Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 05, 1906, Image 2

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    Die beste Lösung.
' »Es wird gebeten, monatlich zu be
zahlen."
Diese sondtibare Aufforderung war
mit großen weißen Buchstaben aus eine
an die Wand gelehnte Tafel geschrie
ben und sprang einem sofort in die
Bugen, wenn man zum ersten Mal in
die Wohnung des Professors Farri
trat. Vergeblich suchte man in dem
geräumigen, kahlen, dunklen Zimmer
mit den weiß gekalkten Wänden nach
dem üblichen Mobiliar. Weder Tisch
noch Sofa war vorhanden; nur drei
Rohrstühle standen wie verschämt in
den Ecken, sonst nichts.
Nichts und Niemand. Der Prvfes
s«r streifte herum, wie gewöhnlich, die
arm« Frau Farri plättet« außerhalb.
So entschloß man sich denn, wieder
staunt umgeschaut hatte in dieser son
derbaren Wohnung, deren stets offene
Thür der Neugierde der Nachbarschaft
jederzeit Einblick in die heillose Wirth
schaft bot.
Doch plötzlich ertönten aus dem Ne
benzimmer schleppende Schritte; man
sah, wie eine Hand verzweifelte An
strengungen an demThürdrücker machte
und vergeblich versuchte, die Thür zu
öffnen. Schließlich flog sie durch einen
heftigen Stoß auf, ein kleines Mäd
chen beugte den Kopf vor und fragte
„Der Herr wünscht Professor Farri
zu sprechen?"
Es war eine eigenartige Erschei
nung, diese Kleine, höchstens sieben
Jahre alt.
Man verspürte Neigung, über die
ernste Miene zu lachen, mit der sie hin-
Bcscheid geben, wenn Sie wünschen."
Aber die Lust zum Lachen verging
einem plötzlich, wenn man gesagt hatte,
Vichts Traurigeres geben, als die früh
reife Schlauheit dieses kleinen Ge
schöpfes zu sehen. Wenn es sich um
«inen Gläubiger handelte, machte sie
anzusehen, wie sie mit il ren mageren
Aernichen die Puppe zärtlich umschlun
gen hielt, wählend ihre Stimme mit
„Was wollen Sie? Meine Leute
wollin nicht, daß ich es sage; aber den
noch. wir haben keine Mittel mehr."
Sir hieß Mercedes und war in
Kairo geboren. Ihr ganzes Wesen ent
sprach so recht der Ehe, aus der sie her
vorgegangen war. Ihr Vater, der
Professor Farri, ein gewaltiges Genie,
der Spielball einer unbezähmbaren
disponirt, sich für die unwahrschein
lichsten Projekte, die absurdesten Ideen
zu begeistern, lufoloedessen geneigt, den
Erfolg haben können, den Beruf eines
Lehrers fremder Sprachen. Jhce
Mutter, ein armes Kind des Volkes,
blind verliebt in ihren Gatten wegen
seines Prophetenkopfes mit den langen,
wallenden Haaren, wegen seines uner
schöpflichen Redeflusses, von dem sie
nicht eine Silbe verstand, stets bereit,
ihn gegen alle Welt zu vertheidigen,
sich in der Arbeit für ihn aufzureiben,
ihm auf allen Kreuz- und Querzllgen
durch Europa zu folgen. Während er
ständig und die
Plätten, ja. sie kleidete ihn so, daß er
immer anständig aussah, mit dem steis
neuaebllgilten Cylinderhut, dem stets
ten lichter Zwischenräume, wurde der
Professor sich dieses unerschöpflichen
Opfers bewußt und wurde davon ge-
Tage an die Arbeit und gab fleißig
Lektionen. Plötzlich packt ihn eines
Abends eine neue Idee, beim Zubette
gehtn, und Ade Arbeit! Alles zu Ende.
vier sind.
