Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 05, 1907, Image 2

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    „Du, Garline, ich gloobe, 's beste is, mir beeden heirathen uns.
Siehst«, mir sind so ungefähr in eenem Alter. Du hast eene scheene Wirth
schaft. ich bin ooch »ich arm, hibsch« G«rle sein mer ooch noch, und schnup
pen thun mer ooch all« beede!"
„A,: „Ist es denn wahr, Herr Re
ken?"
B.: „Allerdings, meine Gnädigste!
Zu versetzen habe ich nichts mehr, und
mich selbst versitzen zu lass«n!"
Grob. Doktor: „Nun, liibe
yrau, wie fühlen Sie sich denn heute?"
tsr: »Aber sonst fühlen Sie sich doch
Ter Pantoffelheld.
„Alle Jahre krieg' ck«'
neu Kuch«n, und wenn ich besonders
brav bin, bäckt mir meine Frau den
Hausschlüssel hinein."
Ahnung. .SM« Mark Mit
bist haben Sie nur, Fräulein Ro
sa?!... Ah. deshalb hat uns Ihre
ssrau Mutter noch nie überrascht,
»v«nn ich Sie küßte!"
Die junge Hausfrau.
»Ich hab' meiner Frau neuerdings
»ein illustrirtes Kochbuch gekaust," --
»Da sind Sie wohl nun zufrieden?"
„Nein, jetzt bringt sie gekochte
Bilderräthsel auf den Tisch."
Höchste Zerstreutheit.
Professor (von der Sommer
reise heimkehrend): „Jetzt habe ich
meine Frau gelaf
— Feingesagt, Herr, der auf
der Reise in einem Orte erkrankte, zum
Arzt. welcher ihm die sehr hohe Rech
nung überreichte: „Sehen Sie, Her:
'Doktor, ich bin so froh; zu Hause hätte
ich für das Geld acht Wochen krank
»ein müssen, so komme ich mit 14 Tu.
gen weg!"
Die Orgie, Pensionär:
.Herr Professor, Karl hat gestern e>ne
Qrgie gefeiert!" Professor: „Z gar!
Wie ist das zugegangen?" Pensio
när: „Er hat den Honig von seinem
Brod »hgeleckt. Dann hat er ihn noch
leckt, Zuletzt hat er's Brod liegends
ten!"
Je nachdem. Ein junges
Mädchen erwiderte, als sie nach ihrem
Alter gefragt wurde: „Wenn ich mit
Jahre!"
Skeptisch. Frau (eines
Theaterschriftstellers): Die Tochter,
sungen durchgefallen, und du hast
Ihnen deshalb noch nicht ein Wort
gesagt! Gatte: Ach, laß nur erst
meine morgig« Premiere vorbei, viel-
Abgeblitz».
Stubenmädchen: „Wünschen
Sie morgen früh geweckt zu werden?"
Hotelgast: „Jawohl, schönes
Kind, und zwar am liebsten mit ei-
Hausknecht sagen!"
Variante. Staatsanwalt
(den Verbrecher musternd): „Meine
Herren, sehen Sie nur mal den Ange
klagten an, jeder Zoll ein Jahr Zucht
haus!"
Zu spät. Wirth: Was sagte
der Fremde, als Sie ihm die Rech
nung überreichten? Kellner: Er
bei uns viel billiger logirt hätte.
Wirth: So, so! Schade, daß ich das
nicht «her gewußt habe, da hätte er
Ter Pantoffelheld.
Tas Kartenspiel der Arau.
tende Rolle in der vornehmsten ost
preußischen Gesellschaft gespielt hatte,
Männer in regem Briefwechsel, Und
Mann der Wissenschaft oder Kunst,
den sein Weg durch Ostpreußen führte
zu spielen. Sie waren in einer Zeit
schaftsspiele, die damals in Mode
waren, Whist, Lomber und Boston.
Kunst.^
wen^aln
die Karlen, sonst gerathen wir auf
den falschen Weg, alles, was uns
zum Genuß dient, in Grund und Be
straft alle Spiele, bei denen Gewinn
oder Verlust fast ausschließlich vom
Zufall abhängen, und gestattet jene
flussen läßt. Die Sitte ist über das
sondern der Mensch selbst die Verant
daß die Frauen im Durchschrift besser
spielen als die Männer, weil sie fast
immer mit großem Interesse dabei
sind. Und über jeden Zweifel erhaben
ist es, daß die Frauen sich schneller
überwinden, während gröbsten
Verstöße von vielen Männern trotz
sehr energischer Belehrung ewig wie
ihren Verbündeten und die Gegner
vertheilt sind. Der Mann kann diese
Zurücksetzung in der Begabung aller-
listen der Gegner »der durch Fehler
auf dieser oder jener Seite gewonnen
oder verloren werden können. Hier
bei ist der Mann immer perfekte
Spieler vorausgesetzt dadurch im
Vortheil, daß er bald die Uebersicht
über die Vertheilung der Karten ge
winnt und alle, die bereits gefallen
sind, im Gedächtniß behält. Das
kommt sowohl bei den Augen- wie
bei den Stichspielen, bei Skat wie bei
Whist zum Ausdruck, wenn der Ge
winn beim letzten oder den letzten Sti
chen durch niedrige Karten herausge
holt wird.
