Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 19, 1907, Image 7

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    M M kmillch.
Nom«n v»n Lttomar Estin»
(12. Fortsetzung.)
„Selbstverständlich, nein, für deine
Verhältnisse ist das gar nichts. Aber
es gibt Schwächlinge in der Welt, die
schon das Nichts zu sehr bedrückt. Du
listirst, daß unsere neuen Verwandte»
sich unter den Arm nehmen unt.- da
vongehen. Dann verklagt dich Frie
mann wegen Schadenersatzes. Also
Vorsicht, Traute. Mir kannst du alles
bieten, nur Neulingen soll man zart
entgegenkommen."
„Wenn du meinst, Sommer, gut;
ich bin sonst der Ansicht, daß man
nicht zu zimperlich fein muß,, sonst
wundern sie sich nachher immer, wenn
man gröber wird. Ja, du wirst im
mer dicker," sagte sie dann zu Achim,
der eben mit der Miene des gesiaßten
Mannes seinen offiziellen Glückwunsch
dargebracht hatte.
„Nein, das sieht nur so aus, die
West« ist total verschnitten."
Damit drückte sich Achim aus der
gefährlichen Nähe von Tante Mila
And stellt« sich schweigsamen du
selbst überzeugt, über Nacht, reif und
diel älter geworden, er hatte den Ent
schluß gefaßt, die Thürklinke fortan
nicht mehr mit der linken Hand anzu
sassen, er wollte seinen Dichterplänen
entsagen, ganz in seiner Schule aus
sehen und vor allem draußen vor dem
Thor, in der Nähe des Heidenhllgels,
»ine Wohnung miethen, und dann
das hatte er sich in stiller Nacht vor
?hen, und ob Mutter „meinte" od«r
nicht, das sollt- ihm ganz einerlei
sein. So war Achim gereift durch
den Schicksalsschlag, den Floras Ver
lobung für ihn bedeutet«.
Er zürnte Friemann nicht, dazu
war er zu groß »«ralilagt. Mannhaft
nahm er an d«r Gratulationscour
theil, und der schöne Portwein half
ihm seinen Schmerz vergessen.
Friemann unterhielt sich viel mit
Thomas, der mit seiner Mutter ge
„Elias kann nicht mehr gehen,"
seufzte Tante Tine. „O, es ist schreck
lich, wenn man ihn ansieht."
„Was fehlt denn deinem Vater ei
gentlich?" fragte Friemann fernen
Vetter.
„Ja,ihm fehlt viel. Und das Lei
den in den Füßen wäre noch auszu
halten, aber die Zeiten sind schlecht,
und die Sorgen machen alles so
schlimm," antwortet« Thomas.
„Was deinem Mann fehlt," kam
Tante Mila dazwischen, indem sie sich
zu ihrer Schwester Tin« wandte, „das
will ich dir sagen: Pflege fehlt ihm."
„O mein Gott! Ich din so um ihn
besorgt," vertheidigte sich Tonte Tine
und nahm einen Schluck Likör.
„Das wird auch gewiß bald bes
ser," sagte nun Frau Möller, die alles
gern zum guten wenden wollte, und
setzte sich bei Tante Tin« hin. Tho
mas kam von hinten und nahm die
Likörflasche fort, ohne daß seine Mut
ter es bemerkt«.
Im Vorbeigehen sragte er Nelde:
„Nun, jetzt wird der Kreis größer bei
dir zu Haus«, aber vielleicht wirst du
dich noch einsamer fühlen als vorher."
Und es war «in bischen Altjung
fernschärfe in dem Ton, als Nelde
antwortete: „Einsam fühle ich mich
zog sich bescheiden von ihr zurück.
Am Spätnachmittag verabschiedeten
sich die Freunde, und nur die Ver
konnte man nicht recht sehen, er hatte i
sein verbindliches Gesicht aufgesetzt I
und war zuvorkommend gegen Jeder-
Sommer eine Seele gefunden, die ihr
sehr zusagte. Sie lachte kurz au
wenn er seine bissigen Bemerkungen
denn sie liebten es beide, frei neben
einander zu schreiten. Flora suchte
von Friemann zu lernen. Sie fragte
nach dem, was seines Berufs war,
und er erzählte gern von den Sachen,
die ihn angingen, was er erreicht hatte
und noch erreichen wollte. Nur hin
und wieder gab es zwischen den beiden
eine Zärtlichkeit. Friemann achtete
Flora zu sehr, als daß er ihr irgend
wie mit Liebkosungen lästig fallen
wollte, und Flora war nicht kühl ge
gen ihn, aber sie sand es zweier selbst
ständiger Menschen unwürdig, sich in
Schäferfpielen zu ergehen. Nur bis
weilen brach aus ihr «ine Leiden
schaftlichkeit hervor,, und dann be
glückte sie Friemann mit ihrem inni
gen Wesen.
