Die Möve. Noman von Berut Lic. (2. Fortsetzung.) Es war einmal ein Kwänenmäd chen oben im Bjönnthal gewesen, die unter d«m Namen die Schwarzera ben - Marja bekannt war. All«, di« sie gesehen hatten es waren nicht viele, da sie sich hoch oben im Thal aufhielt, wo sie mit ihrem Vater und ein paar Brüdern im Roß'schenWal d« Th«r brannt« hatten nicht Worte genug, um zu schildern, wie schön sie war. In seiner Jugend durchfuhr Jona than regelmäßig die Wälder seiner Besitzung. Und von d«r Schwarze rakxn - Marja hatt« «r «in«n Sohn. Es gingen dunkle Gerüchte darüber so ganz genau wußte niemand davon Bescheid daß sich Jonathan mit Marja hatte verheirath«n wollen. Einig« meinten, das Mädchen s«lbst habe nicht gewollt oder nicht gedurft, andere, daß die alte Frau auf Tennö sich der Heirath sehr widersetzt habe was wenig glaubhaft war.da doch alle Welt den sanften Sinn der alten Dame kannte. Man erzählt« auch von Zwistigkkiten unter den Theerkwänen hoch oben im Bjönnthal aus diesem Anlaß, ja von heftigen Schlägereien mit M«ss«r und Blut um d»n flam m«nden Meiler herum. Das Ende vom Liede aber war, daß dieSchwar z«rab«n - Marja mit ihrem Liebsten heimwärts zog, üb«r di« Berge, nach Finnland und Jonathan Roß eines Tages im Herbst mit dem kleinen, schwarzäugigen Jungen in einem Spankorb auf Tennö anlangte. ES soll etwas ganz Eigenthümli ches gewesen sein , Jonathans Liebe zu dem Jungen zu beobachten. Er beschäftigte sich früh und spät mi^> ein sehr munterer Bursch. Aber ein Und als Margarys Mutter einige Jahre später starb, ward „Sag mir doch Jonathan, ist das Kind das deine?" „Ach nein, Daniel. Das Glück ist mir nicht beschieden!" Roß hatte Bescheid gewußt. Aber len." „Aber Margary selbst?"... n:g alte? Herzeleid um Margarys Mutter kam. Daniel hatte die Ge- ten im Lauf« der Jahre immer mehr auf sein Gemüth senkt«, weit tieser und sog Nahrung aus stärkeren Quellen, als sein Bruder «s ahnen Als Jonathan Roß als junger Bursche die Schule v«rließ von der er niemals besondere Fr«ud« ge« schaff erhielt, daß er jetzt nach Haus« kommen und In daS Geschäft seiner Mutter auf Tennö eintreten sollte. len Gefängniß entronnen ist. In den eleganten Salons mit Plüsch und Mahagoni und klirrenden, zitternden den Fenstern von Tennö ihn. e>7i g«g«nstrahlen, wenn sie um das steil abfallende Vorgebirge bogen, in die Bucht hinein ... Und ti«f drinn«n im Schiffe hörte er die Kolbenschlä ge der Maschine. Es war weit bis die heimathliche Sprache, so daß Bruder des elendesten Fischers fühlte. Und das strahlende Minzwetter wur- De» Morgen« lichteten sie die An ker und zogen weiler. Von nun an begegneten si« ja vie len wie das in dieser Zeit zu er warten war: die Losotenfischerel brach der Winter herein mit wech selnden Stürmen auf dem Meer und schneestiller Finsterniß über den Ber gen. Und Weihnachten .... Und er trat in das Geschäft sei wurde und man vieler Hilfe von d«r Bevölkerung für die Wirthschaft und den Geschäftsbetrieb bedurfte. famkeit zu Land« und auf dem M««r, so wußt« «r, daß daS alles ganz schön war, daß ihn hier oben Linien für alles Leben und Wirken gezogen hatte. Der Finsterniß des Winters konnt« niemand trotzen, den W«if« die alten Bergen er Kutter abgelöst. Mit diesen prächtigen Schiffen war man in die- WiniflstenS dachte Jonathan Roß In Wirklichkeit aber war eine Re- Augenblick, als Dampfer, die gen Norden fuhren, sich aus seltenen. Ger, als daß diese Gegenden viele Breitengrade südlicher, der Welt und all ihrem Wesen und all seinem Lange spürte man es nicht. Aber es machte sich in jeder Beziehung zeltend, das Faktum, daß man jetzt mit .den Schiffen anderes und mehr befördern konnte, als was der Speicher des Handelsmannes zu fas sen vermochte, und was ruhig dalie gen und warten konnte, bis die Ber gener Jacht die Segel schwellte. Hiermit war