Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 07, 1906, Image 2

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    Per A «to.
„Ach, et ist einfach scheußlich, un
erhört, empörend! Die Eltern wol
„Ja, woraus sollen wir denn war
ten?" fragte die hübsche, kecke Äton
dine mit den blitzenden blauen
der Stumpfsinn, und dann ade Lie
de! Man wird häßlich, gleichgültig,
langweilig und hat vom Leben nichts
gehabt. Jugend ist ein Fehler,
der täglich mehr abnimmt. Nein,
auf das Altwerden wollen wir nicht
warten, Fritz. Jetzt sind wir
jung, lebensfrifch, jetzt wollen wir
heirathen. Schrumm!" Und auf
weißer Rosen gegen das feine Rüs
chen hielt. Wie die verkörperte Flo
ra stand das schöne Mädchen im
ganges.
Der junge Mann mit dem mäd-
Aerger radschlagen!"
„Bravo, Fritz, Du bist ein Mann",
lobt« Elly und küßte ihren Verlob
ten, „nun wollen wir Kriegsrath
te ihren Blick. Mehr zärtlich als
geistreich bemerkte er: „Ach, Elly, ich
habe Dich furchtbar lieb, aber ich
wirklich nicht, was werden
rer im Automobiltlub, Du preisge
krönter Fechter und Ringer, Du
solltest Dir Deine Braut nicht er
dant!"
Er senkte den Lockenkopf: „Ja,
Liebste, ein Sportsmann ist doch kein
Diplomat, der seine Braut den wi
derstrebenden Eltern durch inhalts
los« Argumente ablistet ich kann
doch nicht "
„Nein, Schatz", unterbrach sie ihn,
reden ist Deine Stärke nicht; würde
auch hier nichts helfen, denn die El
tern fühlen sich im Recht. Aber da
Gewalt bekanntlich vor Recht geht,
so wirst Du Gewalt brauchen und
mich einfach na, sagen wir, ent
führen!"
„Entführen?" verwunderte sich
der schüchterne Liebhaber. „An Ent-
Mcnsch, Du noch Auw
s« antreten. Wir fahren gleich hier
von Luzern über Weggis, Vitznau,
Brunnen, die Axenstraße nach Flll
hardtstraße entlang bis Göschenen und
Furkastraße. Aus Italien telegraphi
ren wir den Eltern und schicken ihnen
Plan? Famos? Was?" Elly
sprang auf, setzte sich auf den weiß
Kartentisch und wippte lu
stig mit den Füßen hin und her.
Der Jüngling legte ihren Arm um
ihre Taille und sah bewundernd auf
war doch kouragirt, das mußte man
ihr lassen, viel beherzter als er. Na
türlich erklärte er sich eifrig einver-
das sein Vater ihm erst kürzlich ge
schenkt, etwa? schwül, denn das
Fahrzeug hatte sich noch nicht recht
an den jugendlichen Führer gewöhnt
und zeigte bisweilen bedenkliche Nei
gung, seiner Bestimmung als schnell
beförderndes Behikel entgegen, ein«
stabile und feststehende Position zu
den Angelsport su tunä und mein
te, das widerspenstig« Fahrzeug
schon zur Raison bringen zu können.
«ifrig ihren Plan, der alsbald in
die That umgesetzt werde sollte. Da
Elly's Eltern in den nächsten Tagen
eine Tour nach dem Engadin un
ten, bei Tagesanbruch, wollte Elly
mit dem ersten Schiff nach Weggis
fahren, wo Fritz sie mit dem
mit ihm die Sonne, die in goldiger
Pracht über dem Rigi emporstieg
und den glitzernden See mit ihren
scheu Schönheit den Wanderer in's
Freie locken. Wenige geübte Wetter
kenner nur sehen in den seinen Fe
derwölkchen, die lustig am blauen
Aether dahinziehen, die Anzeichen
eines drohenden Unwetters, das sel
ten den Tag vorüberstreichen läßt,
ohne sich über den Häuptern der be
stürzten Ausflügler zu entladen.
Als der erste Dampfer in Weggis
anlegte, stellte sich Fritz bereits an
sein Fräulein Braut in Empfang.
Das fauchende Auto stand schüt-
auf der nahm die
der Lenkstange Platz nahm.
