Die graue Hasse. (ö. Fortsetzung.) tet, die er in diesem Augenblick zu ge ben hatte. Richten wir «ine Zeichen klasse ein, lieber Direktor. Die Kunst Würd«? heit d«s Fräul«ins Prätorius besitzt—! Nun, nun, wie gesagt, es handelt sich um keinen Gewaltakt, Sadus. Wenn Si« dem Fräulein vorschlagen, daß sich Buchberg auf «in paar Tage nichtse werden ja gegen ein Wiederse hen auf meine Kosten nichts einzuwen den haben Schwerlich, Herr Direktor. Man könnte sich dann mal mit dem Jungen aussprechen beläme Füh lung, ob man ihm wirklich was Er kleckliches raubte, wenn man ihn über redete, in eine bevorzugte Stellung zu rückzukehren. Es braucht ja nicht auf immer zu sein. Nur daß wir die Karre mal ans dem Dreck kriegen. Also, klopfen Sie mal an, Sadus. Uebrigens, was wird zunächst aus den den? Berliner ist seit dem ersten per zum Leben geblieben? Nicht ein rother Heller. Das letzte hat Hippolt in seine weite Tasch« ge steckt! Verflucht! Was fangen die Leute früh am Tage und der Wald still und menschenleer. Erst um di« Mittags stunde pflegten sich die breiten Wald- Schritt. daß d«r Warmblütig«, zu jähen Im den Verhältnissen alles endlich Tr- Alles in allem bedrückte es den Ge sehen, so deutlich trat das Bild des Mädchens, das trotz alles Kampfes seine Seele noch immer «rfüllt«, vor August. Bleicher noch als sonst hatte sie am Seeufer zwischen dem Röhricht gestan den. Der kalte, feucht« Wind hatte mit dem herrlichen Haar ihres unbedeckten Wesen, wi« zum Geb«t. Die vorge beugte, schlaffe Haltung, der matte glanzlose Blick hatten ihn tief erschreckt. halb seines Wissens lag? Er hatte das Bangen em kann er noch iwln«r nicht Herr über diese war? Fort mit d«n Thorheiten! Er dicht umstanden war. Das Vorland, von dem Weg her gesehen, auf de» und Buch«nstämni«n bestanden. Der durch die Zweige h«ll einfallende Son nenschein warf schillernd«, goldene Flecke auf das grün« Wiesenland, über dem wollenlos der Septemberhimmel blaute. Sadus stand noch immer und sah auf das reizende Fleckchen Erde, als plötzlich ein« weibliche Stimme in seiner Nähe hörbar wurde. nem Tonfall und nicht eben wohllau tendem Organ. Sadus mußte diese Stimme schon irgendwo gehört haben, im Zusammenhang mit etivas Liebem, Erfreulichem. Er that ein paar Schrit te auf dem Wege vorwärts und blickte nach rechts an das Seeufer hinab, von wo die Stimme ihm zu kommen schien. Das Sonnenlicht blendete auf der freien, grünen Fläche unter ihm. Er mußte das stundenlang an das Wal desdunlel gewöhnte Auge erst unge wöhnlich schärfen, ehe er einzelnes un terschied. Di« Hand über die Augen le gend, erkannte er unter einem kantigen Vorsprung, den der obere Weg über d«m Wi«senland macht«, zw«i weibliche Gestalten, eine lässig im Wiesengrün hingestreckt, die zweite aufrecht stehend mit schiefen Schultern und ll«inem Kopf, der ihre Red« mit lebhaften Be wegungen begleitete Lene Petersen. Eine starke Bewegung, deren er ver geblich Herr zu werd«n trachtete, über lief den Mann oben am Wegrand. Kein Zweifel, di« schlanke Gestalt im Grase da unten war Kamilla Präto rius. Mit wem sonst sollte die Peter sen sich am Sonntagmorgen im Wald« verirren? Jetzt glitt, b«i «in«r langsa men, müden Bewegung der Liegenden, nen, ins Röthlich« spielenden Haarkno ten, der tief aus einen weißen Nacken siel. Sadus murm«lt« Undeutliches schlössen die Schritte auf die Wald wi«.se am See zu. Was nützte der Auf schub, da es doch einmal geschehen Mangold Prätorius auf Millas Wün sche und Entschlüsse. Beim Nah«n des Mannes, den ihre kleinen, kurzsichtigen Augen nicht gleich erkannten, hatte die Petersen zu sprechen aufgehört; gleichzeitig