Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 29, 1908, Image 2

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    Dienstmädchen: „ ~. DaS ist nicht wahr, daß ich an der Thür
Horche! . . Mein Gehör ist so fein, daß ich das gar nicht nöthig hab«!"
Tefwiti»,.
Franzi: „Du, Vater, was ist
chenn döS: „hygienisch?" Vater:
wie soll' i' jetzt dös kurz er-
ALr'n; no ja weißt, wann z. B> einer
«it der Hand über'n Rand vom
Maßtrug fahrt, bevor er trinkt."
Logische Forderung.
Wonntagsjäger (der einen Treiber an«
««schössen hat): „Gut, ich will Ihnen
Ate verlangen hundert Kronen
Mtebt's nit> Auf einmal zahl'n S'
«ir's! I hab' die Schrot a alle
«uf «inmal 'kriegt!"
Feiner Kunde.
Cohn: WaS soll se lost'n de
Hlkill'n?
Optiker: Drei Mark!
Cohn: Wie haißt drai Mark;
manchmal 'was Besonderes loS?"
Wirth: „... O erst vorig'S
Jahr ist a Luftballon über uns'r«
.Ortschaft g'slogen!"
Widerspruch. „Warum tst
denn d«r Herr Zamperl jetzt immer
so wild?" „„Weil ihn sein« Alt«
.Aber Franzi, Du bist jetzt fein
Heisammen! Nur d' Hofen und d'
«Stiefel san a bisl schleißig."
„Ja, weißt, d' Hosen und d' Stie-
U«l kannst halt in kein Kaffeehaus
Aus der Schule. Lehrer
'Aon der Hölle erzählend): Es heißt:
Ä>a wird sein Heulen und Zähneklap
pern. Wie denkst du dir das, Karl?
<ilrzte.
»Einen wunderschönen Hut haben
«Sie, beste Freundin; der gefällt mir
»irklich von Jahr zu Zahr besser!"
Mißverstanden. Backfisch:
KommiS: Fiir wieviel? Backfisch
(entrüstet): Für einen!
Ein Wunder. Baron: Ist
während meiner Abwesenheit etwas
Besonderes vorgefallen? Johann: Ja;
lein einziger Gläubiger war hier ge
wesen.
Darum. Lehrer: Deine Haus
arbeiten im Rechnen sind sehr schlecht;
hilft dir denn niemand dabei? O ja,
mein Vater. Was ist er denn? Zähl
kellner!
EinLuftikus. Lebemann:
Ich werde täglich leichtsinniger; iiber-
Mann: „M« Jetzt
soll's gelungen sein, flüssiges Helium
herzustellen."
Frau: „Gelt, wieder was NeueS
zum Sausen."
Er weiß Bescheid. Haus
frau: „Möchten Sie nicht zum Ab«nd-
ch ch g
si er. Mutter (tritt in die Kinder
stube, als die Kleinen alles über den
Haufen rennen): „Um Gotteswillen,
was macht Ihr denn da!?" „„Ach,
wir spielen nur Autler Polizei
—dec Maxl und der Franzi fahren
alles z'samm' und ich bin der Schan
darm und schreib' sie auf!""
Eine moderne Familie.
Ope? componirt haben?!"
ist der Text, von mir die Musik
Leichte Abhilfe. „Wie,
geben, Herr Kommerzienrath."
Deplacirte Redensart.
Patient: Herr DoUor Ochsenaugen
S H-> dem
Argwihnisch.
Gattin (zu ih'em Mann einem
Dichter): Edmund, ich habe heute dein
Bitt-!^^
wer dir solche Gefühle eingeflößt hat.
Definition. Was ist eine
Bank? Antwort: Eine Bank ist
wenn man'S wieder haben will, ist'S
Die Werbung de« Telephon-
Arbeiters.
„Hallo! Hallo! Centrale dort?"
„Ich höre Sie!"
noch etwaS fragen! Würden Sie jetzt
vielleicht sich eines armen Wesens er
barmen, das hier oben in den
phenstange sitzt?"
Die kleine Telephonistin wurde
roth, aber das sah höchstens die Katze,
die ihr im Amt Gesellschaft leistete.
„Ich komme jetzt hinein; vielleicht
giebt's auf dem Wege noch etwas zu
thun," tönte es jetzt wieder aus dem
Hörrohr. „Jedenfalls erscheine ich
nicht vor einer Stunde, haben
„Lesen Sie? bitte, Z 37!" antwor
weiß, wie ihre Antwort geläutet. So
aber sagte sie bloS: „Ich soll also ei
nen Mann heiraihen, her früher Stu-
Der Mann vor ihr war leicht er
röthet. „Wenn ich nun 'mal Tele
phonarbeiter werden wollte, warum
gchsind!"
