Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 24, 1908, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Eerautou Wochenblatt,
nschelnt seden Donnerstag.
Frrd.«. Wagner, Herau«geber,
bll Lackawanna Avenue,
g»eiter E>°-I. S-ranton, Pa.
Jährlich, i» den Ver. Staate« »2.00
«ich« Mona», " >v»
U»ch Deutschland, poetofrei 2.SV
vi« Lerbriliung d>« „Scranlon Wochen
tlaN" in Lackasanna Sonnt, ist grüßn, al« die
irgend ein» anderen in Eeranto» gede»men
dmtschen Zeitung. Ss dielet deshalb die beste
Wnh.it. «n,,iaen In di.se- Theile de«
Staate« eine weile Verbreitung ,« geben.
?nsl kcr»otoi>,
Donnerstag. 24. September 1908.
Demokratische Raminationen.
«rSsld.nt- William I.nnirg« B,«an.
Bij- Piäfid.nl-lohn Wo»h Kirn.
Richiii de« Sup.ri»r Vilich»«-D. W. Grim
longr.ß—Thomas D N'choll«.
Richln-lami« I Ol»-'». ,
itomm.ssä.e-John I. Durlin, Bitt-, Bursch«!,
DistriN-Nichola« Boele.
Z. Distritt- T. D. Ha»>«
Z. Distrikt—«Harle« Lew»».
<. rikiiii-rominiit r«mi>s>,
s. riftri»—lamc« l> MiAndrew.
«>. Distrikt-John M. Holland.
Wvchen-Nlundschau.
Jnlanv.
Ein hundert und ein und sechzix
Geistliche au» den Vereinigten Staater
und Canada, die sich zu der Lehre de!
Sozialismus bekennen, haben ein Ma
nisest an ihre geistlichen Amt»brüder ir
den Bereinigten Staaten und Canadc
erlassen, in dem sie diese auffordern, dil
Schriften der Bibel genauer zu studi
ren und sich dann mit der Philosophn
de« Sozialismus zu beschäftigen. AUI
Geistliche, die da« Manifest unterzeich
net haben, erklären ihre Zugehörigkei!
zu der sozialistischen Conferenz vor
Geistlichen, die e« sich zur Aufgabe ge
macht hat, den Beweis dafür zu lie
fern, daß Sozialismus der wirlh,chast
liche Ausdruck de« religiösen Leben» ist.
In einer von der 'Eivildienst-Com
Mission bekannt gegebenen Verfügung
werden Bundesbeamte daraus aufmerk
fam gemacht, daß e» ihnen strenge unter
sagt ist. sich irgend wie im Interesse eine,
Partei politisch zu bethätigen. Meh
rere Postbeamte, di, in der Verfii
gung namhaft gemacht sind, erhall«
einen Verweis dasiir, daß sie sich wäh
rend der letzten Wochen zu viel nn
Politik und zu wenig um ihre Amts
pflichten gekümmert haben.
Der „Deutsche Tag' wurde in Bal
timore, Md., im Beisein von ungesäh
Sb.tXX» Personen im River View Par
gefeiert. ES war die großartigste deut
fche Kundgebung, welche Baltimore',
Deutschthum jemals v«ranstalttt hat
Der Gouverneur von Maryland, Au
stin L. CrotherS, der Mayor von Bal
in vollrr Uniform und andere höh
Würdenträger de» Staate» und dt
Stadt wohnten der Feier bei. De
Gouverneur sowohl al« der Mayo
hielten Ansprachen, welche für die Deut
schen höchst schmeichelhast waren.
Emma Goldmann, die bekannte an
klärte, eine Reise nach Australien unter
mu» dort zu verbreiten. Sie glaubt
daß der Boden dort augenblicklich fü!
die Saat ihre« neuen Evangelium« em
pfänglich sein wird, weil die Bewohne!
von der Nutzlosigkeit parlamentarische!
Thätigkeit überzeugt sein müssen.
