Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 15, 1908, Image 2

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«Sie hab«n mich rufen lassen. Frau Eomm«rci«nrath?"
Ti« Richtige.
bie Richtige hat?"
los wirst!"
Sosindsie. Herr (an einer
Mädel!" Dam«: „Frecher Patron!"
Herr: „Entschuldigen Sie, mein
«ichtS gesagt!" Dam«: „Flegel!"
Verbotene Früchte
wünschen der Herr Kad«tt?"
„Flasche Bier, zw«i Cigaeetten und
Diskretion!"
Enttäuscht. Backfisch (hat
sn> Mpenhotel eine Portion Fruchteis
bestellt): „Ach, ist das aber wenig
svo'S doch so große Gletscher hier
—lm Restaurant. Gast:
wlrd ja schon die Jagd geschlos
„Denke Dir, Vetter Edgar, Dein
Kamerad Schmellwitz hat mir gestern
ivenn er sie Dir nur halb so lang
hält, kannst Du zufrieden sein!"
Höchste Rodlest«.
„Herr Commerzienrath haben hier
«inen Doppelgänger!"
.„Wer ist es denn?""
»Ein ganz einfacher Mann."
„Werd' ich ihm schenken ä halbe
Million, daß ich mich nicht brauch'
mit ibm zu genieren!''
Philosophisch. Bau«:
»Sag'n S' Herr Pfarrer, gibt's im
Himm«l wirkli' oa Bier?" Pfarrer:
„Kaum, li«b«r Sepp!" Bauer: „Na
moan i aber, Hochwürd'n, darf'S
unfern liab'n Herrgott net beleidg'n,
wann i mir auf dera Welt an bißl
vortrank'.'
Frech. Madam«: .Jeden
Montag, wenn der Schuster mit der
Rechnung kommt, sitzt er erst eine
Stunde bei Ihnen in der Küche; ich
will diese Poussiererei absolut nicht
mehr haben!" Dienstmädchen: „Nun,
bezahlen Sie ihn doch, dann kommt
er ja nicht mehr!"
Sicheres Zeichen.
Frau (auf die im Zimmer be
findlichen Fliegen deutend'»: „Heuer
gibt es auffallend viele Fliegen."
Mann: „Ja und merkwürdi
ger Weife meistens weiblich«..."
Frau: „Woran erkennst Du denn
daS?"
Mann: „Weil si« fast alle am
Spiegel sitzen."
Gar nicht weit. Herr (der
Nachts in München einen Betrunkenen
auf der Gaff« findet, hilft ihm auf
stehen und fragt theiwehmeiid): „Wo
sind Sie denn zu Hause?" Betrun-
lich . hat!"
kleine Stichsäge bei Ihnen habe lie
gen lassen?!"
Naja. „Herr Leutnant schei
nen als Bräutigam magerer geworden
zu sein?" „Kein Wunder, komm«
ja gar nich' mehr zur NahrmugSauf
nahme, wo Braut meinen Mund im
mer iwit Küssen jefchlossen hält!"
T-lbftbew«tt.
Vermittler (zum Leutnant):
„Und sobald ich «ine Braut für Sie
Ihre Verhältnisse sagen?"
niigt!"
Boshaft. Frau: „Wo gehst
nehmen willst?" Mann: „In's Mn-
Dir praktische Hand.
Försters hatten ihre Sommerwoh
nung bezogen.
Es war diesmal nicht nur eine
simple Somlnerwohung, sondern eine
»Villa am Waldesrand und Waffer
gelegen".
Als Herr Förster vor zwei Mona
ten aus seinem Kegelclub nach Hause
gekommen war und seiner Minna den
Abschluß des Miethsvertrags mitge
theilt hatte, da war ihre Stimmung
merklich gesunken. „Du hättest mich
doch wenigstens vorh«r fragen kön
nen!" meinte sie bescheiden. Aber
Herr Gustav Förster machte ihr klar,
daß in allen wichtigen praktischen
Fragen des LebenS doch sein erfah
rener Sinn den Ausschlag geben
„Ich überlasse «S Dir ja auch, neue
Kücheninstrumente oder Waschgeräth«
zu laufen." schloß er gönnerhaft;
„also jeder nach seinen Kräften
Du weißt, daß ich mir nicht gerne
ein« gute Gelegenheit entgehen lasse,
Geld zu sparen; und diese Villa ist
spottbillig man muß sich rein
geniren, den Preis seinen Bekannten
zu nennen."
