Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 27, 1907, Image 6

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    jazzia schicken, muß ich Ihre Rechnung schuldig ble n."
Rekrut (an der Angel Wasser
schluckend): „Ach ... ach ... oh .. .
»h!"
Sergeant: „Schulze, nicht so
diel Wasser schlucken! Mäßiger! Be
scheiden!"
Ablehnung. Rund (Nachts
im Bett): „Du, es hat an's Fenster
zeklopst!" Spund: „Schon gut, es
war «in Vogel! Schlafen wir nur
weiter G«ldbriestaub«n gibt's ja
Macht der Gewohnheit.
Ehemann: „Na, Frau, nun beginne
doch endlich einmal mit D«iner Gar-
H«rr (im Schlächt«rladen): „Was
"'s'" (l' bt) Ach l '
Abwehr. Herr: „Wird mich
haißt? Bin ich doch e Hei
nur Ihr Geld!"
Alte lung > « r: „Fort mit Jh
— Kühner Wunsch. Vor
sitzender (zum Angeklagten, ein«m be
rüchtigten Einbrecher): „Ich höre von
Ihrem Vertheidiger, daß Sie Ein
wendungen gegen die Besetzung des
lGerichtshofes haben. Was haben
Sie vorzubringen?" Angeklagter:
.Gegen den hohen Gerichtshof habe
Schlossermeister Allenbruck nehme ich
als Sachverständigen nicht an da
möchte ich doch lieber um einen Ein
brecher vom Zach bitten!"
Rath. „Meine Frau hat mir
tausend Mark Mitgift zugebracht.
Wie soll ich das Geld am besten ver
wenden?" „Lassen Sie sich dafür
scheiden."
Berechtigte Klage. Frau
(zu ihrem Manne): „Zehn Jahre bist
Du nun schon Standesbeamter, und
noch ist keine von unseren Töchtern
unter der Haube!"
Auf dem Kasernenhof.
Gefreiter (bei den Rekruten): Herr
Unteroffizier, ich weiß nicht, woran
Kerl hat 'n vollkommen unvor
fchriftmäßigen Kopf im Helm ist
alles in Ordnung.
Veilchenblüth mit seiner
Frau, die Statue des Diskoswerfers
betrachtend: „Und siehste, Sarah, das
ist der Diskontowerfer!"
—Berichtigung. Onkel: „Na
türlich, das Saufen hört bei euch
nicht eher auf, bis ihr unter dem
Tisch liegt." Student: „O, damit
ist es nicht immer zu Ende!"
Willkommene Beute.
„Eine Vergangenheit hat diese Frau
Rath, sag' ich Ihnen..." „Was
der denn immer noch nichts?"
Kindlich. Erzieherin (beim
Unterricht): „Wenn die Kinder der
Spartaner nicht groß
Angeklagter (zu seinem Ver
theidiger): „..Also, Herr Doktor,
mitten in Ihrer Rede stell' i' mi'
schlafend!" -
Herren, er schläft!! . . Könnte daS
wohl ein schuldbeladenes Gewissen?"
6i« Frühlingstag.
Mahagonispiegel und betrachtete das
Bild, das ihr, von den beiden schwar
zen Säulen umrahmt, fast fremd ent
gegenleuchtete.
Da war das weiß«, schleppend«
Festgewand ach wie hatte sie für
ihr Geburtstagskleid um diese
Schleppe gebettelt! da waren am
Schmetterlingsflügel, die schwarzen
Sammtbänder schwarz wie die
großen, blanken Beerenaugen, die voll
Schönheit.
Das Kind gestand sich's selber ohne
Ziererei, mit Jubel und Seligkeit ein,
daß sie schöner war als Käthe und
Mariechen, ja sogar als Adele, die
so zierlich und damenhaft that. We
nigstens sich selber war sie schön
sie so stand und sich um sich selber
drehte, so gut es ging mit den Au
gen das weiße Spiegelbild festhaltend,
das von zierlich schleppenden Falten
umgeben dieselbeßewegung machte wie
Grad als sie mit einer Abschiedsver
rückwärts machte, wurde die Thür
hinter ihr aufgerissen und diS Mutter
„Aber Lotte!" rief sie, „wo bleibst
für Dich. . .!"
bekümmert um der Tochter Eitelkeit,
Lachend flog sie der Mutter an
ches Gesicht. Als niemand lachte, fand
ten halb verschämt anderswo hin. Sie
lehnte sich schmeichelnd an den Bruder
mit der kirschrothen Mutze, unv als
ZLagen niederhingcn, so grün gegen
all das unsägliche Blau! Und Duft
von Balsampappeln und der Drosseln
tinander so lieb, so sehr lieb, sogar
Wilhelms gräßliche Schwester, ob
gleich sie sie, ehrlich gestanden, durch-
chelnd saß, dann aber als der Wagen
hielt, als erste über die Kniee der
anderen weg ausstieg, immer noch mit
inusik herausklang.