Richard Olney, der unter Clevelanl
Staatssekretär war, übermittelte bel
»New Jork Warld" eint Zuschrift, ir
dtr tr ftine Gründe dafür angiebt
weshalb dit republikanische Partei be
dtr bevorstehenden Wahl geschlage»
werden sollte. Zunächst führt er au»
daß weder Platformen noch Persön
lichkeiten von Candidaten tin charak
teristische« Merkmal bilden. .Jeder"
so sagt Herr Olney wörtlich, „ist ein
fach der Vertreter seiner Partei unl
jeder wird, wenn er erwählt werde»
sollte, auch nur die Kreatur seine
Partei sein und ihren Befehlen gehör
che». Kurz, wir haben eine Regie
rung durch Parteien, und bei de
kommenden Wahl ist e« die Parte
dem da» Volk die Macht verleiht"
Zum Schluß de« Artikel» werden danr
das Zurückhalten der Philippinen, Mi
litariSmu» und Extravaganz in der Ad,
mistration besprochen, woraus ein schar
fer Angriff aus „meine Politik- folgt.
Bei der Verhandlung de« von dei
> berühmten Sängerin Frau Schumann.
I Heink-Rapp gestellten Antrag» aus
Ausfertigung ihrer zweiten Bürgerpa
piere, erklärte im Commonpleas-Gericht
zu Newark, N, 1.. Bund-S-Dislrikl«.
Anwalt William S. Gregg, daß ei nicht
nöthig sei, siir die Künstlerin die zwei
ten Biirgerpapiere auszustellen, weil sie
durch ihre Heirath mit Herrn Rapp
eo ipso vollberechtigte Biirger in der Ver
einigten Staaten geworden sei. Der
Richter schloß sich dieser Ausführung an.
Frau Schnmann-Heink-Rapp ist mit
dieser Aussassung nicht zufrieden, so»,
dern wird gegen die Entscheidung de«
Richter» appelliren, weil sie die Biirger
papiere braucht, da die deutschen Ge
richte ihr nur durch Heirath erworbene«
Bürgerrecht nicht anerkennen.
Ausland.
Die mehrerwiihnten unerhörten AuS
schreitungen tschechischer Fanatiker ge
gen harmlose Deutsche in Bergreichen
stein, Böhmen, haben zu entschlossenem
Eingreisen der Regierung geslihrt. Der
deutsche Landsmann-Minister Heinrich
Prade hat e« durchgesetzt, daß die
strengste Untersuchung der blutigen
Vorfälle, an denen auf Geheiß des, wie
berichtet, inzwischen abgesetzten tschechi
schen Bezirkscommifsiir» PawlowSky
auch zahlreiche Gendarmen und zwei
Schwadronen Dragoner mit blanker
Waffe theilnahmen, eingeleitet wird.
Mit der Untersuchung ist bereits begon
nen worden.
Laut telegraphischer Meldung au«
München ist t« in dem oberbayerischen
Grenzorte Kay zu einer blutigen Schlä
gerei gekommen, welche zahlreiche Opfei
gefordert hat. Deutsche, italienisch«
und kroatische Arbeiter, welche am Bau
der Tauern-Bahn beschäftigt sind, ge<
riethen in einen Wortwechsel, der ball
in Thätlichkeiten ausartele. Von allen
Seiten strömten Arbeiter herbei, dii
.Union Espanola" behauptet in eine»
Veitartikel, daß die Soldaten der Bu»,
de«armee der Vereinigten Staaten groß>
Quantitäten von Fleisch und anderer
Artikeln nach Euba einschmuggeln un!
dann mit großem Profil verkaufen
Gouverneur Magoon hat sofort «im
gehen werde, wenn e« sich herausstelle,
sollte, daß die Beschuldigungen gründ
los sind.
Der russische Minister des Innen
ist augenblicklich damit beschäftigt, ei,
neues Gesetz mit Bezug aus die dkl
Juden auferlegten Beschränkungen z>
erlassen. Nach dem neuen Gesetz sol
da« den Juden zum Wohnen einge
räumte Territorium vergrößert werden
Außerdem sollen ihnen in Zukunst kein
so drückende Beschränkungen betreff» de«
Erwerben» und Besitzen» von Lände
reien auferlegt werden. Der Han
del»minister ist mit der Ausarbeitung
eine» Gesetzentwurf» beschäftigt, lau
welchem jüdischen Handelsreisende!
gestattet werden soll, im ganzen Land
frei und ungehindert umher zu reisen.
