Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 25, 1908, Image 2

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    Gast: „Fritz, ich finde eigentlichrecht wenig Fleisch auf meinem Tel
ler?!"
Kellner: „Mein Herr, bedaure sehr, haben doch auch ausdrücklich
Klöße mit Schweinsknöcheln verlangt!"
Schmieren - Schauspieler
als der Soussler eine auf die
»ühn« gefallene Wurst verschwinden
lassen will: „Wollen Sie sie gleich
hergeben! W«r hat den Hamlet ge
spielt ich oder Sie?"
O diese Dienstmädchen.
«Ihr Fräulein Tochier spielt ja die
Tonleitern kolossal elegant." „Ach
Medizin. »Sie glauben
also, daß Ihnen das Rauchen gut
"thun wird?" .Sicherlich: denn wie
-gewiß der Raubmörder, auf den tau
send Mark Belohnung ausgesetzt
ließ)-" was verdiene
„Ein tol l e r Ein 112 a l l."
Neues Wort. „Früher hat-
Jrau schon längst zum Hause „her-
Je na» der Zeil.
Er st er Schusterjunge: „Von
»vrm bekommst Du denn die meisten
Prüzel. vom Meester oder der Mee
perin?"
Zweiter Schusterjunge:
«Ja. weeste. das kommt oruff an,
wer gerade Zeit hat!"
—S ch altjahr > o r g e n. Be
— Galant. Fräulein: „Ich
Krankheitsanzeichen.
Maurer: „Was mit mir nur h:ut'
is i' muß krank sei; jetzt vermauer' i
scho' den zwölften Backstein und
bin alleweil no' bei der zweiten
Maß."
(zum Lehrer, der dafür bekannt ist,
daß er viel prügelt): „Ich gebe Ih
nen den Rath, in Zukunft mehr an
Wittwe: „Heute könnte ich ei
gentlich die Trauerkleider schon ab
legen ... aber meinen Arthur habe
ich zu sehr geliebt ... ich gebe noch
acht Tag« zu!"
Unüberlegt. Müller:
Wi«, bei dem schlechten Regenwetter
willst du die neuen Gummischuhe an
ziehen?
D.e r Verliebte. „Meine
Braut hat himmlische Augen."
>j,Jch finde, sie hat graue Augen." --
auch mal grau sein?"
Versorglich. 1. Stamm
gast: „Warum geht Herr Wamperl
heut« «ine Stunde früher nach Hau
se?" 2. Stammgast: „Der wohnt
seit gestern einen Stock höher."
Ein UedeS Weidrrl.
. .Aber, Männchen, Du bist ooch
wirklich nicht zu beklagen!... Was
willst Du denn noch mehr?! Du hast
ja »lies, was ich will!"
—E in Philosoph. Räuber
rekruten): Wie heißt du? Schü
ler Frötz! Lehrer: Und nxiter?
(Nach einer Weile.) Ek wet doch nich!
! °
Barbiergehilfe: „Jawohl!"
Herr: „Dann bitte, chloroformi-
Der Dachstnhlbrand.
In der kl«in«n belgischen Fabrik
stadt, die mit ihrem mächtigen Wald
von hohen, schwarzen Schornst«in«n
wie ein riesengroßer Igel am User
der Scheide dalag, hatt« in den letzten
Tagen eine förmlich« Panil ge
herrscht.
In den finsteren Arbeiterkasernen,
die sich aus dem schmutzigen Flusse
erhoben, war der eine Dachstuhlbrand
nach dem anderen ausg«brochen. An
fänglich hatt« man ihnen leine grö
ßere Beoeutung beigelegt. Sie hatt-n
der Feuerwehr einige Arbeit und dc?
mit Vergnügungen gerade nicht ver
wohnten Jugend des Quartiers groß«
Freude bereitet. Aber immer häufiger
rasselten die von schnaufenden Pser
den gezogenen Spritzen mit läutend:?
