Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 04, 1906, Image 6

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    Witzes Wngw-ilig und da erzahle ich
Ein glücklicher Provvet.
habe recht gehabt! Da ist ja mein
Wolkenbruch!"
—Zu schön! „Mir hat heute
Nacht geträumt, meine Schwiegermut-
Apotheter (Nachts nach Hause
kommend): „Was wollen Sie denn
hier?"
Einbrecher: „Nichts, nichts ... 's
B.: „Aber woraus schließen Sie
denn das?" A.: „Nun, einfach da
raus: Ich ließ ihn gestern in der
Aneipe stehen, und heute Morgen war
Arzt: »...Und was ich zum
Biertrinken, Herr Wamperl, ist Ihnen
strengstens verboten!"
Raffinirte Bosheit.
Widerlegt. Eine Hökerin
wollte sich von ihrem Manne scheiden
lassen. Der Richter stellte ihr vor,
eins sein sollte. „Ach,
Herr Dokter", rief sie verwundert
aus, „wir bcede man eens? Ne, da
unsre zwanzig."
du a falscher Kerl bist?!"
Naja. „Die Z. ist schon zwei
Jahre verheirathet und noch nicht ge
schieden." „Ich habe ja gleich gesagt,
die Heirath nimmt kein gutes Ende,
weil sie an einem Freitag geschlossen
Gcftiindniß.
weinen, dann amUsir' ich mich nicht."
Logisch. „Da Sie viel Geld
haben, wundert es mich, daß Sie nicht
kein Geld hätte und nicht Heirathen
Ein glücklicher Unfall.
Fremder: „Hier ist ja gestern ein
Richter: „Ihr Vertheidiger sagt,
das Brod selbst verdient haben. In
g'stop'n!"
Hundert Mark Brlohiumg.
hatte.
„Keineswegs. Die Fische schnap
pen nur nach der Angel, wenn ein
iIX) Marl Belohnung
reiner Bajse und edelster Abstam
zeichen.
Professor Halbach, Herderstr. 6.
Eine Tücke des Schicksals hatte es
fertig gebracht, daß Diamant gerade
in der Stunde entlaufen war, als
sein Herr in liebevoller Beforgniß
ihm das Halsband abgenommen
„Weshalb heirathet Ihr Herr
Menschen gemacht hatte, der er jetzt
Der Rehbraten gestern und selbst
die Hummernmajonnaist heute, Hai-
dss d
denn das Viech —"
Ein gebieterischer Wink ließ die
Alte verstummen. An der sich Ent
me: „Willst du still sein, Hunoevieh!"
Arm.
haben?" '
Aufregung über „wenn ich bit
ten darf. s'err Professor."
.Dann hätten Sie in der Wahl
Ihre! Mittel? vorsichtiger sein min
der sich mit einem Fluch verabschie
det hatte, ironisch zu Rieke, „ich bin
müde und will schlafen gehen. Mor
gen", fuhr er harmlos fort, und
gähnte hinter der vorgehaltenen
Hand, „wird wol eine kleine Fort
setzung folgen. Nun, wenn sie uns
nur unsern Diamant wiederbringt,
nicht wahr, gute Alte?"
Mit einem Gefühl der Erwartung
schritt der Professor am anderen
Mittag vom Gymnasium nach Hause.
Ob wohl der Schlingel, der Diamant,
inzwischen angekommen war und
ihm freudewedelnd entgegenspringen
würde? Oede kam ihm jetzt sein
Heim vor; wie viel Licht mehr würde
darinnen sein, wenn ein liebendes
Augenpaar ihm entgegengrüßen wür
de und das Jauchzen aas Kinder-
Der Grübelnde hieb, wie erzürnt
über sich selbst, mit dem Spazierstock
durch Vit Luft. Wie kam ihm, dem
Weiberfeind, nur so Thörichtes in
den Sinn? Das kokette Dämchen ge
stern war doch wahrlich nicht danach
gewesen, Wünsche zu erwecken.
„Nun?" fragte Halbach nur, als
Rieke, eine Kompresse um die Stir
ne, mit eigenthümlich zusammenge
kniffenen Lippen ihm öffnete.
„Haben Sie Kopfweh, Rieke?"
fuhr er fort, als er keine Antwort
erhielt.
„Und ob! Bei das Geheul viel
Stunden lang, ist das auch wohl kein
Wunder, Herr Professor."
„Wie —?"
„Die Alte wies mit dem Daumen
aus die Thür des Entreezimmers:
„Drinnen sitzt es schwarz voll."
