MslhimMliM (2. Fortsetzung.) r 2'r setzt« sich dir Chef der Pariser Sicher dieser einen Stunde um Jahre gealtert zu fein. Etwas Schlaffes lag in sei nen sonst so frischen Gesichtszügen, und der aus s«ine Toiktt« sonst so peinlich besorgt« Baron bemerkte nicht einmal, daß ihm die w«iß« Kravatt« einand«r stand. „Sie sehrn mich in grenzenloser Be stürzung, meine H«rren," begann er »Ich weiß noch immer nicht, wie das Grauenhafte überhaupt geschehen konnte. Ich finde keinen Zusammen hang, wie ich mir auch den Kopf zer» treche. Mitunter ist es, als müßte ich wahnsinnig werden, denn das Entsetz liche hat uns all« wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel getroffen. Noch ber habe ihn nach dem Wagen beglei tet. Wie ist es überhaupt nur denkbar, daß in dies«r kurzen Spanne Zeit «in solch ungeheures Verbrechen geschehen Der Baron sprach etwas wirr, aber man durfte ihm dies nicht verübeln. Sein Aussehen deutet« wirklich aus «in« schwere Katastrophe hin, welche dieses Haus ereilt haben mußte. Mit einiger Mühe gelang «s dem Staatsanwalt, aus Brefont klare An gaben herauszubringen. Brefont schilderte, oft unterbrochen von einem schweren Aufseufzen, di« Vorfälle des heutigen Morgens. Als «r auf d«n verhängnißvollen Brief und den Inhalt der schwarzen Kassett« kam, zeigt« sich bei d«n Gerichtsherrn das stärker werdende Interesse. „Sie haben kein« Ahnung, Herr Ba» ist?" . Nein," erwiderte Brefont. „Ich nahm an, d«r Herzog selbst, mein zu künftiger Schwiegersohn, schicke in ten?" „Nein, Herr Staatsanwalt," lautete Bresonts Antwort. „Sowohl der Ka sten als die die Hand liegen noch bar der Inhalt dieses unheimliche» Kastens auf die Unglückliche nKrkte!" Der Staatsanwalt nickte nur schloß sich daS Boudoir der Baronesse Leontine an. Die Eingangsthür stand tieren waren unordentlich zur Seite gestreift. Am Boden auf dem blaß blauen, mit zarten Arabesken durch vollcr Schrecken niedergesunken war, als seine Tochter das Kastchen öffnete. Eine zweit« Thür führte zu dem schwerem Fieber lag. Diese Thür war geschlossen. „Etwas leise, wenn ich bitten darf, deutete auf den Eingang zum Schlaf gemach seiner Tochter, „der Arzt ist bei DSB d ' w v hll L'cht feines Parfüm schwebte in der Lust, und hundert kostbar« Nippes ließen erkennen, wie sehr Brefont sein Kind wirkt« der unheimliche Gegenstand, welcher auf der Platte des kleinen zier lichen Mahagonitifchchens lag, das in der Mitte des Raumes stand. Am nißvollen Worten, daneben das Cou vert. Der Deckel des schwarzen Käst chens war auch jetzt noch geöffnet. Nur die seidenumwickelte Hand lag in ihm, sonst erwies sich der Kast«n als voll kommen leer. Ein Stück weißer Seide unter der Dienerschaft bekannt wurde, waS die schwarze Kassett« enthielt." Der Staatsanwalt wendete sich an den oder Todten abgenommen würd«." Während d«r Poliz«iarzt schweigend an diese Untersuchung ging, gab der D«r Commissär verließ den Raum. Er sollte die Dienerschaft in einem der unteren Räume zusammenrufen, bis losem Gesicht in d«r Nähe des Tisches und sah, wie der Polizeiarzt die Tod tenhand ruhig, als wäre sie «in höchst gleichgiltiger Gegenstand,, emporhob und htrumwcndete. Er holt« «inige Instrumente aus der Tasche und ließ sich bedächtig auf den Stuhl nieder, welchen er an den Tisch rückte. Nach sich di«s. Es ist aber daS Än mals an Brefont. „Ist Ihnen der .Nun einige weitere Frage, He» Baron," meinte der Staatsanwalt. die Schwere dieses Verbrechen« ent schuldigt dies wohl! Sind Ihnen die Privatverhältmsse deS Herzogs genau bekannt?" sönlichkeit von tadellosem lliuj: kennen gelernt habe! Der Herzog verlor vor Jahren schon seine Eltern und iicdelte sich dann in Paris an! Er hat große „Haben Sie überhaupt schon nach der Villa des Herzogs geschickt, um anzufragen, ob derselbe wirklich ver- Herr von Bresont zeigte plötzlich ein überaus verblüfftes Gesicht. „Nein, Herr Staatsanwalt," stot terte er und wußte sich selber nicht zu erklären, weshalb er dies unterließ. nen Verwirrung und Bestürzung ver gaß ich auch das Wichtigste! Daß der Herzog aber einem Verbrechen zum Opfer fiel, beweist doch sein Fernblei ben von der Trauung und diese Hand, „DaS ist noch nicht absolut festge stellt!" wendete