„Ein patentes Mädel, die kleine Schulze, und ein« brillant« Partie; sie soll einen Onkel haben, einen steinalten, kinderlosen Junggesellen, der mehrfacher Millionssr ist. Ich habe deshalb den Entschluß gefaßt. Junge, wenn das mit dem steinalten Millionenonkel richtig ist, dann heirathet sie Dich nicht, sondern den Onkel!" Glückstmsel. Widerwillen. „Georgette, ich muß Sie warn«n; ich sah, wi« Si« der Polizeileutnant küßte!" „Ich tonnte es nicht verhindern!" „Sie schienen nicht einmal Widerstand zu leisten!" „Aber, ich bitte, das wäre ja strafbar gewesen stand gegen die Staatsgewalt!" In der Schule. Lehrer: , nach Knoblauchs «chu Freiheitsdurstig. „Du läßt Dich wirklich scheiden?" „Ja meinen Kanarienvogel damit ich Vogels«! bin." Ein Heuchler. recht auf die Automobile Deutlicher Wink. Junger Herr: „Ihr Fräulein Tochter ist schwerhörig, nicht wahr?" Hausfrau: «Ja, aber ich glaube, Sie würde sie erhören!" Gar zu fein. Diener (zu einem andern): Du trittst bei deiner neuen Herrschaft schon wieder aus? „Ja, was ist denn das! Jetzt spann' ich meinen Regenschirm auf und eS regnet gar nicht wehr!" Korrektur. Waren Sie wohl letzte Nacht etwas lange unter wegs, Herr Flotto? Si« zeigen eine so intensiv« Blässe! Sie meinen wohl Noblesse! Profane Auslegung. Reiche Erbin: „Wenn Du wüßtest, wi« vtrlegen der Baron war, als er seine Werbung vorbrachte." Freun din: „O, ich weiß, wie groß seine Verlegenheit ist hunderttausend Mark Schulden!" ter, Herr Wirth, hier schwimmt schon wieder «ine Fli«g« in der Milch! Wirth: Mach«n S' nit solchen Lärm! A Rettungsmedaille gibt's deswegen bei uns nit! Diensteifer. Reporter (zu einem Lebensmüden, der im Begriffe steht, sich zu erschießen): Bitte, mein Herr, schießen Si« los, wenn Sie sich blatt?' Naiv. Portier: „Können Sie denn nicht lesen, was da steht: „Bitte die Füße reinigen!"?" Bettler: „So, ich hab' gedacht —Herausgeredet. A.: „Wie? tarier immer gesagt, Fleischessen wäre gesundheitsgefährlich." B.: „Ganz richtig ich will mich ja auch um's Eiue Viertelstunde Wahrheit. Die beiden Redakteur« Blaschle und v. Sartorius saßen zusammen in ih rem Bureau und arbeiteten. In dem Bureau der Zeitung „Die Fanfare", Organ für alle gebildeten Deutschen, erscheint täglich einmal, mit der wirthschaftlichen Wochenbeilag« „But- Blaschke und v. Sartorius arbei teten nun schon fünfzehn Jahre zu sammen an dieser Zeitung, an dem selben Tisch und in ewig demselben Zimmer, in dem ein alter Regulator ruhig tickend die verlorenen Sekunden abzählte. Sie krümmten den Rücken, Blaschke und v. Sartorius, und wa ren sich in dem einen Punkte einig, daß dieses ein Hundeleben sei, das sie da führten, und daß es herrlich sein müßte, wenn man einmal frei fein würde, sein eigener Herr und auf Niemanden mehr Rücksicht zu nehmen brauchte. Blaschke war noch jung, sich und schrieb für die „Fanfare" die politischen Leitartikel; v. Sartorius war dagegen ein alter Mann mit Rubrik „Kunst und Wissenschaft" zu dere Dichter zu schreiben. So hatten sie nun fünfzehn Jahre sich gegenüber gesessen und die Feder Selbstverständlich konnten sie sich was thun, nur die erscheinen uns als Helden, Paladine, Dichterfürsten oder jonst so etwas, v. Sartorius war llb?rzeugt, daß Blaschke ein Intrigant uro Streber sei, der imm«r nur um bei, Chef