Im sausenden Tempo ging die
Fahrt an grün schimmernden Mat
ten und kahlen Felspartien vorbei,
weiter immer weiter. Längst hat
ten sie die Höhenzüge des Rigi und
den blauen Vi«rwaldstätt«r See im
Rücken. Schon flogen die Ausreißer
an Altdorf vorbei, und ihr Weg
führte an den grotesken Windungen
der Reuß vorüber, die lustig über
Felsgeröll und Steine dahinschoß,
Reben dem Geleise der Gotthardbahn
entlang, zur Seite der wildausstre
hllllte Landstraße. Elly hatte sich
Dies aufgezwungene Schweigen, der
Staub und Wind, dazu das anhal
tende Gefauche des Fahrzeuges leg
ten sich niederdrückend auf ihre
Wenn nur erst die langweilige
Fahrt zu Ende wäre, dacht« Elly är
gerlich und knüpfte ihren flatternden
Schleier fester.
Brrrr schnrrrrr knacks
psuhh das Auto stand plötz
lich. Elly, von dem schnellen Ruck
fast hinausgeschleudert, fuhr verstört
auf. Fritz war bereits abgesprun
gen und untersuchte das Fahrzeug.
Er drehte, schmierte, rüttelte,
stange das Auto rührte sich nicht.
Es stand stocksteif wie ein Bock
und bewegte sich weder vorwärts
noch rückwärts. Elly stieg aus und
half gleichfalls zugucken.
Da standen nun die beiden Welt
reisenden, Elly rechts, Fritz links,
das Auto in der Mitten; nichts
scharfen Wind hin und her flatter
ten. Verzweifelt blickte der
verwöhnten kleinen Dame erschöpft.
Heftig fuhr sie den Aerm.stn an:
„Laß mich doch hier nicht so im Re
trippelte in ihren Saffian
schuhen patsch patsch!), gemüth,
lich säße ich nun zu Hause in meinem
lauschigen Erker bei Lektüre und
seinen Kraftwagen in Gang zu
bringen suchte. Alle Instrumente,
alle Schrauben setzte er in Bewe
gung das Auto stand stand.
Elly patschte weiter von einer
forschte. Nichts zu sehen nichts!
man nur so ungeschickt im Entfüh
ren sein?" fauchte sie den jungen
Mann an.
„Verzeih', Liebste", entschuldigt
er sich, „es ist das erstemal in mei
nem Leben, ich habe noch keine Er-
Jn diesem Augenblick stieß Elly
daher. Beim Näherkommen entpupp
te sich das Vehikel zwar als ein
ziemlich elender Bauernwagen, aber
ihn, sie mit zur nächsten Station
der Gotthardbahn zu fahren. Fritz
wollte piotestiren. Aber auf Elly's
Versprechen, von Göschenen Hilfe zu
senden, ließ er seine zielbewußte
ter an seiner Maschine.
Das junge Mädchen hatte sich auf
das Bauerngesährt geschwungen, und
Versuch total vergangen. Und mit
Wetter und Wind im Freien hätten
tige Röthe. Schrecklich!
Fahrt Göschenen erreicht hatte. Das
Glück, das sie auf ihrem Ausfluge
erster Klasse. Als sie sich behaglich
führe sie nun erst der Freiheit, die
sich ihr mit dem Begriff der Be-
Jm Augenblick der Abfahrt hörte
das ihr wohlbekannte, total verekelte:
Töff töff. Sie beugte sich aus
dem Fenster und erblickte ihren
gewordenen Automobil heransauste.
Der versetzte Entführer rief und
winkte ihr, zu bleiben. Aber Elly
schüttelte nur lachend den Kopf.
Ehe der verzweifelte Liebhaber
sein Fahrzeug zum Stehen gebracht
und auf den Bahnsteig geeilt war,
brauste der Zug aus der Halle und
entführte ihm die Braut. Für
immer.
Die Schneiderin.
O sie war flink, die kleine
Schneiderin, Fräulein Susie Wallner,
und wenn sie einer Kundschaft ein-
Schale? schwarzen Kaffees munter
zu halten! Besonders in der Ballsai
son, wo man vom Verdienst gleich den
Zins für das halbe Jahr zurücklegen
konnte.
Freilich hieß es da emsig die Ma
schine treten und tüchtig treppab
dem vielen Aerger, den man mit der
Kundschaft hatte.
Von dem Aerger kann sich über-
Jdee gekommen war, damit die Frau
Dr. Z sich neben der Frau I sehen
lassen durfte. . .