Glock« durch die schmalen, dunklen
Straßen des Quartiers, währenv die
beim Alarmiren der Feuermelder z«r
trümmerten Scheiben täglich ergänzt
werden mußten. Schließlich war auch
die Kriminalpolizei stutzig geworden
Im Ganzen hatten über 20 Bränd?
stattgefunden, und noch immer waren
die Bemühungen der Behörde, des
Thät«rs habhaft zu werden, vergeb
lich. Die Unruhe im Publikum stei>
>z«rt« sich noch dadurch, daß bei eini
gen Bränden das Leben von Kindern
gefährdet gewesen war, die unbeauf
sichtigt zu Hause zurückgelassen wa
ren, während die Eltern in ihrer
Fabrik arbeiteten.
Di« bisher glimmende Angst brach
jetzt in helle Flammen aus. Erwach
sene und Kinder. Männer und
Frauen waren von demselben Schreck
befallen und malten sich jeder für
sich ein anderes Phantasiebild von der
Person des Thäters aus.
» » «
An Ü«r Ecke der Brücken- und
Wasserstraße lebte die Wittwe Ulrike
Franck in einer kleinen, bescheidenen
Dachwohnung. Die Aussicht von oben
war frei und schön, der Weg die vie
len Treppen hinauf war aber müh
sam und die Zimmer lag«n sehr ab
seits, da man, um dorthin zu gelan
gen, über einen großen Bosen gehen
mußte.
Frau Franck war aber immer mit
ihrer kleinen Wohnung zufrieden ge
wesen, in der sie zwischen ihren gelben
Kanarienvögeln und der treuen
.Mieze" ein bescheidenes, aber sorg
loses Dasein führte. Sie lebt« von
einer kleinen Pension, die ihr Gatte
ihr hinterlassen hatte, der in der fis
kalischen Waffenfabrik Werkführer
g«wefen war.
Als Frau Franck aber von den
ewigen Brandstiftungen oben auf
den Hausböden hörte, verlor sie das
unbedingt« Sicherheitsg«fllhl, das ihr
bis oahin zur Seite gestanden hatt«.
Sie. die früher einen so gesunden
Schlaf hatte, lag jetzt die halbe Nacht
wach und horchte auf di« verschiede
nen seltsamen nächtlichen Laut«, die
si« sonst nie beachttt hatt«.
In ihrer Phantasie nahm der
fürchterliche Brandstifter, der alle Ge
müther erregte, ohne daß man seiner
Hakhaft w«rd«n konnte, die sonder
barsten Formen an. Bald war er eine
ounkle, unheilvolle Mannsperson,
dessen bärtiges Gesicht in einem Win
kel, des Zimmers austauchte, bald
würd« er zu einem alten buckeligen
Weibe, das auf einen Stock gestützt
umherschlich und bald war er wieder
ein Mann, diesmal mit wildem,
struppigem Haar und bis zum Gür
tel reichenden w«ißcn Bart.
Und während Ulrike Franck ihre
Phantasie von Tag zu Tag mehr mit
Schreckensbildern reizte, entwickelte
sich in dein von der Einsamkeit ver
wirrten Kopf der alt«n Frc« eine
Angst vor dem lebendig Verbrannt
werden. Deshalb ließ sie Nachts die
Thür nach d«m Boden ofs«n stehen.
Zwar war dies noch unheimlich«!
als früher. Man konnte aber dock)
im Falle einer Feuersgefahr von
draußen zu ihr gelangen. Ihr Schlaf
wurde ind«ss«n immer kürzer und
unruhiger. Ja, manche Nacht schloß
sie k«in Aug«, während sie nur halb
entkleidet in ihrem Bette saß.
Eines Nachts übermannte sie ab«r
«>7« Müdigkeit, und sie verfiel in «i
-tiefen, anhaltend«» Schlaf mit
trrliche eintrat.
