Frau: „Mann, wie schaust Du aus?!" Mann: „Ich ich schau' überhaupt nicht aus, liebe Emilie." Empfindlich. In Cassel ist die „büßende Magdalena" Correggio's durch die Polizei aus dem Schaufen ster einer Kunsthandlung als anstößig entfernt worden. „So", sagte der Po lizeibeamte, dem dies zu verdanlen war, „jetzt müssen wir auch noch den Kerl fassen, der so 'was gemalt bat. Wahrscheinlich wohnt er hier in Cassel und wird wohl noch mehr solche Sa chen zusammengeschmiert haben." Mißglückte Kur. „J«tzt hat mei' Weib g'sagt, i' soll «in« Entfettungskur durchmach'n, i' is blieb'»!" Scharfblick. Herr: „Dort Fommt ja Ihre Frau!" Pantoffelheld: .Ja, das stimmt, aber woher kennen Sie sie denn?" Herr: „Ach, gch'n Sie, da brauch' ich doch nur Sie anzu sth'n!" n«s Gewitters): ~J' g«h' j«tzt der Si- Dach." Fräulein Bertha hat sich soeb«n mit .Adolar, die erste Bitte darfst Du mir Herr (beim Morgenkaffee): „Wo bleibt denn die Frau, Anna?" Köchin: „Die liegt noch im Bett; mir scheint, sie hat sich gestern Abend, wie der gnä' Herr so spät z'Haus 'lommen sind, die Hand verstaucht!" Ensantterrible. Dame: „Auf dem einen Zahn lann ich wieder garnicht beißen, es ist ein Jammer." Elschen: „Nicht wahr, Mama, von, der Sorte bestellen wir leinen mehr nach." „Vor Jahresfrist haben Sie es bes '"?Eb«n deshalb!" Doppelsinnig. Gast (zum M» Glückspilz. Frau." Gutbeurtheilt. Fräulein wie hat Dir das Diner geschmeckt, das ' ich Dir bereitet habe?" Verehrer: .Ausgezeichnet —besonders der Käse." „Offen gestanden Jh, Checkbuch, Herr: „Warum hält denn Ihr Gaul jeden Augenblick an?" Droschlenlutscher: „Ja, wissen S', der bleibt halt in Gedanlen stehen." „Mit diesem Kleid gehe ich nicht auf den Ball, da würden mich alle schön ansehen". Er: „Das ist doch gerade Qualität bezahlen?" Studiosus: „Und wissen Sie denn, ob ich sie überhaupt bezahle?" sogar meine Uhr stehen geblieben!^ Weise Mahnung. Junge Hausfrau: „Lieber Arthur, jetzt haben Kritik." ne Frau kommt mir ja nach!" Gefährlich. Herr (auf einem Volksfeste, zu einem Schutzmann): „Was ist denn dort bei der Bude d«r Wahrsagerin sür ein Skandal?!" Schutzmann: „Angeheitert ist sie und da hat sie etlichen Leuten die Wahrheit gesagt!" jirilil. „Dieses Bild ist doch ganz spre chend!" Maße besaß. „Wie haben Sie sich Der Gefängnißverwalt«r m«ldet ixm Untersuchungsrichter, daß in der Frohnfeste kinPlatz m«hr mür den soeben verhafteten Delinquentin sei, er lönne ihn deshalb Nicht aufnehmen. Dies hört der Gauner und wendet sich zum Richter: „O bitte, sich meinetwegen leine Sorge zu machen; ich lann ja kommen, wenn wieder Platz ist!" Das besorgte Gemein dehaupt. Bürgermeister (zugleich Schlächter): „Was, als Hungerlünst ler woll'n S' Jhna produziren bei uns? Na, das gibt's nöt, dö Leut' essen so wie so schon z' wenig Fleisch; als Vielfraß will ich Ihnen d' Erlaub- I m Gerichtssaal. Richter: Verrathen. Herr: „Der Re genschirm ist ja nichts werth." Ver käufer: „Wahrschemlich haben Sie ihn übt nur etwas Theorie." „Grau, grausam ist alle Theorie!" Schlechtes vor. vicll«icht schreibt er 'was Ins dann haben wir ein Autograph!" Frechheit. Bettler: „Unten an der Hausthür steht „Hier werden Leute zum Holzhacken gesucht"." Haus herr: „Hm ja, hier haben Sie zehn Pfennige, weil Sie arbeitsfreudig sind; den Zettel habe ich nur hingehan gen, um die Strolche abzuschrecken!" Bettler: „Seh«n Sie, das habe ich mir doch gleich gedacht!" > dicht!" Zweiter Herr (Redakteur): 'mal, was ist für ein Unterschied zwi schen Bock und Salvator?" „Daß S' mit'n Bock bis Mittag an Rausch Nacht!" „Also ist Bock so bedeutend AnzOlUlH. Dichter (der sein neues Trauer spiel vorgelesen hat): „Ich habe wohl etwas zu schnell gesprochen?" sonst hatte es ja noch langer gedau Physiologie der Liebe, „Du, unser Doktor erzählte mir heute, Baron (am Morgen txs Hoch zeitstags): „SOV.IXXI Marl will d«r Alte nur herausrücken: 42t),(XX) Marl gehen davon für meine Gläubiger ab, 30,0V0 Marl Provision für den Hei rathsvermittler, bleiben also M.tlOV reichen!" Schwerzusagen. Richter: „Sie haben bei dem Wirthshausrum mei Alte is ja gar net dabei g'wesen!" Kcrblümt. „Herr Kommerzienrath haben vor gestern einen Spazierritt unternom „Jawohl!" „Und da dürfen Herr Kommerzien — Kalter Strahl. „Mein Fräulein, ich liebe Sie!" „Ilm Got tiswillen, Herr Rath, sagen Sie Ma ma nichts davon, sonst muß ich Sie Heirathen!" Naiv. Lehrer: „Der Seiden- Wurm ist jenes Thierchen, welches die Seide zu den hübschen Kleidern, die Eure Mama