auf heiß«s Fett Zwiebel, feingeschnittene Petersilie, gewaschene, feinblätterig geschnittene Schwämme (Pilzling«), läßt sie, mit etwas Suppe vergossen, weich, dün sten, vermischt si« sammt dem Safte. Schw«denklöß«. In gesalzenes Wasser rührt man auf der heißen Platte so viel Weizenmehl, bis man einen glatten Brei erhält, der sich vom Gefäß ablöst, worauf man ihn zum Erkalten in ein« Schüssel bringt. Dann fischt man mit d«m Löfftl Klöß« von beliebiger Größe ab und bäckt sie in heißem Schmalz oder in Butter von allen Seiten schön hellbraun. Man kann sie auch sofort nach dem Backen noch mit in wenig Milch zerquirlten Eiern über gi>ßen und noch 6 Minuten lang ins heiße Ofenrohr stellen, bis die Eier halb fest geworden sind. Gebeizte Kalbskeule. Eine nicht zu große Kalbskeule oder «in schönes Stück aus der Fleischku gel (Nuß) wird, nachdem es gehäutet und geklopft worden ist, mit gröblich gehacktem Gewürz eingerieben, in ein« Schüssel gelegt und mit halb mildem Essig, halb Wasser (beides zusammen Wenden das 2 bis Z Tage in ten. Gegen Ende der Bratzeit kann man nach Belieben bis U Quart dick« saure Sahne mit anbraten las gekochtem Rindfleisch. Bier mit einer kleinen Zwiebel und etwas Petersilie fein gehackt. Hierauf pas sirt man.eine halb« g«ri«b«ne und eingeweichte Semmel und 6 hart« Eidotter, vermischt sie mit den Sar dellen und verrührt si« mit 1 Theil Essig und 1 Th«il Wasser zu einer dicken Sauce und fügt schließlich 1 Eßlöffel gestoßenen Zucker, ein« M«s s«rspitz« weißen Pfeffer, 2 Eßlöffel Oel und, wenn nöthig, noch etwas Salz hinzu und giebt sie in «iner Sauciere zu Tisch. ' Weiße Sultanspeise. Eine halbe Unze weiße G«latine wird in ei nem Tassentops heißen Wassers auf gelöst. 14 Pint Milch, 2 Eßlöfftl voll Zucker, eine halbe Stange Banille und die Schale einer halben Citrone werden langsam zum Kochen gebracht, durch ein Sieb gegossen und mit 3 Eidottern verquirlt. Nun fügt man die aufgelöste Gelatine, j« einen Eß löffel voll Korinthen, Sultaninen, in Streifchen geschnittenes Citronat und schen Punsch hinzu und rührt all«s so lange, bis es kühl ist, fügt dann den steifen Schnee der drei Eier und 1 füllt es in eine Glasfchale. Princ«ß-Kartoffeln be reitet man, indem man die gekochten richtet eS aber so ein, daß die letzte Lage Kartoffeln enthält, quirlt drei Eidotter mit V 2 Pint saurem Rahm, dem man noch etwas Parmesankäse beimischt, und gießt dies über die Kartosselschicht. Zuletzt belegt man noch die Speis« mit zerflüter Butter und bäckt sie einige Zeit im mäßig heißen Ofen. Hirnbiillchen. Ein Kalbi hirn wird mit wenig Wasser Har gekocht, gehäutet und in beliebige Stücke geschnitten. Dann wird ein Teig gemacht von Pfund Mehl, etwas Salz und so viel Wasser, daß er dickflüssig ist, sodann werden zwei zu Schnee geschlagene Eiweiß beigefügt. In diese Masse werden die Hirnchen einzeln getaucht und dann in schwimmendem F»tt ausze b«ken. Sie bilden ein sehr wohl- Mneckendes, hübsch aussehendet
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