Die Koggensiedter kamen auch über
dieses jüngste Wunder hinweg. Sie
mußten ihr« Seelen für künftige Er
dem, was sie geliebt hatten.
Der Winter verschwand, der April
mit seinen Sturmschauern fegte ein
das Heim ausgeschmückt hatte.
Sie umarmte Nelde: „Du hast viel
sür mich gethan in dieser Zeit bis auf
gab," erwiderte Nelde schlicht.
„Mit allem Dank, meine gute
Nelde." sagte Flora und'küßte die
Schwägerin.
Rausch, in dem sie nur das ernste und
doch freudig erregte Antlitz Frie
manns sah: Gläserilingen, Hochrufe,
Abschiedsthränen ... Endlich pfiff
lassen.
» » «
Nach dem Gelaufe der letzten Tage,
nach all den Besorgungen und Be
nung aufgeräumt waren, kam «S
Nelde einen Augenblick vor, als sei
ihr Bruder noch auf der Universität,
und sie habe das Hauswesen, das bei
aller Weitläufigkeit der Räume nur
klein war, unter sich. Aber dann trat
die Wirklichkeit zu ihr hin. Diese drei
Wochen, die jetzt vor ihr lagen, :oar
> Nelde wurde schwermllthig bei dem
Gedanken, daß sie jetzt nichts mehr
i für sich selbst thun tonnte. Das
Vaterhaus verlor für sie das tranliche
der Heimath. Es fror sie in
doch recht weit war. Thomas schlich
eines Tages, als Nelde am Fenster
saß, vorbei, grüßte nur eben und trat
nette Wohnung vor dem Thor in
Aussicht hatte., denn als es zur Ent
falte ihm seiner Mutter
und besah sich außerhalb der
noch viele Wohnungen. Das war
eine bequeme Beschäftigung und gab
ihm vor sich selbst den Anschein, als
wäre er ein Mensch, der sich vom
Elternbau» losreißen konnte.
Auch Advokat Sommer sprach bei
Nelde vor. Er hüstelte tr,tz des war
men Maiwetters.
„Das irdische Paradies", sagte er,
indem er umherschaute, „wird sich also
in diesen Räumen befinden. Und was
wird aus dir?" Er sah sie mit halb
zusammengekniffenen Augen an.
> „Das muß sich erst finden. Onkel."
„Du wirst dich in dein Jungsern
ich mir underswo welche suchen."
„So?" fragte der Advokat Sommer
und wurde lebhaft. „Du hältst es
also für möglich, daß du auch anders
wo leben kannst als hier?"
„Ja, so schwer es mir gewiß
würde."
eine Kammer im Heiligengeiftkloster
gekauft, für alle Fälle."
Nun ging er leicht auf andere
sie waren inhaltslos, und dann kam
die Stunde, wo Nelde alle Befugnisse
in die Hände der Schwägerin legte,
Frau Flora Thorsten ihren Einzug
tn das Haus des Baumeisters. Hell
und weit wurden die Stuben, durch
die sie wandelte. Ein kräftiges Leben
fluthete aus ihr, Liebe und Güte
strahlten aus ihren Augen.
men sein."
Da schwand für Nelde die deutliche
Erinnerung an ihren Vater, und sie
Sie scherzte, sie lachte, sie ließ alles
daß Nelde sich nicht etwa Überflüssig,
Flora auf dem Spaziergang begleiten.
Das junge Paar fühlte sich reich, es
konnte Nelde viel Liebe schenken.
. Ja, Glück und Eintracht walteten
in den Wochen nach der Heimkehr des
thet. 55 2
Es war «in rechter Sommernach
mittag. Die Koggensiedter machten
nach gethaner Arbeit ihren Spazier
die frische Luft und ein ruhiges Ge
spräch die Lust zum Abendessen stär
ken möchten.
Wasser in der Nähe von Thorstens
Sägemühle unruhig. Einer begann
an, ein Vierter fragte: „Was ist los?"
»Was ist damit?"
raunte nun einer dem anderen zu.
„Das kommt leicht, der Sägestaub."
Wieder kam einer der Menge entge
gengelaufen: „Muß angesteckt sein!"
