Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 23, 1908, Image 5

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    Seranton Wochenblatt,
Und. >. Wagner, Herausgeber,
bll Lackawanna Avenue.
Zweiter Stock. Scra«t°». Va.
Zthrlich, in d-n V-r. Staate» »2.00
vech« «°»ate, " l.vo
Nach Deutschland, portofrei 2.5»
Die verbnitong de« „Siran«»» Wochen-
Uatt" in Zockaloanna Sount» Ist größer, al« die
kaevd ein« anderen in Scranton gedruckte»
»«»che» Zetwng, S« biet» deshalb die deste
«Äg-nh-ii, -n.elae» in ri.se- Theile de«
Skate« eine «eile Verbreitung ,u gebt».
Lotore.l »ttk« kcrsowo,
Donnerstag, 23. Juli 1308.
Demokratische Nominationen.
National.
Präsident- William lenning« Br»an.
Vi,« P,as,d>»l-Z«dn Worth «>rn.
Richt» de« Superioe Girich»«—D. W, Grii»,
Cong'iß-Tbomae D Nichoils.
Richter-lame« O'Neilt.
tlomm>sii»l—Zoh» I. luitin, Viktor Bursch«!.
Legi« lati».
1. Distrikt-NiSola« Burte.
2. Distritt I. D. Ha»e«.
3. Distritt—«Harle« Lewert.
4. riAiilt -r-minick Demrsi»
6. listrilt-lohn M. Holland.
Wo<hen-Runds«hau.
, Inland.
Wenn die nicht .offiziellen' Bürger
de» Distrikt« Columbia stimmen könn
ten, so würden sie eine große Mehr
heit für Wm. I. Bvran abgeben. Die
Washingtoner Bürgerschaft leidet unter
einer ihr verhaßten und ihr von der
republikanischen Partei aufgezwungenen
RegierungSsorm und hofft, durch die
Wahl eines demokratischen Präsiden
ten Erleichterung zu erhalten, denn
der Präsident ist dort durch drei Com
missäre der unumschränkte Herr und
Meister.
Samuel GomperS, der Präsident der
American Fideration os Labor, hat offen
erklärt, daß er Herrn Bryan in der
bevorstehenden Wahlcampagne unter
stützen werde, weil, wie er hinzufügte,
die republikanische Partei die Forderun
gen der Arbeiter vollständig unbeachtet
gelassen und die Demokraten sie in ihrer
Platsorm anerkannt hätten. Wie be
reits gemeldet, halte GomperS eine Eon
ferenz mit Herrn Bryan, der außer
ihm noch Frank Morrison, der Sekre
tär der American Federation os Labor,
und lameS Duncan, ebenfalls ein be
ton ist man allgemein der Ansicht, daß
die Regierungen der Bereinigten Staa.
ten und Mexico'S in Mittelamerika ein
greifen und dit Ruhe wieder herstellen
werden. Den verantwortlichen Beam
ten der dortigen Staatsdepartements
scheint eS jetzt fUr ausgemacht zu gel
ten, daß der unlängst abgeschlossene
zwecklos gewesen ist, weil sich mit alleini
ger Ausnahme der Republik Costa Rica
angeblich keine der anderen Mittelame
rikanischen Republiken nach den Bestim
mungen diese« Friedensvertrages richtet.
Zu einem ernsten Kampf, der interes
sant zu werden verspricht, wird e» zwi
schen Fabrikanten und Geschäftsleuten
und Pen EisenbahngeseUschaften des
Landes kommen, weil die letzteren be
reit« feit längerer Zeit die Commission
für zwischenstaatlichen Handel davon in
Kenntniß gesetzt haben, daß sie die
Frachtraten erhöhen wollen. Diese an
gekündigte Erhöhung wird!>n etwa 30
Tagen in Kraft treten, und die Ge
schäftsleute sowie die Versender im
Allgemeinen haben sich ganz entschie
den geweigert, die festgesetzte Rate zu
bezahlen.
Die deutschen Vereine in Pittsburg,
Pa., haben die Arrangements sür die
Feier des.Deutschen Tages- nun mehr
ernstlich in Angriff genommen. Das
Fest wird unter den Auspizien de» westli
chen Zweige» de» Deutsch-Amerikanischen
Centralbunde» am 31. August in Roß
Grave begangen werden. Herr H. C.