d«r Grundzug aus dem uralten, großartigen Bilde des Han dels und Wandels der Nordlande Sollte mehr verschifft werd«n, mußte auch mehr gefischt, mehr ge arbeitet, mehr gedacht, mußte aus alle Weise mehr Fahrt in die Sach« Wie die Zufuhr von Süden leich ter und schneller ward, wurde sie auch größer, besser und mannigfal tiger. Di« Ansprüche wuchsen, der Beistand und das Unterscheidungs vermögen wurden schärfer. Durch di« häufigere Postverbindung wur den die Zeitungen und andere Lek türe mehr und mehr allgemein«? Be dürfniß. Der an der Ruderbank gebannte, von der Arbeit gebeugte Fischer fing so allmählich an, dem dämmernden Licht entgegen zublinzeln, sich auf den Rudern zu ruhen und sich unzu sehen; er begann, darüber nachzu grübeln, ob denn alles wirklich so so schön sei od«r ob es wirklich so ganz unmöglich für di« M«nfchen wäre, ihre elenden Verhältnisse ein wenig zu verbessern? . . .. Ja, es sproßte und keimte wie im Frühling in allen Ecken und Win keln in dem Sinn und in dem Trei ben der Menschen. Als Jonathan Roß in einem Jahr bei der Kommunalwahl durchfiel, zuckte er zusammen und wurde auf merksam. Das geschah um die Zeit, als die fremde Dame auf Tennö gestorben war. Und Jonathans traurige Augen sahen ein Zeichen neben dem andern von dem Heran nchen neuer Zeiten! Aber w«der Jonathan Roß noch sonst irgendjemand ahnt« od«r dach te wie schnell es kommen sollte, und wie strahlend siegreich! Wie ein Blinkfeuer über dem ganzen Nordlande blitzte es auf, als ein kühner, weitschauender Mann mit einem weißen Dampfer am schwarzen Wintertage mit voller Fahrt die Route . von Drontheim nach Tromsö in zwei und einem halben Tage zurücklegte, der Fin sterniß der Nacht trotzte und den Zorn des Meeres und deS Him mels brach. Leute. Mals und nochmals und noch ein mal und blieben bei ihrer Ansicht so könne es gehen und so solle es ll"d k schl' Bl'ch s 't mit war daS Land in das volle, kla re Licht des Lebens hineingerückt. Und der Frühling sproßte und der Fischfang wurde infolge ver mehrten Bedarfs und der besseren Preise rationeller betrieben. Leben des alten Nordlands in sei nem geschwungenen Schob getragen und mit seinem schwellenden Rohse gel über das Meer geführt hatte nach Verlaus ganz kurzer Zeit war es, als seien alle Zehnruderboot« des ganzen NordlandeS ins Meer versunken. Statt dessen schoß an allen Usern eine wachsende Flotte von seetüchtigen großen Booten auf, jnit Vordeck und Takellage. Denn heutzutage hat es keinen Zweck mehr. daS Boot während der vielen Mona te zwischen dem Lafoten- und dein Finnmarissifchfanz in den Schuppen zu ziehen. Man mutzte seben. den Fisch da aufzusuchen, wo er sich in zwischen aufhielt, um regelmäßig hinreichende Waare zu schaffen. Und so ging es denn auf das Meer hin- der Wirklichkeit und der Zukunft ge nicht sehen. dieses erfreulichen Bildes bei, daß das Volk, innerhalb dessen sich dies alles vollzog, selbst nicht klar sah in bezug auf das Alte, was in der Geschäftes mehr und mehr weggelei- Er sah sich selbst als Führer einer schwer b«ladenen Kuff, die Hoffnungs- und beständig wachsen würden bis die Kuff sank. Und er ward ein Mann mit ei alle Interessen gepflegt. Als sie mal!" Margary rannte wie gehetzt um her. Zuerst die ganze Frühkost mit Extra - Verpflegung für vier neue Knechte, die auf dem Hofe in Ar beit waren. Und dann die Bäcker- Sauna mit all ihren Angelegenheiten oben im Brauhaus. Kaum hatte sie Sanna da oben beim Flachbrotbacken angestellt, als di« klein« An« des Schmiedes gelaufen kam und mel dete, die Mairos hab« ob«n auf d«m offenen Bergrücken gekalbt und stände da und brülle nach Menschenhilfe. Margary von dannen, bergauf, mit der Milchmagd Jorinde. . . . Und als sie eben bei MairoS angelangt sind, sehen sie den Dampfer um die Landzunx' biegen, eine ganze Stund« vor der Zeit. Und