Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 27, 1907, Image 2

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    Revanche.
„Es ist ein Glück," sagte der älteste
auf offener Strecke stecken blieben."
„Da ist es doch ein Wunder, daß
man sie herausgeschaufelt hat," lachte
TM." J-mand
etwa dreißigjähriger Mann und eilte
„Graf Kazio Krasianski/ stellte ihn
daß nur ich zum Empfang erschienen
bin. Mein Bruder hat das Haus voll
Fuchsschweise herab. Auf den Rücken
d«r Pferde waren unzählige Glöckchen
befestigt, deren hohe Stimmen bei jeder
ten Platz, im zweiten folgten die bewen
„War nicht Graf Kazio Offizier?"
fragte der Rittmeister.
„Ja. Er diente bis zum Oberleut
nant bei den Kaiserulanen, gab sehr
viel Geld aus und machte außerdem
enorme Schulden. Als der Vater starb,
zwang ihn Thaddäus, in die Reserve
zu treten und hierher zu kommen."
Der Schlitten flog wie ein Pfeil auf
der spiegelglatten Schneebahn dahin.
Marnowski deutete nach links: „Der
Meierhof dort und das danebenliegende
Schlößchen gehört Kazio. Der Vater
ihn feines Leichtsinns und der
däus, der mit blinder Liebe an seinem
Brikder hängt, hat ihm diesen schönen
Besitz geschenkt. Er ist auch wirklich
ein guter Landwirth geworden und
macht nur hier und da kostspielige Rei
sen nach Lemberg und Wien."
„Und die alte Gräfinmutter?"
„Sie werden sie heute Abend sehen.
Apropos man sagt zu ihr hier allge
mein Exzellenz, da ihr Mann Geheimer
Rath und Gesandter war. Sie ist
Der Weg ging jetzt steil bergan; die
Pferde schienen es kaum zu merlen.
Endlos« Schneefelder breiteten sich
Krasianski'schen Besitz," erklärte Ro
sicherlich, noch in
um vor den heftigen Stürmen geschützt
zu sein, alle in tiefen Löchern liegen.
Schauen Sie!"
Die Straße bog unversehens in
scharfem Winkel nach rechts ab, und
plötzlich ging es wie der Blitz in kunst
losen Serpentinen bergab. Wie her
vorgezaubert tauchten die ersten Hütten
des Dorfes auf, der hohe, zie^elrothe
„Das das Schloß. Aber jetzt
da; alle sind nur aus ein paar
stangen ' und dazwischen gehäuftem
Lehm erbaut. Darin leben die Bau-
Thaddäus eilte seinen Gästen ent
gegen: „Herzlich willkommen! Ich will
Euch gleich in Eure Zimmer führen.
Bis zum Speisen reichlich Zeit, sich
zu erwärmen und umzuziehen."
tönende Gong zum Diner. Die Her
ren versammelten sich im Salon; fast
alle kannten sich von früher her oder
zio's, trotz ihrer siebzig Jahr« eine im
posant«, schlank« Dame mit prachtvol
lem, weißem Haar. Mit gewinnender
Liebenswürdigkeit sprach sie die An
wesenden an und fand für jeden ein
freundliches BegrüßungSwort. Sie
war die einzige Dame an der Tafel,
und doch vermißte keiner d«r Herren
w«ibliche Nachbarschaft. So anmu
thig, so interessant wußte die alte
Gräfin zu plaudern, so anregend jeden
in die lebhaft« Konversation zu ziehen.
Erst als der schwarze Kaffee getrunken
und die Cigarren geraucht waren, zog
sie sich in ihre Gemächer zurück,
Inzwischen waren im Billardzim
mer Spieltische aufgestellt worden. An
mehreren wurde Whist gespielt. Am
letzten, in der sogenannten Spiegelecke,
wo ho>he venezianische Spiegel an den
Wänden hingen, ließen sich Mar
nowski, Kazio, Tungen und ein Herr
von Wromcki nieder.