Bloedel ist zum Festpräsidenten ein
stimming erwählt worden. Vice-Präsi
dent ist Herr Heinrich Brand und zum
Ehren - Festpräsidenten ist der greise
deutsch-amerikanische Pionier Herr Henry
Arnold auserkoren. Die Festredner
werden Kongreßmitglied I. Barchfeld
und Col. E. C. Stahl vom StaatS-
Journal in Trenton, N. 1., sein.
Die Prohibitionisten, die in Colum
bu», Ohio, ihre National-Convention
abhielten, nominirten Eugene W. Cha»
sin al» Candidat für da« Amt de« Präsi
deuten und Arvn S. Watkin« von
Ada, Ohio, sür da« de» Vice-Priisi.
denten. Der Bannerträger der .Par»
tet de« kalten Wasser«- ist ein Rechts
anwalt, der ursprünglich au« WiS»
consin stammt und dort bereit« einmal
GouverneurScandidat der Prohibilioni«
sten war. Die von der Convention an
genommene Platform, dt« kaum 3bl>
Worte enthält, erklärt sich nur für
Durchführung der Prohibition im
Ausland.
Die in Panama abgehaltene Präsi
dentenwahl verlies ohne jede Störung.
Die Anhänger de« unlängst zurllckgetre.
tenen PräsidentschaftS-Candidaten Ri
cardo Ana« betheiligten sich nicht an der
Wahl, und so wurde Senor Don
Jose Domingo De Obaldia, der frü
here Gesandte der Republik Panama
in Washington, sast einstimmig ge
wählt. Die Wahl verlief ohne die ge
ringste Störung.
Anläßlich des Besuche«, welchen Ge
neraldirektor Ballin von der „Hamburg.
Amerika-Vinie" dem Reichskanzler Für
sten v. Bälow in Nerderney abstattete,
sind von neuem Gerüchte aufgetaucht,
daß die Verstaatlichung der großen Schifs
fahrt« - Gesellschaft geplant sei. Der
AussichtSralh der ,Hapag" »ritt diesen
Gerächten mit einem sehr energischen
Dementi entgegen. Generaldirektor
Ballin hatte erst zu Ende Juni, wie
damals gemeldet, erklärt, die Sache sei
überhaupt nicht diskulirbar. Er selbst
würde den Gedanken sür einen höchst
unglücklichen hallen.
Der Fanatismus der Prohibitionisten
in Rolwegen hat jetzt allmählich die
Höhe erreicht, auf der di« Lächerlichkeit
wohnt. Die neuesten Abstinenzerwitze
sind die folgenden: ES wird verlangt,
daß in allen Restaurationen die Veran
stallung von Konzerten untersagt werde,
da die Musik als gesährlicheS Lockmittel
im Dienste de» Alkohol« zu betrachten
sei. Ebenso eigenartig ist die Forder
ung, die die Abstinentenvereine de«
Amtes Akershu» ausgestellt haben, daß
nämlich alle Anzeigen berauschender Ge
tränke in den Zeitungen zu uulerdrücken
seien. Um die« zu erreichen, soll in
da« Reichspostgesetz einsach die
Bestimmung ausgenommen werden, daß
die Post Blätter, in denen berauschende
Getränke annoncirt werden, nicht mehr
befördert.
Einer Berliner NeuigkeitSagentur ist
au« SvSnowitz, Russisch.Polen, die
Rachricht zugegangen, daß daselbst eine
Verschwörung gegen da« Leben de«
Zaren entdeckt worden ist. Mehr als
hundert Männer und Frauen, die an
geblich Mitglieder dieser Verschwörung
waren, sind in Hast genommen und
weitere Verhaftungen werden in Aus
sicht gestellt. Sämmtliche Verschwörer
sollen prominente und auch zum Theil
politisch recht einflußreiche Persönlichkei
ten sein. Di« Eisenbahnstation in
SvSnowitz wird von Kosaken scharf be>
Abnorme Erscheinungen bieten die
gegenwärtigen WitterungSverhältnisse in
deutschen Landen. 'Während Berlin den
heißesten Tag der bisherigen Sommer
saison hatte, werden laus Emden Nacht
sröste gemeldet, welche die gesammte
Kartoffelernte in der Gegend vernichtet
haben. In anderen Theilen Hannovers
und Überhaupt in Westdeutschland bi»
zum Rhein haben Gewitter, Wirbel
stürme und Wolkenbrüche großen scha
ben angerichtet. .