„Angesteckt?" Die Menge fragte
nur einmal, dann glaubte sie gleich
alles. Und wenn etwa» angesteckt
War, so mußte auch ein Brandstifter
Ein anderer raunte: „Es hat
schlecht gestanden die letzte Zeit."
Und der Dritte setzte das Raunen
fort: „Der alte Thorsten selbst."
Und dann rief einer: „Gewiß schon
verhastet."
Und die Menge ließ gleich einem
derholt, die ersten Worte des Rufs
Die Menge wußte alles, es gab gar
keine Zweifel mehr fiir sie, wie sie sich
da vorwärtsschob vielhundertköp^ig.
Staub roth wurden. Immer lauter
würd« das Geräusch, die Tritte klapp
ten auf dem holprigen Steinpflaster,
Wirbeln. Ihre Rothe ging dann in
Weißgluth über. Sie rasten und fra
ßen und verschlangen gleichsah ein«
grausigen und doch so herrlichen An
blick dieser Feuersbrunst. Nur die,
die ihr Heim in der Nähe hatten,
Flammenzungen au» den längst ge
borstenen Fenstern leckten. Er hielt
fragte nur immer: „Doch keine Arbei
ter drinnen? Doch keine Arbeiter?
Weiß mein Vater doch Bescheid?"
wieso nichts zu thun hatte, als Sig
nale pfeifen und blasen zu lassen, be
ruhigte ihn: „Die konnten noch alle
durch's Thor, und Ihrem Vater hab«
ich Order geschickt. Er war gar nicht
Thomas dachte an zu Hause, wie
es da jetzt aussah. Wie sein Vater
sich im Krankenstuhl winden und da
gesahren zu werden, wie die Mutter
weinte und ihn beschwor, sich nicht ven
Tod zu holen, und wie er dann
schließlich in sich selbst zusammenge
sunken dasaß, mit dem wirren, grauen
Haar. Was hätte er auch hier sol
len? Vater war so hilflos, so wehr
los wie er selbst. Und Thomas mußte
aufschluchzen beim Anblick dieser zer
störenden Wuth, die ihm seine sorgen
reiche und doch liebe Arbeitstätt« ein
äscherte.
Thomas blieb auf der Unglücksstät
te, bis die Flammen immer mehr san
zungtn Überhuscht, aus dem Schutt
abhoben. Die Feuerwehr kam mit
Hacken und Stangen und zerrte olle
deer, damit überall freie Luft heran
kam. Die Wasserstrahlen hatten jetzt
mehr Macht, si« spritzten gegen das
Holz, und «in schwärzlich«! Schlamm
bedeckte den dampfenden Fußboden
und quoll auch auf die Straße hin
ausgeglühten Mörtel.
Und jetzt, da das Schauspiel zu
Ende war, fing die Menge an, sich
keinen Andrang mehr zurückzuweisen,
und bald erscholl für si« daS Kom
mando, sich zu sammeln und in ihr
Platz selbst, und als di« Uhr von
St. Antschar Mitternacht schlug, war
es ganz ruhig an dem Ort, w? die
halten hatten ganz ruhig.
Der Mond schien auf das zerstört«
Gebäude hinab mit dem Gleichmuth,
Was weiter?
lang kein vertrautes Wort mitsammen
gewechselt, Elias hatte den Jungen
immer zurückgestoßen, wenn der je ei
nen Versuch machte, sich dem Vater zu
nähern. Er halt« ihn barsch behan
d«lt und nannte das erziehen. Da
war Thomas eingeschüchtert worden,
und waS von Willenskraft in ihm
saß, war gelähmt gewesen von dem
Eigensinn seines Vaters, gegen den er
nicht ankämpfen, geschweige denn auf
kommen konnte.
Thomas war auf die Art der stille
Mensch geworden, der sich nichts zu
traute, weil ihm nichts anvertraut
wurde. Gewiß hatte er, je kränkli
cher der Alte wurde, einen desto tie
feren Blick in den Betrieb der Säge
mühle gethan, aber soviel Elend er
auch in dem Geschäft sah, eS blieb
ihm doch nur übrig, noch mehr Elend
zu ahnen, denn die letzten Zahlen be
hielt der Alte für sich. Thomas
fühlte sich so fest an feinen Vater ge
kettet, daß er nicht daran dachte, ihn
zu verlassen, um die Kräfte zu regen,
die er trotz aller Lähmung in sich
fpllrte. Er empfand die Weife, wie
sein Bater ihm gegeniibertrat, schon
längst nicht mehr als Grausamkeit,
und Härte. Es mußte alles so sein,
sein Bater war ja auch krank.