„Ein kleines Jeu?" fragte der Ritt-
ja. lachten die anderen. „Po-
Thaddims, d«r als Hausherr nicht
spielte und abw«chs«lnd von «inen,
Tisch zum andercn ging, um für das
leibliche Wohl seiner Gäste zu sorgen,
hatte das letzte Wort gehört,
„Ihr fröhnt schon wieder dem alten
Laster?"
„Wir spielen nur um Kronen,"
meinte Herr von Wromcki.
Damit wurde auch wirtlich begon
nen. Als man aber länger spielte, er
schienen rothe Zwanzig- und grüne
Hundertkronennoten. Vor Tungen
und Marnowski häuften -sich die
Scheine. Kazio hatte schon viele tau
send Gulden verloren und wurde un
ruhig. Da fiel sein Blick zufällig in
die gegenüberliegenden Spiegel. Er
erschrak. Dort leuchtete das genaue
Reflexbild der Karten seiner Mitspie
ler. Er zwang sich, ivegzuschauen
magnetisch, mit umviderstchlicher Kraft
zog ihn das Spiegelbild an. Unsicher
gab er die Karten seine Gegner hat
ten die Einsätze schon verzehnfacht
unwirklich sah er in den Spiegel.
Mt unheimlicher Deutlichkeit erkannte
er, daß die drei anderen weniger in der
Hand hielten als er. Jetzt konnte er
es wagen er verdoppelte die
viele Tausend« dazu.
Die ungewöhnlich hohe Partie hatt«
die H«rr«n von den Spieltischen herbei
gelockt. Nur Thaddäus saß mit selt
sam entstelltem Gesicht tn einem Fau
teuil und starrte vor sich hin.
Da hörte er Kazio sagen: „Ich
schäme mich, Euch so viel abgewonnen
zu haben. Morgen gebe ich natürlich
Revanche."
Thaddäus hatt: seinen Diener ent
lassen; angekleidet saß er vor seinem
Schreibtisch.
Es konnte nicht wahr sein! Er mußte
sich geirrt haben! Aber nein! Nicht
einmal nur mehrmals halte er
genau wahrgenommen, wie Kazio in
den Spiegel schaute und danach sein
Spiel richtete. Kazio sein Bruder,
sein Leidenskind. Schon einmal hatte
er ihn dem drohenden Verderben ent
rissen und glaubte ihn nun auf sicherer
Lebensbahn. Doch was waren Schul
den im Vergleich zu dem, was er heute
gethan? Ehrlos war er geworden
ein Betrüger, ein Dieb. Ein Kra
sianski, dem die Ehre und das unbe
fleckte Wappenschild über alles gehen
mußten. Ehe Jemand die fürchterliche
Schmach erfuhr, mußte sie bereits ge
sühnt sein. Abe», wie? Niemand durfte
auch nur ahnen, was er verbrochen
hatte.
Um vier Uhr früh fuhr er aus fei
nem dumpfen Brüten auf, als die
Mvrgen. Die entlaubten Bäume wa
ren dicht mit Reif und Schnee behän
gen; wenn die Sonne daraus schien,
Kaum hörbar klangen
der Pferde, heilig und erhaben war
ringsum die Ruh«. Di« kalte, scharfe
Luft schien durchsichtiger, die Sonne
leuchtender, der Himmel blauer.
Thaddäus und der Oberförster
wiesen den Herren ihre Plätze in einem
langen Durchschlag an, der vier Meter
breit im dichtesten Jungholz lag. Je
zwei Jäger wurden in den Flanken
aufgestellt. Kazio stand etwa hundert
Schritte von seinem Bruder entfernt;
er war blasser als gewöhnlich und
schaute teilnahmlos in das vorliegend«
Strauchwerk.
Zeichen zum Beginn der Zuerst
kaum vernehmbar, kamen die Rufe der
Treiber immer näher und näher; schon
hörte man den Lärm, den die Bauern
mit ihren Stöcken und Holzklappern
verursachten.