Bai, 3» Meilen von Manila, P. I.
Das Unwetter, das in den letzten Ta
gen zahlreiche Gegenden Deutschlands
heimsuchte, hat besonders im südlichen
Bayern außerordentlich große Verheer'
ungen angerichtet. Auch hat e« viele
Menschenleben zu Opfern gefordert.
Laut Drahtnachricht aus München sind
elf Personen durch Blitzschlag getödtet
worden. Ueber zwanzig haben mehr
oder minder bedenkliche Verletzungen da.
vongetragen. Der EigenthumSfchaden
geht, »ach den vorläufigen Schiitzungen,
in die Millionen.
Die statistische Abtheilung des Reichs
amlS de» Innern giebt soeben den Nach,
weis Über die Einfuhr und Ausfuhr
Deutschlands im ersten halben Jahr
1908 bekannt. Darnach stellt sich die
Einfuhr in'dem genannten Zeitabschnitt
auf 4303 Millionen gegen 4424 im
Vorjahre und die Ausfuhr auf 3304
gegen'334S'Millionen.
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Se. Majestät de« Deutsche» Kaiser«.
Mischter D r u ck e r !—Driwe
im Krappethal wohnt d'r alt MatheiS.
Er is so was mer heeßt gut gefixt, be
kohs er Hot en scheine kleene Bauerei un
wie die Leit sage, ah en bar daufed
Dhaler Geld uf d'r Bank. Awer in die
letschte Johre Hot er viel Druwel gehat.
Erscht is ihm sei Frah gestorwe. Sei
eenzige Dochter, die SuS, war en sau
ber Weibsbild, awer se Hot so en gar
stig Temper, daß Niemand mit ihr Hot
auskumme kenne. Vor «baut finf
Johr zurick Hot se g'heiert, awer se Hot
ihr Mann, en neiser Kerl, so gedeifelt,
daß er noch eme halwe Johr uf un der
vun iS. Später hen mir auSgefunne,
daß er zu die Soldat« gange iS un daß
er in die FilipinS gestorwe is. Do Hot
sich dann die Sus zum zweeie Mol ver
heiert, se Hot es awer ihrem Mann
Kind war un emol en fcheene Bauerei
kriegt, wann d'r alt Mann sterbt. Alle
Leit hen ewe gewißt, daß si m verdollt
Luder vume Weibsmensch war. Des is
eS, was em alte Matheis viel Sorge
gemacht Hot. Do Hot er letschte Sum
recht gedhu die SuS schwätze losse
so viel se gewellt Hot. D'r alt Mann
Hot den Knecht Bill war Name
saht. Een Dag segt d'r Bill: .Wie
schee Gaul, was vorn im Stall steht,
will ich Dir sage, Bill," segt d'r Bauer.
.Seller Gaul is net zu juhse, exept
.Well," segt d'r Bill, .es kämt dann
hole. Loßt mich seller Gaul browiere."
„Du magst," segt d'r Matheis un
Hot heemlich gelacht. Am nächste Noch
mittag is d'r Bill sor Sand un Hot
ewe en dichtige Lohd ufgelade. D'r
Gaul Hot sich sell schee gefalle losse;
D'r Gaul Hot gezoge, daß er geschwitzt
Hot. „Wie d'r Deihenker hoscht Du
des ferrig gebrocht?" frogt d'r Ma
theis. Do Hot d'r Bill geschmunzelt un
gesaht: .Mit so eme Gaul is es wie
recht zu händle wisse. Gelt, ich war en
bissel lang fort? Awer des Ding war
so: wie alles Zuspreche nix genitzt Hot,
hab ich mir dann gemieihlich mei Peis
gestoppt, mich in'S Gras gelegt un des
Ding emol abgewart. Es Hot lang
kröche. Des Hot den alt« MatheiS so
saht Hot: „Sag mol, Bill, ich hab aller
Respekt vor Dir. sidder Du den Gaul
kurirt hoscht. Nau will ich Dir ebbeS
sage: Wann Du denkst, daß Du die
SuS ah eibreche dann magst
Bill, un schuhr genug, am Neijohr war
Hochzig. D'r alt Matheis is ganz
alicklich. Er segt, es wär wunnerbar
lich, was d'r Bill w dere korze Zeit
aus d'r Sus gemacht hät. Se wär
Lorni'»
Alpenkranter
4 v«. L LONS CO.. .