„Schwarz voll?!" erwiderte der
Professor gedehnt, von einer Ahnung
Herr Professor, wohl an
hundert Biester. Die Finders wollen
ja partout den Herrn Professor
selbst Sehen Sie sich das blaue
wollt' sagen, das schwarze Wun
der man an."
Halbach hörte schon nicht mehr. Es
war ihm zum Bewußtsein gekommen,
was er heraufbeschworen. Heftig öff
nete er die Zimmerthür.
„Großer Gott" >var alles, was er
hervorbrachte. Aeffen ihn seine Sin
ne? War es Wirklichkeit? Das En
tree- und das daran grenzende Zim
mer waren bevölkert mit einer
schwarzen Masse, In der Mensch und
Tbier kaum zu unterscheiden war.
Und nun ereignete sich etwas, daß
der Eintretende, daß Rieke und
sämmtliche Hausbewohner bestimmt
glaubten, die Hölle sei plötzlich aus
Erden. Zwanzig, dreißig, vierzig
Hunde hoben zu heulen an, und
ebenso viele Hunde fielen kläffend,
bellend, winselnd ein. Und nun die
Stimmen der Finder, bittend, be
schwichtigend, beschwörend: einer such
te den anderen zu überbieten in dem
Der Professor brach in ein nervö
ses Lachen auS. Er kannte Leute,
die an Menschen- oder Platzangst lit
ten: ihn überkam jetzt ein ähnliches
Gefühl —: Hundeangst. Es war ihm,
als erlebe er ein böses Märchen, mit
hundert schwarzen Unholden darin.
Und diese alle warteten auf ihn,
er sollte
„Ich bin aufrichtig überrascht, mei
ne Herrschaften, daß es hier am Orte
so viele Diamanten gibt", schrie er,
mit einem krampfhaften Versuch zu
scherzen, in den Höllenlärm hinein.
„Einer aber kann ja nur der rechte
fein, Rieke helfen Sie mir su
chen!"
Die Uhr wies auf zwei, als der
Professor endlich, kalten Schweiß auf
der Stirn, der athemlos lauschenden
Versammlung verkündete, daß der
echte Diamant leid» nicht unter den
Alten Ohr.
„Frische Luft!" schrie der Profes
„Die Fenster müssen auch während
der Nacht ausbleiben!"
„Ich will man bloß das Essen für
den Professor wieder warm stellen!"
„Essen?" Halbach riß seine Uhr
hervor: „Dazu ist keine Zeit mehr,
deln eines Hundes.
Da hielt er sich nicht länger: „Hin
aus", schrie er, „hinaus mit der Be
stie, ich habe nichts mehr mit Hun-
Die Thür schloß sich hastig wieder.
„Mein Gott, wo bin ich hingera
then," klagte draußen eine weiche
grauenstimme und ein leichter Fuß
hastete davon.
Ein Aufkreischen RiekeS folgte.
.Herr Professor" schrie sie und riß
die Zimmerthür auf, „Herr Profes
sor, um Gottes willen, was haben
Sie gethan, das das war ja un
ser Hund, unser Diamant! Und
und die Dame, die schöne, junge Wit
we aus der Villa Rosen, in der Vor
stadt....'—
Professor den Weg zur Villa Rosen.
Der Leidenskelch dieses Tages mußte
bis zur Neige geleert werden, wollte
er nicht bei der Dame für einen Wll
therich gelten und auf Diamant ver
zichten.
Die Abendsonne vergoldete den
Vorgarten der Villa mit seinem herr
lichen Rosenflor, als er Er
bemerkte es nicht; die peinliche Situ
ation, der er entgegenging, beherr
schte ihn vollständig. Weicher Rasen
dämpfte seinen Schritt, dieser aber
stockte plötzlich eine Kinderstimme
schlug an sein Ohr: „Mama, Lia
darf doch den lieben Hund behalten?
Wir haben ihn doch heute hier im
Garten gefunden!" Auf dem Rasen
lag ein allerliebstes Mädchen von et
wa vier Jahren und schlug jubelnd
die Händchen zusammen. Neben der
Kleinen saß kerzengerade, die Vor
derpfoten artig erhoben. Diamant,
Vor ihm kniete, nur im Profil sicht
bar, eine feine, schlanke Frauenge
stalt, beschäftigt, eine Rose an dem
Halsband des Findlings zu befesti
gen.
Das hübsche Bild nahm die Seele
des Beobachters gefangen. Ein Zau
ber schien von ihm auszugehen, ein
Zauber, der die Ketten alter Leiden
löste, ein Zauber, der die Seele
wieder frei machte empfänglich
wieder für des Lebens Glück.
