M M Bl>l>illiljr. Roman von Ottomar Enking. (S. Fortsetzung.) Hierauf entfernte sich der fremde Herr mit verbindlichstem Danl und ihrem Mann: »Ich konnte ihm nicht lassen."^ „Ehem derede dede Hemde!" antwor tete Herr Bürgermeister Ellerbek. Das war das Sicherste für ihn, darunter Kieler Hof! Aber Gastwirth Kühl er ein gutes Trinkgeld gegeben hatte. Zuletzt, als gar nichts anderes half, ergoß sich Tante Sites ganzer Zorn auf Frau Möller, deren Unwissenheit über Aber die kleine Frau Möller blieb bei ihrer Entschuldigung: „Ich konnte ihm nicht dreist kommen." Und ihr Mann stimmte ihr in aller Bescheiden heit, wie es einem Freischullehler ge ziemt, zu. So war der Fremde gekommen, zur Kirche gewesen, hatte gefrühstückt, Wohnungen besehen und war wieder etwas von seiner Herkunft, seinen Ab sichten und seinem Reiseziel erfahren hatte. Man mußte sich über diese trau rige Thatsache damit trösten, daß es eben ein merkwürdiger Mann war, ein ganz merkwürdiger Mann. « » « Ja, leicht war es nicht, sich zu die sem Trost durchzuringen, es gehörte beinahe übermenschlich viel Entsagung dazu. Ist es doch überhaupt eine schwere Sache, philosophischen Gemü thes auf die Dinge der Welt zu blicken, gerade wenn sie sehr verwunderlich und verworren sind. Als es jedoch halb vier geschlagen hatte, rissen sich die Koggenstedter aus ihren Träumen über den merkwürdigen Mann heraus und erinnerten sich da ran. daß es ihre Pflicht war, am Him melfahrtstag bei schönem Wetter einen Ausflug zu machen. zu tragen. Friemann reichte ihm sei nen hellen Ueberziehe», Neid« tr«g ihr Tuch selbst. Ja, sie hatten sich alle eingefunden, I die zu der vereinigten Familie Tbor als sich ihre Kolbenstangen hin und her „Wat schall dat," brummte Elias Thorsten, „Ummer mit de tweete Klaß. Ick sohr drütter." daß das nicht paßt, Elias, da thust Du entgegnete Tante Lite, und das Zeug- Kopf schüttelte. „Ich weiß, was ich fast auf Elias Thorstens Seite. „Ehem," sagte er, „im Sommer ist es in der zweiten Klasse eigentlich zu heiß." „Ja. Ellerbek, wenn Du Himmel- Tante Lite. „Hm," war die Antwort. Nein, für Sommertag konnte er Himmelfahrt nicht halten, das war gegen den Ka lender. und der Kalender war so gut wie ein Aktenstück, also amtlich was darin stand, mußte wahr sein. „Kinder," hub Rechtsanwalt Som mer an, „zwingt einander doch nicht, laßt doch jeden fahren, wie er Lust hat. Ich für meine Person fahre zweiter." „Wie er Lust hat, Sommer?" O. Tante Lite war nicht zu besiegen. „Wie er Lust Hai? Da käme ja ein schöner Kuddelmuddel heraus! Was sollten da wohl die Leute denken, wenn sie einige von uns in der zweiten und einige in der dritten sehen, wie?" Advokat Som:ner wußte nicht, was die Leute denken sollten, er behauptete: „Na, sie denken vielleicht, daß es uns so paßt." „Es paßt uns aber nicht so. Som mer," herrschte ihn die unerbittliche regierende Bürgermeisterin an. „Also denn nicht." „Kinder," fuhr Tante Mila mit ihrem Baß dazwischen, „mein Höchstes „Wohl weil die auch so raucht, wie?" fragte Tante Lite. Tante Tine jauchzte, Tante Mila grinste. „Du machst heute ganz roman tische Witze, liebe Schwester, das sind wohl Frühlingstriebe bei Dir?" „Mila, ich bitte Dich um eins: be denke. daß wir hier aus offenem Per ron