Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 29, 1908, Image 8

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    HlmlenrÄt.
(16. Fortsetzung.)
Dann fuhr er nach der Hamburger
Straße, stieg wenige Häuser vor der
Nummer 16 aus und fragte unten bei
Pfifferlings Freund, d«m Haushält»,
ob Fräulein Aristides wohl schon zu
sprechen wäre. Der Mann bejahte
dies: das Aräulein wäre keine Lang
schläferin. Auf Doktor Windmüller's
Bemerkung, daß sie nach d«m gestrigen
Balle wohl »twas länger geruht haben
dürfte, meinte der Hausmeister: das
mach« bei Fräulein Aristides keinen
Unterschied! auch wenn sie spät heim
käme nach einem Vergnügen oder
Ausflug, wäre sie doch stets zur rech
ten Zeit wieder aus. So sehr das
einerseits dem Doktor sympathisch
war, so fürchtete er nun doch, daß
diese fleißige Person vielleicht schon
aus, in'S Kolleg gegangen sein möchte;
aber der HauShälter glaubte, sie wär«
noch zu Haus«. Windmüller sti«g nun
die drei Treppe« hinauf, klopfte an
dem bezeichneten Zimmer und war b»
friedigt, als ihn die Stimme der
Griechin zum Eintreten aufforderte.
Das Zimmer, das er betrat, war sehr
ordentlich ausgeräumt, die Bücher
lagen wohlgeordnet auf dem Studir
tisch, und ein unleugbarer Schön
heitssinn hatte aus dem nicht elegant,
ab«r doch behaglich eingerichteten
Raume ein Heim gemacht unter An
wendung einfachster Mittel, durch
blühende Blumen in Töpfen, nett ge
rahmte Photographien, zierliche
Deckchen. Eine Tapetenthür, die ge
rade eben offen stand, führte in einen
kleinen Schlafraum, eine Art Alkoven
mit Fenster, und zeigte das saubere
Bett mit seidener Steppdecke. Das
Mädchen selbst sah in dem einfachen,
dunkeln Hauskleid« und dem aufge
steckten, dichten Blondhaar viel hüb
scher aus als in der antiken griechi
schen Tracht, die sie auf dem Balle
getragen; jedenfalls hatte sie etwas
Distinguirtes, das gut zu dem Aus
druck von Güte und Offenheit auf
ihrem Gesicht paßte.
„Sie sind es, mein Herr?" rief sie
Windmüller entgegen. „Es freut mich,
Sie zu sehen unv Ihnen danken zu
können, denn Sie waren sehr gütig
und rücksichtsvoll gegen mich in einer
Stunde, die für m«in ganzes Leben
hätte eine kritische werden können.
Dabei betroffen zu werden, daß man
«inen gestohlenen Schmuck trägt! Wer
mir das noch gestern Nachmittag ge
sagt hätte, den hätte ich für irre er
klärt."
„Mein Fräulein, für den Men
schenkenner war e» nicht allzu schwer,
die Ueberzeugung zu gewinnen, daß
Sie die Diebin nicht waren," erwi
derte Windmüller, herzlich di« ihm ge
botene Hand drückend. „Trotzdem
wo befindet Fräulein Tatjana
Petrowna Petrojewitsch?"
„Ich weiß eZ nicht, mein Herr,"
erwiderte Eurydike Aristides ohne Be
sinnen und ohne den Blick abzuwenden
schrock«n, der am Eingang zum Vesti
bül stand, als wir das Ballhaus be
traten. Ich kann mich auch irren.
des Gesetzes" fragte."
dachte Windmüller.
Daß diese Leute doch ohne Rücksicht
und Unterschied mit d«in Eins^chiichte-
H /Ih
vatissimum Ihres Hauses sagen, wird
Ihnen vor Gericht, falls dieser Fall
vor ein Tribunal kommt, nicht mehr
haben."
„Ich verzichte nicht so rasch auf
Freundschafts^>flichten
Würde, die ihr sehr wohl stand.
„Nein, sie sind rechte Geschwister,
Mutter auf Wunsch ihres Bru
der Patriot," fiel Fräulein Aristides
Valerian v«rh«hlt ei vor Niemandem,
daß er für die Freihtit seines Volkes
lebt und wirkt, daß er an der Spitze
der revolutionären Partei steht, wäh
rend Tatjana wie soll ich es nur
ausdrücken während Tatjana im
Dienst« der Tyrannen steht, die ihn
und sein Voll in Fesseln geschla
gen."