Auf Veranlassung Deutschland» unl
Italien« wird die holländische Regie
rung die Mächte, die in der zweite,
Friedenskonferenz im Haag vertrete,
waren, auffordern, an einer im nächste,
Jahre ebensall» im Haag abzuhalten
den Conserenz theilzunehmen, in der vo>
allem ein allgemeiner Weltvertraj
entworfen werden soll. Die Regierunj
der Niederlande hat den Vorschlag un
terbreitet, daß die königliche Commis
sion für Völkerrecht, soweit sich dieset
gen Arrangement« treffen soll.
Die Vertreter der deutschen und ita
lienischen Dampserlinien haben in eine
in Berlin abgehaltenen Conserenz be
schlössen, die Raten zwischen Mittelmeer
Häfen und New Jork unverzüglich un
»10 zu erhöhen. Weiter wurde übe
verschiedene streitige Punkte eine Eini
gung erzielt, und die Abmachung«,
sollen einer gegen Ende Septembe
stattfindenden Conserenz aller Linie,
vorgelegt werden, von der man wei
wartet.
Die Cholera greift in unheimliche!
Weise in St. Petersburg um sich. Zun
ersten Male haben die Militärbehörde,
greisen» und der den Kim
dern drohenden Gefahr sind sämmtlich!
unteren Volksschulen auf die D»uer vor
sechs Wochen geschlossen worden.
// / Achtet darauf, daß k
// s7/////l von euch ge>
>1 . kauften Hüte vor-
// ///» stehende Handels-
haben, da
/ 5 eine Garantie
M /I/ des rechten Preises
und der herrschen-
den Mode ist. t
.wwwwwwwwwww w^
Seranton s größter Juwelenladen
bietet Ihnen ein gefällige» Assortiment zur Auswahl.
Elegantes Lager von
Mhren, NtAMÄNten «nv
SehnTH»e<tSAehen.
Uns?» Vorraid umfaß« all,« in dim luwilenfach, «on der biff'ren Qualiiät ,«
mäßigen Preisen. Unser Ruf al« Verläuft, von guttn und ,u«e, lässigen Wand- und
Taschenudren isi ein deneidendwnlher und »i»d d»n un« in Zukunft auch aufrechl „pal-
A. IS. «osrra»
21» Lackawanna Avenue, Trading Gtamp».
itUM Kocht das Waffer
oder bestellt eine Kiste von
E. Robinson's Söhne
5 U Dollar, den Sie für 24 Pints von
dem pafteurisirteii, in der Brauerei abge
!füllten Bier bezahlen, bedeckt auch eine Ga-
I - I rantie, daß so lange es Ihr einziges Getränke
bleibt, das System absolut sicher beschützt ist
gegen Keankheitskeime jeder Beschreibung.
I Bestellt von dem nächsten Agenten oder
k direkt von der Brauerei.
ltM
Alte» Phone »7«.
Nene» Phon« SH2.
die Kleinen^-
M A» Kolik leidende. wimmernde, schlaflose Kinder sofort erleichtert und W
»! schlaffe Muskeln, sowohl wie entkräftigte Lebenskraft bei Jung W
iA uud Alt neu angefacht durch den Gebrauch von W
A H)k?. k-.
k-OOD.
Möbel für die Wohnung oder Office.
Preisen.
V711.1.1ä11S L, >-«
b3o Lackawann. «venu.. Grollr.
Erinnert H
G nächsten Bedarf, daß die Accidenz-
/ Abtheilung des „Scranton Wochenblatt" v
eine der besten in der Stadt ist.
Gebrüder Scheuer's
»«»Von«
Craeter- ° EakeS«
B Sck «r« t,
««. »4«. S4S »«d »47 vriok «tr-ß,
gegenüber der Knopf-Fabrik,
GS» Ger»,!»».
