„Angeklagter, Si« sind zu zwei Monaten Gefängniß, 159 Mark Geldstrafe und dreijährigem Ehrverlust verurtheilt. Woll«n Si« sich dab«i Aes-Hich,« nicht vielleicht mit lebenslänglichem Ehr- „. . > Sagen Sie mir, von was le ben denn eigentlich hier die Leute?" „No, von was werden s' denn le ben?. . , Von der Luft!" Erkannt. Herr: „Fräulein meine Liebe zu Ihnen wird von Tag zu Tag stärker!" Reiche Erbin: »Sehen Sie. warum machen Sie auch tagtäglich mehr Schulden!" Verlegenheit. A.: Meine Frau will sich von mir scheiden las sen. wenn ich sie nicht nach Ostende fahren lasse. B.: Sind Sie deshalb in Verlegenheit? A.: Ja. was thue ich. wenn ich sie nicht fahren lasse, und sie sich doch nicht von mir schei den läßt? „Leni. der Gast dort hinten kriegt an' Kaffees. . . Aber laß' n nur Abwechslung. Wahrsage rin: „Ihr Zukünftiger ist blond, statt lich und hat blaue Augen!" Fräulein: ,H»>. also gerade das Gegentheil von meinem Gegenwärtigen!" In der Probe. Theaterdi rettor: Nanu, was gibt's denn? Te norist: Ich hatte einen furchtbaren Wortwechsel mit dem Kapellmeister! Mensch gesagt hat? Ich solle mich vom Teufel zehnmal kreuzweise fri kassiren lassen! Was würden Sie an meiner Stelle thun, Herr Direk tor? Direktor: Offen gestanden ich würd« es nicht thun! Kleiner Irrthum. „Um Himmels willen. Marl, was machst Du denn? das ist ja Fleischextrait in neuester Verpa — Gemüthlich. „Neulich im «weißen Hirsch" haben Sie mich ja schön angeführt! Sie brennen heim lich durch und der Wirth verlangt von mir nachher die Bezahlung der gan zen Zeche!' „Das war eine Ge meinheit. ... ich hatte Sie doch einge —G roßartige Erfindung. Patentanwalt: Nun, was haben Sie denn erfunden? Herr Schlaumeier: Einen .Musik - Automaten. Wenn man zehn Pfennig hineinsteckt Pa tentanwalt: Gehen Sie. das ist doch nickts Neues! Dann fängt der Ap parat an zu spielen Herr Schlau meier: Nein, er hört auf! Das wirksamste Beru jigungsmittel. Arzt: Ihr Natte ist schon im Bureau hat er >enn die Nacht gut geschlafen? Kanz istenfrau: Ach, ich sage Ihnen, wie ange nicht! Arzt: So wirksam hat ich meine Brom - Kombination er viefen? Kanzlistenfrau: Die hat er ihm sein Chef endlich die Ge haltszulage bewilligt. !>»rr Bierdimpfl in der Gtmäldegalkrie, „Bitt schön. Herr Galeriediener, zibt's da net auch a' Bild, wo ma' in' richten Durscht drauf kriegt?" Gelehrtenfrage. „Herr Briefträger, haben Sie vielleicht einen Lrief aus Halle für mich?" „Nein. Herr Professor!" „Werden Sie wohl heute Abend einen für mich ha ben?" JnderneuenWohnunH. Miether: Hören Sie 'mal, Herr Wirth, bei mir gibt es ja so viel Wanzen —? Wirth: Habe ich Sie nicht gleich gefragt, ob Ihnen die Ta peten nicht etwas zu lebhaft seien? Soldat (zur Köchin): „Jette wenn Du so hoheitsvoll dastehst, in der einen Hand die Gabel, in der anderen den Kalbslops was wär« da gegen Dich eine Königin!" Verbissen. Frau Meier (zil usf'n Dache haben sich zwei Storch einjenistet! Jiefecke: Meinetwegen! Ich bin Junggeselle. sessor hat Dich geküßt? . . . Hosfent ltch hast Du ihn gehörig zurechige wiesen!?" Tochter: „Gewiß jedesmal!' Professor: Was will er? Zm Sonnenlicht. Der vaterländische Frauenver«in arangirte ein japanisches Fest. In den glänzend erleuchteten und reich mit Blumen, Stössen und Fahnen garnirten Sälen si«hl man reizende Lächeln, einladend«! Geberd« den Thee anbieten und alle Männerher zen, gleichviel ob die Uniform oder der schwarze Rock sie deckt, in Brand setzen. Ein Zelt besonders wird von alt und jung b«lag«rt. Der Mün zenberg auf der japanischen Schale wächst zusehends. Auch viele Gold quittirt. Keine Theebude ist so hartnäckig umringt wie diese, in purpurrothe Schleier gehüllte. Roth ist alles Den Hauptanziehungspunlt sch«int die jung« Frau oder ist sie keine junge Frau mehr zu bilden, die in