„Mit Rosenbanden gefesselt zu
werden, das hat der Ausreißer wahr
lich nicht verdient Professor Hal
bach. meine Gnädige,. das arme
Opfer des schwarzen Sünders dort!
Aus ihn komme die Schuld der Si
tuation heute Mittag, wegen der ich
Sie hiermit unterthänigst um Ent
schuldigung bitte."
Die junge Frau war aufgesprun
gen zwei dunkelleuchtende Augen
sahen den stattlichen Gelehrten an,
den der launige Ton gar nicht übel
kleidete. Und nun begann er die
kleine Episode zu erzählen, während
man auf der Terasse zusammen saß.
und bald klang das Lachen der jun
gen Frau und der kleinen Lia Jauch
zen in seine Worte.
„Erlauben Sie, gnädige Frau, daß
ich Ihnen morgen den Finderlohn
persönlich bringen darf", sagte der
Gast, als er sich mit Diamant ver
abschiedete, und dabei zuckte es schel
misch um seinen bärtigen Mund.
„Gern", klang es ebenso schelmisch
zurück, „und zwar bedinge ich mir
als Finderlohn aus, daß Diamant
recht häufig der Spielgefährte meiner
Herrn mit in Kauf nehmen", lau
tete die Antwort, und mit schneller
schlagendem Herzen neigte sich der
Frau.
Vier Wochen später drückte Profes
sor Halbach glückstrahlend der jungen
Witwe den Brautkuß auf die Lip
laden hatte seine Geschichte von dem
heftigsten Regenfall, den er je erlebt,
erzählt und schließlich kam Tom Lin
t» Dach Zuflucht zu suchen. Am
Arme trug ich einen 2 Gallonen-Eimer
und ich war erst eine kurze Strecke
sein," fiel ihm ein baumlanger Kerl
ins Wort, der auf einem Faß saß,
„an den ich gerade denke, und oerv. . .
will ich sein, wenn es nicht wahr ist.
Ein Zug Wildgänse flog über mich
hinweg, als es aber so anfing zu reg
nen, legten sie ihr- Flügel zujammen
und fingen an zu schwimmen."
Immer «»schäft«»,»»,,.
Ein Schlächtermeister wird durch
die Geburt eine- Enkels erfreut. Nach
einigen Wochen bringt man ihm den
sehnlichst Erwarteten in den Laden
mit der Meldung, daß der Säugling
bereits acht Pfund wiege. Der Mei
ster nimmt ihn in die Arme, um ihn
zu wiegen, und ruft erstaunt: „Ja,
das wiegt er," fügt jedoch sogleich, in
die Gewohnheit feines Geschäfts ver
fallend, hinzu: „aber mit den Kno-
Graf (zum neuengagirten Diener):
Ich hoffe, daß Sie durchaus ehrlich
sind, wie? Diener: Wenn's sein muß,
Ter Panloffelheld.
„Da les' ich q'rad, liebe Emilie, daß ein Mann zu zwanzig Mark
Malitiös. „Weißt du. wenn
ich mal heirathe meine Frau muß
solche Dumme findest?"
Dankesschuld. Schrift
steller: „... Wieso bist Du dem Dok
tor Beißer zu ewigem Dank verpflich
tet?" College: „Das ist der Kritiker,
Geiniiihlich.
„Warum bringen Sie mir denn «in Sieb zu dem Glase Milch, Frau
Wirthin?"
ich werd« mir heute Abend .TannhSuser' anschauen/
wird nichts draus: Tann Häuser sagst Du und Wirthshäuser
Vaterfreuden. A.: Also,
das älteste Fräulein Meyer hat sich
verlobt! B.: Wirklich, und wer ist
denn der Glückliche? A.: Der alte
Meyer.
Glückliche Ehe. „War Ihr
Ihnen?" „Jawohl. Um den Reise-
Richter: Wie alt sind Sie, Mütter
chen? Greisin: Ach, schon ziemlich
hundert Jahr! Richter: Sage» wir
also: hundertzwanzig.
Erster Gedanke. „Meine
Frau ist mir durchgebrannt, Freund,
und zwar in dem Reisemantel, den
ich kürzlich für sie bei Dir ksufte!"
„So! Das gibt ja eine großartige
Immer Geschästs
nant, liebt Ihre Tochter leidenschaft
lich, Herr Commerzienrath!" „Schon
gut! Und der Kostenpunkt?!"
—K leiner Uni schied. A.:
Sehen Sie mal das gerathete Gesicht
der Braut. B.: Das kommt vom
Weinen. A.: Na, und beim Bräuti»
gam? B.: Da ist's von Weinen.