„Mieze" fuhr im B«tt auf und
nxckte ihr« Herrin, ino«m sie grimmig
fauchend ihr mit der kalten Schnauz«
über das Gesicht fuhr. Diese richtete
sich voller Entsetzen auf und ein eisi
ger Schauder durchrieselte ihren
Körper.
Mitten in der Thür war «in F«uer
entzündet, dessen klare Flammen in
die Höh« schlug«n und ein weibliches
Gesicht beleuchteten, das in den fei
nen. bleichen Zügen einen übernatür
lichen Ausdruck hatte. Die Augen
leuchteten mit «in«m wunderbaren
Glanz von verklärtem, himmlischen.
Glück, und um den Mund lag ein
Zug von unendlicher Seligkeit.
Mit unendlicher Müh« und unter
eigener Lebensgefahr gelang es eini
gen mit Aexten und Rauchhelmen
letzten Augenblick, in die Wohnung
d«r Frau Franck einzudringen.
Hie lag halb erstickt und leblos aus
ihrem Bett. Nachdem man sie an vi«
frische Lust gebracht und die ge
wöhnlichen Belebungsversuche ange
stellt hatte, erlangte sie verhältnißmä
ßig schnell ihre B«sinnung wieder.
Der «Schreck hatte aber ihren im
voraus schwachen Kopf ganz wirr
gemacht.
Die Erklärung, die sie dem Poli
zeicommissar machte, war so unklar
und phantastisch, daß man an Wahn«
Vorstellungen glaubt«, denen man
keinerlei Gewicht beimessen konnte.
Sie behauptete, den Brandstifter mit
ten im Feuer gesehen zu haben, und
sagte, daß sie dann vor Schreck ohn
mächtig geworden sei.
Nach dieser Erklärung machte man
über die Zeugenaussage der alten
Frau einen dicken Strich, und dies
um so mehr, als drei neue große
Brände in der Stadr selbst alles In
teresse in Anspruch nahmen und die
Kriminalpolizei in Bewegung setzten.
Wußte Frau Franck auch nicht,
was sie gesehen und nicht gesehen
hatte, das eine wußte sie aber, iznd
zwar, daß sie in wunderbarer Weis«
vom Tod« und Elend gerettet war,
wenn sie auch einen Theil ihrer Habe
in den Flamm-n eingebüßt hatte.
Dies Dankbarkeitsgesühl glaubte
sie aber nicht besser ausdrücken zu
können, als dadurch, daß sie in d«r
Kirche „Notre Dame dt bon S«cours"
der heiligen Jungfrau «ine große
und dicke Wachskerze opferte. An die
„Madonna der guten Hilfe" knüpft«
sich aber eine wunderbare Geschichte,
die Frau Franck einst in dem Blatt
„Das Kreuz" gelesen hatte.
Dieses Altargemälde hatte näm
lich die Gräfin Cecilie van der NooZ
von dem Maler Jean Vercamer zum
Dank dafür malen lassen, daß sie
und ihre drei Kinder beim Brand des
Familienfchlosses , vom sicheren Tode
gerettet/waren.
Frau Ulrike Franck machte sich
also auf den Weg.
In der Kirche waren nur wenig
Menschen, als sie eintrat. Der Kir
chendiener war zwischen den Stuhl
reihen mit dem Abstäuben beschäftigt.
Frau Franck schritt andächtig an dem
großen silbernen Crucifixe vorbei,
auf dem das Licht durch die hohen,
bunten Kirchenfenster in allen Far
ben d«s Regenbogens spielte. Sie fiel
auf die Knie und bekreuzigt« sich.
Dann eilte sie weiter oer immer of
fenen kleinen S«itenkapelle zu, wo
der Altar für die Maria Pyromacha,
die Beschützerin vor Feuersgefahr, er
richtet war.