Margary kopf über wieder hinunter. Denn Madam« Bodom würd« ja erwartet und die Frühftücksan richtung war zu besorgen die Waffeln extra Mokka Java. . . . Unten in der Küche ging Mamsell Svendsen in Unterrock und Nachtjacke umher und jammerte: „Nein, es ist so. wie ich sag«, kei ne Hilfe hat man bei all seiner Ar beit. . . . Herr Jemine. H«rr J«min«, so ein Unnussel von Mädchen lang und herangewachsen bist du.. M d Ordnung, und „Liebe Mamsell Svendsen, es war ja nur Mairvs aber gehen Sie nur hinein und ziehen Si« sich an, wir wollen schon alles fertig machen." Margary hatte das siedende Waf feleisen schon gefüllt, und der Duft des verbrannten überstehenden Ran des erfüllte die Küche. „Ach Herr J«min«, H«rr Jeinin«!' Mamsell Svendsen verschwand. „So, Mina, nimm du jetzt die Waffeln. Ein Glück, daß der Teig schon fertig ist! Dann mache ich das Präsentirbrett fertig und trichtere den Kaff««. ... Da! ... Wo ist denn Jossa? Nein, diese Sanna!" Und zum Küchenfenster hinausrief Mar gary: N?l'ch °s ? s°'tt si sich ll deren ging, wie Botenholz mit all dem Klatsch des ganzen Kirchspiels. .Du, Jossa, hol mir da» feine Kaf feeservice und wasch es ab und dann das lackirt« Theebrett." Margary schnitt laubfein« Butter brote, während das Kasseewasser überlochte. In einer Ecke hatt« pe die kleine Anna aus der Schmede mit der Kaffeemühle zwischen den spitzen Knien hingesetzt. „So. Klein-Ane, du bist ein fleißi ges Mädchen. Nun sollst du auch gleich eine Waffel mit Zucker darauf haben. Nimm erst mal diese Dose und laufe in den Laden hinüber und laß sie dir mit Zucker füllen. Raffi nade mußt du sagen." . .. „Glaubt Margary, daß Madame Bodom diesmal Zeit für mein Hoch zeitskleid Hot?" fragte Mina über das Waffeleisen hinweg. Mina wollte im nächsten Monat heirathen «nd wollte ja so ungern mit dem Stoff zu ihrem Brautkleid zu Martha nach Skorpen gehen. »Ja, du kennst Madame Bodom ja auch. . . . F»tt«rn wir sie gut mit Essen und mit Kaffee, so bleibt sie... Du mußt dir rechte Mühe bei den Waffeln geben, Mina. Davon hängt alles ab." „Herr Jemine, Margary! Nun ist sie schon an Land!" Mamsell Svendsen stand in vollem Staat in der Küchenthllr, im Taft kleid und der goldenen Kette und der Kamee. Die Perücke umschloß blank, glatt und strahlend frisch ihr gelblich Weltes, jetzt ganz entsetztes Gesicht. „Hurra! Jetzt kann sie kommen! Wir sind fix und fertig! Gehen Sie nur auf die Treppe hinaus und neh men Sie sie in Empfang, dann kom me ich auch gleich muß mich bloß hu Gerade als sie in ihr Zimmer hin auslaufen wollt«, ging die Beischlag thür auf. „Aber nein, Simon! Ach nein, ach nein. Welch ein Prachtkerl ist das!" In der Thüröffnung stand Simon Breivaag mit rin«r Heilbutte in der Hand, ein dickes Thier, das einen ganzen Meereshauch in der Küche ver breitete. „Wo hast du die nur gefangen?" „Wir haben sie über Nacht mit der Angel hinter der Breivaagfpitze ge kriegt." Be, lackirte Theebrett stellte. „Ja, ich muß taufen du. Jossa, binde dir nur eine weiße Schürze um und trage den Kaffee hinein dann In dem Hinteren Kontor saß Jo nathan Roß mit der eben angekomme nen Post. Er überflog schnell alle Briefumschläge es waren ihrer vie le —, erhob sich ein wenig beschwer lich und öffnete die Thür zu dem vorderen Kontor, wo der Prokurist Reinert und der Ladengehilfe Jvar beschäftigt waren, die Post für die übrigen Inselbewohner zu sortiren. nicht gestört werden. Ich sah Thor sinsens Boot am Strande. Wenn er oder sonst jemand kommt, muß e: bis nach Tische warten." „Ja wohl!" ertönt« Reinerts Stimmt, während die Absätze unter den Stuhl zusammenschlugen. Er war von südwärts und ehemaliger Unteroffizier. Jonathan Roß dreht« den Schlüs sel in der Thür herum und nng im Zimmer auf und nieder. Der Raum war eng, es standen «in paar große Tische, Borde und ein sehr umfang