Der moderne Kants Claus. Peter Boltagenö Weihnacht. Heute, Kinder, wird's was geben, heute werden wir uns freuen! sangen die Heidebosteler Jungen, während A« in langer Reihe die eisüberzogenen Pfützen der Dorfstraße entlang glitschten, die Hände in den Hosenta schen und über die rothgefrorenen Ge- Peter Bolthagen, d«r jung« Bauer, der erst um Michaelis Steens Lena, die hübsch« Ortsvorsteherstochter, ge freit hatte, horchte aus den Gesang, machte. sch Z sch ss Was si: um diese Stunde, am Nachmittag des Chrisiiages, nach al tem Brauch dort vornahm, war ihm durchaus nichts Neues, und darum stand er hier auch nicht. Er sah ihr sür ein Weilchen heimlich zu, wie sie von Baum zu Baum dort ging, in jeden Stamm ein winziges Spält chen schnitt und einen blanken Pfen nig da hineinschob, als stillen Dank für die so reich geschenkte Herbst gabe. Der alte Brauch war eS also nicht, der Peter Bolthagen in der Lüttstuw, wo eS schon echt weihnachtlich nach Tannengrün und frischem Kuchen roch, so heimlich über die Geranien ftöcke hinweg nach seiner Lena spä hen ließ. DaS hatte einen ganz an deren Grund. Er wollte sich nur überzeugen, daß sie da draußen beschäftigt war, nicht auf ihn achtete; denn Peter hatte, zum erstenmal, seit sie verheirathet waren, Geheimnisse vor seiner Lena und wollte etwas aushecken, was sie nicht wissen durste. Er nickte daher befriedigt vor sich sich Scheundiele, wo eS kräftig dumpf »ach Heu und Stroh, nach Kühen und Pferden und Lederaeschirren roch, behutsam auf den Hof hinaus und hinter dem Backhaus und Plag, genfchauer herum auf Umwegen auf Wenn Lena nach ihm fragte, so sollt« man ihr sagen, er s«f ein bis ch«n aup Nabern gegangen, zum al ten Wittvagel 'rum. Nicht lang« aber währte ei, da stand in Bolthagtn» Lüttstuw schon wied«r jemand, der sich die Hände rieb und still vergnügt in sich hinein lachte, und diesmal war es L«na, Si« hatt« «b«nfalls, zum «rsten wal, seit sie verh«irath«t war. Ge h«imnisse vor ihrem Mann, wollte etwas aushecken, waS er nicht wissen durfte. Und nun war er, d«r ihr na türlich sehr im Wege dabei war, ganz ahnungslos ihr zu Wunsch g'.wesen. ein oisqen aufs Nabern gegangen. Das paßte sich ja großartig! Denn bis er wiederkam, war's hoffentlich Flugs band sie sich daher ein Tuch um und macht« sich gleichfalls aui Sie lachte, während sie die Straß« entlang und vor das Dorf hinaus ging, von Neuem in sich hinein. WaS bloß ihr Peter für «in Gesicht ma ch«» würde, w«nn'S heute Abend los ging! Er war zu guter Letzt doch auch für Frohsinn, wenn er auch kür ge wöhnlich man etwa« still und schweig sam war. Und daher war sie auch darauf gekommen, thren Peter zu Weihnacht mit einer Spieluhr zu überraschen. DaS dachte sie sich schön, wenn an den langen Winterabenden, wo'» drau ßen stürmte und schneite und drinnen m der kleinen Dönz so mollig warm war, die hübschen Melodien erklan gen. Sechs Notenscheiben hatte sie sich beim Händler gleich dazu ausgesucht, und weil sie am vorletzten Sonntag, als si« zur Stadt war, die Spieluhr nicht gleich hatte mitnehmen wollen wöchentlich die ländlichen Er/eugnisse zu Markte fuhr, gebeten, di« Spiel uhr mitzubringen und so lange bei