Ebenso Brod jeder Art«
„Hotel Velmont,"
Lackawanna und Adams Avenues,
i» nSchs>-i Näh« de« Saurel Linie und de«
Aimmacher ck Wenzel, Eigenthümer.
Zimmer,^prompte
rwls^?»aiser«?°^^"""'
Mischter Drucker!— Grat
Die ich kerzlich gesaht hab —wie'» lieh
ler geworre is, do Hot's anfange Wär
mer zu w«rre, nämlich in die Palitiks
Was misse die arme Deiwel, was foren
Offis rönne, alleweil schaffe! Ich
hab den Bill d'r anner Dag gesehne,
was ah en Kandidat is, un ihn gefrogt,
wie die Fenz stehe dät, un er Hot gesaht,
er winscht, es wär verbei; wann er'i
nochemol zu dhun hat, dann kennte ihn
kee zeh Gäul rausbringe for Offis zu
lahfe, .Hat ich jufcht Dei Adwei» ge
numme, Hansjörg, was Du mir gewi
hoschi, wie ich Dir im Friehjohr gesahl
hab, daß ich rauSkumme woi."
.Was war sell? Ich kann mich nau
net meh besinne." .Bill," hoscht Du
gesaht, „ich will Dir ebbe» sage: mit
die Politik» is es so en Ding: nix
schuhr, bis mer'S Hot. Kerls kumme
heit un verspreche Dir ebbeS, un morgl
verkahfe fe Dich. Wer kee Geld Hot un
geht in Politiks, der is en Esel, un wer
Geld Hot un geht nei, seller is noch en
viel greeßerer Esel. Du hoscht genug,
daß Du lewe kannst. Nemm drum mei
Adweis un behalt Dei Geld. Laß die
Finger dervun, Bill!" Sell sen die
werry Worte, was Du zu mir gesaht
hoscht. Awer wie dann die Kerls all
iumme sen un hen zu mir gesaht: „Bill,
Du bischt grad d'r Kerl sor seue Offis,
mir gehe nei for Dich, do kannst Du
Dich druf verlasse," do hab ich mich
halt verschwätze losse, hab angelindigt,
daß ich en Candidat bin, hab Karte
drucke losse mit meim Pikter druf, bin
im Caunty rumgedräwelt un hab sell«
Karte in die Saluhns ufgehängt, hal
ufkohrs iwerall die Kraud triete misse,
bin OwedS darmlig heemkumme un
Morgeds mit eme dicke Kopp ufgestan
n«, daß ich krank gefiehlt hab wie en
Hund. Mei liewe Freind hen mir ge
saht, sell wär jufcht bis ich die Nomi
nehschen hät, dann dät deS Rumzieg«
un Geldspende ufheere, bekohs mei No
minehfchen wär so gut wie en Lekschen.
Ich Duselthier hab sell ah werklich ge
glahbt. Awer wie is eS kumme? En
Weil noch d'r Nominehschen war ah
Alle» lieblich; awer alleweil, wo'» zu
d'r Lekschen geht, hab ich kee Ruh bei
Dag un bei Nacht. Kerls, was ich mei
Lebdag net gesehne hab, kumme zu mir.
All wisse fe, daß ich allrecht rauskumm
wann ich de» recht Ding dhu sell
meent, in d'r Sack greife. Do is en
ganz Taunfhip, was mit finfzig Dha
ler for mich gefixt werre kann. Dori
ii en Sofeiety, was falid for mich nei
geht, wann ich d'r Nent bezahl, was fi
for zw» Monet schuldig is. Eener gebi
Bier zu schicke. En Club Hot en Pick
nick, wo ich expekt bin, hiezugehne un
allemol en Beitel zu zahle, wann en
frisch Fässel angesteckt werd ufkohrk
ich brauch keens zu drinke, wann ick
net will. Dort werden alte Watsit
ausgeräffelt zum Benefit vun ere arm,
Wittfrah un ich soll enihau net wenige,
aS wie finfunzwanzig Ticket» kahfe
Die Ladies vun dere oder seller Kerck
hen en Eiskriem oder Kuche-Berkahf,
Sigars ufsetze. Bei die Werthe i» e» dei
geht e» noch en Dutzed unnerschiedlichi
Wege, wo Alle» browirt, in mei Saö
zu greift. Es is en Elend, so en Can>
didat zu sei. Du hoscht gar ken Eidie
Hansjörg, wa» des meent." „Well/
sag ich, .verleicht hab ich awer doch sc
greife kann, ii des: Attording zu d'i
Corrupt Präktis Aekt ders en Candida!