hatt« sich Kamilla aus ihr«r lässigen Hal tung erhoben und sich mit dem Rücken gegen den alten Eichenstamm gelehnt, unter dessen Dach si« geruht hatte. Als sie Sadus erkannte, sprang sie freudig erregt auf und ging ihm entgegen. Et was Warmes, Zuversichtliches kam über sie, als sie nach langer Zeit den Mann wiedererblickte, der ihr «in Stückch«n von Lorenz Buchberg zu sein schien. Ein zartes Roth der Freud« huschte über ihr G«sicht. Herr Sadus, welch geg«nstrcckt«, und drückte sie freund schaftlich. Das sag' ich auch, Fräulein Prätorius! Wir haben uns lang« nicht gesehen! Auch die Petersen bekam ihren Theil von der Begrüßung. Aber da sie sür legen, als sie für Milla vielleicht eine Abwechslung bot, die für das einsame liebe Geschöpf dringend vonnöth«n mehr, um «ine bestimmte Art wohl schmeckender Pilze zu suchen, die gerad« um den Pechsee zu finden waren. Milla hatte sich wieder auf ihren Platz mit d«m Rücken gegen die alte Eich« gesetzt. stand vor ihr und «ine Bemerkung darüber, wie sehr Lo renz Buchb«rg im Z«ichensaal verinißt werde. Da Kamills schweigsam blieb und halb abgewendet von ihm mechanisch mit einem Grashalm spielt«, den sie aus dem Boden gerissen hatte, überfiel Sadus ein jäher Schreck: Wenn Ka mill« und Buchberg einander ausgege ben hätten? Wenn es zu Ende wär« zwischen ihnen? Wenn es dies wäre, um das Kamills litt! Wie durfte er dann an die Wunde rühren und auch nen? Er sah das Mädchen von der Seite an und wartete bellommen, daß sie etwas sagen würd«. Endlich, wie aus einem Traum er wachend, lehrte sie ihm das Gesicht wie der zu. Ich hab« schon lange einen Grub von Lorenz an Sie, Herr Sa dus. Al b 112 ' s geht es »ups!« wieder sn dem Grashalm. O, sehr gut seine Mutter sagte mir gestern sie ver ging das er schrieb auch mir erst gestern, daß er sich sehr wohl fühle, daß München seine Träume kauft. hingesprochen. Erst als sie des ver kauften Bildes gedacht«, kam ein stol zer und freudiger Ton in ihre Rede. ben? hen! Ihre Augen sahen mit traurigem Blick zu ihm aus. Um ihren schönen, herben Mund lag «in Zug kaum ver h«hlt«r Bitterkeit, aber sie sprach noch immer nicht. nungsschmerz aus Ihnen gemacht hat. Durch Kaünllas Körper ging ein leises Beben. Sie griff mit der Hand einen kurzen Augenblick lang, scheinbar sie tonlos: Sie, Sie haben das Bild, Herr Sadus? Betroffen sah er sie an. Wußten Si« das nicht, Fräulein Prätorius? Lorenz gab es mir in einem Augenblick über- Ist es Ihnen nicht recht, so stelle ich macht und «„, Geschenk von Lorenz Große Freud«. Es ist ein entzücken des kleines Bild. war. Vielleicht that er gut, ihr gl«ich auf der Stelle von Meilsheims Vor- Kerbholz hat. WaS meinen Sie, Fräu lein Kamills? will gründlich« Abhülfe um jeden zuh«lf«n ist. Ein lichtes Roth war auf Kamillas schmalem G«sichtch«n durchgeblüht. geliebten Mädchen zu seinem Glück zu ter Stelle. Mochte er selbst sehend wie er sich mit seinem künstlerischen G«- ganz« Wahrheit erfahren. So sagte er denn fest und ruhig: Es ist nicht nur wahr, sondern es knüpft sich an diesen erwünschlin Besuch Buchbergs ein aus gesprochen fester Plan d«s Direktors, für den es nur Lorenz' Einwilligung bedürfte, damit er sich von heut zu morgen realisir«. Kamilla horcht« gespannt. Ihr schweres, sehnendes Herz lag in ihren Augen und schien Sadus anzuflehen: Sage mir, wonach mich verlangt! Gib mir Ruhe, gib mir Glück! Er wandte seinen Blick von diesen flehenden Augen ab, er stockte. Einen Augenblick lang schien es ihm unmög lich, der Schmied ihres Glückes zu wer den, diese beiden unzertrennlich Seite an Seite zu sehen. Dann faßte er sich und sprach ruhig, mit leicht zur