reicher Geldschranl darin. Es war kaum Platz da für den korpulenten Mann, wenn «r so auf und nieder wanderte. Unordentlich war es da auch, und überall lag dicker Staub. Mit seinem gebeugten Rücken und starten Körper und d«m langen, üp pigen Bollbart glich er einem alten Hünen. Das Haar lag wie eine dich te. pechschwarze Kapuze über seinem Kopf, bis tief in die Stirn hinein und tief hinab in den gebeugten, brei ten Nacken. Nur in den Schläfen waren weiß« Fäden. Aber der Bart war ganz graugesprenkelt. Die großen, ursprünglich schönen Linien seines Gesichts waren zu Run zeln und tiefen Falten geworden. Die Wangen wurden von d'. Wucht des Bartes förmlich heruntergezogen, und unter den Augen hatten sich schwere Säcke gebildet. Seine Augen waren groß und dun kel. Man konnte sich vorstellen, daß ein heftiger Brand in ihnen erloschen Seine Kl«idung war nachlässig und voller Flecken. Deswegen fiel sein Schuhzeug auf; es war blank und recht elegant spitze u. Seine Füß« waren ungewöhnlich hübsch, und er trat sest und elastisch damit auf trotz seines schweren Körpergewichts. cNortieduna »oial. Für die Küche. Schweinefleisch mit Wach » lderbe« r« n. Ein schönes, nicht kocht, dann in frischem Wasser ge kühlt und abgetrocknet. Nun legt man es in etwas siedende Butter, läßt es etwas ein wemg schen kann, stäubt einen Löfs«! Mehl darüber und läßt es auf beiden Seiten schön bräunlich schmoren. Dann gießt essig (ist der Essig stark,' so dars nur in Wasser klargequirltem Mehl, passende Stücke zerlegt, die man in Fleischbrühe, «twas Weißwein, Zwie bel, Wurzelwerk, Gewürz und dem Semmel wälzt und in heißem Palmin schön goldgelb bäckt. Die Stücke wer den mit gebackener Petersilie garnirt und mit einer pikant abgeschärften Reisknopf mit A«pf«ln. Pfund R«is wird gewaschen, blan sam weich gemocht. 15 geschälte Aepsel werden mit Pfund Zucker, etwas Banille, Quart Weißwein oder Wasser weich und dick gekocht. Reis. Das Ganze wird gut mit M bis 4V Minuten im Ofen ge- Gedämpfter Hammel hals. Das Fleisch auf beiden Sei ten des Halsknochens wird ausgelöst, die Sehnen entfernt, das Fleisch ge rollt und gebunden, in etwas Butter auf allen Seiten angebraten, mit Fleischbrühe und Bratenjus langsam gedämpft und zum Schluß im Ofen in seiner Brühe glasirt. Zum Fond, den man etwas fettet, giebt man etwas Tomatenpüree und kocht das worauf man es in Scheiben schneidet, mit der Sauce übergießt und weiße Rüben dazu giebt. Lammbrust mit Champig nons. Eine fleischige, weiße Brust vom Lamm wird gehäutet, und die Knochen werden ausgelöst. Vorher wurde ein reichliches Pint Champig nons gesäubert und in Stück« g«- schnitten. Diese werden zehn Minu ten in Butter geschmort, gewiegt, mit einer halben Schwitze von I>/» Löffel voll Mehl und 1/« Pfund Butter, d«m Messerspitze Cayenne, viel ge riebener Muskatnuß auf dem Feuer zu dickem Creme gerührt und gekocht. Löffel voll Mehl mit Butter verrührt, die gefüllte Lammbrust hineingelegt, fest zugedeckt und 1^ —2 Stunden bei I—Lmaligem1—Lmaligem Wenden geschmort. Gar und butterweich wird sie auf sehr heißer Schüssel angerichtet. An die Brühe wird 7 GlaS Sherry gegos sen, wenn nöthig noch etwas Mehl darauf gestäubt. Mit I—2 Eiern wird sie schließlich noch gebunden und in der Sauciere zu der Lammbrust gegeben. Kleine S«mmelkroutons in Butt«r geröstet, mit d«n weichgekoch ten, mit Citronensaft betropftei« Champignonköpfen belegt, umgeben Rahm kartos feln. Man kocht ungefähr einen Teller voll kleiner Kartoffeln in Salzwasser weich, doch müssen sie ganz bleiben. Zugedeckt bleiben sie dann (ohne Wasser) ste h«n. In frischer Butter röstet man einen Kochlöffel Mehl, mit etwas Zwiebel,»rohem Schinken, einer Nelke, einigen Pfefferkörnern. Das Mehl muß aber weiß bleiben. Dann giebt gut. '6 ch
Significant historical Pennsylvania newspapers