Frau Franck zündete ihre K«rze an
und befestigte sie in einem der Leuch
ter. Dann kniete sie mit gesenktem
Haupt vor dem Madonnenbild nie
der, an deren Fuße eine Reihe kost
barer Gaben von Gold und Silber
und funkelten.
Nachdem sie ihr Dankgebet verrich
tet hatt«, erhob die Wittwe die Auge»
zu der Madonna mit de: Zuversicht
> eines guten Gewissens; im selben
Augenblick« schlug sie aber mit den
Armen in der Luft umher und sank
mit einem markdurchdringenv«n
schrie: „Hilfe! Hilft! Di, dort aus
dem Bilde hat das Feuer angelegt!
Sie ist die Brandstifterin!"
» « «
Der Auftritt in der Kirche hatte
das peinlichste Aufsehen erv-gt. In
oer Sakristei hatte man die alt« Frau
wieder zur Besinnung gebracht, sie
Bon draußen drängte man in die
Kirch«, denn das Gerücht von der
verwirrten Reo« der Alten war von
Mund zu Mund geeilt, und schon
ans Abend brachten die Blätt«r einen
ausführlich«« Bericht von dem pein
lichen Borgang im Gotteshause.
Am nächsten Tage erschien aber
ein Mann in lang«m Mantel und
mit einem großen, weichen Hute bei
dem Küster und sagte:
„Mein Name ist Ihnen wohl be
kannt. Ich bin der Maler J«an Ber
eine Maria Pyromacha bei mir be
stellte, beschloß ich «in weibliches W'-
sen zu malen, das voller Muth als
Herrscherin mitten in den Flammen
st-ht-
Lange suchte ich ohne Glück nach
einem Modell. Na, «ines Nachts traf
ich auf einem Spaziergang vurch die
stillen Straßen Leute, die mit dem
Ausbessern des Asphalts beschäftigt
waren. Sie hatten ein mächtiges
Feuer brennen, das in der Dunkelhei!
wie höllisch« Flamm«n leuchtete. Ich
blieb unwillkürlich stehen und freute
mich iib«r das Farbenspiel der Glu
then hinter den rothglühenden eiser
nen Stäben.
ein weibliches Wesen, Ihr G«sich!
hatt« in den seinen, bleichen Zügen
Augen leuchteten mit einem eigenarti
gen Glanz in verklärter himmlischer
Zug unendlicher Seligkeit.
Ich hatte mein Modell gefunden!
Erst war sie scheu. Als sie aber hörte,
um was es sich drehte, war sie gleich
bereit. Während si« mir Modell stand,
zündete ich im Garten immer ein
Feuer an, und jedesmal, wenn sie es
sah, kam derselbe selige Ausdruck zum
Vorschein, der mich auf oer Straße
gefesselt hatte. Sie lebte allein in ei
ner klein«» hübschen Wohnung. Ihr
Name war Martha Burgh, und sie
wohnte damals Zimmerstrabe 37."
Mit diesen Worten grüßte der
Maler und verschwand. Am selben
Nachmittag wurde Martha Burgh
verhaftet, und seitdem hat man in
der kleinen belgischen Fabrikstadt nie
wieder von einem Dachstuhlbrand ge
hört.
Frau Ulrike Franck hat die für die
Ergreifung der Brandstifter ausge
setzte Belohnung erhalten und ist da
durch in der Lage, sich einen entspre
chenden Ersatz sü: ihr verbrannt's
Mobiliar schaffen zu können.
Liebe nach dem Bilde.
Ziemlich zahlreich sind die Fälle, in
denen der Mann sein Herz an das
Bild eines Mädchens verliert, das
ihm bis dahin vollständig fremd war.