Ach und diese ewige Sorge, daß die
Rechnung doch nicht bezahlt wird!
Daß die Gnädige nach langem Hin-
und Herhandeln sie schön ersuchen
würde, doch nächste Woche wieder zu
kommen! Das war das Widerwär
tigste an dech Geschäft, die fortwäh
renden Launen der Kundschaft. Heut
grade heut der Woththätigleitsball
Elektrische hin, bleibt knapp eine hal
' Und athemlos läuft Susi Wallner
die Treppe hinauf die Baronin ist
schon in entsetzlicher Aufregung. Sie
soll als Patronesse das Fest eröffnen
Angst zu haben," tröstet sie Fräulein
Susi. D«n Fehler hatte sie schon her
aus, die Taille war etwas zu tief.
Ritsch, ratsch, die Nähte aufgerissen,
dann mußte ein Theil d«s Futters
herausgenommen werden, die Ba-
Si/'sich.'°'""""' tummeln
Susi, Susi muß immer trösten
„ist das Bügeleisen schon heiß?" Und
sie kommt zum letzten Stich. Jetzt sitzt
die Robe einfach tadellos. Die Ba
ronin nimmt sich kaum Zeit zum Auf
mengestürzt. Alsbald war die Ret
tungsgesellschaft am Platz, dieselbe,
thätige Wirken dieser Gesellschaft
schätzen lernen können. . .
Im Spital hat ihr der Professor
gesagt, daß sofort «in« Operation nö
thig ist, besser die eineHand verlieren,
als vielleicht das Leben. . . Blutver
giftung. . . Brand durch ein Stück
hastigen Arbeit, gestern Abend, und
liches Trostgefühl. daß das Kleid
pünktlich geliefert ist. . die
Das Fell dieser seltenen Jagdbeute
ließ ich mir dann ausstopfen." Cou
sin«: „Auch mit Watte?"
Indirekt. Mutter (die zum
Besuch ist, empfindlich): „Du scheinst
ordentlich froh zu sein, daß ich wieder
abreise! hingegen Dein Mann . . ."
Jung« Frau: „O d«r H«uchler;
Dir gegenüber ist er die Liebenswür
digkeit selbst, und mir zieht er jede
Woche fünf Mark vom Haushal
tungsgeld ab, so lang« Du hier bist!"
Der vorsichtige Unter
gebene. „Warum haben Sie d«nn
fortwährend Ihren Hut in d«r Hand,
Herr Äkretär?" „Wissen Sie, um
Zm Fluß.
In einem Distrikt des mittleren
Rußlands findet man unmittelbar an
den Usern der Wolga eine Anzahl
Hütten, einem alten Holzhauerge
schlecht gehörig, das in dem benach
karten riesenhaften Walde sein Hand
werk betreibt.
Die Ufer der Wolga sind dort von
großem Reiz. Die hohen Pappeln
spiegeln sich in dem gleitenden Was
ser, und zu Beginn des Som^rs
Waldes und der Ufer niederzulas
sen.
Selbst im Winter kommen Fremde,
um sich an dem «igenarligen maleri
schen Reiz der Gegend zu freuen, und
vermehren durch ihre Gegenwart die
Einnahmen jenerHolzhauer-Familien,
so daß z. B. d«m alten Petrikoss, ei
nem der geachtetsten Männer der gan
zen Gegend, gestattet war, völlig ohn«
Sorgen zu leben.
Petrikoss war stolz aus seine Ah
nen, die den Wald niemals verlassen,
sondern sich allzeit redlich durch ihre
Axt ernährt hatten. Der Alte war
Wittwer. Sein Weib hatte ihm zwei
Kinder hinterlassen, ein Mädchen Na
mens Wela, die jetzt fünfzehn Jahre
zählte, und einen siebenjährigen Kna
ben, Maximoff. Dieser war ein
schweigsames Kind und zeigte schon in
raschende Willensstärke.
Die Mutter hatte auf ihrem Ster
bebett das war jetzt zwei Jahre
her die Hand ihrer Aeltesten er
griffen und zu ihr gesagt:
„Höre, Wela, Dein Vater ist alt
und Dein Bruder hat einen harten
Kopf. Ich vertraue sie Dir beide an,
denn Gott will, daß ich Euch oerlasse.