sind, und daß Jedermann Deine unpassenden Redensarten hören kann. Ich halte mich wenigstens zu gut da zu." Dabei strich sich Tante Lite über ihr Grauseidenes. Während der Kampf mit ungleichem Glück noch hin und her wogte, war Herr Rechtsanwalt Thorsten an den Schalter gegangen und hatte kurz ent schlossen für alle sein« lieben Getreuen Karten zweiter Klasse genommen. „So, bitte, da sind zwei Coupes leer," sagte er, als er zurückkam, und schob seine Leute fast auf die Plätze, während sie noch disputirten. Ganz unversehens saß Onkel Elias, dem eS schwer geworden war. den Tritt zum Wagen mit seinen beiden Stöcken hin auf zu kommen, bei Tante Lite in der zweiten Klasse, und Tante Mila sah erstaunt auf Advokat Sommer und fand die Art, wie Friemann die Frage gelöst hatte, natürlich romantisch. Schiller II war froh, daß wieder einmal Einigkeit unter seinen Passagie ren herrschte, fauchte vor Vergnügen, pfiff viel lauter, als nöthig gewesen wäre, und rollte stolz mit der vereinig ten Familie Thorsten-Ellerbek-Som m«r nach Brunshöh. So reiste die Familie in der Vor nehmheit ab, die sich für sie geziemte, und hinterher fuhr Humpelthießen in der dritten Klasse mit seinem Haufen von Schirmen, Umschlagtüchern, Kör ben und Stutenpacketen. Es eresgnete sich aber, daß Nelde neben Thomas zu sitzen kam. und sie beschloß, ihn nachher, wenn sie in Brunshöh waren und für eine kurze Zeit allein gehen konnten, zu fragen. als Schiller II bei der ersten Station, die Rothe Beet hieß, von Neuem viel lauter pfiff, als nöthig ge wesen war. Dann zog Schiller II wie durcheinander, obschon es doch so streng nach Klassen getheilt gewesen war, and schwärmte über die blanken grünen Wiesen dem Buchenwald zu. Ein munteres Treiben war's in fleißig brachten die Mägde die großen Kannen mit dem Kafsee aus der Küche unv die Gläser aus der Wirthschaft Die Kinderchen schaukelten oder spiel ten am Reck, die Alten sahen ihnen verständig zu und riefen warnende Hinter einem kleinen Hügel ver schwanden sie den Blicken der Uebrigen und gingen zusammen am Bach ent- Die kräftige Luft that Thomas wohl, er athmet« tief, als wolle er den Kontorstaub und das Sägemehl, das er tagein, tagaus einsog, herunterspü len. Seine Wangen rötheten sich, das sah Nelde mit Freuden. Si« faßte sich ein Herz hier draußen redete es sich leichter als in der Stadt. „Du strengst dich gewiß zu viel an, Thomas", sagte Nelde. Er wandte sich zu ihr hin. und sein Auge wurde trübe. „Anstrengen, ach, das wollte ich gern. aber. . ." „Ja?" fragte Nelde, die ihn zum merlt, es steht schlecht mit uns. Wer noch halten. Vater hat viel Geld verloren, darüber ist er kopfscheu ge worden und will nichts mehr riskiren. Wir müssen neue Maschinen haben, aber er will keine anschaffen, nun rat tern die alten Dinger, und wir kön nen nicht so viel leisten, wie wir müs sen. Ich hab- Vater gebeten, er soll eine Aktiengesellschaft aus dem Ge schäft machen, aber dazu ist er auch nicht zu bringen. Manchmal denk ich, ich weiß noch gar nicht, wie tief wir drin sitzen. Ich sage dir das im Ver trauen. Nelde." „O, ThomaS!" „Im Vertrauen, Nelde. Ich habe es dir schon lange sagen wollen, da mit du nicht erschreckst, wenn eines Tags was passirt." „Passiren?" „Ja. Bankerott." Er