M M smiW. Homon von Ottomar Enking. (79. Fortsetzung.) Advokat Sommer hatte sich das Menschenopfer umsonst bringen lassen, es gab für ihn keine Entzauberung durch Nelde Thorsten, in die er bei seinen Phantasien alles mögliche hin eingelegt hatte, und dann jählings be trogen war. Nelde war so einfach, sie «hatte so gar nichts Berhaltenes in ihrem keuschen Wesen. Nein, das war nicht das Weib, von dem Som mer träumte, durch dessen heiße Liebe er genesen wollte von der Krankheit seiner Seele. Aber er tonnte Nelde nicht zürnen, er wurde zaghast vor dieser Reinheit. Er hatte wohl manchmal den schroffen Ton, den Nelde von ihrem Bruder her längst gewohnt war, und der sie des halb wenig rührte., aber im ganzen zog er sich vor ihr zurück und führte sein Leben allein wie vor der Hochzeit. Nelde blieb Nelde Thorsten. . Bei aller Schwachheit war eine große Stetigkeit in dieser Frau, die kampflos dahinging, denn sie bot nir gends Widerstand! sie hielt nur still, wenn Jemand mit Wehr und Massen auf sie loskam. Sie hielt nur still das war ihr ganzer Widerstand, und er genügte, um den Gegner zu beschä men. Mit Wehr und Waffen konnte Niemand dieses waffenlose Weib ver fehlen. Das hatte Smnmer erfahren, und so sehr es ihn quälte, er beugte sich doch vor diesem Geschöpf, er ver suchte. seine Schroffheit zu mildern, er rang danach, auf andere Art durch sie zu genesen. Er beleidigte sie nicht, er drängte mit aller Macht alles zu rück, was ihn an seine Enttäuschung mahnte, aber es half nichts: Nelde Thorsten wurde doch sein Schicksal. Ohne daß Nelde eine Ahnung von dem hatte, was die nächsten Stunden bringen sollten., brach es aus. Sie hatte still den Abendtisch bereitet, still hatten die beiden mitsammen gegessen, und nun saß Nelde und arbeitete ruhig an dem Täschchen, das sie Flora zum Weihnachtsabend fertigen wollte. Ihr Mann ging eine Wette im Zim stehen. „Ich habe Floras Stiefmutter ge sprochen." sagte er. „Sie wandelte ihren Weg um die Stadt, um mit ihrem Mann Begegnen zu spielen. Sie erkundigt sich immer sehr nach dir, und wenn ich ihr Auskunft gebe, liebt sie es oft. mich ironisch anzu lächeln." „Ich spreche nicht gern mit ihr/' bemerkte Nelde. „Ihr seid sehr verschieden." '.Sie muß viel durchgemacht haben, die kleine Frau." Sommer wurde lebhafter. „Sie hat eine Art. die immer deutlich sagt, daß sie die Män ner sehr durchschaut." Nelde entgegnete: „Gerade darum spreche ich nicht mehr mit ihr, als nöthig ist." „Allerdings," fuhr Sommer kort, „man kann sich euch beide nicht zusam men denken." „Und du," sagte Nelde. „trägst viel leicht auch in sie mehr hinein, als in ihr ist. Das hast du auch bei mir ge than. als du, um mit Tante Mila zu reden, so romantisch warst, mir von Erlösung zu sprechen." „Ich glaube, bei der kleinen Frau Emilie wäre es doch etwas anderes." Nelde schaute auf: „Das ist eine alle Dame." „Frauen sind nie älter, als sie sich fühlen." „Aber du hast keinen Grund, an sie zu denken." „Das klingt beinahe eisersüchtig." „O nein, wie sollte ich wohl zur Eisersucht kommen?" Nelde sprach alles sanftmüthig. sie blieb ruhig bei ihrer Arbeit. „Ueber die Jahre sind wir längst hinaus." „Du wendest schlechte Mittel dafür an." „Ich brauche die Mittel, die mir Gott in's H«rz gelegt hat, mehr kann ich nicht thun." ' s B Gute Nacht." waren. Dann lief er zur war der Schlüssel herumgedreht? Ganz leise und langsam probirte er, ja, eS