„Noch ein kleines Opfer, ein wenig
Geduld, dann werden wir reich, und
Veiten; verstehst Du, Liebste?"
einigten Menschen war das Kind zu
viel. Nicht, daß sie es schlecht behan
delt hätten, im Gegentheil, wenn sie
„Aber da ist das Kind! Was ma
alle erbarmten sich dieses verlassenen
Geschöpfchens. Jeden Augenblick rief
Jemand zum Fenster hieraus: „Komm'
..Willst Du mit meinen Kindern
Das fehlte ihr gerade! Mit den
Kindern unterhielt sich Mercedes nicht.
legt. Mercedes? Und die Scheere, hast
Du sie versteckt?^
Mercedes zum Sprechen zu bringen.
Es genügte, daß Frau Magdalena ihr
sagte:
„Woran denkst Du. Mercedes?"
Sogleich begann sie dann zu erzäh-
Geschichte von einem Gläubiger, d«r
die Geduld gehabt hatte, einen ganzen
Tag auf ihren Papa zu warten, von
dem die Mama gesagt hatte, er sei aus
gegangen, Lektionen geben.
„Und wissen Sie, wo der Papa in
zwischen war? Auf dem Boden!"
Dies schien ihr zu schön, und sie
lachte hirzlich darüber. Dann aber
plötzlich, mitten in einer dieser Erzäh
lungen, in denen alle Augenblicke die
Phrasen vorkamen; „Als wir in Kon
stantinopel waren als wir in Pa
ris waren", unterbrach sie sich, schüt
telt« traurig das Köpfchen und mur
melte:
„Wir sind niemals dauernd an ei
nem Ort, und die anderen sind es doch!
Wie kommt das nur?" Dabei richtete
sie sich auf dem Stuhl auf und, den
Blick auf das Meer gerichtet, i^n^
der Reisen und des Lebens.
» » -5
„Thatsächlich, ich versiehe nicht, daß
mir diese nichts schon früher ein
vor seinem Spcisetisch faß? Wer kann
das wissen? Bielleicht hätte man eS
ihm ebensowenig sagen können, wie die
„Verstehst Du? Ich stelle mich dem
0rt...."
Geist«, dieser Teufelskerl; und er hatte
«in« solche Art, das Wort „Argenti-
Zu ho
st d s ch ? E' R's
kade zu erklingen, unerschöpflich und
Professors.
Inzwischen ist das Kind auf den
Flur hinausgeeilt und läuft die Trep
sich darauf, sich auf die Lippen zu bei
ßen und ihre Puppe fester an's Herz
zu pressen. Und wie sie ihr Locken
köpfchen in den Eingang des Stüb
liche impertinente Lächeln des kleinen
„O, Mercedes!" sagte das blonde
großes Gtüct. Als sie das Kind sah,
schloß sie es lachend in die Arme.
„Weißt Du schon, daß ich verlobt
bin?"
hat."
„Und wann wirst Du fortgehen von
hier?" fragte die Kleine mit schwacher
Stimme. O, sie zählte schon so viele
sem Schmerz und küßte Mercedes herz
„O, Du mußt darum nicht weinen,
weißt Du. Ich gehe fort, gewiß, aber
doch nicht gleich, es sind noch viele Mo
nate bis dahin."
Das Kind sagte nichts mehr.
Plötzlich begann die schöne Blondine
zu lachen.
„O, wie spät es ist! Jlb wette, „Er"
die Augen ouf:
„Aber nein, das versteht sich doch."
Das Kind schwieg und näherte sich
ging-t ss d H
einem schmelzenden, glänzenden Sa
phirblau, darüber eilten leicht weiße
.ämmchen hin; hier und da zitterte
die Ahnung des nahen Sonnenunter
ganges. Und all dieser Glanz der
Farben, der Flammen, des schillernden,
tönenden Wassers vibrirte um das
unbewegliche Köpfchen, das von einem
geheimnißvollen Traum faszinirt zu
fein schien. Plötzlich wandte Mercedes
sich um. Sie war schneebleich. Mit
dem Rücken an das Gitter gelehnt,
blickte sie Frau Magdalena fest in s
Gesicht mit ihren großen blauen Au
gen, deren Ausdruck eigenartiger war,
als je:
„Frau Magdalena," sagte sie leise
und todternst mit ihrem hellen Stimm
chen, das zitterte.
„Können Sie nicht auch für mich
Die Wette.
„Zum ersten, zum zweiten und..."
.Halt!"