trägt, liefert —!" Lies chen: „Herr Lehrer, die liefert ja Papa!" F u (zum Bettler): .Ich hab« Sie!" Bettler: „Ja seh'n S', es Höchste Eitelkeit. „Sag' Der Bcilchenstrauft. Ellen Förster ist selig? heute Abend darf sie ins Concert in den Beetho vensaal und den jungen Klavierkünst ler Willi Hcrward hören! Wenn man sechzehn Jahren alt ist und mit so er wartungsvollen großen Augen in die Welt sieht wie Ellen Forster, so ist das eben ein Ereigniß. Und ein ganz be sonderes, denn Willi Herward ist ein Landsmann von ihr, und sie lennt ihn schon; das heißt, sie hat ihn in Wies baden spielen hören, als sie mit ihrer Mama, die dort eine Kur gebrauchte, dort war. Gd l von Mama gewesen, sie mal «inen Wi nter zu ihrer Tante nach Berlin zu thun! Zu schön war's, und Ellen ist das dankbarste Publilum, das die Tante sich wünschen lann, sie findet alles „einfach süß". Und heute Abend ist si« selbst „einfach süß" in ihrem wei ßen Wolllleid mit dem Veilchenstrauß am Gürtelband. Sie sieht wirklich al lerliebst auK, und sie weiß das gar nicht, und das ist das allerliebste an ihr. Sie ist furchtbar aufgeregt und neugierig, wie das Concert verlaufen wird. Sie hat der Tante schon eine enthusiastische Beschreibung gemacht von Willi Herwards Erfolgen in Lon don und wie herrlich er gespielt hat, aber die Tante ist ziemlich ruhig ge blieben und hat gemeint, in Berlin kri tisire man sehr streng und wäre nicht so leicht begeistert, und wenn so ein ganz Unbekannter sein erstes Concert gäbe, dann müsse er schon etwas ganz Besonderes leisten, wenn er einen gro ßen Erfolg haben solle. Nun, es wird sich ja bald entschei den; jetzt sitzen sie bereits auf ihren Plätzen, der Saal füllt sich mehr und mehr, die Instrumente werden ge stimmt, und um Ellen herum und hin ter und vor ihr wird erzählt, gefragt, geflüstert da, jetzt, zwischen den Or chestermitgliedern hindurch lommt ein zart aussehender, junger Mann mit einem weichen, fast lindlichen Gesicht und dichtem, lockigem Haar und fetzt sich an den Flügel. Und dann wird al les still, und die ersten Orchesterllänge ertönen. Ellen sitzt wie gebannt und lauscht. Wie lann man so schön spielen, denlt sie. Gott, wie muß es ihm wohl zu muthe sein, da oben zu sitzen auf dem Podium vor so viel Leuten, und er ist doch nur ein paar Jahre älter als si«! Und so leicht, so mühelos spielt er, und so, als wäre es ihm ganz gleich, ob je mand zuhört oder nicht einmal so weich und gefühlvoll und dann wieder mit einer glänzenden Virtuosität und einer Kraft Ellen ist wie im Traum. Plötzlich wird sie aufgeweckt, es ist zu Ende, und ein Beifallssturm bricht los, wie ihn der Beethovensaal nur selten zu hören belommt; und im mer wieder wird Willi Herward her vorgerufen, und immer wieder lommt er init seinem weichen, ernsten Gesicht und verneigt sich dankend. Nach dem zweiten Stück wird der Jubel noch an haltender, und am Schluß, da kennt der Sturm der Begeisterung leine Grenzen. Immer wieder muß d«r junge Künstlrr lommen, immer wieder zum Flügel gehen und spielen nie mand hat genug, niemand will. fort. Alles "drängt nach vorn, um ihn näher zu sehen, und Ellen, die in einer der ersten Reihen gesessen hat, lommt dicht an den Flügel zu stehen! Und als der Künstler eben ein träumerisches Not turno von Chopin beginnt, da sieht er einen weißen Mädchenarm sich heben, und ein« Hand legt einen Beilchen strauß auf den Flügel. Ein Lächeln gleitet über sein Gesicht, und einen Moment verlieren sich seine Blicke in zwei große, dunll« Augen, die ihn un verwandt ansehen. Und als er geen det, und man ihm zujubelt, nimmt «r den Veilchenstra-ß in die Hand und lächelt wieder und danlt grüßend allen «der vielleicht nur der einen. . . der einen, di« ihm die ersten Blumen auf d«m Wege seines Ruhmes gebracht «inen Beilchenstrauß! Es ist schon spät in der Nacht, und und seine Triumphe und an den Beil chenstrauß, den sie ihm geschenlt, und ob er ihn wohl aufheben und einmal an sie denlen wird. Und d«r junge Künstler schläft auch noch nichj. Der sitzt in fröhlicher Ge sellschaft und wird bei Hellem Gläser llang gefeiert ein neuer Stern, dem eine Welt offen steht! Ja, das weiß er seit heute Abend, daß er an der Schwelle eines reichen Lebens steht, das ihn überschütten wird mit Rosen der Liebe und Lorbeeren d«s Ruhmes. Aber eins weiß er heute Abend noch ihm einen V«ilchen strauß auf den Flügel legt«. Aus der guten alten Zeit. Hauptmann: Du, Mitterber-
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