„Ah —" Windmüller nickte zum
Zeichen, daß er begriffen, und enthielt
sich jedes Kommentars. Wozu auch?
Die Parteien sehen alle durch verschie
dene Brillen, und die Geschichte lehrt,
daß Leute, die man heute als Hoch
verräther gerichtet, morgen als Pa
trioten gefeiert werden, daß, wer bis»
her auf der äußersten Linken saß,
durch die Zeit und die Ereignisse über
Nacht auf die äußerste Richte gescho
ben wird, ohne daß sein« Ueberzeu
gung sich deswegen anscheinend ändert.
Und schließlich: für ein« augenschein
lich verlorene Sache zu kämpfen,
Blut und Existenz dafür «inzesetz-n,
dazu gehört ein Heldenthum, dem man
die Anerkennung nicht versagen darf.
Das Feuer, das bei ihren Worten in
den sonst so sanften Augen der Grie
chin aufleuchtet«, bewies, daß der zün
dende Funke, der von solch selbstlo>em
Enthusiasmus ausgeht, auch in ihre
Seele gefallen war.
Und Windmüller begriff auch die
kleine Tragödi«, die sich ungekannt
und ungeahnt von den Be'.oohnern
des Mariannen- und Regenttnstra
ßenviertels in den Seelen dieser pro
blematischen Existenzen abspielte, eine
Tragödie, deren letzter Akt erst „in
Vorbereitung" war.
Die kleine Pause, die den erklären
den Worten der Griechin gefolgt war,
würd« dadurch jäh unterbrochen, daß
die Thür ohne vorheriges Klopfen
hastig aufgerissen wurde und ein jun
braune, grobe Strümpfe und ein«n
Sweater von weißer Wolle. Auf dem
Kopfe mit dem groben, schwarzen,
Zimmers einfach vergaß.
„Lümmel!" wollte Windmüller ihm
zurufen, aber das Wort blieb ihm in
der Kehle stecken. Eurydike Aristides
hatte sich erhoben und war blaß ge
worden; auch Windmüller erhob sich,
aus Courtoisie für sie, doch fein Ge
sicht drückte nichts aus als eine höf
liche und milde Verwunderung über
das ungenirte Eintreten dieses jun
tcn Anblick eines Besuchers, der so
korrekt nach dem Westend gekleidet
„Mein Name ist Müller," st-lltt sich
der Griechin einen Blick zuwarf, bei
Nöthe wich. Aber Windmüller schien
„Herr Otto Rittner vielleicht? Das
tüng gern übergeben."
Während Windmüller sprach, hatte
er fortwährend Furcht, daß „Herr
ungewandter Physiognomik« zu sein,
denn er zeigte absolut nicht mit einem
Zucken, daß er den Mann vor sich
schon je einmal gesehen hatte.
„Von wem ist der Brief?" fragte
„er" trotzdem nicht ohne ein instink
tives Mißtrauen.
zu sagen," entgegne Mndmiiller mil
einem kleinen Zeichen nach Fräulein
chcn nach der Griechin
sichtlich so plump war, daß es Herr
Rittner wirklich verstand.
„Gut, gebrn Sie den Brief," sagte
er, die Hand ausstreckend, die drin
gend nach Wasser, Seife und Bürste
zu verlangen schien.
Windmüller, mit Eifer in feiner
Brusttasche suchend. „Vielleicht haben
Sie inzwischen die Güte, mir schrist-
Schreiben erhalten haben!"