herumschwänzelte; Blaschk« aber erzählte Abends an seinem kommen. Du lieber Gott, man braucht sich halt gegenseitig in dieser Welt, und wenn man jedem sagen wollte, »vie man es meint, würde man nie mals Vertretung für den Urlaub be kommen. Blaschke nannt« seinen äl teren Kollegen imm«r „Verehrtester", v. Sartorius antwortete gütig mit einem „mein lieber Sohn", einer lobte des anderen Artilel gar heftig und voll Ekstase, und an den Geburtsta gen besuchten sich ihre Frauen gegen seitig, brachten sich Resedatöps« und tauschten Freundlichkeiten aus und die besten Rathschläge zur Anferti gung von Stachelbeermarm«lad«. Denn für solche Fälle hat uns eine leise Gottheit die lächelnde Kunst der die wir uns ja doch alle in den Haa ren liegen würden. Aber schön wäre es doch, Herr Gott und Vater, ein mal dem infamen Schuft da drüben die Wahrheit in's Gesicht zu sagen. Schön wäre es doch, sich einmal or dentlich auszuschreien, so recht vom Grunde des Herzens aus. Aber dazu müßte man unabhängig und frei sein, und auf diesen Augenblick der Frei heit warteten sie nun beide an ihrem gemeinsamen Tisch, während der Re ter zählte, v. Sartorius spielte heim lich in sämmtlichen Dombaulotterien; Blaschke aber malte es sich aus, wie er «inen Ruf als Chefredakteur an ein anderes großes Blatt erhielte, und wie er dann im letzten Augenblick zu v, Sartorius sagen würde: „Und nun will ich Ihnen einmal von der Leber weg sagen, was ich eigentlich von Ihnen denke." In diesem Geiste hatte jetzt v. Sar torius gesagt: „Mein lieber Sohn, Sie haben das wirklich famos geschrieben, den Leit artikel über König Eduard." „O bitte sehr, Vcrehrtester," erwi derte Blaschke. „es ist doch nichts ge gen Ihren Aufsatz über Ibsen." hätte, wieviel Arbeit und Geist nöthig ist, »m ein, Zeitung zusammenzubrin gen! wie solche Talent« wie Sie und ich sich abmühen müssen." „Wenn so «in Artilel in der Zei tung steht, sieht es gar nicht so aus." meinte Blaschke philosophisch. angekommenen Abendzeitung««, fal tete sie auf und sah dabei voll unend licher Güte zu seinem Freunde hin- Arbeit, mein Sohn," sagte er väter lich. „Sie sollten etwas schreiben, sich glänzenden Stil und Ihren satirischen Einfällen." „Dazu müßte ich Ihr Talent ha ben, Vcrehrtester," meinte Blaschke be scheiden abwehrend. Lorbeerreis?" sagte v. Sartorius, in dem er flüchtig di« Zeitung in seiner Hand durchlas, „gewiß, sie ist nicht „O bitte, sagen Sie das nicht!" rief Blaschke voll ehrlicher Entrü stung, ~«s ist das Best«, was auf diesem Gebiet« geschrieben worden ist. Dazu gehört eben Ihre Feder, diese Kunst, auch das Unscheinbarste mit der Sonne der Poesie zu verklären." „Darf ich Ihnen eine Cigarre an bieten?" fragte v. Sartorius. „Herzlichsten Dank," erwiderte Blaschke und nahm die Cigarre ent gegen. „Nein," fuhr er fort, „so einen Band Gedichte wie den Ihren, den schreibt nicht d«r erst« beste. Da steckt ein wirklicher Dichter drin, ein echter, gottbegnadeter Dichter." Nun wurde v. Sartorius aber ernsthaft böse. „Glauben Sie mir nur, mein Sohn," sagt« er, „Sie können es, das Zeug dazu; Sie mit Ihrer Er findungsgabe, Sie mit Ihrem Wissen, Si« mit Jhr«r " So war das fünfzehn Jahre ge gangen, und so wäre es auch heute noch bis sieben Uhr Abends fortge gangen, wenn nun nicht das große Erlebniß dazwischen