konnte ihn Niemand stören. Das gab ihm eine selige Sicherheit. Ein zweites mattes Licht ließ »r auf slackern und dann ein drittes. In dem flackernden Licht flimmer ten die Augen der Frauen an den Wänden, und er blickte zu ihnen auf. Er reckte sich auf die Zehen, dann that er einen kleinen Schritt und stand nun aus dem Tisch. Er dr»ht« sich herum, schwenkte, weil er schwindlig ivurd«, und hch mit knapper Roth «mfrechz. Ihm zu Füßen siand In einem Rahmen Neides Photographie, l.nd di« schaute so ernst und schlicht darein. Ach, da überkam ihn eine teuflische Lust er hob den Fuß und setzte ihn hart auf den Rahmen, daß ?aS Glas zersprang, und das Bild zv brach unter seiner Sohle. Mit oer zerrtem Antlitz stand Advokat Som mer und wagte nicht, den Fuß weg zuziehen; ihm war es, als poche 'imer seiner Sohle ein Herz, Neides Herz. Aber was war das? Floß da nicht das warme Blut durch seine Sohle? Er schrie auf, taumelte von dem Tisch. Wieder klirrte das GlaS, und das Bild war zerrissen. Er prallte zu rück und blickte wirr umher. Ja, dort auf dem Tisch Neides zertretene Photographie zwischen Glastrüinmern und dem zersprungenen Rahmen. Und das schwamm alles in Blut. Wenn er nur die Lichter ausge blasen hätte, dann wäre es ganz Nacht, daß er die Augen offenhalten tonnte und doch nichts sah. Aber wie sollte er den Muth haben, hinzuschlei chen zu den Lichtern, um sie auszu blasen? Aber trotzdem, die Lichter der Stube fliehen. , Er ließ sich auf die Erde herab, kroch zu der Ecke, wo das erste Licht stand, richtet« sich an der Mauer halb wegs auf und blies: das gelana. oas Licht verlöschte. Langsam richtete er sich abermals aus und blies wiever. Auch das Licht war todt. Er hüpfte zur dritten Ecke, denn er wollte end lich ganz in'S Dunkel kommen. Er hob sich schnell empor und streckte die Hand aus, wollte blasen da hatte er an den Leuchter gestoßen, daS Licht neigte sich, siel brennend auf ihn nie der. Er schnellte zurück und schleu derte das Licht mitten in die Stube, wo es erlosch. Advokat Sommer lag aus dem Rücken im tiefsten Dunkel und hatte die Arme weit nach oben gestreckt, aber er sah doch die Bilder an den Wän den. Er fühlte Augen über sich glü hen. er meinte, rasende Geister um sich herumschwingen zu sehen, bis sich der ganze Haufe von allen Seiten auf ihn stürzte, heulend und schreiend. Da krümmte sich Sommer und schrie gel lend um Hilfe. Lange mußte er schreien. Schließ lich rüttelte Nelde an der Thür, in ihrer Herzensangst weckte sie das Mädchen, aber auch beider Kräfte reichten nicht aus. das Schloß zu sprengen. Nelde lief aus die Straße und holte Männer herein, die mit aller Gewalt die Thür aufrissen. Licht fiel auf Advokat Sommer, der auf dsin Fußboden lag, die Glieder gekrümmt, mit gläsernen Augen. Das war der Anfang von der Er lösung, die Advokat Sommer beschie den wurde, damit er endlich zur Ruhe kam. Und es dauerte nicht lange, da brachten sie ihn nach Hornheim. für sich und wer sie sah. der wußte nicht, ob sie ein alterndes Mädchen oder eine Wittwe war. Das heißt, nur fremde Leute konnten im Zweifel darüber sein, denn die Kog genstedter wußten alles: sie hatten das Tante Lite war viel mütterlicher, als irgendeine Mutter sein konnte. Sie blieb halbe Tag« bei Nelde, be sprach alles und wollte alles genau er fahren, wie das mit Sommer gekom men wäre. Nelde empfand diese Be suche als eine Pein, aber es gab kein Entrinnen