Thaddäus umfaßte krampfhaft fein
Gewehr. Der schuldige Bruder sollte
durch seine Hand fallen. Bei seiner
oller Welt bekannten Liebe zu Kazio
würde Jedermann an einen unglückli
chen Zufall denken. Er zitterte stark,
als er den Karabiner anlegte.
Ehe er noch ordentlich zu zielen ver
mochte, krachte ein Schuß in seiner un
mittelbaren Nähe. Bon einer Kugel
aeroffen, brach ein Wildschwein zu
sammen. Kazio hatte gut gezielt: der
starke Keiler lag regungslos am Bo
den.
Thaddäus ließ sein Gewehr sinken.
Kaum hörbar murmelte er: Gottlob!
In kurzen Zwischenräumen fielen
immer mehr Schüsse. Das Schreien
der Treiber klang aus unmittelbarster
Nähe, und bald standen diese selbst aus
der Linie. Vier Wildschweine, zwei
Füchse und unzählige Hasen bildeten
die Strecke. Alle Herren gratulirten
Kazio; er hatte das erste Wild erlegt
und ward hierfür zum Jagdkönig er
nannt.
! Kazio wandte sich an seinen Bruder:
„Ich glaubte schon, daß auch Du den
Keiler sahst und auf ihn zieltest. Du
legtest knapp vor mir an."
„Ich habe den richtigen Moment
versäumt dann war es zu spät!"
Noch mancher Trieb wurde genom
men. Das Waidmannsheil war den
Jägern besonders günstig. Au Mittag
ging man in's Försterhaus, wo ein
Frühstück aus Bouillon, kaltem Fleisch
mrd warmem Kraut mit kleinen
Fleischstückchen die Hungrigen erwar
tete. Doch bald brach man wieder zur
Jagd auf. Erst um fünf Uhr, als es
bereits so finster war, daß man nicht
mehr schießen konnte, traten die Herren
lg Js
sich sichtlich zur Heiterkeit? nach Tisch
sagte er zu seinem Bruder: Ich werde
heute statt Dir Poker spielen. Nimm
Du an einem der Whisttische Platz."
„Ich werde es für Dich thun. Laß
Tollhäusler!"
Am nächsten Morgen gaben die Brü
der ihren Gästen das Geleit auf den
Bahnhof. Als der Zug den Blicken
entschwand, sagte Thaddäus: „Steige
in ein, Kazio. Ich
Wahrscheinlich wird er mich wegen
meines hohen Spiels schelten, dachte
Kazio. Hat er es gestern besser ge
leugne nicht, höre mich nur an. Ich
wollte Dich gestern erschießen bitte,
bleibe ruhig ja, gestern auf der
Jagd. Warum ich es nicht gethan
Habe, weiß nur Gott. Jetzt bin ich froh
falsch gespielt! Du bist Edelmann
und Offizier. Auf Dein Verbrechen
steht nicht Zuchthaus nein der
tief ein Graf Krasiänski sinken konnte.
Du wirst Dich selbst richten. Aber Du
darfst Dich nicht erschießen man
Vermuthungen knüpfen. Ich lasse Dir
die Wahl -- es ist das Einzige, was ich
t«g«hört. Er wollte sich auf seinen
Bruder stürzen, der aber stieß ihn von
sich. Da sank er auf einen Stuhl,
schluchzend.
„Thaddäus! Bruder die
Mutter!"
„Die Mutter wird nichts erfahren.
Es ist genug, daß Du mein und Dein
Leben zerstört hast."
» « »
„Nein, Mama, Kazio kommt heute
nicht mehr zu uns. Er sagte mir, er
hätte wichtig« Angelegenheiten zu ord
nen. Ich bin etwas müde. Erlaub«
mir. daß ich mich zurückziehe."
„Schlafe gut. Thaddäus."