der Staatsanwalt be dächtig ein. „Mit einem Kopfe wäre es etwas anderes, aber es mag tausend Hände in der Welt geben, die sich so ziemlich gleichen, und wenn man einen Ring an solchen Finger steckt, ist die Täuschung um so frappanter!" „Der Herzog trennte sich nienzals von diesem Ring!" sagte Brefont kopf schüttelnd. Die Worte des Staatsan waltes blieben ohne jede Wirkung auf Der Staatsanwalt gab abermals einem zweiten Polizeicommissär Be- D , h sein College und zwar fuhr er ohne Aufenthalt nach der Villa des Herzogs von Bligny. Inzwischen sitzt« der Staatsanwalt im Hause Bresonts seine Untersuchun gen fort. Es ließ sich jedoch wenig feststellen, und vor allen Dingen zeigte sich nirgends auch nur der kleinste An haltspunkt, der über die Art und Weise dieses Verbrechens oder die Beweg gründe zu demselben Aufschluß geben könnte. um den Neulingen "ibre Obliegenhei ten begreiflich,i, machen. Plötzlich ertönte die Glocke im Thor eingang de- Parkes. Francois eilte selbst hinaus, um zu öffnen, denn er wollte mit seinen wei wenig überrascht, als seine Augen ä.if der Straße einen einzelnen geschlosse nen bemerkten, welchem ein Polizeibeamter entstiegen war, der auch dl- Glose zox. Was sollte dies bedeuten? Nun b«gann sich eine gewisse Unruhe send?" „Nein, wi« ich Ihnen schon sag!«!" „Dann muß ich trotzdem auf mei ainten gab ihm zu denken. „Wollen Sie auf den Herrn Herzog wirklich warten?" fragte er, während er mit dem Commissär nach dem Hause schritt. „Weniger auf ihn, als auf den Staatsanwalt," lautete die kurze Er widerung. Francois öffnet« die Augen erschre ckend weit und blickte von der Seite den Commissär an. Nach einer Weile sagte er mit hastiger Stimm«: „Ist etwas geschehen, Herr Commis sär, irgend ein Unglück, in welches mein junger Herr verwickelt wurde? Lassen Sie mich nicht länger in dieser Angst!" Der Commissär richtete nach der Art dieser Leute einen prüfenden Blick auf den alten Mann und meinte ebenso kalt wi« vorhin: „Es sch«int wirklich, als ob sich ein Verbrechen ereignete, welchem der Herr Herzog zum Opfer fiel. Seien Sie ruhig, Mann, ich kann Ihnen noch nichts Genaueres mittheilen und muß unter allen Umständen die Ankunft des Staatsanwalts abwarten, welcher bald eintreffen wird! Inzwischen Haus verlassen, Sie sorgen vielleicht dafür, so daß ich keine besonderen Maßregeln ergreisen muß." Dem alten Francois war der Schreck in die Knie gefahren. E: wußte kaum mehr, wie er dem Com missär in's Haus folgte. Die neugie rige Dienerschaft drängte sich hinzu, Der Baron von Brefont befand sich unter derselben und mit wenigen Wor ten klärte er den alten treuen Diener gänge aus. Seltsamerweise zeigte Francois weit mehr Fassung, als man erwartet hatte. Er murmelte unver ten. „Punkt ein bald 10 Uhr," lautete die dafür um so schneller fahren, so daß er „Wer saß als Kutscher auf d«m Wagen?" Francois erwiderte: Mann besaß übrigens großartige Zeugnisse, ehe ihn der Herr Herzog engagirte, und sah diesen Morgen überaus elegant und stattlich aul, «IS „Wie nannte sich der Mann?" „John Franklin, Herr Staatsan walt!" „Wissen Sie nichts Näheres über den jungen Kutscher, wo derselbe bis jetzt in Stellung war, ob er Angehörige oder dergleichen hat?" „Nichts. Herr Staatsanwalt! Der Herzog prüfte die Papiere des Mannes ebenso, wie jene der übrigen und schloß dieselben In ein Fach deZ Schreib tisches." Der Staatsanwalt nickte. „Wir werden diesen Schreibtisch ohnedies untersuchen müssen." Ohne sich an das Erschrecken deS alten Dieners noch zu kehren, fuhr er rb ' d etwas diesen Morgen oder in gestriger Nacht vorgefallen ist, das von Bedeu tung für den Gang der Untersuchung obachtet?" war, während er dem Herzog bei der Toilette beistand. „Schildern Sie unS nun ganz ge nau, was sich seit dem verflossenen Abend bis zu der Abfahrt I>es Herzogs ereignete," befahl der Staatsanwalt. Francois that dies mit ruhiger Stimme. Er wußte wohl, daß der Polizei gegenüber keinerlei Klagen und Uhr von der Vorfeier seiner Trauung im Wagen zurück. Ich hatte ihn er wartet und half ihm beim Aussteigen. Diese Fahrt machte noch unser alter Kutscher, der gerade in der Nacht er krankte." „Einen Augenblick," fiel derStaatS „Wo liegt