sich aufzubewahren, bis sie sie abho len werde. Fahlbooms Mudder wohnte in ei ner einfainen Abbauernkathe eine Heide anfing und außer dem kleinen Haufe am Weg nach Niederbostel zu, nur noch der alte Schafstall stand. Dorthin ging Lena, ließ sich von der Alten das Symphcnium aushän digen und spielt« ihr zum Dank gleich eins vor. Die Augen lachten ihr dabei. Wie herrlich das doch klang! Was würde ihr Peter gucken! Dann zog sie die Uhr von Neuem auf, damit zu Abend gleich alles fix und fertig war. nahm sie sammt ih ren Notenscheiben behutsam unters Tuch und machte sich wieder auf den Rückweg. Als sie auf die Chaussee kam, brach schon di« Dämmerung herein, und vor dem scharfen Wind, der über die weite Heide fegte, tanzten di« er sten Flocken her. Da sah sie sich plötzlich um, ein Wagen ratterte hinter ihr her, und jählings fuhr ein heißer Schreck ihr durch die Glieder. Um Himmels willen, wer kam da neben dem Milchwagen die Land f' -aße entlang?! Das war wahr als ihr Peter! Ihr Mann, so wie er leibte und lebt«! DaS konnte Ihr just passen, mit dem hier zusammenzutreffen! Noch hatte er, der glücklicherweise jenseits der Baumreihe ging, sie nicht bemerkt, zumal sie blitzschnell durch den Graben hinter einen Machandel- geflüchtet war Da stand sie nun herzklopfend. Um alles in der Welt, wie kam ihr Peter bloß hierher, hier draußen auf die Landstraße?! Hieß das aufs Nabern gehen?! Die Hauptfach« aber war wo blieb sie jetzt? Denn hier kriegte er sie fraglos doch zu sehen, sowie er näher kam. Sie blickte rastlos umher. Da kam ihr ein Gedanke. Der Schafstall da! Dort flüchtete sie hinein. Eine dumpfe Moderluft und tiefe Dunkel heit umfingen sie. Das aber störte sie nicht weiter, es war ja nur für einen Augenblick, bis Peter auf der Chaus see glücklich vorüber war. Der Wagen ratterte vorbei, nun mußte also ihr Peter auch gleich kommen. Spalt, aber wo blieb er denn? War er denn schon vorbei? Da fuhr sie plötzlich zusammen, so heftig, daß sie umS Haar die Spiel uhr hätt: fallen lassen. O Himmel, steh' mir bei! so dachte sie entsetzt. Das fehlt« auch g«rade noch ihr P«t«r st«u«rt« auch aus ihren Sch«ssiall los! Wie der Wind war sie in wilder ihre einsamen Tage beschloß. Dort hinter kauerte sie sich, die Spieluhr tr«ulich zur Seite, mit stürmisch klo pfendem Herzen, die Augen starr, als käme da gleich der Gendarm herein und sie hätte die Uhr gestohlen, nur immer auf die Thür gerichtet. Da hörte sie auch schon auf dem gefrorenen Boden draußen ganz deut lich schwerfällig stapsend« Schritt« nahen. Und jetzt d«r Herzschlag stockt« ihr beinahe jetzt öffnete sich langsam di« Thür ein schwacher Lichtschein drang herein und rich tig! da stand ihr Peter, in voller Größe und Breite! Zum Glück den Rücken ihr zugewandt, nachdem er beim Eintritt nur einen flüchtigen Blick in das dämmerige Innere des Stalles geworfen. Er hatte sie also nicht bemerkt! Aber wirr kreuzten ihre Gedan ken umher waS wollte er hier bloß? Was focht ihn denn, um Him mels willen, an, um dies« Zeit hier draußen in d«r Einsamkeit den alten verfallenen Schafstall aufzusuchen?! Da sah sie auch schon, er trug ir gend etwas unterm Arm. Eine Kiste Thür