Wenn er nur schlafen und für
Stunden verg«ss«n könnte. Hätte er
doch den vorgestrigen Abend nicht er
lebt! Er sah den unheilvollen Spiegel
vor sich die Karten dann wieder
Kazio mit entstelltem, blutendem Ant
litz. Die Augen, die eben noch so gierig
in den Spiegel geschaut hatten, richteten
sich drohend auf ihn, und die bleichen
Lippen flüsterten: „Du bist mein Mör
der. Wer giebt Dir das Recht, mich zu
todten? Wer bist Du, daß Du mich
verurtheilen darfst? Du sagst. Du
liebst mich? Du willst mein Bruder
sein? Und läßt mich elend verderben?
Wer weiß d«nn, daß ich falsch spielt«?
Nur Du allein! Und Du hättest schwei
gen müssen! Ich hätte alles wieder gut
gemacht! Mörder!"
Thaddäus rann der kalte Angst
schweiß von der Stirn. Er wollte auf
springen, einen Schlitten anspannen
lassen, zu Kazio fahren. Vielleicht war
es noch nicht zu spät. Nein —er
durfte nicht! Der Gerechtigkeit mußte
Genüge geschehen. Ein Krasianski
büßt mit dem Leben, wenn er gefehlt
hat!
—Am frühen Morgen trat
Kazio in das Zimmer seines Bruders;
sein Schlitten wartete vor dem Schloß.
„Ich komme, Dir Lebewohl zu sagen.
Ziehe Deine Hand nicht zurück, Thad
däus! Du kannst sie mir geben! Ich
habe gesühnt wollte Dich um Ver
zeihung bitten die Mutter noch ein
mal sehen "
„Was willst Du thun?"
„Es ist schon geschehen. Rasch, rufe
die Mutter sag' ihr, ich wäre nicht
wohl sie weiß ja, daß ich ein krankes
H«rz habe sag' ihr, ein Herz
schlag "
Die Mutter traf ihren Lieblingssohn
Unglück nicht begreifen. Der plötzliche,
wahnsinnige Schmerz raubte ihr die
Thränen. Mit leeren, irren Augen
blickte sie auf Thaddäus, der schluch
zend auf den Knien lag und die Rechte
seines Bruders küßte.
Der große Trick.
„Hör' mal, John/ sagte Jimmy zu
- seinem Busenfreund, „bist Du glück
! lich und zufrieden?"
j „Ich?" grinste John, „glücklich?
Zufrieden? Als Telegraphist mit ei
nem Gehalt von hundert Dollars im
Monat? Na, hör' 'mal, mir fehlt zu
Glück und Zufriedenheit noch Ver
! fchiedenes, vor allem Geld!"
muß man vor allem bedenken, daß
wir beide als experte Telegraphisten
augenblicklich den höchsten Gehalt
haben, den wir jemals erreichen wer
den. In zehn Jahren, wenn das
Handgelenk nicht ineh/r so geschmeidig
ist, zahlt uns keine Telegraphencom
hlnaus?"
I „John," sagte Jimmy, „Du bist ein
guter Junge, aber es fehlt Dir an
dieser Draht eigentlich führt. Es
Co."
„Na, und ?"
„John, mein Junge. Du begreifst
mals auf Pferde gewettet? Weißt
brummte John mürrisch. „Diese
Wettbureaus halten sich Privatdrähte
nach den großen Rennplätzen und ihre
halten sie die Resultate schneller als!
Das ist doch sehr einfach. Was geht
das uns an?"
„Ehem! Wir sind Telegraphisten. >
Man hat uns diesen Draht sozusagen
des Schicksals. Wir zapfen
Rennresultaten. Wir wissen dann
vor dem Wettbureau, welches Pferd
gesiegt hat. Wir geben auf unszrem
und College Jimmy ist unterdessen
Hals über Kopf nach dem Witt
bureau gerannt und hat einen Berg
Gehaus das siegende Pferd gewettet.
„Dornerwetter!" sagte John. „Das
wäre wirklich 'mal etwas Todtsicheres.
Myers, Smith ck Co. die Sache
gen."
„Heiliger Moses —" flüsterte
John, „welche Idee!"