sank in sich zusammen. „Ich bin auf alles ge faßt, Nelde. aber du kannst dir den ken. was das für mich heißt. Ich würde hier einfach fortgehen, ich fände leicht eine Stellung. O, ich möchte mal schlafen, ohne Sorgen für den näch sten Tag zu haben, aber ich kann meine Eltern nicht allein lassen. Ach. das ist alles sehr, sehr traurig, liebe Nelde." Er blieb stehen und sah in den Bach, der leise einen Weg hinabplät scherte. Neides Mitleid stärkte ihren Muth, sie nahm Thomas bei der Hand: „Kann Friemann nichts für euch thun?" Thomas schüttelte den Kopf: „Ich darf nicht einmal mit ihm davon sprechen. Bater hat es verboten. Vater ist so scheu, er sieht am Ende keim Rettung, und ich bin, obschon da« meiste durch meine Hände geht, doch nicht so eingeweiht, daß ich ganz klar über Vaters Vermögen sehe und je mand anders ein richtiges Bild davon geben könnte. Vater ist furchtbar miß trauisch. auch gegen mich, und das isi das Schlimmste für mich. Ja, warum unterhalte ich dich davon? Hier ist es so schön, und du solltest auch nur fröhliche Worte hören. Ich habe bloß keine in mir." Nelde hielt noch immer seine Hand, die er nicht drückte. „Thomas", hub Nelde nach einer Weile an, „es ist recht, daß du mir dein Herz aus schüttest. ich habe schon lange darauf gewartet." Das war ein kühnes Wort von dem jungen Mädchen. Aber Nelde dachte nicht daran, wie kühn es sei, sie gab ihrem Herzen nach und fuhr fort: „Wir gehen so nebeneinan der her und wissen doch kaum, wie e in uns aussieht." Jetzt drückte Thomas ihre Hand. Auch er faßte ein wenig Muth, seine Schritte wurden frischer, seine Rede Vater nur sein bißchen Kraft sparen und seine Aemter bei der Krankenkasse und derKausmanns compagnie niederlegen wollte, aber er meint, das könnte ihm schaden, und vielleicht hat er nicht ganz unrecht, sie merken schon so allerlei. Ich habe oft Mühe, ein bißchen Geld zusam menzubringen und Kredit zu kriegen. Ja, ja, Neide, das ist so ein Leben. Und doch hätte ich so viel Sinn für ein Haus, wie es fein lch will wonnig müßte es sein, sich ein einzi ges Mal auf dem Nachhauseweg von der Arbeit freuen zu können, daß man nun bald daheim ist, wie unbeschreib lich müßte es sein, wenn jemand in der Hausthür stände und einem zu winkte. Und dann ginge man Arm in Arm hinauf und setzte sich an den Tisch und äße ein bißchen, tränke auch wohl mal ein Glas Bier, und nach terbrach sich, dann begann er wieder: „Nun, das spinnt man so, Nelde. wenn man in seiner kalten Kammer mich in Wirklichkeit nicht." „Ach, Thomas, du denkst zu trii- Er lachte: „Nelde. du mußte mir Schritte zu gehen, bis ihr Weg einen Gebüsch hinlief. Als Thomas nun sein „Nicht wahr?" sprach. nen Paletot an und trug einen halb hohen Hut. Sein Blick ruhte aus der Erde. Nun mußte er aber wohl Ge räusch von den beiden gehört haben, er wandte den Kopf, während er ihn ge senkt ließ, herum, und eine Sekunde flackerten seine Augen, als er Thomas und Nelde sah. Dann wurden die Thomas wollte Ne!d« schnell los lassen, die aber preßte seine Hand, denn sie empfand im Augenblick alles, was ein Weib in solcher Lage em pfindet. Trennte sie sich plötzlich von Thomas, so war sie die Ueberraschti, die Heimliches gethan hatte. Blieben sie beisammen, wie sie schon