„Ja, aber Du mußt noch hinzu
rechnen, daß Du täglich ins Geschäft
zur Stadt fahren willst; das hättest
Du billiger haben können, wenn das
Haus etwas näher an der Stadt ge
wesen wäre...."
„Das verstehst Du nicht," versetzte
Gustav, drehte sich nach der Wand
um und entschlummerte mit j«ner
Promptheit, di« sich nach d«n K«gel
abenden stets einzufinden pflegte.
Das Kegeln ist ein« so außerortxnt
lich schlaffördernde Uebung.
Nun war der Einzug bewerkstel
ligt, und der Möbelwagen, der eini
gen unentbehrlichsten Hausrath herge
schafft hatte, verschwand hinter dem
Waldrand. Frau Minna Förster
sah sich die Bcscheerung entsagungs
voll an.
„Es ist nur gut, daß wir wenig
stens ein«n Eßtisch haben," sprach sie
gutmüthig. „Alles andere, was man
an Comsort gewohnt war, wird man
ja wohl entbehren müssen. Hätten
wir doch nur das Schlafsofa mitge
bracht! Ich weiß doch, wie ungenieß
bar Du bist, wenn Du Deinen Nach
mittagsschlaf nicht hast!"
„Gestatt« gütigst!" braust« Gustav
auf, ich bin ni«malS ungenießbar!
Du verwechselst mich vermuthlich mit
den Hefeklößen, d« Du mir vorge
stern vorgesetzt hast die waren al
lerdings ungenießbar!"
„Großer Gott," dachte Minna,
„diese Hefenklöße werde ich ja wohl
bis ans Ende meiner Tage vorgesetzt
bekommen! Als ob man in solchem
Umzugstrubel nicht auch einmal et
was versehen könnte!" Laut aber
sagte sie: „Was machst Du denn da,
Männe?"
Knopf auf eine ganz besondere Weis«
in schiefer Richtung in seinen Rah
men hineingebohrt hatte.
jedes Mal aufstehen, wenn Anna her
„Du willst das selbst machen, Gu
stav? Aber so was hast Du in Dei
nem Leben doch noch nicht gemacht."
„Bah, Kleinigkeit! Man braucht
nichts dazu als ein paar Meter
""""
„Natürlich, Du willst immer auS
dem Vollen wirthschaften! Den
Schloffer kann man sparen. Ich habe
hast Du doch noch von damals?"
„Damals" hatte Gustav, weil seine
Frau einen Hut aufgarniren wollte,
heimnißvolle Schacht«!, aus der läu
ter Gelegenheitskäufe zu Tage traten.
Bunte Borten, Spitzenstückchen. ganze
Karten mit fabelhaften Knöpfen
Dinge, die übrigens Minna selbst er
standen hatte, w«il sie manchmal den
Ehrgeiz hatte, ebenfalls praktisch zu
sein.
H«rr Förster betrachtete mit kriti
schem Blick diese Herrlichkeiten und
erklärt« sarkastisch, sie röchen schon
nach Schimmel. Der Draht, d«r
endlich auftauchte, war tadellos.
„Bitte, hole mal Anna," sagte Gu
stav.
Anna erschien, sehr übler Laune,
denn für ihr biederes Herz war der
Aufenthalt an Wald und Waffer we
niger schön aIS in der Frankfurter
verschwand wieder.
„So. Minna, nun könntest Du
mir mal den Handwerlskasten brin-
bin."
