Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 26, 1906, Image 6

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    diesmal...
Gemüthlich. Sie: „Du,
-- Aufmerkfa m. Bauer: Alte,
Ortschaft, da ist er mit mir in die
offene Dorfkirche gerast." Stallmei
ster: „Na, ein frommeres Pferd kön
nen Sie doch gar nicht verlangen."
de n!
macht die Liebe blind?" „Weil sich
Sie den Nordpol. Ich bezahl'?!"
—A us der Rolle gefallen.
schuldeten Fürsten Prellinsky. „Er
Goldstein," versetzt der Eine felbstgt-
Freund". haben Sie ihm
Schrecklich.
„Das Essen war prachtvoll, der
lein, ich habe schon ganz andere Par
— U e b e r s l ii s s i g. Bräutigam:
„Ich hab' blos noch einen Knopf an
Reinsall.
„Von der Universität schreibst Du
Hugo?"
Studio: „Gewiß, Onkelchen, be
stimme nur gleich, um wieviel jedes-
und Sie, Herr Rath?" „Ich war
auch zu Haufe." „So? Ich habe
Sie ja gar nicht gesehen!"
Alleiurrisendt Kranen.
vor einigen Jahrzehnten noch mit
Mißtrauen und Zweifel betrachtet.
Dessenungeachtet hat die Frau, wenn
gut bedient zu werden wie der Mann.
Die Gepäckträger, Hausdiener, Kell
net und andere angenehme Herren,
auf die man unterwegs angewiesen
ist, sind stets geneigt, dem männli
chen Geschlecht den Vorrang ein^u
männlichen Kehlen, die Frauen kom
die Reihe. Nicht besser wird die al
leinreisende Frau von den Kellnern
Streichholz zur Cigarre, ihm hilft
er beim Gehen in den Mantel, und
vor ihm wird beim Verlassen des
Lokals diensteifrig die Thür geöffnet,
während die Wünsche einer Frau ohne
Die leidige Trinlgeldfrage spielt
keine kleine Rolle bei den Zurückse
tzungen, die eine Frau erdulden muß.
gelber angewiesen sind, aber die Meh
rzahl des weiblichen Geschlechts un
terläßt es grundsätzlich oder aus Un
zehn Pfennig für das Tragen eines
Gepäckstückes ist bekannt; wie gern
und mit wieviel Schlauheit verwan
unter nxlchem diese dann selbst zu
leiden haben. In Restaurants und
Hotels werden ähnliche kleine Kniffe
Durch solche Kleinigkeiten verbittern
sich Frauen auf Reifen das Leben
gerne sähen, wenn ihre Begleiter
landläufigste, nichtssagendste Beach
tung schenken. Sollte da ein wenig
Eifersucht im Spiel sein?
Bei allen Damen ist das Damen
coup6e gleicherweis« verpönt, sie furch
ten gegenseitig ihre Unduldsam!
und suchen lieber die Nichtraucher-
auf, wo doch immer die
Chance gegeben ist, angenehme und
im Nothfall auch hilfsbereite Herren
gesellschaft zu finden. In Bezug auf
die Reifetoilette stehen die deutschen
Frauen ihren französischen und eng
lischen Mitschwestern bedeutenv nach.
Die Lodenröcke unbestimmter Farbe
unkleidsamen Staubmäntel mit den
obligaten Amanzonenhütchen kenn
zeichnen in der ganzen Welt die deut
sche Touristin. Sparsamkeit ist eine
schöne Tugend aber von dem Grund
satz, die ältesten Sachen aus die Reise
anzuziehen, sollten unsere Frauen ab
gehen. Man beobachte die Englän
derin und die Franzosin, wie sie nach
tagelangen Reisen im Coup6e oder
zur See tip wp zum Vorschein
kommt, da« können die deutschen
Damen ebenfalls, wenn sie ihre Rei
setoiletten nicht nur praktisch sondern
auch elegant und hübsch wählen. Wir
leben ja nicht im Mittelalter, da die
Frauen auf Rossen durch die Welt
reisten, sondern im Zeitalter der Ei
senbahnen mit elegant ausgestatteten
Coupes, die kleinen Salons gleichen
und Schutz gegen alle Unbilden der
Witterung gewähren.
Der Handschuh.
Unsere Leserinnen dürften einige
kurze Andeutungen über die Ge
schichte des Handschuhs interessiren.
schuh erwähnt; in der That scheint
der Handschuh bei den alten Israeli
ten zu einer Standestracht gehört zu
haben. Auch Homer erwähnt die
Handschuhe: Laertes trug Hand
schuhe zum Schutz gegen die Dornen.
Die härenen Handschuhe der alten
Perser erwähnt Zenophon in seiner
Kyropädie. Die Römer trugen wahr
scheinlich ziemlich allgemein Hand
schuhe, sobald es nur die Umstände
wünschen,werth erscheinen ließen. Im
vierten Jahrhundert werden die
Handschuhe unter den Folterinstru
menten aufgeführt. Aber im Mittel
alter wurden Handschuhe auch häusig
mit Stickereien und Perken an den
Fingerwurzeln und am Handgelenk
besetzt.
Immer mehr wurde der Handschuh
zu einem Symbol. Wenn ein Fürst
sich einem anderen unterworfen er
klärte, schickte er ihm seinen Hand
schuh. In Frankreich wurden bei der
Krönung der Könige die Handschuhe
besonders eingesegnet.
Unter den Normannen und Plan
tagenets waren die Handschuhe ge
radezu Theile der königlichen Gewalt.