Da wurde der Sohn stumm, zwang
allei Eigene, alle Wünsche und Hosf
sich mit seinem Bater, that sein mög
lichstes, um gute Geschäfte abzuschlie
ßen, beaufsichtigte mit alle, Anstren-
gung die Arbeiter, lief herum, wenn
lS nöthig war, einen Posten Geld auf
zutreiben, brauchte selbst fast nichts
und ließ das Gehalt, oas der Alte
Gewalt die Regungen, die ihn durch
zuckten, wenn er Nelde sah, und
wandte sich von aller Freude ab. Er
das ein«, daß er nämlich das ganze
Opfer umsonst brachte. Wäre er
draußen in de: weiten Welt
Geld für die Arbeiter genommen wer
den sollt« die Angst vor jeglicher
Konkurrenz die Unmöglichleit, mit
Pater flucht«, ging er ins Kontor, w«
die Mahnbriefe lagen und die bösen
Wechsel vorgezeigt wurde», und von
der Fabrik, wo die Arbeiter ihn mit
mißtrauischen Blicken betrachteten, ob
wohl die Maschinen bald stille stehen
terbot seine Konkurrenten, damit er
nur liefern durfte. Dann rechnete
er wieder seinem Vater vor, was die
nahm seine Stöcke und schlug sie ge
gen seinen Kranlenstuhl in ohnmäch
tiger Wuth, daß er die Zahlen nicht
verdoppeln, nicht verzehnfachen konnte.
Schwüle das Wasser niederhält und
ihm nicht die Freiheit gibt, Wellen
zu schlagen. Nun war die Stätte,
Trümmerhaufen, aber die Noth lag
nicht darunter begrab«n, im Gegen
theil, sie war weggezogen zu ihrer
Freundin, der Sorg«, auf der andern
Nächte hatte: nach Elias Thorstens
Hans. Da saßen die beiden Freun
dinnen Noth und Sorg« und schaute»
aus ihren Triefaugen auf den alten
Mann im Stuhl und den jüngeren,
aber auch so vergrämten, der vor ihm
stand und fragte: „Konkurs?"
Der Alte nickt«.
„Geht es nicht anders?"
D«r Alte schüttelte den Kopf.
„Dann will ich dir was sagen, Va
ter," Thomas richtete sich auf, als
fühlte er «ine Last von feinen Schul
tern gleiten, „dann ist es gut so.
Wir haben redlich gekämpft, aber ge
gen Unglück kann der Mensch nicht
an. Wir sind ehrlich geblieben bis
zu dieser Stunde." Der Alte wand
sich in seinem Stuhl. „Kein Mensch
kann uns einen Vorwurf machen."
Der Alle duckte den Kopf, als schlüge
Thomas unbarmherzig daraus.
„Was wir thun können, haben wir
gethan. Mr haben ausgehalten, so
lange es ging. Wir haben für uns
selbst so wenig verbraucht, wie irgend
anging, kein Mensch wird uns bösen
Willen nachsagen, und keiner kann be
haupten, daß wir ihn betrogen ha
ben."
Deir< Alt« rang nach Lust.
Thomas gab ihm ein Glas Wein.
In der Sofaeck« schluchzte etwas, das
war Tante Tine, die hatt« sich in
Schlaf gejammert. Als si« aber das
Glas klirren hörte, da erwachte sie
und streckt« di« Hand aus, um gleich
wieder zurückzusinken mit ihrem aus
g«plust«rten, schlaffen Gesicht.
„Diese Zeit", fuhr Thomas fort,
„kann lang« nicht so schlimm w«rden
wie alles, was wir schon hinter uns
haben, Vater. Du magst es mir
glauben oder nicht, ich freue mich
förmlich darauf, reinen Tisch zu
machen. Dann sehen wir zu, was
wir noch anfangen können. Ich gehe
in Stellung, und, lieber Vater"
er trat zu dem Alteen, streckte ihm die
Hand hin, die Thränen standen ihm
in den Augen „lieber Vat«r, ich
ernähre euch, darauf verlaß dich, da
für bin ich da. Ich thue meine
rüber nachdenken zu müssen, woher
ich Geld nehmen soll.." Noch immer
hielt er die Hand hin. aber der Alte
nahm seine Rechte nicht vom Stock, er
wiegte sich hi» und her, als hätte er.
(Fortsetzung folg!.)
Sein Maßstab. Dichter:
gen Spaziergang und dichte unter
wegs!" Autler: „Und was leisten Sie
da pro Kilometer?"