Seite gewandtem Kopf weiter: Meilsheim möchte Lorenz ganz zu rückgewinnen. Er möchte ihn als Lei ter und Lehrer über eine neu zu grün dende Zeichenklasse setzen und würde rius? Oder soll es der Direktor selbst thun? Gewalt Lust, als wollte er sich schadlos hinabgegangen. Hell übersonnt lag der kleine dunkle Wasserspiegel da. Vorn am Steg, auf den er unabsichtlich zu die aufgeregt nach Kamilla fragte. Fräulein Prätorius sitzt auf ihrem alten Platz. Ich hab« sie nur ein paar Augenblicke verlassen, damit sie sich be ruhigt. Wir sprachen von Lorenz Buchberg, und da— Die Kleine seufzte. Es ist ein Kreuz mit dieser Liebschaft! Dann murmelte sie etwas, wovon Sadus nur Zusam menhangloses wie „b«ss«< haben lön zugelangen. Etwa um dieselb« Zeit, da Sadus sein von Frau Hegemanns guten Re den begleitetes Mahl in der Wald fortsetzte. Mangold Prätorius schien schon auf di« Rückkehr seiner Tochter gewartet zu hab«n, denn kaum, daß das kleine Aushilfsmädchen die Thür hinter der Eintretenden wieder abgeschlossen hat te, trat er aus dem Zimmer mit dem erhöhten Fenstersitz in den Flur her aus, in dem Kamilla ihren großen schwarzen Florentiner »n den Nag«l hängt«. Wider die G«wohnh«it der letzten Wochen sprach er seine Tochter freund lich an. Gut, daß du draußen warst, Milla. Ein schöner Tag heute. Es wird deinen Nerven gut gethan haben. Er nahm si« beim Kinn und wandt« ihren abgewendeten Kopf sich zu. Na, berühmt siehst du nicht gerade aus, aber immerhin hast du ein >v«nig Far be bekommen. Wird schon besser wer den, wenn du endlich Vernunft an nimmst. Sie waren ins Zimmer getreten. Wie ist's denn, hast du schon was ge gessen, Milla? Auf dem Heimweg, bei der Hege mann, ja. Danke, Papa. Sie ließ sich sehr ermüdet auf einen der alten Lehnstühle nieder, die noch von Jakob Prätorius, ihrem Urgroß vater, stammten, breite, lederüber spannte Lehnsessel, an denen das Le der abgeschabt oder auch schon rissig war, so daß an einzelnen Stellen die Füllung in großen schwarzen Wülsten hervorsah. Mangold war an das Pult gegan gen und hatte einen Brief vom Pult deckel genommen, den er seiner Tochter la. Im Zimmer herrschte, dem lachen den, blauenden Herbsthimmel zum Trotz, bereits fahle Dämmerung. Di« tief eingebauten Fenster ließen bei dem tiefen Stand« der Septemb«rsonne lein Licht mehr ein. Milla mußte erst ein paar Augen blicke auf den Brief sehen, d«r noch in f«inem aufgeschnittenen Umschlag steck te, bevor sie Aufschrift und Stempel erkannte. Dann, nachdem es geschehen war, lief ein Zittern durch die Glieder, und dem Vater di« Hand mit dt« Briefe enlgeg«nstr«ckend, sagte si« leise und zaghaft: Der Brief ist an dich ge richtet, Papa. Was nicht hindert, daß du ihn liest. Sein« Stimme klang schon wieder gereizt und rauh. Unter den buschigen Brauen sahen die grauen Augen barsch Worauf wartest du eigentlich noch? Glaubst du, die Geduld dieses Mannes runter- und die Mauern einschlagen? Ja, das will ich, Papa, sagte Ka mills mit einer Festigkeit, die Mangold Die schwere Faust des Alten fiel leider! dem Wort dieses Brieses spricht der Was soll ich Schellbach sagen? Was lieb und will dein Bestes. Ich habe ab ters gelegt. Mit heftigem Willensauf wand hielt sie das fassungslose Schluchzen zurück, das st« heut Mittag drunten am S«e geschüttelt hatte. Leise abgetreten hatte. Der Rest txs alt«n Poltern und Schlag«» d«utlich bis in (Fortsetzung folgt.) —I m m e r derselbe. Gerichts chin ist schon da, lieber Mann. Sie behauptet, daß sie sehr gut locht." Ge richtsrath: .Laß sie sofort den Wahr» FUr die Küche. Sparg«l-Pudding. (Eng lisch.) Die ob«r«n, zarten Theile von ungefähr sechzig mittelstarlen Spar geln werden in kleine, bohmngroße Stückchen geschnitten. Knapp ein viertel Pfund Butter rührt man zu Sahne, gibt nach und nach eine Ober tasse voll Mehl, zwei Eßlöffel fein Salz, Pfeffer und einige Löffel süße Milch oder Sahne dazu, so daß aus allem ein lockerer Teig wird, füllt die sen in «ine mit Butter bestrichene, mit Semmelmehl bestreute Form, kocht den Pudding zwei Stunden im Was serbad, stürzt ihn um und trägt ihn mit brauner Butter begossen auf. Rindfleisch mit Petersi lienwurzeln. 