der Kranke?" „In einem Nebengebäude, Herr Staatsanwalt. Bor einer halben Stunde war der Doktor bei ihm und verschrieb ihm etwas. Es handelt sich nur um eine starke Erkältung deS alten Mannes, der sich aber sehr scho die plötzliche Krankheit des alten Man- Der Ches der Sicherhcitsbehörde Protokollführer. Der Staatsanwalt blickte sich mit scharfen Augen in dem hochelegant Trubel der Geschäfte hatte er diesen „Machen Sie etwas Licht," befahl in seiner kurzen Weise der Staatsan walt. Nachdem dies geschehen, musterte er Die Fächer des Schreibtisches bewiesen sich als versperrt. Der Staatsanwalt wendete sich plötzlich um und fragt« „Ist Ihnen vielleicht bekannt, daß Besuch oder d-rgl-ich-n^r nes Billet hier ein. Ich legte dasselbe Schlafengehen noch lesen konnte." In dir Miene des Staatsanwalts zeigte sich bei Erwäbnung dieses Bil das Billet kam?" Weise zur Bestellung erhielt." zu sprechen. Er wußte nichts von dem Absender dieses Briefes. „Erzählen Sie nun, was sich ereig, gebene Nachtstunde hierher zurück kehrte!" befahl er Francois. Dieser sagte in ruhiger Weise, daß sein Herr äußerst gut gelaunt zurück- Der Staatsanwalt schien ärgerlich zu sein. „Sie sahen also nicht, ob der Herr Lesen des Briefes sich auffällig be nahm?" „Nein, Herr Staatsanwalt! Ich sohlen hatte!" H Francois zuckte bedauernd die Schu ltern. „Ich habe nichts davon gesehen, als als ich ihm das Frühstück brachte! war überdies mit kostbaren Fellenxund Teppichen belegt, daS breite Bett war im Stil Ludwig XIV. gehalten und aus welches er das kleine Bille/legte. Der Staatsanwalt gab Befehl, den ganzen Raum zu durchsuchen. Selbst ein kleiner Rest Asche, aber es Ueß sich tiefer über den Schreibtisch. „Diese Zeugnisse des Kutscher» umging. Was ich noch fragen wollte? Wo ist der Wagen mit den Pferden ge blieben?" legenheit, Nachricht hierher gelangen zu lassen." Der Staatsanwalt erwiderte nicht« (Fortsetzung folgte 1!^. Für die Küche. Makk a r onispeise mit Schinken. 1 Pfund Makkaroni voll geriebenen Schweizerläse und da nach U Pfund in Würfel geschnitte nen mageren gekochten Schinken dar- Pfund Butter in kleinen Stückchen dasSpringen der Schüssel zu verhüten. Das Gericht ist wohlschmeckend und sehr gesund. Pet«rsilienk a r t o 112 se l n. ter, nach Belieben auch mit Zugabe «i- Brüh« und Wasser (im Nothfalle nur Wasser) zu ebener Sauce, giebt dieKar tofs«lscheiben hinein, läßt sie darin durchlochen, schmeckt ab und würzt mit Schweinskeule oder einem anderen Stück Schweinefleisch schneidet man alles Fett und die Schwart« ab, reibt sie mit Salz ein und läßt sie 8 Tage sig, in dem sie gleichfalls 8 Tag« bleibt und mehrfach umgelegt wird. Nun wird das Fleisch in Butter gar gebra ten und allmählich während des Bra streut? Man setzt dies so lange fort, bis man eine fingerdicke Schicht erzielt hat und sich auf dem Fleisch« eine Kru ste bildet, welche fortwährend begossen wird. Ist das Fleisch gar, Wirdes zu werden. Falsche Hühnerl«ber. Ein Pfund recht zarte Kalbsleber bereitet ser aus, zerschneidet sie und gibt sie in «ine Kasserolle mit Butter (hat man trockene Champignons, wässert man sie 1— 2 Stunden vor Gebrauch). Eine halbe Zwiebel hat man nach dem Häu ten in Stifte zertheilt, in Butter weich geschmort; man schmort nun die Butter 5 7 Minuten. Man richtet Beilage. Wird etwas Weißwein beim E r b s e n c o t e l e t t e n, Man kocht ein Haarsieb gestrichen, mit Mehl hingest?llt. Wenn die Erbsen erkaltet voll geriebenem Parmesanläse, fügt Salz und Pfeffer und etwa 4 Eßlöf fel voll Mehl darunter, mischt alles gut durch, formt kleine Brötchen in be- Zwiebelbutter zu Braten. Kartoffelküchel. Ein sehr beliebtes Essen, namentlich bei den Apfel- oder Pflaumenmus. Hat man Nester von mit Milch gekochtem Kar toffelmus oder auch nur gekochten gut verwenden. Ein oder zwei Eier, tüchtig Salz und reichlich Mehl ver menge man nebst einer Messerspitz« treibe ihn mit dem Nudelholz aus ei nem mit Mehl bestreuten Brett messer rückendick auS; dann stecht man mit Blechformen oder einem Wasserglas Plätzchen oder Figuren aus, backe si« hellbraun und bestreue sie mit Zucker. Kompott jeder schmeckt gut dazu.
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