Durch die neugierige Menge, die den
Auktionator umstand, drängt« sich ein
kräftiger, in den dreißiger Jahren
„Ihr Name?"
„Paul Klinger, Schaubudenbe
fitzer."
Der Hammer fiel zum dritten Male.
Für dreitausend Mark hake Klinger
den Nachlaß des kürzlich verunglückten
Löwenbändigers Philipps erworben.
Es war der Schluß eines Dramas,
das noch jetzt das Tagesgespräch in der
Hauptstadt bildete. Zwei Monate hin
durch hatte der Bändiger Philipps den
Besuchern des Residenzzirkus einen
ausregenden Nervenkitzel verschafft,
wenn er Abends in der von einem star
ten Gitter fest umschlossenen Manege
seine sechs prächtigen nubifchen Löwen
kussaison, war das Unglück gekommen.
An einem schwülen Frühlingstage
der Winter hatte sich in diesem J^ie
Fleischration unberührt. Und als
Philipps Abends den Käfig in der
Manege betrat, hatte ihn eine Löwin
verlief der erste Auktionstermin ergeb
nißlos.
Auch heut« hatte die zum zweiten
Berkaufspreis fast auf die Hälfte des
früher Berlangten oerminderte, griff
Klinger zu
Als er vor die Thür des Berkaufs-
wieder arme PhlUpps -...
ausschlag«. Vom, an den Eingang
meiner Bude, kommt ein Riesenbild,
Darauf muß man Philipps im Löwen
käfig sehen. Rothe Farbe darf nicht
gespart werden; Sie wissen ja, das
und bei zehn Pfennig Entree wird je
der die Thiere, die so viel Unheil an
richteten, sehen wollen. Es müßte doch
mit dem Teufel zugehen, wenn das
nicht glückte!"
So kam es denn, daß Klinger mit
seinen Löwen im Lande umherzog.
Das Geschäft ging gut. Die Kauf
summe hatten ihm die Thiere schon
nach wenigen Monaten eingebracht.
Auch die Hauptstadt berührte er
wieder auf seiner Wanderfahrt. Hier
selbst. Das gab einen vergnügten
At«nd. Erst in später Stunde hatte
Ohne Zweifel, so mußte es
Müller lind Ehmke hielten die Wette.
Der Bierscherz Klingers war wirklich
ausgezeichnet. Di« Fröhlichkeit hatte
am Skattisch wieder Platz gegriffen.
Bett aufzusuchen, um noch etwas zu
ruhen ... Ah, wie wohl das that, als
er sich reckte.
Der erste Strahl der Morgenröthe
fiel jetzt durch das Zeltdach. Das
dämmerige Licht gab Klinger die fürch
die Löwen.
Rothe Schleier tanzten vor den Au
gen Klingers. Wahnsinnige, entsetz
liche Furcht raubte ihm jeden klaren
Gedanken.... Mit erschreckender
Deutlichkeit zeigte ihm seine intensiv
arbeitende Phantasie grauenvolle Bil
der. Er sah das Drama im Zirkus,
dem Philipps zum Opfer gefallen war;
sah sich selbst schon unter den Krallen
und Zähnen der Löwen verbluten
sich plötzlich eines Gebets, das e/als
Kind oft gesprochen und das ihn seine
Mutter gelehrt. Mechanisch murmelte
er den kurzen Spruch vor sich hin. Mit
angstverzerrten Miene,, und leerem
Blick stierte er dann wieder nach der
Ecke des Käfigs, wo die gilben Leiber
der Löwen im Morgendäinmer undeut-
In tollem Wirbel, blitzartig, zog sein
vergangenes Leben an seinem geistigem
Auge vorüber. Enttäuschungen hall«
es ihm genug gebracht. Und jetzt
Wege zum Glück zu sein, stand er vor
seinem Lebensende! So sah er dem
Ihr gedämpft, durch die Zeltletnwand
fallendes Licht erhellte die Schaubude
bis in di« entferntesten Winkel.
Draußen erwachte dl- Großstadt zu
neuer Arbeit. Aus der Ferne scholl dei
Ruf einer Dampfpfeife herüber. Man
hörte das helle Klingeln der Elektri
schen, die an einer Seile des Buden
platzes entlang fuhr.