Märkte wurden unter dem Schutze
der Handschuhe des Königs einge
richtet, Strafen beim Handschuh des
Königs verhängt. Als Karl V. den
König von England herausfordern
wollte, ließ er ihm seinen Handschuh
durch einen Küchenjungen vor die
Füße werfen.
Es ist nach alledem nicht zu ver
wundern, wenn die Handschuhe immer
kostbarer und zum Theil wirkliche
Kunstwerke wurden, wie die der Kö-
Von der Zeit der Königin Elisa
beth an kamen die parfümirten Hand
schuhe aus. Shakespeare läßt An
tolycus sagen: „gloves, sweet as
damasl roses" (Handschuhe, so süß
wie die Rosen von Damaskus). Der
Dichter Howell (17. Jahrhundert)
schreibt: „In Kairo sei die Luft,
wenn Südwind, so süß. wie ein par
fümirter spanischer Handschuh." In
teresse bietet es, zu wissen, woher sich
diese Sitte, die Handschuhe zu par
fümiren, herschrieb. Der
heirathete 1071 Konstantine Ducas,
welche vom Orient die orientalischen
Sitten und so auch den parfümirten
Handschuh mitbrachte. Von ihr sagte
man, wie von kleopatra, daß sie mit
ihren Wohlgerüchen die Winde liebes-
Auch das Leder würd« ein immer
feineres. Mit Vorliebe nahm man
die Haut von der Brust junger
Hühner. Diese Handschuhe waren
aber nur im 17. Jahrhundert im
Gebrauch. Dann nahm man die Haut
von ungeborenen Kälbern, indem man
die tragenden Kühe tödtete. Ein sol
cher Handschuh mußte so weich sein.
Freundschaft. In erster Beziehung ist
die Redensart, den „Fehdehandschuh
hinwerfen", noch heute sprichwört
in dieser Weise gebraucht. An den
Handschuh als Symbol der Freund
schaft erinnert noch das englische
glove". Man gebrauchte in diesem
Falle mit Vorliebe Hundeleder, weil
der Hund das treueste Thier ist.
Es ist nur natürlich, daß in den
Ländern, welche rauhes Klima haben,
das Kapitel der Psychologie des
Handschuhes weit vertiefter und aus
gedehnter ist als in sonnigen Län
dern. In Italien hatte Niemand An
laß, über den Handschuh nachzuden
ken, weil man ihn nicht brauchte.
Aber in dem feuchten Klima Eng
lands bilden sich ganze Mythen über
den Handschuh. Dort war der Hand
schuh ein Kleinod und zugleich ein
Symbol. Man personisizirte, alle
gorisirte und verherrlichte ihn in
„Wahrheit und Dichtung." Erwähnt
sei die alte englische Sitte, daß das
Mädchen, das zuerst den Neumond
sah, dem Manne zunächst einen Kuß
oder ein Paar Handschuhe rauben
dürste. '
Paare zusammengestellt, und so geht
ten Paares der Besitzer als der Sie
will es das Mißgeschick, daß „Miß
sie hatte sich am Fuße eine innere Ver
letzung zugezogen. Augenblicklich
wird nun an den berühmtesten Thier
arzt Englands, Mr. Hibberd, nach
London telegraphirt; dieser eilt mit
telst Extrazuges herbei, nach Altcar,
wo das Rennen stattfindet, kommt
aber um fünf Minuten zu spät.
Die dritte Tour des Rennens hatte
mit der Minute ihren Anfang neh
men müssen, und der Besitzer der
Hündin und dessen ganzer Anhang
mußten zu ihrem größten Leidwesen
sehen, wie Mr. Hibberd die Zehe mit
nuten später hätte die Hündin, die
sofort munter herumsprang, in dem
Rennen weiter starten können, dessen
wäre. Also 1", Millionen Pfund
Sensationell. Reisender:
.. Ich versichere Sie, meine Herr
schasten, am Aequator ist es so heiß,
Eiskästen setzen, damit si« keine hart
gesottenen Eier leg«n!"
„I' derf nimina, wissen S', der Herr da oben im ersten Stock käm'
sonst um seine Gebirgsaussicht, und die hat er kontraktlich!"
Unerwartet« Schluß
folgerung. Junge Frau (hysterisch
und ewig nörgelnd): „Ich sage Dir,
„...Wie, in diesem kleinen Raum Hausen Sie mit drei Katzen und
zwei Hunden? Das geht nicht weiter so! Sie müssen eine größere Woh
nung haben ... ich werde 'mal beim Thierschutzverein vorstellig werden!"
auf die Welt kämen!
derweil den Pudel?!"
len bei dem Wohlthätigkeitsfest auch
mit? Ich denke, Sie sind kein Freund
von solchen Aktionen?" Dichterling:
Erster Schauspieler: „Als ich das letzte Mal den Franz Moor
spielte, haben sich alle Zuschauer geängstigt!"
Zweiter Schauspieler: „Das ist noch gar nichts. Als ich das
letzte Mal den Wurm spielte, da hat sich sogar das ganze Publikum Ks»
lrümmt!"
Mißverständniß. Arzt
(zu einem Patienten, der von der
Leiter gefallen ist und ein Bein gebro
chen hat): „Nun, Hosbauer, Eure Un
vorsichtigkeit müßt Ihr jetzt theuer be
zahlen!" Bauer (ängstlich): „Haben
S' d' Rechnung scho 'bei Sahna, Herr
Dokta?"
j Geist des Doktors. So oft ich mit
—lm Eifer. „Wie, Herr Col-