«z-ns So. lll» »
Rivalität zwischen Schiffkni.
Der .Fe" und der .Giralda," so
schreibt die „Correfpondencia de Espa
na," waren zwei tüchtige spanisch« Fi
scherdampfer, die zur Matrikel de» Ha
satzung Leute von einem herausfor
dernden Stolz aus alles, was die Tüch
tigkeit ihrer Boote anlangte. Oftmals
maßen beide bei der Ausfahrt in'S
Meer ihre Kräfte, ohne ein Wort zu
reden. Waren diese Regatten ohne
Schiedsgericht und ohne Preise vor
über, dann überschütteten sich am an
deren Tage die Schiffer gegenseitig mit
hämischen Worten, und einer nannte
den anderen besiegt. Kam die Nacht,
so nahmen die beiden Dampfer densel
ben Kampf mit größerer Wuth und
Siegesbegier wieder auf.
So fuhren .Giralda" und .Fe" auch
jüngst in einer Nacht gleichzeitig zum
Fischfang auS. Sie hielten in hastiger
Fahrt auf's hohe Meer zu und began
nen ihre Arbeit. ES dauerte nicht lange,
da waren sie dicht nebeneinander auf
der Höhe des Cap Prior. Und plötz
lich, man weiß nicht, wie eS geschah,
rannten die Dampfer zusammen, daß
knatternd die Splitter flogen.
Die Nähe deS Todes verwischte alles
waS die Parteien im Leben getrenm
hatte, und die armen, mit den Wellen
kämpfenden Seeleute flehten sich gegen
seitig um Hilfe und Beistand an. Eini
gen gelang eS, sich auf die SchiffStrüm
mer zu retten und sich zu halten, bis
auch diese sanken. Aber als schon allen
die Kräfte zu schwinden begannen und
mit den Kräften die Hoffnung aus
Rettung, kam rechtzeitig In voller Fahrt
ein anderes kleines Boot herbeigeeilt
und nahm die verunglückten, halbtod
ten Schiffer auf. In demselben Mo
ment sanken die letzten Reste deS „Fe,"
so daß an der Stelle rasch eine War
nungsboje angebracht werden konnte.
schon vorher in dm Wellen verschwun
den war, ließ sich nicht mehr feststellen.
Alle Schiffbrüchigen wurden gerettet,
aber mit Wunden bedeckt und in be
jammernSwerthem Zustand an Land
gebracht. Als man die Leute vom
„Giralda" und vom .Fe" fragte, wie
alles gekommen sei, antworteten sie
nichts aIS: .Der Nebel, verflixte Ne
bel!" Nur ein alter kräftiger Seebär,
der einzig«, der seine Pergamenthaut
heil aus der Katastrophe gerettet hatte,
brummte zwischen den Zähnen: .Der
Nebel, ja, eS war der Nebel. .. Aber
unser ,Fe' war doch der Stärkere!" Die
Leute von Corunna aber sind über
zeugt, daß der Zusammenstoß auf ho
her See der Ausgang eines Drama»
leidenschaftlicher Rivalität gewesen.
Dienftbotrnschtoindel.
Einem eigenartigen Dienstboien
fchwindel ist man in der Provinz Hes
sen-Nassau auf die Spur gekommen.