Die Treppe des Zelteinganges
knarrte unter einem schnellen, elasti
schen Schritt. Die Leinwand des Bo
denzugangs wurde zurückgeworfen.
Ein junger Mann, Klingers Gehilfe
Wilhelm, trat «in. Er pfiff ein lusti
ges Liedchen.
Jäh prallte er zurück. Klinger hatte
warnend d«n Arm erhoben. Er winkte
nun. Behutsam, auf den Zehenspitzen
schreitend, näherte stch Wilhelm dem
Käfig. Er wollte etwas fragen, aber
Klinger schüttelte den Kopf.
„Die... Scheidewand." flüsterte er.
„Angenagelt?"
Wilhelm nickte.
Nägel heraus! Müller und Ehmke
.... sollen helfen. Aber leise... um
Himmels willen. Jenseits der Wand
fuge li«gen die Löwen. Zufällig ....
Wenn ihr die Wand... an ihren Platz
bringt, ist Rettung... möglich. Aber
schnell ... schnell."
funken. Eine große Müdigkeit überfiel
ihn. Das Sprechen hatte ihn erschöpft.
Er war gealtert um Jahrzehnt«.
ten, die kamen ja gar nicht wieder! Sie
ließen ihn im Stich. Wahrscheinlich
waren sie über die Störung ihrer Mor
genruhe ungehalten. O. die guten
Freunde und Nachbarn! Klinger lachte
in sich hin«in.
Er hatte jetzt gar k«ine Furcht mehr.
Mit großem Interesse blickte er nach
dem Zelteingang hinüber. Der Vor
hang war nicht gut geschlossen, und
durch den schmalen Spalt stahl sich ein
goldiger Sonnenstreifen ins Zelt. Mq-
Klinger freute sich daran ...
Vorsichtig, ihren Athem zurückhal
tend näherten sich jetzt vier Männ«r
dem Käfig. Sie trugen die eiserne
In der Gruppe der schlafenden Lö
wen begann sich's zu regen. Hi«r und
da streckte sich eine Tatze, sträubte sich
eine Mähne od«r holte eines der Thi«re
tief Athem. d hi
bereits in d«r Fuge des Käfigs. Plötz
lich hob „Sultan", der größte d«r Lö
wen. seinen mächtigen Kopf.
Mit verzweifelter Anstrengung ho
ben die Männer jetzt die Wand. Ein
kraftvoller Stoß, und mit dumpfem
Knirschen glitt sie nach der andern
Seite des Käfigs hinüber.
Ein betäubendes Gebrüll war die
Antwort. Der Käfigwagen erdröhnte
unter den Sprüngen der Löwen, die
sich gegen die Scheidewand warfen.
Wilhelm öffnete die eiserne Doppel
thür des Zwingers. Aber verständniß
los lachte ihn Klinger an. Plötzlich
begann er zu singen und zu tanzen.
Sein unbändiges Schreien übertönte
fast das zornige Knurren der Löwen.
Man mußte Gewalt anwenden, um
ihn aus dem Käfig zu entfernen. Er
Die ööwen kam«n zum dritten Male
unter den Hammer. Die Verwaltung
eines Zoologischen Gartens erwarb sie
zu einem Spottpreis
«te s«hr »«r Zchet» «rügt.
Einst kam zu Sir Joshua R-hnolds,
dem Präsidenten der Malerakademie,
sein bester Freund, der berühmte Cha
rakterzeichner und Kupferätzer William
Hogarth und traf im Vorzimmer Rey
nolds' einen Mann mit einer derartig
einfältigen Physiognomie an, daß
jener davon künstlerisch begeistert war.
Unbemerkt zeichnet er den Kopf des
Unbekannten. Bald darauf trat Rey
nolds ein und begrüßte feine Gäste,
Hogarth in dem „stupiden" Mann den
DoktorSamuel Johnson, den berühm
ten Schriftsteller und Philosophen,
vorstellend.
Lurtmdurg und sein« Kanon«.