Der Sprößling einer alten französi
schen Adelsfamilie wurse von dem
Bilde einer im Salon ausgestellten
dem°Modell dt/Bildes Nachforschun
gen anstellte und es in der Tochter
eines kleinen Pächters fand, die mit
dem jungen Künstler, der sie gemalt
hatte, verlobt war. Ein ehrenwerther
Mann hätt- sich unter solchen Um
ständen zurückgezogen, doch oas that
der impulsive junge Aristokrat nicht,
er machte vielmehr dem jungen Mäd
chen so lebhaft den Hof, daß sie ihrem
Bräutigam sein Wort zurückgab. Der
Künstler forderte, über diesen Treu
bruch empört, seinen Rivalen zum
Du«ll, obwohl er wußte, daß er es
mit einem der besten Schützen Frank
reichs zu thun hatte, und fiel beim
ersten Schuß, tödtlich ins Herz ge
troffen, nieder, während oas junge
Mädchen, das jetzt von Gewissensbis
sen gequält wurde, auf die Heirath
mit dem leichtsinnigen Aristokraten
Nach dieser tragischen Geschichte
sei nur noch eine Liebesgeschichte be
richtet, die glücklich endete. Bor kurzer
Zeit fand ein junger Engländer, der
nock> Australien ausgewandert war,
eine reizende Frau in der jungen
Freundm seiner in England leben
den Schwester, die er bis einen Mo
nat vor seiner Heirath ich gesehen
hatte. Die Schwester wak und ist
roch Lehrerin in einer Londoner
Schule, und in ihren Briefen an den
in fernen Landen weilenden Bruder
sprach sie häufig in warmen Ausdrü
cken von der Schönheit uno Lieblich
keit einer Freundin, die in derselben
Schult unterrichtete. Das Interesse
des Brudtrs für die junge Dame war
so lebhaft geworden, daß er um ihre
Photographie bat, um sich selbst von
ihren Reizen überzeugen zu können,
und das Bild, das ihm die Schwtster
schickte, machte einen so tiesen Ein
druck auf ihn, baß er sich dir«kt an
das junz« Miidchen wandte und sie
brieflich fragte, ob sie seine Frau
werden wollte. Er mußte noch so
manchen anderen Brief schreiben, ehe
er die Antwort erhielt, die ihn zum
glücklichsten der Sterblichen machte;
doch eines Tages läuteten die Glocken
in einer Knche in der Nähe von Jork
shire, de? Heimath des jungen Mäd
chens, und der junge Mann führte die
Verkörperung des Bildes zum Altar,
die fein Herz auf der anderen Seite
Selam genannt, welche die zur Ein
samkeit des Herzens verurtheilten
Schönen des Harems in ein förmli
ches System gebracht haben, ist sebr
oerschieden von der unsrigen, da sie
inensprachi^aber^ auch noch andere Ei
genschaften der Pflanzen berücksichtigt.
So soll das versteckte Veilchen die Be
scheidenheit versinnbildlichen, den
Abend die narkotische Mohnblume,
den Aerger das blaue Leberblümchen,
die Armuth die leere Aehre, den
Kummer die Ast», Beruhigung
rin. romanischen Ländern ver
sinnbildlicht «in Kamillenstrauß die
Resignation, und auch in deutschen
Landen werden die Blumen stets et
was von ihrer Bestimmung behalten,
Sentchoten und Träger der Gefühle
zu snn.
Nichtausgenützte Gel
egenheit. „Wir sind gerade ein
paar Stundtn vorhtr abg«r«ist, ehe
der große Brand ausgebrochen ist!"
„Und noch «ins, Lina, Soldaten gehö
ren nicht in die Küche!" Neue Kö
chin: „Ach lott, Madame, meiner ist
so schüchtern, in den Salon jeht
Ihnen der im Leben nich!"
Nach der »»Handlung.
Gauner (der freigesprochen wurde, zu seinem Vertheidiger): „Ich
dank' Jhna recht schön, Herr Doktor! . . Aber sagen S' 'mal, glauben S'
denn wirklich, daß ich die goldene Uhr net g'stohlen hab'?!"