eine Weile gegangen waren, so konnte zwar Advokat Sommer auch das Seinige denken, aber der Schein der Harm denn sie als Vetter und Cousine konn ten schließlich Hand «in Hand gehen, ohne daß dabei Innigeres im Spiel war. Ganz merkwürdig ging es Nelde. War sie denn überraicht? Trieb sie Heimliches? War denn irgendetwas Innigeres im Spiel? Nein, ganz ge wiß nicht. Ganz gewiß nicht, Nelde? Warum wurde denn Nelde auf ein mal roth? Kam es nur davon, daß sie Thomas beinah mit Anstrengung festhalten mußte, weil er seine Finger lockerte und leise zog, um aus den ihrigen zu kommen? Advokat Sommer grüßte sehr höf lich, ja, eigentlich viel höflicher, als verwandte Menschen sich in Brunshöh zu grüßen flegen, und Advokat Sam mer schritt weiter, und als Nelde und Thomas bei der Wegkreuzung waren, hatte er sie schon fünf Schritt im Rücken. Thomas hielt die Hand noch immer an der Hutkrempe, vom Wie dergrüßen her. Wieder waren sie allein. Wovon hatte Thomas doch noch geredet? Ja richtig, und also, als ob gar nichts inzwischen geschehen sei und in der That, es war ja auch wohl gar nichts geschehen also fing er wie der an: „Eine liebe Frau, die müßte das sein. Und die bekomme ich nie, Nelde. denn in mein Vaterhaus möch te ich keine führen, ich schäme mich schon, wenn du uns besuchst." Wide, Wide, piff ein Vöglein im Busch Was war das nur? Wie kam eS, daß Thomas erst von einer lieben Frau überhaupt sprach und dann auf einmal von Nelde redete? Wide, wid«, pfiff das Vöglein uns huschte in den Holunderbaum. Die Luft war hier am Bach doch wohl nicht so erquickend, wie sie erst gedacht hatten, da oben auf dem Hü gel war es besser. Nelde bog links ab. und so bekam sie bequem die Hand frei. Nelde faßte ihr Kleid und eilte durch das Gras hinauf, Thomas folgte ihr. Wide. Wide, pfiff das Vöglein an der Spitze des Holunderbaums. Da stand ein« Bank auf dem Hügel. Wie gut das war, hier oben auszuruhen. Nelde saß schon, und ThomaS setzte sich neben sie. Da sah man weit über das Land. Die Felder waren gewölbt und mit Knicks eingefriedigt, sie sahen aus wie schöne, weiche, gestickte S"fa kissen mit Rüschen und Schnuren her um. Nelde dachte: ein Sofakissen, so mit ein paar Rüschen. . . vielleicht zu Weihnachten. Biz, biz, hörten sie da auf der an dern Seite ein Vöglein, und das erste antwortete: Wide. Wide. Husch, flogen die beiden Kleinen zueinander, und es gab ein Geschnäble, da, wo der Kälberkropf stand. Ja, die beiden Kleinen waren versorgt, aber auf der Lank saßen zwei Menschen, die woll ten gern vertraulich weiter miteinan ?he Beet verfolgen konnten. Ganz spitz liefen die Schienen in der Ferne zu> sammen. Schiller N fauchte irgend wo dahinten. und die er sahen erst den weißen Dampf aus ihm quellen, der zerschmolz, und ganz zuletzt kam der Ton an ihr schüttelte den Kopf. „Hast du morgen Kaffeegesellschaft? Mutter Frühjahr." Darauf nickte Nelde nicht und schüt telte nicht mit dem Kopf, sondern es blieb still, bis sie mit einer Stimme, ie bei bei einem verständigen, ge feiten Mädchen klingen muß, sagte: .Wenn du heirathesl, Thomas, so brauchst du sie. . Ja, wie mochte keit." Thomas zuckte die Achseln. „Nelde, es ist überhaupt Unsinn, davon zu sprechen. Ich habe keine Zeit und kein Geld und keine