der Mitte des Zeltes steht und alles mit ihren leise geflüsterten Wor ten, ihren Blicken l«nkt und leitet. Das rothe, reich mit Gold gestickte Kleid, das ihre schlanke, feingeglie derte Gestalt umhüllt, bildet einen reizvollen Contrast zu dem elfenbein farbenen Teint und dem schwarzen Haar. In den dunkelglühenden Au gen blitzen und leuchten Lebenslust und Freude am Schönen, am Ge- Rhythmus, verräth Rasse. Diese rothe Gluth um sie herum paßt zu ihrem Wesen, scheint von ihr auszu- ! strömen, all die Menschen zu locken, Z festzustellen. Es liegt etwas Berau- I schendes in der parfürmirten Luft. ! die sie umweht, in dem rothen Däm- merlicht auf ihrer ganzen Erschei- ! nung. Aber zugleich auch etwas Ras- ! finirt«s. Scheut sie das grelle Licht? Hält stand? Braucht sie Dra-^ berkreis tritt, einen unwid«rstthlichen ! Eindruck. Ein alter Herr, der eben für eine allzuheiße, dünne Tasse Th«e, di« ihm Lippen und Gaumen ver- brannte, einen blauen Lappen ge ! opfert hatt«, weil sie davon gekostet, warnt einen jüngeren College», der > eben sich der Bude nähert, vordrer seuer ihrer Blicke und Worte so oer für Geldeswerth v«rli«re. Dabei kühlt er sich mit der einen Hand die ver- brannten Lippen, mi: der anderen po lirt er sich die Glatze, auf' der sich Schweißperlen gebildet. Ob durch ! die Mühe der verführerischen Frau oder durch den siedendheißen Thee bleibt dahingestellt. In einer Eck« standen zw«i Män- > ner im Gespräch: der eine lebhast und interessirt, er hatte den Freund, der > jahrelang im Ausland gewesen und eben erst heimgekehrt war, viel zu fragen; der andere, schon leicht er graut, sah müde und gelangweilt vor sich hin. Das Treiben um ihn Her dasselbe wie damals nichts hatte sich darin geändert. Nur mit dem Unterschied, daß er älter und noch ernster geworden war, und ihm all das Getriebe noch inhaltsleerer und öder erschien. Dazu, um daran Ge fallen zu finden, mußte man jung s«in, oder sich wenigstens jung fühlen. Bei ihm traf keines mehr zu. Zwölf Jahre in einem anderen Welttheil hatten ihn der Heimath ent fremdet. Es waren mit wenigen Ausnahmen and«re Menschen, die jetzt um ihn herum lachten, scherzten, flir teten, medisirten, und doch dieselben ganz dieselben. Selbst sein Freund, der sich über seine Wieder kehr so aufrichtig freute, war in sei ner Entwickelung stehen geblieben, denn wie hätte er sonst mit solcher Wichtigkeit Üb«r dies und jenes spre chen, ihn auf all' die Nichtigkeiten, die man als eine Annehmlichkeit des Sein Freund drängte ihn, das ro the Z«lt anzusehen. „Komm, komm, sieh Dir den Clou der ganzen Beranstaltung an. Die Wallberg hat das rothe Theehaus. Famoses Weib chic, temperament voll ein Weib, das zum „Dumm heltenmachen" geradezu reizt. Und da bei fast schon an der Grenze des Ver blühens. wo schone Frauen ost so ge , Die Wallberg?" Kurt Lorm richtete sich interessirt aus. „Ah, richtig, Du kennst st« ah, ich glaube sogar, Du hattest ein klei nes Faibl« für sie. Warum?" „Führe mich zu ihr. ich will sie sehen", unterbrach Lorm den redseli Ja. er wollte sie sehen. So konnte sie d?ch unmöglich mehr aus sehen, wie der vor ihm Stehende be hauptete, die Z«it des Herzenknickens mußte nach seiner Schätzung b«i ihr doch schon vorüber sein. ! Ob er ein kleines Faible für sie ' gehabt?! Geliebt hatte er sie: ehrlich und heiß geliebt, wie keine mehr im Leben, und wenn die dummen Ver hältnisse die Vereinigung zugelas sen, dann wäre er vielleicht heute lein so ernster, verschlossener, müder Mann. noch viel bringen? Auf das trügerische Glück hatte er lange verzichtet, und selbst der Ruhm lockte ihn nicht mehr, seit er die Erfahrung gemacht, daß auch er läuslich sei. Aber ansehen wollte er sich doch die Frau, die reich geheirathet hatte, berührte! Er hätte sie lieber als gefallsüchtige