gekommen wäre, v. Sartorius verstummte plötzlich, Hand hielt, und rief dann entsetzt aus: „Mein Gott, was ist denn das hier in der Täglichen Abendpost!" „Was denn, um Gottes willen!" rief Blaschke erschreckt. „Hören Si« nur, was hier steht unter Lokalem," sagte v. Sartorius und las vor: „Wieder ein Wurstblatt weniger. Das hier erscheinend« Blatt „Die Fanfar«" ist endlich verkracht. Das schon seit langer Zeit an Abon nentenschwund leidende Blatt wird kein Erscheinen einstellen." Blaschte und v. Sartorius sahen sich entsetzt an. „Geben Sie einmal her," rief Blafchk«, „was ist denn das für ein Unsinn?" Und er las die Notiz noch einmal durch, und sie wurde nicht anders. „Weiß Gott, es ist wahr. Ist ver tracht, da steht Es ist also doch starrten sich in die Jed«r Sie hatten von dieser Stunde des Abschließens und der Freiheit geträumt und sich danach gesehnt, und nun, da die Stunde plötzlich da war, ohne vorher anzuklopfen, war es ihn«n, als hörte die Welt auf. Sie hatten über das Hundeleben geseufzt und nicht ge merkt, daß ihnen dieses Hundeleben und dieses Seufzen lieb und traut ge worden war; wie ja keine von uns Kreaturen ahnt und llar weiß, was eigentlich d«r Wunsch seiner Seele ist, da ganz unten in dem dunklenGrunde Jext sahen sie nur, daß es aus war, und daß all« Bande sich lösen ~Jch hab« es schon g«wußt," sagte Blaschke, „und habe längst so etwas munkeln hören. Mein Freund, der Das ist ja auch gar kein Wunder bei diesen senilen Artikeln über Kunst, über die sich allmälich alle Welt lustig oder die Ihrigen." Blaschke sprang auf. Mit einem Schlagt sah er, daß nun, wo alles zu- sagen das mir .einem Schriftsteller von Ruf!" .Schriftsteller!" schrie Blaschke und lachte hell auf. »Schriftsteller ist ein- fach unbezahlbar. Ja, nehmen Sk denn Ihre Dichterei wirtlich selber ernst? Da sollten Sie einmal „Und Sie? Wissen Sie, was Sie sind? Ein elender Streber und In trigant sind Si«! Glauben Sie, ich weiß nicht, wi« Sie den Chef gegen mich aufgehetzt haben? Glauben Sie, ich weiß nicht, daß Sie niemals das Einjährigenexamen gemacht haben, miren? Ich kenne jeden Ihrer Schliche und Gemeinheiten. Ja. Ge meinheiten! Jetzt kann ich es Ihnen endlich in's Gesicht sagen, jetzt ist ja doch alles aus. Si« haben damals den anonym«n Brief über mich an den Chef geschrieben! Sie sind aus dem Hoftheater hinausgeworfen wor den. weil Si« um Billets schnorrten. Sie sind für Ihre Artikel bestochen worden. Si« sind der gemeinste Mensch, der mir je vorgekommen ist. Ein Gauner sind Sie! Ein Verleum der sind Sie! Ein elender Schleicher sind Sie!" So schri« v. Sartorius, und als er so schrie, da stürzt«n ihm die h«iß«n Thränen aus den Augen. Er war ein Greis und hatte wohl seit fünfzig Jahren nicht mehr geweint. Jetzt kam es ihm wieder, weil es in ihm so riß und wühlte, all das, was da endlich heraus wollte. Was sich seit Jahren festgewachsen hatte, da unten in einem armen Menschenherzen, das brach nun los. Aber Blaschke war auch noch nicht still gemacht. „Soll ich Ihnen sagen, was ich von Ihnen weiß," schri« er. „Sie sind mit Ihrem Gedichtbuch bei acht Ver legern abgefallen! Und Ihre Arti kel die schreiben Sie aus anderen Z«itungen ab." „Halunke," sagte v. Sartorius und In diesem Augenblick that sich di« Thür auf, und der Chef der Zeitung „Die