„Du! Schön ist es nicht!!"
.Ehem!"
„Das Leben ist eben so schwer!"
„Ein Narr, der es sich nicht leicht
„Allright!" entschied John. „Ma
chen wir! Das nöthige Kapital ist
da. Achthundert Dollars erspartes
ausgerechnet vor unser Fenster!"
... In den nächsten zwei Tagen
arbeiteten Jimmy und John mit be
ken wurden an beiden
Seiten dieser Schraube befestigt. In
tiefer Nacht zog Jimmy mit seinem
Nun gab es eine Viertelstunde heißer
Arbeit. Mit unendlicher Sorgfalt
wurden die beiden Stückchen Kupfer-
Strom niä>t hinweg. Der Rest war
Kinderspiel. Zwei feine Kupfer
drähte wurden an beiden Seiten der
Kupierdraht wieder verband die vier
Instrumente unter sich. Ein Telegra
phist nennt ein solches Arrangement
eine „Schleife". Wenn die Instru
mente geschlossen sind, so läuft der
Strom ohne Hinderniß durch die
mals unterbrochen worden wäre. Ein
einziger Griff jedoch genügt, um die
Instrumente einzuschalten. Dann ist
pesche nur so lange zurückzuhalten,
Wette placiren konnte. Diese Difse-
Zeichen.
Da ein scharfes metallisches Kli
cken und das leise Hämmern der
Morfezeichen im Empfanziinstruinent.
John las die Depesche:
»Erstes Rennen, Start!"
! ,Na, warum telegraphirea sie den«
> das?" meinte John verblüfft.
„Das ist doch klar!" sagte Jimmy
leise. „Der Agent telegraphirt von
seinem Beobachtungspunkt aus dem
Rennplatz aus. daß das Rennen be
gonnen hat. In dem Augenblick, wo
das Wettbureau diese Depesche erhält,
werden leine Wetten mehr angenom
men. Oh, sie sind schlau, diese Wett
bureaus. Aber es gibt noch
Schlauere ..."
Wieder das Warten. Genau nach
vierzehn Minuten kam die Resultats
depesche:
„Beauty, 33, 30. 20. 17; Winning
Bird. Agamemnon. Zweites Rennen,
Start!"
„Beauty Beauty —" mur
melte Jimmy, als wollte er sich den
Namen des siegenden Pferdes unaus
löschlich einprägen. „Ihr Götter! 93
zu 10 macht 9300 Dollars ... Zehn
Minuten, John! Aufgepaßt!!"
Und er rannte wie wahnsinnig
voll. Jimmy drägte sich rücksichtslos
durch zu dem Rennschalter.
„Tausend Dollars. New Orleans,
erstes Rennen, Beauty!" sagte er la
konisch.
„Wünschen Sie nicht auf „Platz"?"
fragte der Buchhalter.
„Nein,, glatt auf Sieg!" sagte
Jimmy und grinste innerlich.
Der Buchhalter nahm das Geld
und gab Jimmy sein Wettticket.
Wenige Sekunden nachher wurde die
große Schwarze Tafel aufgezogen:
Schluß für erstes Rennen, New Or
leans John hatte die Depesche
weitergegeben...
Endlos geradezu erschien Jimmy
die Viertelstunde des Wartens. End.
lich wurde wieder die schwerze Tasel
aufgezogen:
Erstes Rennen, New Orleans, Re
sultat:
Winning Bird 2.
Beauty 3.
Totalisator 93 Sieg. 30, 20, 17
Platz.
Kalter Schweiß trat auf Jimmys
Stirn. Agamemnon erster? Sollte
John falsch telegraphirt haben in der
Aufregung? Nein, das war unmög
lich. Beauty war erster, sein Pferd,
sein Tausend-Dollar-Sieger.
Zitternd trat er an den Schalter:
„Sind die Resultate correkt? Nach
meinen Informationen mußte Beauty
gewinnen! Darf ich das Original
telegramm sehen?"
„Du bist schuld!" schrie John.
brüllte Jimmy.