Leicht begreiflich. „Vie
le Dichter werden erst nach ihrem
Tode gepriesen!" „Das ist doch
selbstverständlich! Denn dann können
sie kein« Gedichte mehr machen!"
Was noch mehr. Alte
Jungfer: „Wir ruhen nicht eher, als
bis wir euch Männern vollständig
gleich geworden sind!" Bruder:
„Sei doch zufrieden, eisten Schnurr
bart hast Du schon!"
„Nicht wahr. Oskar, wenn wir verheirathet sind, hältst Du mir eine
Köchin!"
„Eine Köchin aber Lieb, so nobel wollen wir's nicht gleich
anfangen."
„Mein Gott, nennst Du das denn schon nobel, wenn man ein anstän
diges Mittagessen auf dem Tisch hat?"
Aus der Kinder stub«.
Franzi, ein blondes, superkluges
Kerlchtn, wird gefragt: Von wem hast
du denn so viel Mutler-Witz?
Franzi: Vom Vater!
Auf dem Wohlthätig-
Protzh«imer (auf dem
Wohlthätigsbazar zu «iner Verkäufe
rin): Ich wünsche einen Kuß zu kau
fen, wi«viel kostet er? Verkäuferin:
Hundert Mark. Protzheimer (legt
hundert Mark hin): Ich werde gleich
meinen Diener zu Ihnen schicken.
„Was hallen Sie eigentlich von Ihrer Nachbarin, der Kathi?"
„Mir scheint, es ist nicht viel dahinter; die ist schon dreimal in der
Zeitung für ein anständiges Mäochen erklärt worden!"
Verbrecherlogik. „Der
Nachtwächter schläft jetzt kann ich
mit ruhigem Gewissen den Einbruch
wagen!"
—üia i v. Onkel Theodor, der
gerade kein Ausbund von Schönheit
ist und besonders durch seine einge
druckte Nase auffällt, erzählt im Fa
milenkreise Geschichten aus seinem Le
ben Da plötzlich, als er von den
Schicksalsschlägen zu erzählen beginnt,
die ihn getroffen, unterbricht ihn der
kleine Max: „Ach, Onkelchen, daher
hast du wohl deine eingedrückte Nase."
llorrigirl.
..Nun, Moritzchen, was hast! gelernt in der Schule?"
„Hatte hat uns der Lehrer erzählt vom <Z«pitol."
.Aber, Moritzchen, 's haißt do ch nicht tapitol, 's haißt Capital!"
Widerspruch. Lehrer:
„Was versteht man unter todter
Saison? Nun, Andrae?" An
drae (Arztsöhnchen): „Wenn alles ge
sund ist!"
Lakonisch. Weinhändler
(der seinen Sohn zum erstenmal
, zum Wässern des Weines mit in den
Keller nahm): „Also, da hast De ve
> Seele des Geschäftes: Verdunste De
verdienst De!"
Riesenerfolg. Schmie
renfänger: Neulich hatte ich «inen
Bombenerfolg, da bin ich als Lohen
grin mit einem Motorrad auf die
JnderHitze. Lehrer (ruft
einen Schüler auf): Erzähle mir in
kurzen Umrissen di« Naturgeschichte
des Rindviehes. (Da der Knabe
schweigt, zornig mit drohenderFaust:)
Laß' mich nicht zu la„ge auf eine
Antwort warten, Bengel, du kennst
Anzüglich. Mayer (zu
Seht Ar. dort ist der Vesuv.
Txr raucht ja bloß,
ich denle der speit Feuer? Mayer:
Wart« nur, wenn du dichttr 'ran
tommst, wird er schon spucken.
Vorsichtig. Frau Kom
merzienrath (zum Gatten): Der Herr
Professor hat der einen großen Dienst
geleistet; daß du zu jedem Gegendienst
bereit seiest. Der Mann ist in gu
ten Verhältnissen, da kannst du das
riskiren.