Er schädigt sich aber sehr oft durch
eine gewisse Pedanterie, die er sein«
Methode nennt, die aber den Gegnern
tue Möglichkeit gibt, ihr Verhalten,
richten. Gerade das Gegentheil
bei der Frau der Fall. Man behaup
tet von ihr nicht mit Unrecht, daß sie
unberechenbar ist. was beim Kart«n
spiel durchaus als Vorzug gelten
muß. Sie nöthigt dadurch den
männlichen Gegner, sie bei jedem
Spiel neu einzuschätzen, und führt
ihn damit nicht selten hinters Licht.
Um den Kenn«rn ein Beispiel dafür
zu geben, sei nur darauf hingewiesen,
wie verschieden die Frauen beim
Skatspiel ablegen. Bald wird eine
besetzte Zehn gehalten, bald gedrückt,
manchmal werden zwei besetzte Zehnen
gehalten, und beim nächsten Mal,
wenn die Gegner heftig schneiden, lie
gen beide Zehnen im Skat!
Frauen, die wirklich gut spielen,
gehen leichter und feinfühliger auf die
Anregungen des Verbündeten ein als
Männer, die meistens weniger geneigt
sind, sich unterzuordnen. Im allge
meinen kann man auch behaupten, daß
die Männer ihre Karte nicht immer
bis zur äußersten Möglichkeit aus
nutzen od«r aber in einem gewissen
Eigensinn sich durch Reizen, d. h.
durch Ueberbieten über die Wahr
fcheinlichkeitsgrenze des Gewinnens,
hinausdrängen lassen. Die Frauen
dagegen scheinen von Natur waghalsi
eines Spiels nur die günstigen Mög
lichkeiten sehen läßt? Daraus würde
sich dann die Thatsache erklären, daß
schafft. Es k«imt z. V. sehr oft vor.
bekommen, was nicht immer eintrifft.
Wenn in einer Skatparti« erst durch
Zählen festgestellt wird, wer gewon
nen hat, so kann man ohne weiteres
daraus schließen, daß die Spieler den
landesüblichen Durchschnitt nicht
überragen! Wer sich zum Mitzählen
der Augen nicht verstehen will, muh
eben aus die höheren Grade der Kar
tenlunst verzichten.
Zahl der Stiche gezähl' wird. We
nigstens weiß ich aus Erfahrung, daß
Damen, die außer Whist und Boston
noch Lomber und Preference be
mehr Spielraum läßt. Aber auch
da sind gewisse Fehler zu überwinden.
Der schwerste entspricht dem Augen
schonen beim Skatspiel. Er besteht
darin, daß man bei der vom Verbün
deten angezogenen Farbe aus Zag
haftigkeit nicht die höchste Karte ein
setzt. Das klassische Beispiel dafür
ist die bekannte Partie Boston aus
Reuters Stromtid.
„Kurz spelt en lütten Kreuz:
„Kreuz, Kringel un Zwieback."
„Friß. Peter! 's sind Linsen", rep
Bräsig Hawermannen tau. „Holt!"
Rekter un stek de Zeugen (Neun) v?r.
„Ein Kreuz, ein Leid, ein böses Weib
hat mir der Herr beschieden", säd
Bräsig un namm den Stich m! de
Dam,"
Am Schluß stellt sich herauf daß
auf seine blanke Dame. Ferner ver
lor der Rektor die Möglichkeit, seinem
Partner die angezogene Farbe, mit
sich abwartend verhielt und nach dem
Wort handelte: „In zweiter Hand
sticht nur der Schneider." D«r Rek
tor dagegen mußte rücksichtslos den
König einsetzen. Weil er's aus Zag
haftigkeit nicht that, verlor er das
die in diesen Fehler verfallen und ihn
nie ablegen. Die Frauen können sich
damit trösten.