„Ich möchte nicht, daß Sie Ihre
len," sagte sie kühl.
herunterfegte, rief er lustig in sein
tragbares Telephon hinein: „Miß
Jones, ich befinde mich jetzt nicht in
Ihrer Gegenwart. Darf ich Sie also,
Ihrem Wunsche gemäß, fragen, wel-
Zunächst ließ sie diese „Annähe
rungs" - Versuche des jungen Man
-8 37 durchs'
Als auch das nichts half, schickte sie
eS: „Tclephonarbeiter und sonstige
Angestellte, die Gelegenheit haben, die
Leitungen zu benutzen, dürfen keines
falls dadurch in die Rechte der Theil
nehmer eingreifen, daß sie sich in un
nöthige Unterhaltungen einlassen."
Als an einem heißen Sommertage
der letzte Antrag vom Schlvarzfuß
am Rande eines breiten,
nen Flußbettes. Zu beiden Seiten
stiegen die grunfchimmernden Hänge
Lenden Klappe daS Mädchen an'S
Schaltbrett zurück. Ehe sie noch die
erste übliche Frage thun konnte, hörte
Phon ganz besonders ängstlich und er
regt zu gestalten schien, hastig rufen:
„Oberhalb des Großen Bärenberges
ging ein Wolkenbruch nieder, daS
und schnell! Verstanden?"
„Ein Wolkenbruch ist niedergegan
gen, das Wasser kommt!" Das ge
nügte vollauf. Sie wußte, daß sie
ihrer Pflicht genügt hatte, und jetzt
zum ersten Male dachte sie an Ihre
' der Seite hingen, klangen bei jedem
j Schritt hell aneinander. Am Gürtel
angebracht war verschiedenes Werk
zeug, eine Rolle Draht, Isolatoren,
eine und ein kurzes Beil. Als
füllte. Als er die Thür aufriß, ver
ließ die kleine Telephonistin gerade
daS Schaltbrett. „Schnell!" schrie
er seine Kletterkünste am häufigsten
„Schnell, ehe es zu spät ist!"
fährtin an den „Strohhalm", wie er
später den Retter in der Noth scherz
haft benannte, fest und sah sich nun
blaß geworden; er fühlte deutlich, wie
es zitterte. Es mußte etwas gesche
hen, um sein: Gedanken abzulenken,
und so erzählte er ihm allerlei, auch
scherzhafte Sachen. Dann ging die
Sonne hinter den Bergen unter; es
war der Boden am Fuß de! Pfosten«
frei von Wasser.
Eine Woche nach diesen Ereignissen
saß die kleine Telephonistin vor ihrem
neuen Schaltbrett und beantwortete
den Anruf eines, der wieder einmal
„prüfen" wollte, ob die Leitung denn
auch wirklich tadellos sei. Sie hatte
ihn seit dem Morgen nicht wiederge-
Bod«n an's feste und
nun wartete sie, ob ihr Anbeter mit
dem alten, vertrauten Ton wieder
fein« Werbung anbringen würde.
Aber es geschah nichts Derartiges,
auch nicht m den nächsten Tagen, und
ihr weiblicher Instinkt sagte ihr bald,
daß er keinen Nutzen aus dem Um
stände ziehen wollte, ihr das Leben ge
rettet zu haben. So kam es, daß,
als der Telephonmann ihr die Been
digung seiner allerletzten Reparatur
angekündigt und Lebewohl gesagt
hatte, weil er nun sein Amt nieder
legen wolle, sie ihn nochmals an das
Hörrohr bannte.
„Wenn Sie mich jetzt fragen wollen,
brauchen Sie Z 37 nicht mehr zu be
achten!"
WaS die beiden sich nun noch sag
ten, hat nur das Schaltbrett vernom
men. Als sie am Abend an dem
schon lange ausgetrockcneten Flußbett
entlang wanderten, fragte er: „Und
Du willst nun doch einen Telephonar
„Hättest Du mir damals gleich ge
sagt, daß Du das geworden bist, weil
eS Dir die Aerzte Deiner Gesundheit
wegen angerathen, so —"
„Ich konnte eS Dir eigentlich schon
früher verrath«», aber wer weiß, ob
Du es geglaubt hättest!" lachte er.
„Ich habe ja allerdings oft selbst
nicht glauben wollen, daß mich die
Herren Aerzte schon vor fünf Jahren
aufgegeben hatten. Und dann wollte
ich doch, daß Du mich in meiner Ei
solltest!" telephonmann nehmen
„Ja, daS ist nun schlecht möglich,"
meinte die kleine Telephonistin schel
misch lächelnd, „Du hast mir ja Dei
nen ganzen Lebenslauf erzählt!"
„Das that ich?" fragte er zwei
felnd.
„Als wir nachts auf unserem
„Strohhalm" saßen, hast Du mich
fünf Stunden lang nur von Deiner
Peison unterhalten!"
Als Kaiser Wilhelm I. einmal in
I Weise das Prädikat Hoflieferant er
ferantentitel in Auftrag gegeben^ hatte.