Herr Otto Rittner wandte sich,
irgend «twaS brummend, dem Studir
tisch der Griechin zu, nahm das erste
beste Blatt Papier, das in der Mapp«
lag, ergriff eine Feder, machte mit
ihr einen mächtigen Klecks auf den
Tisch und schmierte dann «in« Zeile
auf das Papier. Windmüller holt«
inzwisch«n den Brief, den er aus dem
Zimmer d«r Stud«ntin in der Ma
riamienftraße eingesteckt, aus seiner
Rocktasche hervor, indem er sich frug,
wer wohl mit dem Herrn Otto Ritt
ner In so nahen Beziehungen stehen
könnte, daß er unter diesem Namen
ja in den nächsten Augenblicken
klären. Die Quittung war im Mo
ment geschrieben, auf dem Löschblatt
Feder naß auf den Tisch geworfen,
und dann hielt Windmüller den Zettel
in der Hand, der die gestern von ihm
die Falle gegangen, und Windmüller
reicht« den Brief, der die Adresse der
Studentin trug, anstandslos ihrem
„Alias." Und mit der oft großarti
gen Flüchtigkeit unordentlicher Natu
ren riß dieser rasch d«n Umschlag auf,
ohne auch nur ein«n Augenblick aus
die Adresse zu werfen! Ein Blick auf
den scheinbar leeren Bogen belehrte
ihn, was er zu thun hatte; ohne wei
teres und ohnt sich erst mit einer
Bitte an die Herrin dieser Räume auf-
„Hat das Zimmer einen anderen
Ausgang?" flüsterte Windmüller der
Griechin zu, die bleich und mit fchwe
„Jch täusch« Sie nicht."
„Wie" spät ist es?" fragte hei
ser.
„Sie haben sie gitödtet!" rief Eury
dike Aristides mit der Logik der Auf-
Korbgeflecht gleiten ließ; von dem
dicht daneben st«h«nden Waschtisch er
griff er einen Schwamm, tauchte ihn
in den Wafchkrug und fuhr damit
über das blutüberrieselte Gesicht.
„Ein ganz leichter, ungefährlich«»
Streifschuß," sagte er beruhigend zu
der Griechin. „Ich habe antiseptisches
Verbandzeug bei mir fiir alle
Fälle, gewohnheitsmäßig damit
hinterlassen —"
„Es ist nicht wahr!" schrie die Ver
wundete auf. „Ich bin tödtlich getrof
fen, denn ich habe auf mein Herz ge
zielt —'
„Tie beste und sicherste Manier, um
über die Schult«! in die Lust zu
hart und befehlend fort, „eS ist Ihnen
nichts pafsirt, wtil Sie das Schießen
gottloS ebenso schlecht verstehen wie
zewisse andere Dinge. Vielleicht ist
Ihnen der kleine Denkzettel ganz gut
und macht Sie etwas verständnißvol-
die Griechin entrüstet. .Schäm' dich
auch deiner Feigheit, mit der du dich
erschießen wolltest, nachdem du mich,
die ich immer für dich eingetreten bin,
mit deinen gestohlenen Auwelen be
hängt und damit der Gefahr ausge
setzt hast, als Diebin verhaftet zu
werden! Das war schlecht von dir,
schlecht!"
„Noch «im solch« perfid« Attacke,
Boden aufnahm und kaltblütig las.
Die Mittheilung, in Rundschrift
i Unterschlagung fremden Eigenthums
erlassen." Punktum. Das also hatte
dem „Herrn Otto Rittner" die Waffe
Rittner waren, welcher der Redaktion
der „Stunde" das Gedicht des Königs
verkauft hat oder ein anderer die
adressirt ist. Aber Sie behandeln alle
Wissen Ihrer Auftraggeber für diese
arbeiten? Ah ja, ich habe es mir
Nun Passen Sie einmal auf, was ich
Ihnen sagen werde: Der Hastbefehl,
mit dem „man" Ihnen droht, ist so
von Greifensee.
Also! Ich kann Ihnen nun auch die
Mittheilung machen, daß von uns«r«r,
also von d«r Seite des Beraubten ein
Antrag auf Ihre Verhaftung ergan
gen ist? entgehjn Sie also der Scylla,
so wird di« Charybdis Sie fassen.
Von mir, einzig und allein von mir
hängt es ab, ob diese Haftbefehle zu
rückgezogen werden oder nicht, ob Sie
Ihrer wohlverdienten Strafe überant
wortet w«rden. Im Hinblick auf Ihr«
vortrefflich« Freundin hier und auf
nun, sag», wir, geborgten Empfeh
lungen Ihres Professors im Haus«
d«r Frau von Seewirth cingemiethet
worden sind, um den Attache von
Greisensee zu überwachen und zur
Hand zu sein, wenn die Stunde der
fragen Sit denn noch?" sagte die
Studentin. „Ich bin unter Protest
in dieses Haus gezogen nie hätte
lachend vom Blute deS Proletariats
nähren —"
daß die besitzenden Klassen sich Miethe
Besitzer der Häuser thun, in denen das
! jeder leben will. Das Amt des Auf
passers haben Sie sich übrigens recht
fort."