vor Tante Lite. „Wenn du mich nicht hättest, mein liebes Kind, wer sollte sich dann wohl um dich kümmern? Aber ich thu e? gern, denn ich bin es meinem seligen Bruder Markus schuldig." Tante Lite bezahlte diese ihre ver meintliche Schuld mit lauter kleinen Münzen. Achim hielt sich zurück. Er wollte rücksichtsvoll sein und merkte nicht, daß es nur die Stumpfheit »nd Trägheit seines Geistes war, die ihn hinderten, die rechten Worte für Nelde zu finden. Art von Schuldbewußtsein: das war Neides Bruder. Er fuhr ost »ach Kiel, um in Hornheim vorzufragen, wie es mit Sommer stände, aber seine Stirn war immer umwölkt, wenn er zurückkam. Flora sorschle nicht; sie ließ Friemann ruhig mit sich abma schlossen. Er begegnete seiner Schwe ster mit einer Ehrfurcht und einer Demuth, er anhub. „Und wenn eS n n unheilbar Flora zuckte die Achseln. „Meine Schwester kann unmöglich ihr ganzes Leben lang an «inen sol chen Mann gebunden sein." loslösen?" „In diesem Fall steht mir Nelde naher a s meine ganz „Ja, lieber Friemann, das hättest du nur früher bedenken sollen. Tu hast mir gezürnt, weil ich dir Wider spruch leistete ich täte nicht geahnt. daß so etwas Gestörtes in deinem Onkel steckte, aber das Krankhaft« habe ich gefühlt. Jedenfalls kannst du mir diesmal kein Versehen zu messen." „Ich habe sie auch nicht gedrängt." „Nein, ihr drängt hier nicht mit Worten, ihr habt aber die eigenthüm liche Macht der Familie, gegen die es keine Rettung gibt. Siehst du, Frie mann, das eine bitte ich dich, laß aus diesem Unglück etwas entstehen, das unsere Fremdheit wieder tödtet. Ich meine, wir können an Nelde jetzt viel GuteS thun. Sie leidet nicht mit Jammern und Schluchzen, aber ihre Thränen fließen inwendig, und solche Thränen sind am schwersten zu trock nen " In dem wirklichen Kummer, den Friemann für feine Schwester trug, nahm er gern die Hand, die Flora ihm darbot. Tiefer und tiefer sank Advokat Sommer in seinen Wahn; es war mals daraus auftauchen werde. Und als die Nachricht kam, daß er nie mehr aus jenen Mauern heraus durfte, da trauerte Nelde um ihn wie um einen Gestorbenen und sah ibre Aber Friemann wollte jetzt gut ma chen, was er alle die Zeit hindurch an seiner Schwester gefehlt hatte. Er blieb nicht lange in lahmer Reue, er faßte zu und Flora half ihm bei sei nen Plänen und Arbeiten. Nelde er schrak, als er dann vor sie hintrat und ihr rieth, wieder in das Elternhaus zu kommen, ja, als er ihr schließlich nahelegte, daß sie sich lösen sollte :on dem Mann, der nicht mit ihr leben konnte. „Was sagen die Leute," fragte sie zaghaft. G j. d hatte fast immer gesagt: Was sagen denn die Leute? Diesmal aber, in Flvras Gedanken lebend, schüttelte er die Frage ab und erwiderte: „Nelde, Friemann war eifrig am Werk, und das Band, das Neides Leben an die zerstörte Seele knüpfte, wurde gelöst. Nelde war auch von Rechts wegen wieder Nelde Thorsten, die sie in Wahrheit immer geblieben war und In dieser ganzen Zeit war Nelde noch stiller als sonst. Es schien, als empfinde sie nicht viel von dem, waS um sie herum vorging, als merke sie ka>im, daß alle diese Vorgänge sie selbst betrafen. Aber das schien nur so,. Nelde war ein stummes Geschöpf, aber wenn sie auch ihren Kummer zu sammenpreßte, so lastete er doch schwer in ihr, schwerer als bei man- Erlebte in sich, und nur die «ine Frage zuckte jetzt oft in ihr: WaS hat ein Dasein wie das meinige für einen