2>4 Pfund Rind fleisch werden mit Wurzelwerk und Salz langsam gar gekocht. Die Rind fleifchbrühe wird durch ein Sieb ge gossen und mit ausgequollcnen Grau pen oder R«is als Suppe gegeben. Unterdessen putzt man fünf bis sechs starke Petersilienwurzeln, schneidet sie in ftchs Scheiben und kocht sie in Wasser nebst einem Theelöffel Buttel oder Fett fast weich. Dazu gibt man eine Schöpfkell« voll Rindfleischbrühe, macht die Sauce mit etwas geriebener Semmel seimig und legt das in Scheiben geschnittene Rindfleisch Dänische Leberpastete. Ein« schöne Kalbsleber wird in Milch und Wasser einig« Z«il durchgeweicht, dann enthäutet, gehackt und durch den Durchschlag getrieben. Dann läßt man Pfund gehackten Speck zer gehen, fügt Vz Tasse Butter, einige Scheib«» «ingeweichtes Weißbrod, i/z Pfund gehacktes Fleisch mit Salz und Pfeffer, Muskatnuß, Nellenpfeffer, Ingwer und Citronenschale bei, mischt dies nebst vier ganzen Eiern, Tasse sauren Rahm und einigen Löffeln Fleischbrüh« zur Leber, gibt diese Masse in die reichlich mit But ter und geriebenem Weißbrod bestri chenen Form und locht sie im Was serbade drei Stunden. Die erkaltete Pastete wird g«schnitt«n und mit kräf tig«! Sauce zu Tisch gegeben. Bratens chnittchen (von wei ßem Fleisch.) Reste von Kalbs- oder Schweinebraten hackt man sehr fein, streicht sie durch ein Sieb, mischt sie mit etwas Salz, etwas gestoßenem Pfeffer, saurer Sahne, 1 bis 2 rohen Eiern; dies alles ist gut untereinan der zu schlagen, so daß sich «ine dick«, ganz w«iße Cr«me bildet. Mit Butter bestrichen« geröstete Brodscheiben sind schmackhaft. Mockturtlesuppe ausßra tensauce. Man kann zu dieser Suppe beliebige Bratensauce-Reste, mit Ausnahme von Sahnensaucen, gebrauchen. Am geeignetsten ist Rin derbratensauce. Auf Pjnt Sauce fer, einen in Scheiben geschnittenen Selleriekopf, ein« große Zwiebel und eine Möhre, sowie eine Petersilien, Wurzel, alles drei ebenfalls zer schnitten, «in Lorbeerblatt, eine tüch tige Messerspitze Cayennepfeffer, «ine Prise gestoßenes, englisches Gewürz, eine Prise Muskatnuß und das nö thige Salz. Dies alles ist so lange zusammen zu kochen, bis das Gemüse weich ist, es wird so viel Wassir nach- Unzen Butter, Vs Eßlöffel Mehl und kocht und dann über die gerösteten Semmelscheiben angerichtet. Ist noch «in kleiner Rest Fleisch vorhanden, so wird er, in Würfel geschnitten, in die Suppe gethan. Etwas Rothwein, am Schluß zugegeben, verfeinert die Italienisches Eierge richt. Zehn hartgekochte Eier wer den in Hälften geschnitten, in eine Kasserole gelegt, mit ungefähr zwan zig gut ausgegräteten Sardellen be deckt, mit etwas geriebener Muskat nuß, Salz, feinem weißen Pfeffer be streut, dazu werden zwei Eßlöffel gehackter Schalotten und zwei Eßlöf fel voll fein gehackter Petersilie gefügt und gut vertheilt, das Ganze mit richtet. Ro st braten mit Zwiebeln aus Wiener Art. Von einem mU gebraten«! Zwiebel, löst mit ei nigen Löffeln voll heißem Wasser oder Fleischbrühe den Bratensaft in der Pfanne los und schüttet ihn über den Rostbraten. Man ißt geröstete Kar,
Significant historical Pennsylvania newspapers