»Ich will nicht —"
„Wi« Si« wollen —" Windmüller
zog die Handschellen wieder aus der
Tasche. „Fräulein Aristides, wür
d«n Sie di« Güte haben, mir eine
„Halt ich ich gehorche dem
Zwange!" rief di« Studentin, «rdfahl
im Gesicht. „Dem Zwange, der Ihren
meinem guten Willen Ihr« ganze Zu
kunft abhängt. Ob ich der Gesell
schaft einen Gefallen thue, Sie loszu
d "ll l" lt h 112 dl ch
zu.
„Vielleicht überzeugt Ihr Wort
Fräulein Petrojewitsch," sagte er.
„Öder auch nicht —es kommt auf
Wann und in welcher Form erhielten
Sie den Befehl, den bewußten Gegen
stand bei Herrn von Greifensee her
auszuholen?"
len, zu Hause zu bleiben," bequemte
sich die Studentin widerwillig zum
Reden. „Man denke sich die' Unge
heuerlichkeit ein Mensch befiehlt
„Behalten Sie Ihre Reflektionen
für sich," fiel Windmüller scharf ein.
„Erzählen Sie nur, was zur Sache
gehört. Ich habe keine Zeit."
„D«r Herr würde mit einem Pakete,
das einen Schmuckkasten enthielte,
nach Hause kommen," fuhr die Stu
?Halt! Erhielten Sie diese In
struktionen schriftlich?"
„Wann?"
„Vorgestern früh. Ich sagte das ja
schon passen Sie doch besser auf!"
„Dante für die Zurechtweisung.
Weiter! Kannten Sie den Damenbe
„Ja das heißt, nur dem Namen
nach. Ich wurde zu ihr geschickt, um
mir Instruktion von ihr zu holen.
Sie ist nichts Besseres als ich, wenn
sie auch in Sammt und Seide rauscht
Ihr Name ist —"
abzugehen. Bis dahin klappte alles,"
kam der Haken! Ich hatte den Aus
trag, während der Herr mit der
dazu gegebenen Schlüssel zu ösf
„Ah Sie hatten einen Schlüssel
S«hr interessant," murmelte
„Davon hing das Gelingen meines
Auftrags ab. Wenn ich d«n Kasten
nicht fand, dann war meine Arbeit zu
Polster, aus dem der Schmuck lag, ein«
Feder auszulösen, wodurch eben diese»
Polster sich in die Höhe heben ließ,
daran, daß ich meinen Auftrag aus
führen konnte ich überlegte einen
Augenblick es stand eine hohe Be-
auf dem Spiele^ — ich
Koffer in einem Verschlage steht. AIS
solch eminenter Wichtigkeit war, wi«
dieser Schlüssel. Aber das geht mich
nichts an. Fahren Sie fort/
kenne ihn. Weiter!"
hätte stehlen wollen. Dann, wie ich
sagte, ich hätt« den Schlüssel unter
wegs verloren, kam das zweite Don-
merksam machte und ihn aushob, was
heit! Zitternd vor Wuth über dies«
Rettung. Stud«nt: Du
Ontel, willst du ein gutes W>rl
thun? Onkel: Weltes? Studenl:
Rett« meinen letzt«» Groschen vor d«r
Vereinsamung!
Fir tte Küche.
Französische Setzeier.
An der feuerfesten Setzeierpfanne (am
besten ist eine von feuerfestem Tyon)
läßt man gut« Butter zergehen,
schlägt, wenn sie recht heiH geworden
ist, die «rforderlich« Anzahl Ei«r hin
ein, würzt mit Salz, Pfeffer und
aeriebener Muskatnuß, füllt dicke,
sau« Sahne darüber, schiebt die
Pfanne in den Ofen und läßt di«
Eier fest werden.
Rühreier mit Kalbshirn.