Es besteht ohne Zweifel ein Zu
sammenhang zwischen dem Charakter
des Menschen und seinem Kartenspiel,
namentlich wenn man den Charakter
als das Endresultat der Erziehung
auffaßt. Und leider lassen viele
Männer, die sich sonst tadellos beneh
weniger, scheinen sich mehr in der
Gewalt zu haben. Deshalb ist es
den Männern sehr dienlich, wenn sie
manchmal eine Dame zur Partnerin
wirkt.
lischer Mord, Fehler im Kartenspiel,
alles ein Wort." heißt: „Ver-
Hnmor des Äindes. .
ernst empfunden werden. Das Kind
hat mehr Sinn für komisch« Wort
klänge, für Streiche, die mit den Ta
gessitten In Widerspruch stehen, für
Kontraste und drastische Situationen.
Trostreich. Passagiere (auf
der Lokalbahn): „Um Gotteswillen,
wir sind eingeschneit: was fangen
Dirndl: „Du, Vada, da Herr aus d«r Stadt, der h«i uns loschirt,
hätt' Di «ppas z'frag'n er mechet ini' heirath'n!"
Bauer: „Hat er a Geld?"
Dirndl: „Freili vui Geld!"
Bauer: „Was braucht er denn na' z'frag'n?!"
B.: Das ist ein Z«ich«n. daß Sie
heute noch Geld bekommen. A.:
Vielleicht haben Sie recht leihen
Sie mir zehn Mark!
Gut gegeben.
Mann (zu Wamperl, in d«r Kneipe): !
Wissen Sie auch, daß das ganze
Biertrinken überhaupt gar nicht ge
sund ist? Wamperl: Na, da ent
halt«» Sie sich's nur!
Ein Musikfreund.
Braut: „Wenn ich den Klavierunterricht jetzt nicht fortsetze, wer
ich in einem halben Jahre alles verlernt haben!"
Malit i ö s. A. (Dilettant):
„Hm ivirklich ein ganz famoses
Mittel, um sich über Ihre wahren
Freund« zu orientiren!"
„Ach, gehen Sie mit Ihrer Philofo
der einfachen Frage gefunden: zu wel
chem Zwecke lebe ich?" Professor:
„Die Frage ist auch sehr schwer zu be-
A.: „Daß Sie das fade Wasser trinken können!"
B.: „Aus Prinzip! Beim Biertrinken verliere ich meinen ganzen Idea
lismus!"
A.: „Na, ich kriege ihn erst."
B.: „Was meinen Sie denn, was Idealismus ist?"
A.: „Nu, was denn weiter als ein Rausch?"
Erreichter Zweck, Mann
(zur verreisenden Gattin): Das Ihr
mir keinen Pfennig unnütz ausgebt.
Frau: Das versteht sich von selbst.
Sofort, wenn Klärchen verlobt ist,
kommen wir zurück.
Nobel. Heruntergekommener
Baron (bei der Einlieferung, zum
Gefängnißwärter): Sagen Sie mal,
mein Lieber, wann ist hier im Hause
Tifchznt?
Junge Frau (nach dem ersten Kochen): „Nun? Was sagst Du?"
Gatte: ,Vou all' dem bist eigentlich nur Du zum Anbeißen!"
Raffinirt. Mutter: „Wa
rum quält Ihr denn die Tante immer,
daß sie singen soll?" Kinder: „Ja,
wenn die Tante singt, geht der Vater
> zu sein."
— Nobel. A.: „Scheinen noble
l Leute zu sein, die gegenüber in der
Villa wohnen?" B.: „Na, ich sage
Ihnen, als neulich bei denen der Kana
rienvogel in der Mauser war, da hat-
ten sie sogar eine Krankenschwester!"
Prompte Auskunft. Da
rm: „Ihr seid also Zwilling«? Ihr seht
aus! Woran unterscheidet man Euch
eigentlich?" Knabe: „Der, der d«m
Zaver ähnlich ist, das bin ich: und der,
Modern. Bettler (in der
zweiten Etage): Ach, Verzeihung!
Könnt' ich vielleicht etwas Kompott
Pott? Bettler: Ach, parterre bekam
ich nämlich Krebssuppe, und in der
ersten Etage bloß Gänsebraten und
nichts dazu!
Afrikanische Verhält
nisse. A.: „Was ist ein Neger, der
seinen Vater verspeist?"—B.: „Satt."
auffrißt?" B.: „Vettvaist." A.:
„Wenn er dazu noch alle seine Ver
wandten verzehrt?" B.: „Univer
salerbe." A.: „Und wo findet er
dann trotzdem noch Sympathie?"
B: „Unter S, im Konversationsleri-
kon."