ke« Geld for so Sache spende. Roch d'i
Lekschen muß er en Rechning ablegi
is, kann er sei Amt net nemm«. W>>
denkfcht Du, daß Du Dei Akkaunt fix>
wit?" .Well, sell battert mich nock
finne, wie ich des Geld wieder rauZ
schlag. Die Ehrlichkeet is ah jufcht sl
en Kampehngefchroi, des pruhfe jo dil
Leit felwert. Verstehst?"
EltinriM un!, MdWitlWfl.
AllmäUg, so schreibt-«in deutschlän
>ischer Fachmann, gewinnt die Elektri
zität auch in der deutschen Landwirth
chast Ansehen und Anwendung. Die
»genannten Ueberlandcentralen, die
-inen ganzen Kreis mit elektrischer
Znergie für alle möglichen Zwecke ver
sorgen, haben bereits erhebliche Ver
breitung und Bedeutung gewonnen. In
Horm hochgespannten Drehstrome»
«erden Energiemengen in Leitungen,
»ie kaum dicker als die Üblichen Tele
zraphendrähte find, zu den einzelnen
Sutern und sonstig» Gebrauchigebie
len hingeführt. Auf dem Gut« wird
»er Strom in einem besonderen Lei»
lungSnetz vertheilt. Je nqch der Aus
dehnung des elektrischen Betriebes er
streckt sich dieses Leitungsnetz nur über
den Gutihos oder aber auch Über die
Felder bis zu den äußersten Vorwer
ken. An den Gebäuden de« Gutshofes
and ebenso an zahlreichen Masten der
Zeldleitungen sind elektrische Anschluß
dosen vorgesehen. Zur Arbeitsleistung
selbst braucht man transportable Mo
toren, und je nachdem eS wenig od«
viel Arbeit gibt, wird man kleine oder
große Motoren nehmen.
Der kleine Motor ist auf einer Art
Bahre installirt und kann von zwei
dient an dm verschiedensten Orten des
Gutes zum Betrieb« kleiner hauS- und
bewirthschaftlicher Maschinen, an die
er allerorten angeschlossen werden kann.
Da gibt H hier Häckselschneidemaschi
nen, dort Otlkuchenbrkchcr, an einer an
deren Stelle wieder EntwässerungS
pumpen, die all« zeitweise motorisch be
trieben werden müsse». Für größer«
Motoren ist die Tragbahre nicht mehr
angängig, man muß si« ihres Gewich
tes wegen auf Rädrr fetzen. Der grö
ßere Motor kann mittelst Riemens
«benfallt zum Betrieb alle« möglichen
Maschinen, insbesondere zu dem von
Dreschmaschinen, benutzt werden. Da
neben finden sich jedoch auch elektrische
Dreschmaschinen, di« mit dem Motor
fest verbunden find, ferne« elektrisch be
triebene Krahne, die volle La
einmal packen, vom Wagen heben und
auf ihren Platz in der Scheune stellen.
In einer elektrisch betriebenen Stell
machern werden die maroden Ackerwa
gen rasch rtparirt.
Diebstahl in Wirthshäuser».
Eine originelle Einrichtung erregt«
j«cgst w einer der frequentesten Mün
chener Brauereien die Heiterkeit der
Gäste. Es besteht dort die Uebung,
daß die Konsumenten meist sich Biel
und Abendessen selbst an der Schenk«
oder Küche abholen. Messer, Gabe!
und Löffel werden einem Korbe ent
nommen. der nächst dem Küch«nfenstei
steht. Da nun diese Werkzeuge gar osi
von den Gästen mitgenommen wurden,
ließ der Pächter der Mathäserbrauere!
neue Bestecke anfertigen, auf denen
steht: .Gestohlen beim Mathäserbräu/
Dies Mittel hat geholfen. Auch auj
den Speisekarten im Hauptrestaurani
der Ausstellung „München ISVS" be
findet sich ein Stempeldruck: .Gestoh
len in der Ausstellung 1908."