Anlage, mir eine Frau zu nehmen. Und wenn ich das alles <>uch hätte, die Frau selbst fehlt mir." „Suchen." „Nein, Nelde. nicht suchen fin den." „Finden, Nelde." ein bißchen auf, und auf ihrem Ge sicht ruhte ein kleiner Unmuth. Das sind alles kaum merkbare Regungen Seele. Ein leiser Windhauch fährt über eine Resedablume, die erst eine Knospe geöffnet hat. Der Windhauch trägt einen Duft von diesem Knösp- Gefühle und Gebärdet. Wer spurt sie? Es müssen einem die Sinne ge schärft sein. Was aber ist es, das die Sinne schärft? Man kann es das. was nun Thomas' Seele kühn dann. Nelde?" Der Unmuth in Nelde« Gesicht „Ja. siehst du Nelde, ich bin nicht es mir ja nicht übel ich wüßte wohl. . ." Hier war es nun doch mit Muth und Kraft zu Ende. Schiller II dampfte vorüber und brachte neue Gäste nach Brunshöh. Als der Zug erröthete, aber nicht aus Scham. Sie lächelte: „Ach, Thomas!" Da brach es aus seiner Brust ber geln er hörte nichts mehr von den Vögeln. war. „Ja, Nelde. Aber du siehst, es Das war sein ganzes Bekenntniß. Nelde strich ihm leicht über die Schul ter und ließ die Hand auf seinem Aer fein?" ' : W 'ch gedacht habe? Thomas blickte sie fast erschrocken ren, Nelde." Und trotz des Un sicht des jungen Mädchen« ruhte, sprach er weiter: „Ich thu unrecht." Nelde sann nach, warum er unrecht thäte. „Ich darf kein Schicksal an das meine knüpfen, in diesem Leben nicht. Ich muß erst wissen, wie sich mein Leben entwickelt. ES ist alles unsicher. Ich darf zu keiner gehen und sie fragen und zu dir am aller- Sie waren voneinander abgerückt, nur wenig, aber doch so viel, daß sie jeder für sich nachdenken konnten. Immer hatte sich Nelde zu Thomas hingezogen gefühlt? schon als sie noch kleine Menschen waren, hatte sie am liebsten mit ihm gespielt. Und später, wenn in der Familie etwas geschehen war. hatte Neld« eS mit Thomas be sprochen. und sie waren in ihren An sichten nie uneins gewesen. Die Gewohnheit, das Einigsein banden sie einander, und jetzt, wo Nelde reif geworden war und Ber- mancherlei kleine Freundlichkeiten für Thomas, und ihre Freundlichkeit war nie größer gewesen als heute hier in der Einsamkeit. Die Worte „Ja, b's/d „Ja, Thomas, immer." „Das ist das Beste, was du mir schenken kannst, Nelde." Nelde stand auf, und Thomas er hob sich gleich ihr. Sie gingen den Sonnenschirme und Handarb«itsiörbe wachte. Auch Elias Thorsten war da, denn seine Füße litten nicht, daß er Blick auf Nelde, die wortkarg im Stuhl lehnte. Tante Lite bestellte bei „Wat schall dat?" brummte EliaZ, „dat is hier veel to düer. Wi künnt to Hus eten." „Ehem", sagte Bürgermeister Eller „Nein, Elias, wir sind es uns selbst Was denkt sonst der Wirth." terbrote mit Rauchwurst aus. Es wurde Zeit zum Aufbruch. Da packte Humpelthießen sich auf. was er sich mit all den andern Koggenstedtern ihre Plätze. Thomas aber saß auf der Rückfahrt nicht mehr neben Ne.de. Behausung auf. Nelde saß Abends im Wohnzimmer und las. Friemann kam zu ihr. Er ist mir nicht ganz angenehm." Nelde hielt mit Lesen inne: „Was „Eine faule Sache. Ich muß mich in gewisser Weise in acht neh men." „Wovor?" „Du verstehst diese Dinge nicht, mein Kind, jedenfalls ist eine gewisse Zurückhaltung geboten. Thomas ist mir sonst nicht unsympathisch. Nun, hat