Ein Kalbshirn wird von Häuten und
Adern befreit, zerschnitten und mit
einer kleinen, sein gehackten Zwiebel
oder Schalotte, Salz und Pfeffer un
ter fortgesetztem Umrühren gar ge
dünstet. Darauf giebt man fünf bis
sechs, mit ein bis zwei Eßlöffeln
Milch «rquirlte Eier hinzu und rührt
! ein feinflockiges Rührei davon ab,
! das recht heiß aufgetragen wird.
Schüssel-Ragout. Man
schneidet Scheiben aus einer saftigen
! gebratenen Kalbskeule, belegt ein«
l rund« Porzellanschüss«l, in d«r man
backen kann, mit Kalbsbratenjus, da
rauf kommt eine Lage der Braten
scheiben, die man mit einem Theelöf
fel voll Kapern, kleinen Butterflöck»
chen und einigen Citronenscheiben be
legt. Darauf streut man noch etwas
Pormesankäse und Salz, sowie fein
gehackt« od«r gerollte Sardellen. Nun
folgen wieder Bratenscheiben, Butter
und Jus, Citronensaft,,Kapern und
etwas Sardellen, die aber nicht vor
schmecken dürfen, wieder Braten, Ci
tronenscheiben u. f. f., bis man die
Schüssel angefüllt und den Braten
hübsch kuppelsörmig geordnet hat.
Obenauf streut man halb Parmesan
käse, halb geriebene Semmel, der man
gern etwas Paniermehl beifügt und
entweder Butterflöckchen oder zerlasse
ne Butter. Das Gericht wird
Stunden in nur f«hr schwach ge
heizter Röhre goldbraun gebacken und
alsdann mit Mixedpickles oder Pfef
fergurken und einem guten Kartoffel
püree s«rvirt. Di« Reste kann man
kalt oder warm serviren.
Saure Nieren auf süd
deutsche Art. Man schneidet
Schweins- oder Hammelnieren in
dünne Scheibch«», und dämpft sie mit
feingehackter Zwiebel in Butter weich,
thut dann Pfeffer und Salz hinzu,
stäubt einen Löffel Mehl daran und
verkocht dann das Ganze mit Fleisch
brühe und Essig.
Art. Man reinigt und umbindet
junge fetie Tauben mit Speckscheiben
und brät sie rasch rundherum in But
ter braun. Dann legt man sie alle
neb«neinand«r in «in Kasserol, be
gießt sie mit Bouillon, daß sie knapp
damit bedeckt sind, thut eine Anzahl
Champignons und kleine Zwieb«lchen,
etwa B—lo8 —10 Stück, etwas Salz, Pfef
fer und «in Glas Rothwein hinzu
und dämpft sie ganz langsam eine
halbe Stunde. Dann nimmt man
den Deckel ab, fügt zwei Eßlöffel voll
Tomatenpuree hinzu, läßt sie damit
Brodsuppe mit Gemüse.
Ein« gute Portion schönes Suppen
gemüs«, Mohrrüben, Peterstlienwur
zel, Porree, Kohlrabi, weiße Rüben
und ein Stück Sellerie wird geputzt,
man so viel Wasser darauf, wie man
Suppe braucht, giebt 2 bis Tel
ler fein geriebenes oder gestoßenes
durch ein Sieb, schmeckt st« ab, würzt
mit gehackter Petersilie und zieht si«
mit 1 bis 2 Eigelb ab, di« man mit
Wiener Beuschel (Lungen-
Hache). Eine halbe Lunge wird
Stunde lang gekocht, nach dem Er
kalten sehr fein nudelig geschnitten,
mit Essig Übergossen und beschwert
einen Tag lang stehen gelassen. S«hr
viel feing«schnitt«n» Zwi«b«l läßt man
in Schmalz g«lb werden, giebt 1 Eß
lösf«l voll Mehl dazu, läßt es rösten,
Sardell«, etwas Knoblauch, Citro
»enschale und P«t«rsilie (alles fein ge
wiegt), gießt mit Fleischbrühe auf,
gi«bt das Beuschel, etwas Ps«ff«r fo
ttbrig« Brat«nsauu. stellt
man das Gericht mit einer Einbrenne
fertig und wärmt es Ab«ndS. Mai»
giebt Semmelknödel dazu.