Ein unruhiges Haus.
„Warum ziehst Du denn schon wieder
aus?" „Ach, ich wollte ausdrücklich
nur in ein ruhiges HauS, das ist es
aber nicht!" „Wieso denn nicht?" „Ach,
jedesmal, wenn die Miethe fällig ist,
macht der Wirth Kralehl!"
Fgr die Küche.
llllerlei Weihnachtsgebäck.
Zuckerbrod. Pfund gesieb
ten Zucker rührt man mit 8 Eiern
-in« halbe Stund«, mischt 6 Unz«n
ftines Mehl darunter und füllt die
zweisingerbreit sind, oder in papierne
Kapseln, b«str«ut sie mit feingestoße
nem Zucker und backt sie in abgekühl
tem Ofen. Dies« Portion gi«bt unge
fähr 30 Stück.
Chri st ba u m-K ring e l. Man
rührt fünf Eidotter' und fünf ganze
Eier mit Pfund gesiebtem Zucker
und dem Abgerieb«n«n ein«r Citron«
eine Stunde lang gut zusammen und
thut dann allmählich Unz« fein
geschnittenes Citronat, l'/? Unz«
Pomeranzenschale und 1 Pfund fei
nes Mehl hinein und knetet so lang«
mit den Händen, bis es ein dehnbar«»
T«ig ist. Man rollt von dem Teiz
ganz dünne Würstchen, ung«sähr so
dick wie ein starker Bleistift, formt
diese in die verschiedensten Kringel,
taucht die obere Seite derselben !n mit
etwas Rosenwasser geschlagenes Ei
weiß und drückt dies« Seit« in eine
Mischung von grob gestoßenemZimmt,
Zucker und gehackten, geschälten Man
deln. Man bäckt die Kringel in ei
nem gut geheizten Ofen schön hell
braun. Ein«n Theil d«s Backwerks
kann man auch in bunt gefärbtem,
mit Zucker vermischtem Mohnsamen
backen.
Feiner Pfefferkuchen. 2
Pfund Honig, 2 Pfund Zucker, 4 Pfd.
Mehl, Pfd. süße, Pfd. bittere
Mandeln. 3 Löffel Butter. 3 Löffel
Gänseschmalz, Unze Zimmt,
Unze Nelken, Pfd. Citronat, etwa?
Apfelsinen- und Citronenschale (von
2 Apfelsinen, 1 Citrone), auch etwa»
Orangeat, 1 Tassenkopf voll warme»
Wasser, 4 ganze Eier, 1 Unz« Hirsch
hornsalz, Honig und Zuck«r werden
mit dem Fett aufgekocht, die Ge
würze inzwischen unter das trockene
Mehl gerührt, der kochend« Honig in
das Mehl gegossen, tüchtig gerührt
und zuletzt die Eier dazu geschlagen.
Man kann den Teig 24 Stunden ste
hen lassen, ihn aber auch gleich aus
rollen. Wenn der Kuchen aus dem
Ofen kommt, bestreicht man ihn mit
gequirltem Ei.
Mandeln. Ein halbes Pfund Zu
cker wird mit einem Stückchen Banill«
fein gestoßen, dann mit dem fest ge
schlagenen Schnee von sechs Eiweiß
schaumig gerührt. Hierauf werden S
Unzen fein geriebene oder gewiegte
Mandeln und ebenso viel fein ge
wiegte Haselnußkerne darunter ge
rührt. Ein Backblech wird mit Obla
ten belegt, mit einem Löffel klein«
Häuflein darauf gesetzt, mit zwei Fin
gern, welche man in kaltes Wasser
gelb gebacken.
Kaiserschnitten. Dreivier
tel Pfund Zucker wird mit sechs
tel Pfund Mehl darunter. Ist al«
M»sse in eine mit Butter ausgestri
chene, mit Brodbröseln oder feinem
Pfeffernüsse. Pfund
Butter wird zu Schaum gerührt,
nach und nach mit acht Eiern,
Pfund gestoßenem Zucker, Pfund
Weizenmehl, V 2 Unze gestoßenem
Zimmt, V 2 Unze Kardamom und der
Blech bei maßiger Warme hellbraun
Feiner Weihnacht» - L e b
kuchen. Bon 5 Eiweiß schlägt
Diese Masse streicht man 1—
Zoll dick auf Oblaten, schneidet sie
in K Theil« und giebt sie auf ein
Blech. Die Kuchen bestreicht man
mit Eigelb, drückt in die Mitte
Marmelade zusammen und besiebt
die Torte mit Vanillenzucker.