Wach« besonders über den Kleinen.
Suche ihm die Mutter zu ersetzen.
Du hast viel Macht über ihn, ich ha
be es längst bemerkt."
Und Wela hatte weinend erwidert:
„Ja, Mutter, ich will über ihn wa
chen."
Am folgenden Tage war die große
Schwester zu einem kleinen Mütter-
Sie war es, die daraus hielt, daß
die Hütte immer sauber war, die dem
Vater Abends die Suppe bereitete
und des Kleinen Sachen in guter
Ordnung hielt. Sie war immer ge
schäftig und sorgsam und verlor nie
den Muth. Fast den ganzen Tag
über war sie allein. Der Alte begab
sich schon bei Tagesanbruch zur Ar
beit in den Wald. Eine Stunde spä
ter weckte sie dann Maximoss, um
ihn in die nächste Schule zu bringen.
Diese lag etwa zwei Kilometer weit
entfernt. Die Beiden gingen, um den
Weg abzukürzen, quer durch die Fel
der. die bald vom Regen, bald vom
Heimkehr taufte Wela bei dem Dorf
dere kleine Vorräthe, je nachdem es
ihre Börse gestattete. Dann wandte
sie sich fröhlich wieder der einsamen
Hütte zu. wo sie nach Verrichtung
ihrer häuslichen Pflichten grobe Klei
dungsstücke nähte, die der Tuchhänd
ler des nächsten Dorfes an die Land
leute zu oertaufen pflegte.
Im Sommer saß sie auf der
Schwelle der Hütte und sah die Wol
ga unter den hellen Blättern der
Weiden dahinfließen.
Des Abends kam Maximoff allein
von der Schule zurück. Oft verspätete
wartete.
Eines Abends kam er wieder spä
ter als gewöhnlich. Sie war ihm,
eingedenk der Worte ihrer verbliche
nen Mutter: „Wache Üb«r den Klei
nen!" ein Stück entgegengegangen.
Was würde der Vater dazu sagen,
wenn er Maximoss bei Anbruch der
ein Horn vor dem Mund« und rief
laut in den Wald hinein: „Mari
moff! Oho! Maximoff!"
Er kam schluchzend einen schmalen
Pfad daher. Das Echo einer nahen
Felswand wiederholte das Weinen
„Ws ist Dir. Maximoff? Warum
kommst Du so spät? Bist Du in der
Schule bestraft?"
die Erde:
„Ich will nicht getröstet sein! Ich
will «s nicht vergessen, was mir die
ser Feigling gethan hat."
„Wer ist de:.n der Feigling? Was
„Der Niklas ist es! Er hat mich
mit der Faust geschlagen, um mir
meine Bälle zu nehmen!"
„Laß doch sehen, ob er Dir wehe
Wela spreizte die Fäuste des Klei
nen. die er geschlossen vor die Augen
hielt, auseinander und sah, daß das
linke Augen geschwollen und blutig
Schreck, zog das Kind zur Hütte hin
ui.d wusch ihm dasAuge mit frischem
Wasser.
„O, ich schwöre, daß ich mich rä
chen werde, Wela! Ich schwöre es!"
betheuerte Maximoff eifrig, ,jnen
Klang des tiefsten Hasses in de:
Stimme.
Da ging ein Lächeln über Wela's
Vesicht, und indem sie den Kops des
Kindes an ihre Brust zog, antwor
tete sie:
„Sei doch vernünftig, Maximoff!
Niklas ist doch Dein Spielkamerad.
Er hat Unrecht gethan, gewiß. Aber
er hat sicher nicht gedacht, daß es so
„Er ist ein Feigling, ein Schuft!"
»Aber Maximoff!"
haftig, ich werde mich rächen!"
„Aber man soll sich nicht rächen!"
„Oho!"
„Du würdest unserer todten Mut
ter Kummer bereiten."
daß Maximoss dem Niklas das Bö-
Wela wußte, daß Niklas am Mitt
neigten Charakter.
Die Wolga ist am Ufer theils mit
Weiden, theils mit Pappeln bestan
den. Unter den Letzteren heben sich
Schattenslecken auf dem Wasser ab,
so daß es aussieht, als ob der Grund
dort tiefer sei. An diesen Stellen
pflegte Wela während der heißen
Hundstage das Wasser zu schöpfen,
da sie meinte, es wäre dort frischer.