Zweck? gehört und gelesen und nun halb wie der vergessen hatte. Je mehr aber diese Zeit in ihr verblich, desto wär- Kamps, der dieser Weisheit voran ging. war Flora die Siegerin gewesen. So gab es kein Schwanken mehr zwi schen den beiden Menschen. Froh und krei blickten sie einander in's Auge unv waren gute Kameraden. Frau Emilie, die ein feines Gefühl sür das hatte, was zwischen Mann und Weib hin und her sluthete, merkte daS gar wohl und meinte zu Flora: „Ich hätte dich auch nicht begriffen, oerständest. So ein schöner Mann!" Und sie machte ihre kreuzweisen Spa ziergänge mit ihrem ritterlichen Aat- und näherte sich Neide, aber das half nichts, es wurde nichks zwischen ihnen, meine Meinung sagen soll," begann sie. „Ich darf mich ja sonst nie äußern, ihr wißt es ja alles besser. mit Nelde aufgeben." Der Bürgermeister sagte: „Hat er denn das noch nicht gethan, ehem?" Tante Lite nahm diese Frage mit einer gewissen Empfindlichkeit au?. „Meinst du vielleicht, Achim hätt« kein« Aussicht mehr, wenn er wirklich wollte?" Bürgermeister Ellerbek hütete sich wohl, Achims Aussichten zu bezwei feln. «Nein, nein," entgegnete er darum, „aber ich meine, Achim selbst ..." „Ja", sagte Tante Lite und legt« die flache Hand auf den Tisch, „Achim muß sich zu gut vorkommen, um nun noch lange um Nelde zu werben." Achim saß am Fenster, als so über ihn verhandelt wurde. Er blickte trübe hinaus, es war dämmerig um Mutter: „Ach, Mutter, was redest du? Mit mir ist das überhaupt alles lch habe gedacht, ich könnte Als er das schrieb, da war noch Thusnelda ... Flora ... die Verse rollten, und die Bilder hatten eine kräftig zu sagen, daß er sie liebe; er hatte nicht die Stärke besessen, sich aus diesem Zimmer vor das Thor zu erblickte, wie er zusammengebrochen dasaß und sein Körper von Schluchzen bebte, da beschwichtigte ihre Mütter- Achims Mund. dich geopfert, Tag und Nacht. Konnte ich mehr thun?" Langsam hob Achim das Haupt und sah Mutter trübe an: „Das ist das einzige, was ich dir vorwerfen kann: zu viel, du hast zu viel für mich gethan." Dann barg er den Kopf wieder in ihr gewesen, der das Schluchzen des Sohnes so wehe that, daß selbst die eigene Empfindlichkeit davon wurde, dann hätte sie mit Unwillen das Zimmer verlassen. Aber die Mutterliebe ließ sie das, was sie für Undankbarkeit hielt, besiegen, und sie kam von ihnen das schlimme Wort' „Das ist zu spät." (Schluß folgt.) -Blitz und Donner. A.: we hat schon wieder zwei Bewerber abblitzen lassen." B.: „So! Da rum sieht sie auch aufgedonnert aus!" Gpsernlutli. men. Assessor Hartig ertappte sich manch mal, daß er in seinem Arbeitszimmer sah überall das Gesicht des Assessors sagt, als er den Assessor allzu aüs „Das ist ein Fehler, lieber Papa," erwiderte Erna, „der mit jedem Tage kleiner wird", und ihr Vater hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. durchsetzen will, dann wankt auch di« Oberhoheit ihr«s sonst so verhätschel ten Papas, und so wußte es Erna zu junge Mann dies bejahte ließ der Alte darauf Worte von „Glücklich machen", „für's ganze Leben gebun res Geschütz in's Treffen des Schlüsselloches aufhaltende Toih fchon neunzehn!" Endlich gab Möller nach und be stimmte. daß morgen, am Sonntag, Worten äußerte. Wie der Assessor nach Hause und aus seinem Frack herauskam, wußte er Die fröhliche Feier blieb nicht ohne Zeugen, der gefammte Kreis der guten Bekannten fand sich ein, man wünschte