Kokette. Vielleicht^war Ein stummer Gruß dann ein scharf in die Augen Blicken end lich ein Erkennen. Tie streckte chm los starrte er sie an. Das sollte sie sein, dieses schöne begehrenswerthe Weib, die halbver blühte Jugendgeliebte? War denn die Zeit, die ihn zum alternden Mann gemacht, bei ihr stehen geblie ben? wie damals und sah lächerlich jung aus in dem phantastischen Kostüm, das ihre eigenartige, pikante Schön heit hob. Er schloß die Augen, es that ihm weh, sie so wiederzufinden. Nein, es war lein Wiederfinden, nur ein Wiedersehen. Ein Wiederfinden hätte es nur werden können, wenn sie mit ihm Schritt gehalten, mit ihm alt geworden wäre. Alt? fühlte sich plötzlich alt dieser schönen Frau gegenüber. auf ihre Wangen zauberten, nicht an all die phantastische Pracht, die Jahre wegwischen kann, nicht an die " hatte. Und dabei war er doch nur acht Jahr« älter als ! Tiefe stieg in die Wan zu besuchen, schüttelte er ablehnend ! den Kopf. i „Ich bin kein Gesellschafter für wiedererkennen. Im einfachen Haus kleid, ohne jede Toilettenkunst sollte er sie im Tageslicht bei offenen Vor- Haar genau offenbaren. Ihre erkünstelte Jugend ließ sie heute im rothen Zelt zurück. Es war ein glänzender Abschluß ihrer Eitel keit geivesen. Nein, sie war nicht mehr jung, und sie hatte die Kraft, es zu zeigen. » « » Er kam zur festgesetzten Stunde. Sie ging ihm leinen Schritt entge sonne, die nichts verbarg, und sah ihm lächelnd entgegen. Sie fürchtete nichts, sie kannte ihn genau und wuß te, daß Menschen von seinem Schlage sich nie ändern, nie vergessen, me zu lieben aufhören. Die graue Sorge stand nicht mehr zwischen ihnen. Der Weg war frei und eine ge heime Hoffnung, ein heißes Gefühl im Innern, das zurückgehalten, b»- lämpft und doch nicht im Herzen er storben war, sagte ihr. daß er ihn gehen werde Ueberrascht war er stehen geblieben, sie hielt t»pser seinen erstaunten Bli cken stand, nur ihr altes liebes Lä cheln, das er an ihr so sehr geliebt, lag verllärend auf dem alternden Ge sicht. Keine Miene, keine Bewegung verrieth die Unruhe ihrer Seele. Endlich streckte er ihr glückstrahlend die Hände entgegen. Heute war sie ihm keine Fremde mehr so hatte sie in seiner Erinnerung gelebt, vor seinen Augen geschwebt. Die schöne Frau im rothen Zelte war eine Truggestalt der Lampen, die vor ihm stand im Sonnenlichte war sie die Jugendgeliebte! Und als sie sich gegenüber saßen wie in alter Zeit, ihre Gedanken aus tauschend, plaudernd, scherzend, wie ihre Frohnatur es nun einmal ver langte, da fand er sie schöner, begeh rernSwerther denn je. Ihre Laune, ihre Munterkeit rissen ihn mit sort. Er fühlte sich plötzlich jung und voll Lebensmuth. Ihre innere Frische be zaubert« ihn. Enthusiastisch hielt er ihre Hände fest und ihr in die la chenden, glücklichen Augen sehend, wiederholte er, diesmal in freudiger Ueberzeugung di« Worte vom vergan- jung sind Sie geblieben!" Tie sparsame Fraa Lätitia. Ueber die Sparsamkeit der Mutter Napoleons wird aus Quellen berich tet: Als Napoleon bereits General war und den Austrag erhielt, die Kü sten des Mittelmeeres zu befestigen, besorgte er für seine Mutter ein« Wohnung in der kleinen Seestadt An tives, nicht weit von seinem Haupt quartier. Lätitia behielt auch hier ihre einfachen Gewohnheiten bei, und viele Jahr- später erinnerten sich die alten Leut« in Antikes, die Mutter des Kaisers gesehen zu haben, wie sie Wäsche schwemmte in einem Flusse, der in der Nähe ihrer Wohnung sein Bett hatte. Wie groß die Armuth in Napo leons I. Familie war, geht aus eini gen Briefen aus seiner Leutnantszeit hervor. In einem Briefe klagt Na poleon semer Mutter, daß sie ihm d?e 6 Francs, welche er ihr geliehen, nicht zurückgegeben hätte. Sie nähte eigen händig seine Wäsche und alle seine Kleidungsstücke, als er aus der Of