Unter dieser Spitzmark« erzählt
man sich in d«r belgischen Press« fol
gend«» Scherz zur Verspottung d«r
luxemburgischen Großmannssucht:
Vor einiger Zeit hat das Großherzog
thum Luxemburg seine Cavallerie um
ein Pferd vermehrt und durch Kam
merbeschluß b«i der Firma Krupp in
Essen eine Kanone g«kc»ft. Di« An
kunft gab zu «in«m großen Feste An
laß. Die 120 Soldaten d«r Luxem
burg«! Armee wohnten den Schieß
übungen bei. Leider war das Ergebniß
wenig erfreulich. Am nächsten Tag«
regnete es aus d«n Nachbarländern
Klagen über Klagen. In diplomati
schen Kreisen glaubt« man schon an ei
nt Kriegserklärung seitens Luxem
burgs. Zwei Tage später kam di«
Kanone wieder nach Essen zurück. Bei
gefügt war folgender Brief: „Herrn
Krupp, Essen. Sie wollen die Kanone
gütigst zurücknehmen. Wir können sie
unmöglich im Lande behalten, denn
sie schießt zu weit, so daß wir alle Ge-
Si? usw. Die Regierung des Groß
herz. Luxemburg."
Erbsensuppe mit TchwcinSohre».
Es gibt, so schreibt man aus Ber
lin, wohl kaum eine Hausfrau von
läßt. Sie sättigt, ist sehr nahrhaft
nicht zu kostspielige Vereinigung von
Suppe, Gemüse und Fleisch, di« auch
d«r Feinschmecker nicht verachtet. Ue
ber die Entstehung dieses Gerichtes
erzählt Willibald Alexis in seinem
„Werwolf" folgende Geschichte:
Im Kloster Lehnin war's, daß Kai
ser Karl IV'., von einer Jagd mit f^ei
für ihn dachte und manchmal für ihn
handelte. Dietrich Kagelwid hatte
wohl die Weihen, aber mit seiner Ge
sein; und machte sich lieber in der
Küche zu schaffen als in der Biblio
thek. Kagelwid, du mußt mir helfen,
sagte der Abt. Ja, wie denn?
Ein gut Gericht, eine Kraftfupp«, wie
Suppe. Ach, allerli«b'st«r Kagel
holder als uns. Da wären also nur
unsere Schwein«! Maria Joseph!
Kagelwid, wovon sollen wir den Win
ter leben; wo hast du auch gehört, daß
eine Suppe von Schweinefleisch gut
schmeckt. Das sage ich dir, daß du
mir auch nicht «in Schwan schlachtest.
- Da ri«b sich Kagelwid die Stirn,
aber er kriegte es raus. Bald brodelte
ein Kessel mit Erbsen überm Feuer,
die quollen und hülseten sich, und er
fuhr mit dem Quirl darin um und
streute ganze Hände voll Pfeffer, und
dann ging er doch in den Schweine
stall, aber heimlich, und ein Messer
unter dem Habit. Und die Suppe
schmeckte dem Kaiser über die Maßen;
alle lobten sie, daß sie so kräftig und
würzig und nahrhaft, und zum Trin
ken rechten Appetit machte. Aber was
ist das für Fleisch? sprach der Kaiser,
das so süß und so zart schmeckt, und
darin herumschwimmt? Kaiserliche
Majestät halten zu Gnade, das ist kein
Fleisch, sagte Kagelwid. Da riethen
sie umher, was es sein könne, bis einer
d«n Kops schüttelte: Das schmeckt nach
Schwein. Da fuhr der Abt auf: Ka-
BedcutungSvolle Blumen.
Mode. Aber die schöne Sittel durch
Istischer Prinzipien gemacht worden.
des Palais Royal einige Blätter ab
gerissen und sich damit geschmückt
lcrin Mlle. Mars berichtet. Sie er-
Veilchen sich in Lilien verwandeln
werden." „Und ich, mein Herr," sagte
die temperamentvolle Schauspielerin,
In Deutschland ist, seitdem die
Lieblingsblume des alten Kaiser Wil
helm, die Kornblume, nach seinem
Tode in Vergessenheit gerathen ist.
keine Blume mehr beliebt, durch die
lingsblume, das Edelweiß, von dem er
in jungen Jahren seiner Braut als
kühner Bergsteiger einen rollenStrauß
gepflückt haben soll.