Lotte bat: Johannes solle mitkom
men, sie wollten zusammen durchs
Fenster gucken ein Kinderfest muß
te es sein. Kleine Mädchen liefen,
Blumenkränze im Haar, und Buben
das war denn auch des Zuguckens
werth. Er lachte laut über die naive
Zumuthung.
„Denn nicht," sogt« Lotte und zog
statt seiner Wilhelm mit sich und
fand es ganz selbstverständlich, daß er
ihr folgte und die übrige Gesellschaft
se sie aus, an der Fensterreihe entlang,
schwarzer Walderde die Pflingstrosen
aufgebrochen waren, unheimlich groß
für Blüthen, die so früh im Früh
ling blühen.
Wilhelm stand, wieder ernsthaft
fand er sie auf einer Bank, die mit
röthlichen Blüthenweiß der Apfelbäu
me.
Lotte sah ihn nicht, sie hatte ihn
ganz vergessen es sehr ver-
Knospentrauben, die mit röthlichem
Lila und silberfarbigem Roth sich
eben aufzuthun begannen.
und lacht- .hm recht leck ,nS Ge
„Was riechst Du denn da?" sagte
er und beugte sich auch ein bischen
weg?"
.Ja", sagte Wilhelm. Er wollte
des Madchens herab, sie hielt den
„Donnerwetter, wo seid ihr denn!"
Johannes' Mütze leuchtete über einer
Biichcnheckc auf. „Kommt doch, Kaffee
trinken, kein Mensch weiß, wo ihr
steckt!"
soich. /L ft s
wie mit doppeltem Schlag?
Marthas strenge Augen hefteten
sich auf sie, als si« an den Kaffeetisch
Grund und sah zärtlich die Mut
hittt?"' "
stand.
Als man heimfahren wollte, legte
sie ihre Arme um der Mutter Hals.
„Heut ist doch mein Geburtstag",
laubst Du mir, daß ich neben dem
Kutscher auf dem Bock sitzen darf?
Man kann alles so viel schöner sehen
da oben. .
„Ach Kind, lieber hätte ich Dich
„Ja, das thut es." Dankbar küßte
Lotte ihre Mutter ab. Dann kletterte
die Menschen hinter sich an Wil
an Martha, die ernsthaft erwog, ob
es nicht ihre Pflicht wäre, Lottens
schienen.
Nein, Lotte hatte ganz etwas an
deres zu thun. Sie war so 001 l von
ficht peitschten.
nahe geweint hätte.
merkte sie schon naß
Nobel.
Merkwürdig. Altes Müt
bringt's fast um!"
Entfernter Verdacht.
Kaufmann (zu seiner Frau): „Was
Kassirer hat sich getauft ä Schau
kelstuhl? «r wird sich doch nicht ab
härten wollen gegen die Seekrank
heit?"
„Heut' liegt ma' wieder mei' Alt« im Magen. ..Da ist's am g'scheit'-
sten, i' g«h' zum Bier und ersäuf' s'!"
Ung«schickt. Mutter (böse):
„Wie, der Herr Müller hat Dich ge
küßt, und gerade als das Mädchen
in's Zimmer trat? O, abscheulich!"
Tochter: „Ja, Mutter, das Mädchen
ist zu ungeschickt. Das beste ist, Du
erklärend): „Ich bete Sie an!"
Sie: „Ja, Noth lehrt beten."
Partie. Wie gefällt Ihnen das
Mi» vereinlt» Kräften.
Madam«: „.. Auf «ins muh ich Sie noch aufmerksam machen, be
vor ich Sie «ngagire . . mein Mann kann s«hr grob werden!"
Köchin: »Aber, gnädig« Frau, wir sind ja zu zweit!"
Boshaft. Frau (im Thea
ter): „Da kommt ja der Schmierl,
Loge zu!" Mann: „Aha, der will
sich gewiß entschuldigen!"
Zerstreut. Ein Professor
nicht geben kann. „Ach, Pardon!"
meint der Professor. „Sie sind ge
wiß auch nicht von hier?"
Hyperbel. „Sie geben Ihrer
Tochter zwanzigtausend Marl mit,
habe ich gehört?" Protz: „Wie heißt,
zwanzigtausend? Zwanzigtausend
Mark können mer mitgeben unserer
Markt."
—A uch eine Anerkennung.
Zuschauer (beim Provinzballet, zum
anderen): „Sagen Sie mir, Si«
„Ick Kits S?e!.. in dem Alter noch
so zu springen!"
Praktisch« Motioi<
so" ""frei".'/ —^„".^.??^
Goldstein? Sie würden sagen: Der
Low iS ä schlechter Geschäftsmann!"