gewährte. Sie hielt den Athem an. Und dabei hätte sie doch laut lachen und stöhnen Erde stellte, das mit dem blitzblanken Trichter da, das war wie nannten sie es doch gleich, im Krug gab «S ja auch so'n Ding daS war ein Sie hätte b«inah« vor Freude laut aufgeschrien, aber zum Glück blieb ihr die Stimm« weg. DaS also war für sie bestimmt! DaS wollte ihr Peter i h r zu Weih uacht schenken! kaum zu glauben sie faßen mit ihren Utberrasch'ungen, knapp zehn Schritt voneinand«r, hier draußen in d«m dunklen, alten Schafstall, und noch dazu, ohne daß ihr argloser Pe ter nur eine Ahnung von ihrer Nähe hatte! Und jetzt sie biß sich Plötzlich in die Lippen, um ihre unbändige Lach lust von Neuem zu bekämpfen nun untersuchte ihr Peter, der, wie ihr jählings die Erklärung kam, die Kiste da dem Milchwagen abgenom men hatte und deshalb hier auf der Chaussee ihm schon entgegen gegan gen war, nun untersuchte ihr Peter erst mal den schwierigen Mechanis mus, zog mit dem Schlüssel behut sam jetzt daS Uhrwerk aus denn hier, so meinte er ersichtlich, hier hörte ihn ja niemand, hier draußen in d«r Einsamkeit und in dem alten Schafstall, hier konnte er am unge störtesten erst seine Neugier mal be friedigen und eine Probe abhalten, damit am Abend alles klappte und tadellos funktioniri«. Das Uhrwerk schnarrte l«ise jetzt fingerte er an dem Hebel herum, und jetzt urplötzlich ein heftiger Windstoß draußen schwabbs! flog mit dumpfem Krach di« Thür zu, so daß pechschwarze Dunkelheit im In nern herrschte und in demselben Augenblick hub prompt der Mechanis mus an: „Steh' ich in finstrer Mitter nacht ...!" Da war eS um Lena geschehen. Sie erstickte hiirter ihrer Bretterkarre beinah« vor unterdrücktem Lachen, sie krümmte sich und bog sich und rutscht« plötzlich rückwärts, wollt« sich mit der Hand stützen, tastet« In der Dunkelheit umher und stieß dabei mit thren Fingern, ums Unglück ganz zu machen, ein wenig an den Hebel ihrer Spieluhr, und siehe da o Schrecken! im selben Augenblick ging es auch in ihrer Ecke los, und zwar, damit es besser klang und et was Abwechslung in das Concert ' !" rückgefahren war, mit wuchtigem Stoß die Siallthür auf, daß es erst mal wieder hell würd«, und ri«f in höchst«! Verblüfftheit dabei ins Jn — wat i! diit?!" bar bekannt vorkommend«? und ihn nur noch verdutzter machendes Ge lächter. „Lena?!" Er beugt« sich weit vor „büst du 't or büst du 't nich?! Wo kummst du blot Um allens in d, Welt mit dat Musikdings hier den olln Schapstall rin?!" Lena, die aufgesprungen ist, steh und sieht nur immer ihrem Peter in sein unendlich verblüfftes Gesicht. Und lacht dann wieder von Neuem so trächtig und S«it« an Seite nach Haus. Und P«t«r, der allezeit für strenge Logik ist, guckt sich kopfschüttelnd noch schließlich philosophisch: „Süh, Lena, so väl steit fast: d» ganze Hopphei harnich kamen, wenn strahlte, da fp/elten die beiden Musik selige. gnadenbr.ngende Weihnacht» Die ersten Thränen. Weihnsrhto-Okizze von Mmc De Lippmam». Mit dem schwerfälligen, müden Schritt «ines hart arbeitenden Tage- Kopf und Arm «wer billigen Pupp« heroorlugten, Überlief ihn ein Zittern. Die Frau bemerkte es in ihrer Aufre gung