„Drei Meter bis zur Thür und
zweieinhalb Meter noch bis zum
Klingelknopf," murmelte er, während
Zwar stellte sich heraus, daß «S
klopft hatte. Bei dieser Gelegenb«it
bewies er den Muth eines Mutius
lich vor sich hin.
Endlich saß der Draht oben fest,
und nun mußte er noch an der Wand
wo ein Nagel hereinsollt«, saß ein
Stein. Die Tapete riß, der Kalk
bröckelt« ab, eS ward eine große
Schmutzerei.
„Um Gotteswillen, Du wackelst ja
fortwährend mit der Leiter!" schrie
die oberste Stufe anklammert«.
Minna blickt« vorwurfsvoll hin
auf, aber da ihr in d«mfelben Mo
regnete, kniff sie diese schnell wieder
zu, ließ die Leiter los und schrie
brauchte nur noch der doppelte Draht
an Stelle des Knopfes bei der Klin
gel befestigt ,u werden.
„Anna!"
den« Schmutzerei warf. Sie hatte ge
rade vor «iner Stund« erst so schön
aufgewischt.
„Bitte, Kind, bringe mir den
Schraubenzieher," sprach Herr Förster
in jenem Tone duldsamer Höflichkeit
Das Kind brachte den Schrauben
zieher, und der Knopf entfernte sich
von der Wand.
Beinah« eifersüchtig sah Minna zu,
wie ihr Gatt« mit «iner so praktischen
nicht so übel, wenigstens brauchte er
keine allzu häufige Extrabedienung
dabei.
„Nanu?" sagte Minna.
Herr Förster sagte gar nichts, aber
er begann wieder l«is« zu pfeifen.
Matt sank der Mann mit der
praktischen Hand schließlich auf einen
Stuhl. („Hätte ich bloß jetzt mein
hatte eS unpraktisch gesuntxn, m«hr
als di« all«rnöthigsten Möbel mit in
die Villa zu nehmen.)
„Komm, jetzt essen wir!" tröstete
ihn di« gutherzige Gemahlin. „Ich
hab« «in f«rtig«s Hühnersrikassee mit
angestrengt. Laß man die olle
Klingel! Die macht ei vielleicht wie
meine Nähmaschine die sunktionirt
auch bloß, wenn sie will! Nach Tisch
klingelt sie vielleicht."
suchte sein Werk. Es war seiner Mei
nung nach tadellos vollbracht, und
nur die bekannte Tücke des Objekts
konnte hier schuld sein.
gesagt, ich sollt« mal herkommen und
nach Ihrer Klingel sehen. Das
Schloß von der Küche schließt auch
Schuh drückt!
er di« Kling«ll«itung untersuchte.
Der Mann hatte schließlich die
Dr«istigk«it, ein Ende des so mühsam
In diesem Augenblick betrat Min-
„DaS kommt ja hier nicht in Be
tracht, mein Lieber. Woran liegt eS
schnappender Stimme. „W«ß Aott,
Hutdraht! Nee, sowas ist mir
denn doch noch in meinem Leben
sollte die Klingel läuten? Na, das
kann man auch von der gutmüthigsten
Klingel nicht verlangen, Herr För
ster! Kupferdraht muß es nämlich
s«in, w«nn es die Elektrizität l«iten
anfühlt.
Aber als der Schlosser fort war
dafür, daß Anna nicht da war, um
Und elf Meter Draht hat er auch
aufwies und die ander« nicht.
Ab«r si« sagte das nicht laut. Sie
wußt«, die Ueberzeugungen ihres
Mannes waren durch nichts zu er
schüttern. Und wirklich erzählte
Herr Förster bei späteren Gelegenhei
ten noch oft davon, wie er einmal
mit s«iner praktischen Hand „«ine
el«ktrisch« Leitung in seiner Villa"
gelegt hab«.
In der höheren Töch
terschule. Lehrerin: „Theseus
fand glücklich den Ausweg aus dem
benslage vorteilhaft ist, ein Stvick
— Seltenes Glück. Freun
din: „Wieso hast Du ganz besonde
res Glück in der Liebe?" Köchin: „Ich
habe einen Schatz gefunden, der mir
ähnlich sieht, so daß die Gnädige
glaubt, er sei wirklich mein Bruder."