Glück und trank so oft auf sein Wohl, daß ihm schließlich etwas unwohl Als der Morgen tagte, tagte zu gleich beim Assessor das Bewußtsein, daß er eigentlich seinen BerlobunhS knallten, ist selbstverständlich. Laune erreichte den höchsten Grad. „Herr Assessor", sagte er mit eisi gem „Sie werden nicht oerlan feiert!" wieder. Ab«r gegen Abend sandte die Aermste durch das verschwiegene Zim mermädchen ein Brieschen an den Assessor, der in grauenhafter Stim» mung zu Hause saß, und eine Stunde später sahen sich die beiden auf dem Tennisplatze. Mit fliegender Hast redete sie auf Hartig ein und er stimmte ihren Worten zu. Am nächsten Morgen schien sich Er« nn gefaßt zu haben. Sie ergab sich in die Heimreise und entwickelte so gar, zum stillen Erstaunen ihres Va ters, bei Tische guten Humor, ja, sie sprach, ganz gegen ihre Gewohnheit, dem Weine derart zu, daß der Bater noch eine Flasche kommen ließ. „Ach, Papachen", schmeichelte sie dann, „laß uns noch einmal nach dem Weinrestaurant gehen, mit der hüb schen Aussicht, da wir nun doch Ab schied nehmen müssen!" Der Bater gab nach, hatte er doch das Gefühl, daß er zu hart gewesen sei und seinem gehorsamen Töchtcrlein etwas zugute holten müsse. Hier, in einer lauschigen Laube, zeigte sich nun Erna sehr animirt und es entwickelte sich «ine recht flotte Weinkneiperei, wobei auch Herr Möl ler die guten Tropfen nicht ver schmähte. ein. Vergebens suchte sie der Bater zu des Gerechten. Der Zug lief ein und in diesem Moment erschien der verschmähte Liebhaber im Zimmer. Die Züge des Vaters verfinsterten sich. Der Assessor ließ sich jedoch nicht abhalten, sich höflich nach beider Be wies auf die schlummernd« Tochter. „Verehrter H«rr Möll«r", sagte nun der Assessor, „wenn es Ihnen recht ist, tragen wir sie beide in's Coupee." hast, „das fällt zu sehr auf! Wir können jetzt nicht fahren!" Der Zug pfiff und fuhr davon, und nun erwachte Erna. „Ach, Pa pa!" flüsterte sie, „mir ist so übel!" Es entstand eine Pause. Niemand unterbrach diese einsame Scene, hatte doch der listige Assessor den Kellner „Herr Möller", sagte er nun mit leisem Ton, „ist Ihnen in Ihrem Le ben so was noch nicht passirt?" Der Rentier antwortete nicht, er trat an'S Fenster und trommelte, auch saßen in einiger Entfernung und blickten sich stumm an. Plötzlich lachte der Vater lau! auf, drehte sich herum und sagte: „Ein schönes Paar!" t!i>»c»I» u«» »«r Einst wandte sich ein Mann, mit dessen Fähigleilen und Kenntnissen es übel bestellt war, an den Präsidenten Lincoln mit der Bitte, ihm den Po sten eines Pförtners im Repräsentan tenhaus« zu übertragen. Der Mann besaß keinerlei Ansprüche auf «ine derartige Versorgung, und der Präsi dent mußte daher sein Gesuch ableh nen. Lincoln that dies in einer sehr feinen, ironischen, sür ihn überaus charakteristischen Weise. .Sie wollen also Psör'ner im Re präsentantenhause werd-a?" fragte er. „Ja, Herr Präsident!" „Gut! Sind Sie aber je Pförtner gewesen? Haben Sie einige Erfah rungen für dieses Amt gesammelt?" „Nein, praktische Erfahrungen habe ich nicht." „Oder haben Sie theoretische Stu dien gemacht? Haben Sie sich in den Pflichten des Amtes unterweisen las sen?" „Nein, Her, Präsident!" „Haben Sie Vorlesungen über das Thema besucht?" „Nein, Herr Präsident!" „Haben Sie ein Lehrbuch darüber gelesen?" „Nein, Herr Präsident!" „Haben Sie mit jemandem darübe? „Es thut mir leid, Herr Präsident! Auch