fiziersschule war, aber für jeden noch so kleinen Pack mußte er ihr dasGeld bliebe/r selbst das Waschgeld seiner Pariser Wäscherin für die Wäsche schuldig. AIS Lätitia bereits Kaise rin - Mutter war, hatte ihre Spar samkeit oft einen etwas komischen An strich. So berichtet konstant, der Kammerdiener Napoleons, in seinen Memoiren: „Während ihres Aufent halts in Paris verfügte sich Madame Lätitia eines TageS in ein Modege schäft der Rue des Moineaux, aber ihren Wagen ließ sie nie vor die Ein gangSthore d«r Geschäfte vorfahren, in der Befürchtung, man möchte sie überteuern. Einmal versah sie sich mit Leinwand für Hemden? in ihre Wohnung zurückgekehrt, schloß sie sich ein und schnitt die Leinewand eigen händig zu in der Befürchtung, die Wäschenäherin könnt« etwas von den, Linnen für sich beiseit« legen... Die Grenzen d«r Repräsentation wurden stand in derßesuchszeit stets ein Ärm dem Kamin. Die Kerzen wurden ausgelöscht, sobald die Besucher fort waren; hörte man einen Wagen vor fahren, so wurden sie schnell wieder angezündet. Dies wiederholte sich an einem Abend mehrere Mal«." kon stant «rwähnt aber nicht, daß Ma dame Mere infolge ihrer rechtzeitigen Sparsamkeit in der Lage war, Napo der zuerst 1660 die früher flüssige berühmte ,Eas6 Procop", in dem er das erste Speiseeis, damals übrigens nur im Sommer, verkaufte. Auch in 18. Jahrhundert in den Konditoreien Gefrorenes in Gläsern. Namentlich in Dresden auf der Brühl'schen Ter rasse und in Wien, später, in unseren Tagen, auch bei Kranzler in Berlin erhielt man vorzügliches Gefrorenes in fester und flüssiger Form. Nicht nur der Prinz Cond6, der bei einem Gastmahl, das er Ludwig XIV. gab, das Eis zuerst hoffähig machte, son dern auch der durch seine Reisen und die erste Einbürgerung der Land schastsgärtnerei für Parkanlagen be rühmte Fürst Pückler haben durch Variationen köstlichen Speiseeises ihren Namen verewigt. Schönes Resultat. Ba ter (zum Studenten, der in Ferien nach Hause kommt): „Nun, wie weit hast Du's in der langen Zeit g«. l bracht?" Sohn »Bis auf r«n Frack zusamm«nkünsteln?! Entschuldigen Si«, Herr Nolenmay«r, so viel Compositionstalent hätte nicht einmal Richard Wagn«r besessen!" Schüchtern. Herr: Wie kön nen Sie sich unterstehen, in das Zim mer zu treten, ohne vorher anzu klopfen! Bettler: Entschuldigen Sie, —E intritt s p r e i S 60 Psen haben. Maler: Wieso? Kritiker: Nun, es ist ja allein schon den Ein trittspreis werth! Sein Zlolz. „Denk Dir nur. der Mensch sagt zu mir, er schenk« mir mein« Schuld " „Nun, s«i froh!" „Na, den hab' ich nicht schlecht angefahren, zahlen werd' ich ihn ja wahrscheinlich nie, aber schenkn laß'ich mir von dem noch lange nichts!" Aus der Schule. Lehrer: „Zweitausend Marl bringen in zwei lahren achtzig Marl Zinsen. Moritz, wie findest Du den Prozentsatz?" Moritz: „Viel zu niedrig, Herr Leh rer!" Eine Grenze. „Ich bin nur neugierig, wann Fräulein Jm- 's" > „Und welchen Beruf haben Sie eigentlich, Herr von Slrizzan?" „Ach, m«ine Gnädigst«, aus „Btruf" mach' ich mir nichts sowas Kaltblütig. „Was thaten . . Nu, gut, ich nehm' Sit als Kammerdiener! Sie muffen aber vor die Leut' immer so machen, als hätten Se vor mir «' Riesenresxelt!" etwas einkaufe; wir müssen doch stan desgemäß leben! Gatte: Jawohl, vor allen Dingen aber ver-standesgemäß! Die Juri st in. A.: Was macht denn deine Braut? Freut sie sich denn schon recht auf die Eh«? B.: O, di« bereitet sich tüchtig v0r,... Eherecht! Ein Glückspilz. Gläubi- ZOON Mark in der Lotterie gewon — Normal. Hausfrau (zu dem stellesuchenden Dienstmädchen): Wes halb sind Sic denn von Ihrer vori lassen ivordtn? „Plötzlich? O bitte, l Der Rentier. Herr Müller: Und was hat Ihr zukünftiger Schwie- habe den Geldschrank putzen mus
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