Modernlsirte Praxis.
„Wo ist denn wohl nur der Bettler
hingekommen, der sonst immer dort
an der Kirchecke gestanden hat? Ist
er gestorben?" -- „Keine Spur! Er
Furchtbarer Traum.
Mann: Was hast du nur heute Nacht
geträumt? Du hast entsetzlich gejam
giauben Sie vielleicht, ich bin einer
Ihrer Patienten? Doktor: Ach, wenn
das wäre, da brauchte ich Sie wahr-
°u» Überzeugung Abstinenzler, wer hat Sie
.Meine Alte!"
Liebe. Fräulein: Könnten
Sie «uch ein Mädchen bis zur Eifer»
sucht lieben, Herr Baron? Baron:
DaS käme darauf an, wieviel si« Geld
hat.
Keine andere Wahl. Ge
fangenenaufseher (zu einem Sträf
ling, der nach einem mißlungenen
Fluchtversuch« wittxr «ing«li«sert
wird): Nu, sagen Sie mal, Knusfke,
warum sindSie denn eigentlich ausge
brochen? Sträfling: Na, wat soll't
ick denn sonst. Jnnzubrechen war
doch keene Jel«genh«et nich!
Dame ldie einen Dichter zum Thee eingeladen hat): „Ich war vor
gestern in Premier« Ihre« Stücke», Herr Klingelreim. Ich war
Dichter (geschmeichelt): „Wirklich, gnädig« Frau?"
Dame: „Ja, wer hat denn die reizenden Toiletten entworfen?
Zur Theuerung. Der
Steffen Hot d«m Joch«n eine Ohrfeig«
?em »«rllagt und vom Gericht zu einer
Geldstrafe von 10 Gulden verurth«ill.
„Hm", sagt der Steffen nach der
Bekanntmachung deS Urtheils, ,da
hab i immer g'hört, a Watschen kost
an Fünfer, san de aa schon th«ur«r
Ar z t (»um Patienten, einem alten Trink»): „Also der Durst ist ver
schwunden?"
Patient: »Ja, aber selten S'.Herr Doktor, er kommt doch wieder?"
O diese Fremdwörter.
A. Sie haben wohl jetzt ein« komfor
tabel eingerichtete Wohnung? B.
(stolz): Ja, meine jetzige Wohnung ist
mit allem Nompott d«r Neuz«it ein
gerichtet.
Pyramidal. Leutnant A.;
Kamerad, wohl wieder bei den Mäd-
Leutnant B.: Kern Wort gesagt,
Einbrecher (der für daS Verbrecheralbum Photographie wird): »Soll
ich vielleicht «in freundliches Gesicht machen?"
Gute Ausrede. Ange
klagter Salomo Hirsch, Sie sollen
verkauft haben? Gott d'r Gerechte,
wie haiß? Js d'r Herr Mjiller zu
Hat'r gefragt: Sind's gute Papierche?
Hab' ich gesagt, Gott d'r Gerecht«,
Herr Müller, hab' ich gesagt, wie
haißt gut? Staats-Papierche sind's,
Herr Müller, Staats-Papi«rche!
Hieb. Kind: Sag' mal, Pa
pa, w«nn ihr nun «ure großen Treib
jagden gehabt habt, wohin kommt
denn alles das, was ihr geschossen
habt? Mann: In di« Stadt! Das
meist« kommt wohl in die Wildhand
lungen. Frau: (ihrem Mann, der
oft Treiber angeschossen hat, «Inen
S«itenblick zmo«rfend): Und daS an-
Deshalb. A.: „Haben Sie
holt?" F? „Noch nicht ganz!" A.:
60 Mark schuldig!"
—Zu viel verlangt. Gat
tin (am neu erworbene» Piano
singend): Wenn ich ein Vöglein wär',
und auch zwei Flügel hätt'! Gatte
(entsetzt): Um Hrmmelswillen, wo wir