Fanfare", Organ für alle ge ren?" fragt« er erstaunt. „Was war denn das für «in Geschrei, das man bis auf die Straße hört?" Zitternd vor Erregung hielt ihm v. „Mein Gott, die Unglücksnotiz!" rief der Chef. „Haben Sie den Un sinn auch schon gelesen? Aber es ist ja nicht wahr! Es ist ja ein unglaub ein Wurstblatt ist. Mein Gott, das gar nicht daran, Bankerott zu ma chen." Blaschke und v. Sartoris waren klein geschlagen häite, die freundlichen Nippes, die Gipsfiguren Goethes und v. Sartorius war zuerst damit fer tig Er gab sich einen Ruck, als ob er etwas herunterschluckte, zog seinen Kognakglas heran. „Aber anstoßen," kommandirte der Chef, „mit d«m kleinen Finger an stoßen und sich dab«i fest in'S Auge sehen!" „Fest in die Pupill« sehen!" rief der Chef. „Mein lieber Sohn!" sagte v. Sar torius leise. ! „Verehrtester!" sagte Blaschle. Und sie haben noch lange, lange Jahre hindurch zusammen gesessen unter der gelassen zählenden Uhr und haben sich freundlich zugelächelt, als wäre nichts geschehen und als wüßten sie nichts. Sie lobten gegenseitig ihre Artikel voll Begeisterung und bewun derten ihre Gedichtbücher; und di« Resedatöpse, die sich ihre Frauen zu den Geburtstagen brachten, dufteten ebenso lieblich wi« vorher. «essenin». Richter (zum Gauner): „Können Sie sich nicht bessern, müssen Sie denn jeden Winter im Gefängniß zubringen?" Gauner: „Bitte, Herr Richter, ich bin Heuer so schon zwei volle Der boshafte Freund. „Wie ich sehe, beginnst DuDeine Pra xis als „Spezialist für Hautpflege" an Dir selbst." Junger Arzt: „Wie so denn?" „Nun, Du liegst ja auf der faulen Haut und Pflegst Dich!" Der neidische Gatte. Gattin: Sieh nur dort, Emil, diesen verknöcherten einsamen Junggesellen! Gatte: Der ist in Ehren schlau ge worden! „Gibt es in Afrika Elephanten, Pa- lassend" Verblümt. „Warum hast Du den Kerl gefordert?" „Weil er sagt«, der Mayer sei ein Lump." „Na, was geht Dich der Mayer an?" „Er hielt mich doch eben für'» Mayer." Der Sohn des Autlers. Lehrer: „Sagen wir, Dein Bater fährt jeden Tag seine fünfhundert Kilometer, was macht das in einem Jahre?" Schüler: „Das macht im Jahre ungefähr dreitausend Mark Geldstraf« oder fünf Mona!« Gefäng niß!" Die richtige Liebe. A.: Was würdest du thun, wenn deine Im Aw-ifel. „Herr Mayer, würden Sie nicht so freundlich fein und mit dem Fin ger zeigen, sonst w>H« »ir nicht, wer mit Ihnen tanzen soll." nenwirth hat doch riesigen Besuch!" „Ja, der versteht's. Der annon cirt häufig: „Ein Geldstück wurde in meinem Gastzimmer gefunden und kann abgeholt werden." Regelmäßig kommen dann Dutzende und sagen, sie hätten's verloren. „Es war nur 'n Groschen", sagt der Wirth. „Soll ich 'n Ihnen gleich geben oder von der Zeche abziehen?" Natürlich sagen all«: „Abziehen" und bleiben!" Netzte Gesellschaft. —K ein Fortschrittler. Der Lehrer von der 2. Klasse hat sich ein halbes Dutzend neuer „Röhrchen" ge — Mißverständnis, Miech lustiger Herr: Was? Vierzig Mark soll diese Wohnung kosten? Ich finde das, offen gestanden, billig! Ist denn ! vielleicht ein Haken dabei? Wirth: Ja natürlich, ist alles vorhanden! Genaue Auskunft. Da me (zum Verkäufer): Werden die Hemden auch nicht gelb? Verkäufer: O nein, aber sie müssen von Zeit zu Zeit gewaschen w«rd«n!
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