nicht, ja vergaß sogar, km fest wachgerufen, das er vor einem Jahre g«s«i«rt hatte. Damali hatte auch er für feine Lieben Einkäufe ge freut. Heute aber ruhten di« Beiden, die noch vor Jahresfrist so fröhlich um den Christbaum gesprungen, ne gramdurchfurcht«n Zügen. Wie das Echo eines alten Liedes schlug jetzt das muntere Geplauder zweier "kleiner er sich in demselben Geschäft wieder, Scherz und Ernst. Unter der Ueberschrift „Raritäten van d«n Dag' in Amsterdam interes sante, zum Theil in das Gebiet der höheren Komik gehörende Mitihei amerika) und Dakc.r (Westküste von! Afrika) und von da der Nordkust« j Afrikas entlang nach Spanien an-^ binetto Particolare" sitzt, sich selbst in welchem er vor einem Jahr die Puppe für sein Töchterchen gelaust hatte. Von den Auslagen wählte er jetzt eine der kostbarsten Puppen aus, dem unbestimmten Gedanken folgend, sie auf dem Grabe seines kleinen Lieblings niederzulegen. Die be brillte Verkäuferin warf einen miß trauischen Blick aus das A«uß«r« des Kunden und nannt« ihm zögernd den Preis sechs Dollars. Aber ohn? ein« Miene zu verziehen griff der Arbeiter in die Tasche und überreicht« r«r B«rläuf«rin einen Zehndollarschein. Diese beauftragte dann ein kleines Ladenmädchen mit dem Einwickeln d«r Pupp« und Zu rückbringung des Wechselgeldes, doch l dem Ausdruck des Zweifels an der Aufrichtigkeit feiner Worte schaut« der kleine Blondkopf an dem Kunden ein» Packet und Wechselgeld dem Manne d«m er das Geld sorgfältig in feiner Bärs« verschlossen hatte, der Treppe zu. Dann aber, wie einem plötzlichen Weihnachten!" stieß er hastig hervor, z doch ehe er Zeit hatte, zu oerschwin- den, umschlang ihn das überraschte ter den kühlen Rasen gebettet hatte. werden will; er spielt sich als «ine Art Friedenspapst auf, fast jeden Tag lief ein Brief von ihm e'n, dem stets seine Photographie, jedesmal rn anderer Pose, und eine Proklama tion beigelegt war. Ein anderer, Kalo Morven, überschüttete die Kon ferenz mit nichts weniger als pazl» letztere ausgerottet, dann kann das Zahllos waren die Bettelbrief« von sich der Post bedleniin, hauptsachlich 600 Worten. DaS Geschäft, die FriedenSkonke« pltalbksitzer in der höchsten Freiheit". soll, der Nachwelt aufbewahrt blei ben. Abg « rifs«n. Lude: Mensch, I«mber! Ed«: Wieso? Lude: Na, s» — Rü nde s Wie de r rendeS Wiedersehen gehabt!.. . In nem Räuber, d«r mich ausplünderte, erkannt« ich einen alten Schulfreund, I den ich bereits zu den Todten gerechnet j hatte!" Alte Jungfer: „Aber höflich Bettler: „Nu, nu, ich soll wohl ist denn diesen Abend Studiosus Richter: „Gestehen Sie lieber gleich Dichter: „Dieses neue Werk ha» Bekannter (erschreckt): „Ich Freundschaft von seinem Schwäger Michael Werner." tz schuldet sein?!" Protz: „Was will ich machen?... sten!" Begriffsverwirrung. Frau (beim Optiker): „Unser Arzt hat mir verordnet, ich soll für meine fen!" Optiker: „Schön! Nach Neaumur oder nach Celsius?" Frau: „O, das ist mir gleich, geben Sie mir halt den, der am besten Uft." Bei der Kabnfabrt. Fräuleins könnten Si« sich nicht ent schließen, Ihr ganzes Leben lang so mit mir herumzugondeln?"
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