Jedoch zu feinem größten Leidwesen
s.'llte es ganz anders kommen, als
unser gut:r Kaufmann es sich gedacht
hatte. Ein großes Fest war geplant,
schreitende Hoflieferant baute die
schönsten Luftschlösser. Da erhielt er
an dem Tage, an welchem ihm der
Zeichner den Entwurf fiir seine neue
Firma vorlegte, aus Berlin ein gro
ßes Packet zugeschickt, und als er
dieses öffnete, fand er zu seinem
größten Schreck den dem Kaiser ange
aber lag Zettel, auf dem nur die
folgenden inhaltsschweren Worte zu
lesen waren: „Die Hohenzollern tra
gen keine Schlafröcke!"
Eine Anekdote, die in gewissem
Sinne ein kleines Gegenstück zu die
ser Geschichte bildet, hat Graf Haeft
ler gelegentlich der Kaisermanöver im
Elscch in Metzer Offiziers kreisen sel
ber zum besten gegeben. Er war in
einer mittleren Stadt einquartiert
und hatte «ine Wohnung im zweiten
Stock eines Hauses bei der Hauswir
ten inne. Als er sich in vorgerück
ter Stunoe zur Nachtruhe hergerichtet
hotte, zu weichem Zweck er auch eine
weiße Schlafmütze aufzusetzen Pflegte,
ertönte unten an der Hausthür fort
gesetztes Pochen und Läuten. Als der
Graf das Fenster öffnete und herauS
llickte, erscholl eS von unten herauf:
auf?" S>« man
mit sich selbst." „Kein Wunder,
ick immer an meine verstorbene Frau
denken!" B.: »Den hat sie wohl sehr
gerne gegessen?" A.: »Nein, aber
wenn sie schlecht gelaunt war, bekam
vedenMche verlessenin«,
Commissar: „ES hat den Anschein, als ob Sie nicht die Wahr
heit sprechen!"
„Im Gegentheil, Herr Geheemderath ich r«d 'sogar mehr als die
Wahrheit!"
—-Derv«rli«bt«Backfifch.
Ich möchte mich rein nimmermehr
wasch«n, seit mich Herr Leutnant ge
küßt.
Un«rwiinschi«rErfolg.
„Sag' mal, hat denn d«r junge Ren
tier Schmuddler, der sich'S immer so
gut bei «uch schmecken ließ, nicht eine 5
von deinen Töchtern geheirathet?"
„Nein «Her unsere Köchin!" !
Dir«ktor (starker Pantoffelh«ld): „H«rr College, ich habe von
verschiedenen Seiten sagen hören, daß Sie trinken?"
Professor: „Herr Direktor, ich mein«, man muß nicht alles glau
ben, was di« L«ut« sagen. So z. B. sagen sie auch, di« Frau Direktor
gäbe Ihnen, wenn Sie am Dienstag in den Verein gehen, immer dreißig
Pfennig Biergeld mit daS hab« ich auch ni« geglaubt!"
hohlen Kopf der Büste klopfend):
Berechtigter Wunsch.
Arzt (zur Patientin, die ihr Testa
ment macht: „Ich habe Ihnen in
Ihrem Leben so viel verschrieben,
iraS."
»-schränk«.
Sommergast (der mehrere Briefe aufgeben will, zum Wirthe)
„Wann geht die nächste Post nach Berlin hier ab?"
Wirth: „O m«i', so weit geht unsere Post überhaupt net,. . . di
geht nur bis Dingelsdorf!"
— ch t aus fiihrba Gat
jetzt mal den Standpunkt klar ma
chen! Gatte (taumelnd): Nu sei doch
man friedlich, Olschken, ick habe ja
heite gar keenen Standpunkt.
In der N»th.
»Wie, jetzt, wo '? Geflügel so theuer ist, sitzen Sie bei einem jun
gen Ganserl und die Miethe zahlen Sie nicht!" „Da seh'n Sie eben,
Hausherr, wie schlicht es uns geht! Nicht einmal siir 's Futter hat »
Geld mehr g'langt, und dz haben wir auS Erbarmen das arme Vitchat
schlachten müssen."
Modern. „Wie soll ich daS
letzter« allein!"
Ei, ei! Redakteur: „Die Ge
mit fremden Federnd" Dame (wü
! thend): „Das habe ich nicht nöthig!"
I —Protzig. „Wie ich hörte, Herr
Kommerzienrath, haben Sie Ihrem
Schwiegersohne zu seinem Geburts
tag ein Rittergut geschenkt." „Nu
ja, kleine Geschenke erhalten die
Freundschaft."
Streng. Richter (zum Gau
ner): „Sie wollen also nicht derje
nige gewesen sein, der am Sonntag
die Uhr gestohlen hat?" Gauner:
„Nee! Herr Richter, uff de Sonntags
ruhe da bin ick zu streng!"
Auch «in Aw eck. Gast (zum
Wirthe): .Na, wenn auf Ihrem Kla
vier nie gespielt wird, warum schmei
ßen sie eS da nicht einfach hinaus?"
Wirth: „O, wird schon gebraucht;
wenn der Kellner die drüberhängende
Pendeluhr aufzieht, da steigt er jedes
mal hinauf!"