mich auf einiges aufmerksam ge macht. was die da angeht. Nicht wahr, eine gewisse Zurückhaltung. Selbstverständlich in keiner Weise Un freundlichkeit. Wir sind ihnen alle Rücksicht schuldig. Nur, wie gesagt, ich muß sehr vorsichtig sein, und darin wirst du mich nicht stören." Diese abgebrochenen Sätze hatte er Dinge, wie ein wortgerech ter Rechtsanwalt sprechen muß. Dann lieh er die Schwester allein. (Fortsetzung folgt.) Milch gebracht hat, einen Pfennig Trinkgeld. Kellner (devot): Dank« verbindlichst, und wieviel wünschen IS Pfennige für ein Glas Bier. Kell« Herr! Bauer: WoS, 25 Pfen nige? Soviel hob' ich noch nie gegeben. Kellner: Es ist Kloster bräu! Bauer: Ach su, 's is Glos "Fiir"dle slüche. Kasseler Rippen oder Kasse ler Rippespeer. ein geräucherk» Schweinerückenstück. Vor dem Zube reiten wässert man «s einige Stun den. bürstet es gut, klopft es und schneidet oben schräge Karees auf der Haut mit scharfem Messer ein. Wenn das Rippenstück rechlich Fett hat, ist ein Fettansatz beim Braten im Ose» nicht nöthig. Man übergießt den Bra ten dann mit Pint kochendem Wasser, giebt Gewürz und «ine Zw«, bel dazu und brät ihn unter fleißigem Begießen weich: die Oberfläche muß kroß werden. Entweder bereitet man nun ohne weiter«« aus d«m entfette ten Bratensaft mit etwas Mehl. Glas Rothwein und einer Messer spitze Liebig'S Fleischextrakt di» für die meisten wird, während man che noch den Zusatz von ewigen Löf feln eingemachten Tomatenbreies lie- GefüllteS Geflügel. Zwei junge, zarte Hühner werden zurecht gemacht, mit den fein geschnittenen Lebern und Ni«r«n de« Geflügels und etwas Reibbrot beigegeben, ge füllt, vernäht und im Ofen gebraten. Beim Zerlegen nimmt man das sehr wohlschmeckend« Ragout h«rauZ, häuft es auf klein« ausgehöhlte Erou toni. b«streut e« mit gehackter Peter silie und garnirt damit das angerich tete Geflügel. Schließlich wird di« Platte noch mit Citronenscheiben und Petersilie ausgeputzt. Frikadellen von Kalbs braten. Man nimmt von übrig ge bliebenem Kalbsbraten ein gutes Stück, macht von 2 —3 Eiern ein wei ches Rührei und hackt dieses zusam men mit dem Braten ganz sein. Speck, Salz, Zwiebel, 2 rohe Eier geriebenes Weißbrot hinzu, formt, flache kleine Kuchen davon, rollt sie in Ei und Semmel, backt sie in Butter oder Fett und gibt sie mit Kartoffeln und Gemüse oder Salat zu Tisch. Gehackt« Beefsteaks. Ein Stück magere« Rindfleisch und ein Stück Speck wird fein gehackt. Au» der Masse formt man runde, finger dicke Beefsteaks, bestreut sie mit Salz und Pfeffer, wer's li«bt, mit f«in ge schnittener Zwiebel, brät sie in heißem Fett schnell auf beiden Seiten braun. über die B«effieakt. stellt sie bei Seit«. Indeß schneidet »riß. seroirt sie mit folgender Sauce: Ein Löffel Mehl wird mit 8 Eigelb ver» rührt, 1 Pint Weißwein mit Citronen bad. sie mit Butter, gießt Pint saure das Ganze mit gehackter Petersilie Semmel, legt klein« Butterflöckchen Junge Man giebt sie in siedendes" schwach gesalze nes Wasser, läßt sie weichkochen und schüttet si« auf ein Sieb zum Ab tropfen. Dann läßt man in der Kasse rolle 3 Unzen Butter gelb werden, schüttet die Bohnen nebst reichlich ge hackter Petersilie, Pfeffer und Salz
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