Dai Verfahren ist übrigens ntchi
neu. Schon im Jahre 1865 konnte man
einen solchen Stempel in dem Brauerei
auSschank von Justus Reutlinger in
Frankfurt a. M. erblicken, und an
fangs der 60er Jahre war in de,
Wirthschaft »Zur Eule" in Nürnberg
daS Gleiche der Fall. In der Wirth
schast .Zu den drei Hasen" am dorti
gen Theaterplatze besteht der Brauck
heute noch. Zu der Angelegenheit
schreibt endlich der Hofopernsängei
ftchZwöchige Schießübung in Hagenau
mit. Dort befand sich hinter d«n Ba
racken eine Kantine größeren Stili
Es amüstrte uns damals sehr, daß au!
jedem Besteck groß eingravirt stand!
,Gestohlen in der Depotkantine zu Ha
genau.' Die Sache war so originell,
daß wir Einjährigen jeder et» solche«
Besteck zum Andenken heimlich mitnah
men!"
Aege» di« Sauimrlwuth.
Gegen »weckloses Sammeln vor
Thieren und Pflanz«» wendet sich di,
naturkundliche Zeitschrift
mit den folgenden beherzigenSwerther
Worten:
.Wir möcht» bei dieser Seltenheit
(es handelt sich um die Anlage eine,
Schmetterlingssammlung) wiederHoll
betonen, daß em Sammeln mir danr
Werth hat, wenn es systematisch nack
wissenschaftlichen Grundsätzen erfolgt
Th«il der Schuljugend erfaßt hat, miis
sen wir energisch Front machen, mit
wir erachten es aIS Ehrenpflicht jede!
einsichtigen Naturfreundes, «amentlick
der dazu tn erste» Li»t» I«r4»»n Leh
rer, hiergegen anzukämpfen. Durch dil
Jagd nach seltenen Art«n find manchl
der Gefahr vollständiger Auirottum
nahegebracht. SS gilt dies ebenso von
Käfer- und Pflanzensammeln. Nui
wer durch Einsicht in das Naturleber
den schuldigen Respekt vor seinen Le
spießen, bezw. Abreden und Presse,
der Naturobjekte fördert die Bildunc
Das sogenannte Zweikindersystem in
Frankreich und dessen Folgen, so
schreibt ein Gewährsmann, wer
oen meist nicht ganz richtig be
urtheilt. Man stöbt zuweiirn auf
oie Ansicht, daß die Einwohnerzahl
leneZ Lande? in Abnahme bearisfen sei,
mährend sie doch, wenn auch sehr lang
sam und in sehr bescheidenem Maße,
zunimmt. Der Aufbau der Bevölke
rung ist ein besserer als in Deutsch
lands was theils der geringeren Kin
ber»ahl, theils der geringeM Sterb
lichkeit der Erwachsenen zuzuschreiben
ist. Die Lebenserwartung eine» Neu
geborenen ist in Frankreich größer und
beträgt 45 Jahre 6 Monate für einen
Knaben, 47 Jahre 7 Monate für ein
Mädchen. In Deutschland vor
aussichtliche Lebensdauer 42.07 Jahre
stir einen Knaben, 4L Jahre 8.4 Mo
nate für ein Mädchen. In Frankreich
steht der Geburtsziffer von 21 auf
1000 KSpse der Bevölkerung eine Ster
beziffer von 19.6 gegenüber. In
Deutschland erreichte die Geburtizifser
im Jahre 1905 34 vom Tausend, die
Sterbeziffer 20.8 vom Tausend. Sie
ist also in Frankreich kleiner, aber noch
viel zu hoch für daS reiche Land. Ein
sehr günstig«» Verhältniß zeigt Eng
land, nämlich eine Geburtsziffer von
27.6 und eine Sterbeziffer von 16.5.