Maximoff brachte während der
Ferien seine Zeit mit Fischen zu,
mittelst eines kleinen Netzes, einer
die er sich selbst angefertigt hatte.
Sache.
Eines Abends nun, vor dem Essen,
es war gegen sieben Uhr,
schritt Wela zur Wolga hinab, um
unter den Pappeln frisches Wasser
ausgestrecktem Arm einen Steintrug.
Da plötzlich zehn Schritte
von ihr entfernt, unter dem Laub
dach einer W«ide, das Aufklatschen
eines Körpers, der in s Wasser fiel.
Darauf ein erschütternder Schrei.
sah ein Kind, das der Strom mit
sich fortriß. Es sträubte sich verge
bens, tauchte hinab und kam wieder
„Zu Hülfe! Zu Hülfe!" rief das
Mädchen.
„Was ist d«nn?" fragte er.
„Ach", rief sie ganz bleich, „ich
glaubte, Du seiest es. der dort in's
Wasser fiel! Der Strom hat ihn
erfaßt, er ist verloren!"
Maximoss legte die Hände wie ein
prüfte die Oberfläche des Wassers.
„Das das ist Niklas! Nik
hatte zweiten Sturz in das
„Maximoss!" rief sie, .Maximoff!
Mein Bruder!"
Aber Maximoff schwamm, ohne zu
antworten, mit großen Stößen auf
den Anderen zu. Er war ein vor
züglicher Schwimmer. Er erreichte
feiiien Kameraden und puff!
puff! versetzte er ihm zwei energi
„So," knirschte er dabei, „das
war. um unsere Rechnung zu beglei
chen und auch, weil Du Dich nicht
an mich anklammern willst!"
Dann zog er den ermatteten Kör
per gegen das Ufer hin, wo Wela in
Hellem Aufruhr noch immer uin Hilfe
rief.
Er erreichte keuchend das Land
und völlig erschöpft. Niklas schlug
die Augen auf und begegnete dem
Blick des Andern, der mit triumphi
render Stimme rief:
„Ich habe geschworen, mich zu
rächen, heut' habe ich's gethan!"
Wela aber nahm ibn in ihr« Ar
me. preßte ihn heftig an sich, mit
mütterlicher Leidenschaft, und sagte
Thränen:
„O, mein Maximoss wie bin
ich stolz auf Dich!"
Mädchen mit harten Händen.
Das nachstehende interessante, gute
Wahrheiten enthaltende Schreiben ei
nes Junggesellen wollen wir unseren
Leserinnen nicht vorenthalten:
Die sozialen Verhältnisse, die es
manchem jungen Manne unmöglich
die Beobachtung auf, daß auch das
weibliche Geschlecht nicht schuldlos an
der Ehescheu des männlichen Ge
schlechtes ist. Daß ein Mann durch
liebenswürdiges und eine
häuslich veranlagt sind, diese That
sache nicht zunutze? Wirthschaftlich
sein läßt sich jedoch mtt jenen
Männer wollen doch nun einnial.wenn
auch nicht „geputzte", so doch „gut an
gezogene", adrette Frauen, An dem
Kleide einer Frau muß, um einen
populären Ausdruck zu gebrauchen,
„alles knacken," Solche Frauen gefal
psychologisch erklärbare Thatsachen,
großerTheil des weiblichen Geschlechts
nicht lernt, die Konsequenzen daraus
zu ziehen. Und wie gestaltet sich oft
die Ehe mit „einem Mädchen mit har
dinen schnell schmutzig werden, und so
geht es fort. Die Gattin kommt
vor Reinemachen nicht dazu, ihrem
einem ungemllthlichen Heim, wo fort
während der Kehrbesen das Regiment
führt, der Mann die Familie flieht
I« Aweifel.
„Sie müssen sich unbedingt das
Mllller'sche Buch .Mein System"
zehn Pfund zugenommen."
„Was soll ich damit? Ich wiege ja
schon zwei Centner —"
Sie da würden!"
Maliziös. Freundin: „Wie
vortrefflich die Färb« dieses Kleides
dem Kleid?"
Vertheidigung. Mut»-
ter: „Wie ungeschickt, Marie, das
Glas mit dem guten Wein umzuwer
fen!" Gast: „Gnädig« Frau, da!
Kind ist unschuldig der Wein ist s»
schwach, daß er von selbst umgefall«»
ist!"