„Es war Deine verfluchte Idee!'
„Du hast freilich keine Ideen!"
„Heiliger Moses, unsere tausend
Dollars!"
Und dann entstand eine solenne
Prügelei...
«ll«S a,t« Matz
Bartels, ein hoffnungsvoller Ge
meindeschüler, hat drei Tage lang
die Schule geschwänzt. Am vierten
erscheint er wieder und wird vom
Lehrer mit den Worten empfangen:
„Na. kommst du nun endlich wieder?
Wo bist du eigentlich am Montag
gewesen?"
„Montag? Da bin ich ja in der
Schule gewesen."
gewesen."
„Ach ja, richtig. Wie ich herein
gekommen bin. ist ein Hund auf mich
zugesprungen, der hat mir mein But
terbrot weggeschnappt. Da hab' ich
gesagt: Hund du, hast du mein But
terbrot, kannst du auch in die Schule
gehen, und bin wieder nach Hause
gegangen."
„Das ist ja sehr erbaulich, Bar
tels: und Dienstag?"
„Dienstag? Da bin ich ja hier ge
wesen?"
„Nein, du bist nicht hier gewesen."
„Bis beinah' an die Schule 'ran
bin ich gewesen. Da haben mit ein
mal angefangen die Glocken zu läuten,
und ich hab' gedacht, man begrabt
Ihnen, Herr Leh<er; bin ich wieder
nach Hause gegangen."
„So, das hast du gedacht, Bürsch
chen, und Mittwoch?"
„Mittwoch? Bin ich Mittwoch nicht
In der Schule gewesen?"
gewesen!"
„Nu, muh man denn alle Tage
tn die Schule gehen?"
—Er weiß es. In der Schule
kird „Petri Fischzug" besprochen.
Lehrer: Was bedeuten die Worte an
Petrus: „Von nun an sollst Du Men
schen fangen?" Hänschen: ,Er
sollte Schutzmann werden."
Tie dünne» Merklichen.
Kellner (athemlos): „Entschul
digen Sie, mein Herr, haben Sie
Ihren Eierkuchen schon gegessen?"
Gast: „Schon lange; warum?"
Kellner: „Ach, es ist ein Irr
thum vorgekommen; da lagen nämlich
vier Stück aufeinander!"
Sarkastisch. Junger Ehe
mann: „Heute habe ich aber einmal
gut gegessen!" Freund: „So! Wo
denn?"
Dichterling (der einen Ein
brecher beim Ausplündern seiner
Wohnung ertappt): „Nun, diesmal
will ich von der Anzeige bei der Po
lizei noch Abstand nehmen: dafür
werde ich Ihnen aber meine sämmtli
chen Gedichte vorlesen!"
Nach seinem Geschmack.
Sie: „Zweihundert Mark kostet dieses
Kostüm, und der Schneider versprach
mir, jede Aenderung, die ich noch
wünsche, umsonst vorzunehmen." Er:
„So? Dann soll er vor allem den
Preis ändern."
A.: „Da geht der Herr Wucher-
A.: „Na wissen Sic, der Haus^rr
der uns bloß umanand, damit
Stieselsohl'n fix abilauf'n!"
Kartenzwicker: „Für Ihren
Hund brauchen Sie ein Hundebil
lett!"
Reisender: „Ach was, der
springt Hintennach.'
Anlaß. „Aber, Herr Wutzer.
Sie haben ja schon das zehnte Glas
Bier!" - „Ja, heute haben sie mich
aus dem Mäßigteitsverein ausge
schlossen."
—B edenkl icher Vergleich.
Sie: Aber August, was hast du nur
eigentlich gegen unseren Miether?
Er: Ich lann den Menschen nun mal
nicht ausstehen, der Kerl wirkt auf
mich wie 'n rothes Tuch.
Aufrichtig. Polizeibeamter
(zum Herrn, dem die Frau durchge
> gangen ist: „Und was glauben Sie,
> hat sie dieser Meier, der mit ihr