Diese beträgt in Dänemark gar nur
13.9.
Die Beschränkung auf «ine kleine
Kinderzahl hat in Frankreich wohl des
halb eine rasche Ausbreitung erlangt,
weil sie ein Gegengist war gegen die
durch eine neue Gesetzgebung bewirkte
Zersplitterung des Grundes und Bo
dens. Wir sehen gegenüber anderen
Ländern in Frankreich «ine größere
Menge kleiner Grundbesitzer und In
haber eigener Häuser. Es herrscht eine
allgemeine Wohlhabenheit, und die au
ßerordentliche Finanzkraft des Staates
ist bekannt. DaS sind Lichtseiten, die
man, wenigstens zum großen Theil,
jenem Sh?i>..n zuschreiben muß. Dem
stehen große Schattenseiten gegenüber.
Das von der Natur gesegnete Land
mit seinen ausgedehnten, theilweise
leicht zu erreichenden Kolonien reicht für
kräfte genügen nicht für die kulturellen
Aufgaben des Staates, und dessen
Machtstellung nach außen leidet Noth.
>s o u u r Negis H.
Post von Porto Rico sagt, daß die
geschäftliche Lage dieser Insel erstaun
lich günstig sei und die Regierung einen
Überschuß von P 1,500,000 an Hanl»
habe. -
DasLaub und die Blü
then der Citronenbäume erfrieren
bereits bei 28 Grad Fahrenheit. Zum
in Italien eigenartige Bauten, Serren
Ein asiatisches Eich
hörnchen klettert an den Baum
stämmen hinauf wie ein Telegraphen-
Pfahlsteiger: es bedient sich dabei gro
ßer hornartiger Schuppen an seinem
Deutschlands Mehl
produktion ist durch den fort
während vergrößerten Verbrauch des
Mehles von 8,500,000 Tonnen im
Jahre 1893 auf jährlich 10,250,000
Tonnen bis zum Jahre 1907 gestiegen.
Zur Bekämpfung der
Spielwuth ist in Australien
worden, derzufolge die Poli
zei in jede Privatwohnung eindringen
darf, wenn der Verdacht besteht, daß
darin um Geld gespielt wird.
Lebensmittel im Gesammt
werthe von §422,505,432 wurden im
Jahre 1907 von der Union exportirt.
Im Jahre 1906 bezifferte sich diese
Ausfuhr auf Z 439.823.361. Durch
den Ausfall erwuchs der Stadt New
Jork ein Verlust von ?12,262,130.
Die aus einer geord
neten K r ü p P e l s ü r s o r g e
entspringend« Ersparnisse an Unter
stützungs- und Armengeldern belaufen
sich für Deutschland schlecht gerechnet
auf jährlich 50,000,000 Mark, für
Berlin und Brandenburg auf 4,000,-
000 Mari jährlich.
Das M Ii n z m e t a l l für
Kleingeld war früher ausschließlich
Reinkupfer. Gegenwärtig ist es durch
Bronze und Nickel beinahe verdrängt,
AuS Reinkupser prägen ihr Kleing«ld
heute, neben einigen Republiken Süd
amerikas und asiatischen Kolonien
Englands, nur noch Rußland, China
und Persien.
Als das prächtig st e
Grabmal wird der Tempel von
Karnak, Oberegypten, geschätzt, welcher
eine Fläche von neun Aller einnimmt
und zweimal so groß ist als derjenige
des St. Peter in Rom. Der Tempel
raum ist eines Dichters Traum von
riesenhaften Säuken, schönen Höfen
und wunderbaren Alleen riesiger
Sphinxe.
D«n schönst«» und be
sten Hasen in der Welt besitzt
nach der Behauptung der Seefahrer
die Stadt Sydney in Australien. Mit
seinen mehr als 300 Buchten hat er die
Gestalt eines Farnblattes. An d«n
Buchten mit den dahinterliegenden Hö
hen ziehen sich die reizenden Villenorten
hin. Ein vorzüglich geregelter Fähr
bootdienst ersetzt hier die Borortzüge