In „Feld und Wald," Landwirthschaft
licher Anzeiger für ganz Deutschland,
stand folgende Anzeige: .Deutsche
Mädchen und Knechte, sowie Burschen
habe sofort abzugeben. A. Jansen,
Arbeitsunternehmer. Dolhain bei Her
beSthal in Belgien." Mehrere Land
wirthe aus dem Dorfe Obertiefenbach
traten mit der Firma in Verbindung
und erhielten von Frau A. Jansen die
Mittheilung, daß sechs brave, gute und
durchaus tüchtige Dienstmädchen bei
einem JahreSlohn von je 120 bis IM
Mark zum Eintritt bereit seien. Für
Francs (25.47 Mark) Unkosten einzu
feststellte, daß die
Eine Diebsstraße, eine
A-B-C und eine Bademutterstraße gibt
es in Wismar. Die heutige Diebstraße
war, nach einer Erklärung, als eine
Fortsetzung der A-B-C-Straße, ur
sprünglich D-E-F-Straße geheißen
worden. Daraus entstand zunächst
Deefstraße, und das Wort .Deef" über«
fttzte man dann aus dem vermeintlich
„Dieb."
Annoncirt im .Wochenblatt."
SM
U
A. Conrad ä: Sohn,
Allg?m>ine
Versicherung, !
2»S Wyoming Avenue,
Tcrantvn Pa.
Hermann Gogolia.
Besitzer des
.Hermann Cafe s."
Sprnce Straße,
Hirfl,ikS und stete frisch aa
Vom Kleingeld.
Das Gepräge des Kleingeldes ist in
typischer Hinsicht außerordentlich ver
schieden. Als Grundsatz ist durch Ge
brauch für Kleingeld fast allgemein an
erkannt, daß solches im Gegensatz
zu Gold- und Silbermiinzen da«
Bildniß eines Herrschers nicht tragen
soll. Zum Ausdruck ist dies in Deutsch
land gekommen, als die Deutsch-Ost
ofrikanische Gesellschaft Kupfermünzen
ausgeben wollte. In einem Schreiben
des Reichskanzlers an die Gesellschaft
heißt eS:
.Dagegen erscheint es unthunlich,
die Geldstücke mit dem Bilde Seiner
Majestät des Kaisers auszuprägen, da
eS sich um Kupfermünzen geringen
Werthes handelt."
So gut wie ungeachtet ist dieser
Grundsatz in England geblieben, sein
und fast aller seiner Kolonien Kleingeld
trägt das Bild des Königs Eduard
VII. Ferner findet sich auf den Bron
zemünzen SiamS das Bild des Königs.
Dagegen ist Titel und Name deS Herr
schers, ohne Bild, als Umschrift des
Wappens auf italienischem und portu
giesischem Kleingeld enthalten. An die
Stelle eines Bilde! eines Herrschers'
tritt die Namenschiffre (Schweden und
Dänemark), das Staatswappen oder
Theile von Wappen: Adler (Oester
reich, Italien, Rußland), Stern (Bra
silien). Sonne, Chrysanthemen (Ja
pan), Drache (China). Auf ungari
schem Kleingeld ist die Stephanskrone
angebracht, auf türkischem die Thugra
(NamenSzug deS Sultans)! daß auf
französischem die Freiheit mit der Frei«
heitZmiitze nicht fehlt, ist selbstverständ
lich. Die Bezeichnung des Lande» ist
verschieden: der Name allein oder z.
B. .Royaume de Belgique" (Königreich
Belgien)! zuweilen fehlt aber der Name
ganz (Oesterreich), oder an seine Stelle
tritt ein kennzeichnender Wahlspruch
wie auf schwedischem Kleingeld. Das
Kleingeld deS Kaiserreiches Brasilien
enhielt auf der einen Seite die Nummer
des Dekretes und dessen Datum, unter
dem über die Münzen Bestimmung ge
troffen worden war.
Die Sprache des Kleingeldes ist na
türlich die Landessprache, das belgisch«
Kleingeld hat aber zur Hälfte der ge
prägten Menge französische, zur ande
ren Hälfte flämische Aufschrist. Die
erste Nickelmünze deS britisch-indischen
Kleingeldes, daS Einannastück, ist ali
Mehrsprachige Münze ein Unikum; sie
enthält den Werth in fünf Sprachen
angegeben, und zwar in Englisch, Ur
du, Nagari, Bengali und Telugu.
Jedes Quadratkilome
ter des Ozeans hat eine Be
völkerung von 42,(XX),(XX) Fischen, j