das habe ich nicht!" „Ja, lieber Freund!" sagte da Lin coln in vorwurfsvollem Tone, „sehen ' ' ll b d' zu und verließ den Präsidenten dank bar und bescheiden. Echt weiblich. Junger Mann: „Fräulein Ida, wie alt ist denn Ihre Freundin Bertha?" Fräu lein: »Das weiß ich nicht genau, aber siehst um zweieinhalb Jahr- alter al« Für die Küche. Steaks von rohem Schin -> ken. Aus einem großen, gut geräu cherten Schinken schneidet man singer« starke Scheiben ohne Fett, legt sie in Milch, trocknet sie ab, klopft sie auf Pfeffer, taucht die Steaks in Ei und lindem Feuer hellbraun. Tomaten mit Pilzen. Von schönen, großen, nicht zu reifen To maten schneidet man den Deckel ab und nimmt das Innere heraus. (Man verwendet es den nächsten Tag zur Suppe). Schöne Champignons. Steinpilze, Pfifferling« und Reizker hat man gut gesäubert und in kleine Stückchen zerschnitten. Man dämpft sie in Butter mit etwas Salz und Pfeffer weich und läßt die Brühe stark einkochen. Etwas Mehl zerrührt man in kaltem Wasser, verdickt damit die Pilzsauce, schärft sie mit Citro nensaft oder etwas Wein und rührt sammt den Deckeln auf ein« gebut terte Bratfchüssel und läßt sie im Bratofen beinah« weich werden. Dann Augenblick in den Ofen. Sie werde» in der Backschüssel zu Tisch gebracht, nachdem man sie nach Belieben mit Indische Hühner. Man rei« Brühe angedünsteten Reis dazu, füllt alles in eine mit Butter bestri chene Form und bäckt die Speise bei guter Hitze im Ofen zu schöner Far be. Gebacken« Ei«rstückch«n. Ein« Unze leicht gerührter Butter, zwei erwärmte Eier und zwei Eßlöf fel voll Mehl werden mit Salz. Schnittlauch und etwas süßer Sahne zu einem Teige verrührt. Hierauf wird eine klein« Form mit Butter be strichen, mit Semmelmehl bestreut und der Teig hineingesllllt, worauf er schön gelb gebacken wird. Man schneidet das Ganze in Stückchen und giebt es in Suppen oder zu Spinat oder in Grünkohl. Lungensuppe. Lunge uni» Herz eines Kalbes werden sauber ge waschen, mit kaltem Wasser zugesetzt und mit Salz, Wurzelwerk und einer Zwiebel langsam weilergekocht. Dann seiht man die Brühe durch, verdickt sie mit gelb gebratenem Mehl, würzt sie mit gehackter Petersilie und rührt sie mit zwei Eigelb ab. Beim Anrichten thut man Semmelklößchen und die in Str«if«n geschnittene Lunge hinein. Sehr schmackhafte Roll heringe. Die Heringe werden 2 Tage gewässert, dann spaltet man sie der Länge nach auseinander, entfernt die Gräten, sowie Kopf und Schwanz. Zum Füllen der Heringe rechnet man auf je 2 Heringe eine gehackte Zwi«bel. Eapern, feine Petersilie, etwas Citr»- rohe Eigelb mit 2 Löffel Essig und 2 Löffel Oel auf kochendem Wasser Erbsensuppe mit Reis. 2 Pfund gut verlesene Erbsen werden über Nacht in kaltes Wasser gelegt, am anderen Morgen mit neuem Was ser aufgesetzt und weich gekocht. Dann rührt man sie durch ein Sieb, ver dünnt d«n Brei mit etwas Fleisch brühe (es kann auch Gänse-, Enten- oder Pökelfleifchbrüh« sein, di« na türlich nicht zu salzig sein darf), fügt ungefähr Pfund gebrühten, mit Wasser, Salz und einem Stückchen Kartoffelbrei mit Boh nen oder Erbsen. Die Kartof feln werden geschält, in Stückt ge schnitten und in Wasser gar gekocht. Auf je 1 Pfund Kartoffeln nimmt man 1. Pfund weiße, in kal ben zerdrückten Kartoffeln, verrührt beides mit etwas leichter Fleischbrühe oder Pökelfleischbrühe, giebt Sal^
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