Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 20, 1905, Image 6

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    „Den Verlobungsring hat sie mir zurückgeschickt! Sie, die so reizend ist,
so lieblich, so schön, so anmuthig!"
„Begreife kolossalen Schmerz, Kamerad! Aber schließlich —es giebt
doch noch mehr Mädels, die 'ne Million mitbekommen."
„Adieu, Mutter, leb' wohl! Wenn i'
heimkomm' vom Institut, nacha bring'
Dir auch a' Bildung bei!"
Gemüthlich. Lehrer (als der
kleine Moritz wiederholt unaufmerk
sam ist): „Wie kommt es denn, Mo
ritz, daß Du heut« gar nicht aufpaßt?"
Moritz: „Ja, wissen Se, Herr Lehrer,
das kommt als amol vor."
Mißtrauisch.
Gauner (zum erstenmal im
saml e i t. „Der Müller ist also so
knöpf benutzt."
Fein« Praxis. Junget
Doktor: „Seit sechs Wochen einen Pa
tienten, es ist schrecklich!" Diener:
Auffallend. Gattin: „Du,
Verschnappt. Gast (grob):
ist das für eine Wirthschaft bei
Wirth: .Mae; hat der Lümmel sie im-
Günstige Gelegenheit.
Gefängnißwärter: Warum haben Sie
Beim Wirth a Maß'l Bier spendirt.
So daß ma' völli' kunnt' glei' moana,
I Es that a Weps wohl drinna sei'.
Der Fremde thuat ihn fragen
freundli',
Möcht' wissen, was ihn so derschreckt.
Der Bartl kratzt si' unterm Hllatli
B?dächti': „Land hab' i' entdeckt."
Das verliebte Aerzte-
Nagen und Fauchen."
Wir haö'n koane Ratt'n net Jessas
„Nit mehr ins Wirthshaus soll ich
gehen? Ich bleib' einfach immer die
Zeche vom Tag vorher schuldig,
dann bin ich „moralisch verpflichtet",
zahlen."
Begreiflich. „Fräulein Er
na soll ja auf dem Kostümfeste der
„Vereinigten Milchhändler" schmählich
geschnitten worden sein?" „Und
wie! Sie erschien nämlich in einem
Kostüm als „Wassernymphe" und das
wurde als beleidigende Anspielung
aufgefaßt."
„Nein! Ich gehe nicht mit ins The?-
Trauerspiele gehen willst?!"
„Ach, laß mich doch, Männchen!
Weißt Du, das Weinen macht mir so
viel Spaß!"
Junger Ehemann (für sich):
„Himmel, was man nicht alles essen
man ,n seme Frau Verl,ebt
Im Wirthshaus. Gast
Wirth: Der hat noch nicht bezahlt.
Ein Spekulant.
Alte Jungfer: „Aber um alles
in der Welt, ich kann doch kein« Cigar-
Hausir« r: „Ich bitt' ä seine
ANe lung s e r: „Na, da geben
Sie her!"
Aus der Lokalbahn.
Mann (Abends): „Ich bringe
Hippelsinnt!.
Herr: „Gnädige Frau, darf ich mir morgen Nachmittag gestatten, Sie
zu besuchen?"
Dame: „O, keine Gesellschaft ist mir lieber als die Ihrige!"
AusdemGerichtsfaal.
Richter: „Wenn Sie doch selbst zuge
ben, daß es total finster war, wie kön
nen Sie dann ohne weiteres behaupten,
daß die furchtbar« Ohrfeige, welche
Sie erhielten, gerad« von Ihrem Mei
ster war?" Geselle: „Ja, mir
Höchster Triumph. Dame
(zum Assistenten eines Zahnarztes):
„Gehen Sie, bei Ihrem Chef thut das
nc« Andern!" Assistent (eifrig):
ber: Mag sein aber ich nicht!
Letzter Ausweg. Student:
lich schrecklich! Als wir die ersten Jah-
Major: „Gestatte mir, Herrn Oberst gehorsamst darauf aufmerksam
zu machen, daß Leutnant von Blintzen schriftstellert."
Oberst: „Aber bester Herr Major, der hat ja nur sehr anerkennenS
wertb« wissenschaftliche Artikel für das „Militär - Wochenblatt" geschrieben!"
Major: „Verzeihen, Herr Ober st, so fang/ das Unglück immer an!''
nicht!"
Ein blühendes Ge
schäft. „Sie sind ja ein ganz ent
setzlicher Mensch! Heute werden Sie
bei uns abgeurtheilt' übermorgen fol-
und >ur nächsten Woche sind Sie schon
für die Nachbarstadt requirirt!" „Ja,
ja, Herr Richter, wenn das Geschäft so
kommen, Dich so schnell mit Fräulein
Süßlich zu verloben? Freund: Ja,
weißt Du, ich habe gehört, daß Du ih
plim e n t. „Ach, mein Fräulein,
wie reizend Sie sind! Der seelenvolle
Blick Ihrer schönen blauen Augen,
Eewliilgt.
Weinhändler (zu seinem
S»-<>): „Na, Moritz, was hast De
uf?"
Sohn: „'n Aufsatz über das
Sprichwort: „im Wein liegt Wahrheit
nur allein"!"
Weinhändler: „Lass' mich
aus mit dem Sprichwort! Wann se
'rausiommt de Wahrheit, hat iner sei'
vier Monat Gefängniß!"
„Du sollst die besten Bissen nicht
gleich zuerst essen, sondern Dir
Passende Redensart.
„Also ein« verkrachte Existenz."
Zur Mode.
„Ich möchte gern einen recht moder
nen Hut!"
groß oder zu klein?"
Individuelle Ausle
dem glücklich liebend Paar" gemeint
ist?" „Das Paar ist um so glückli
cher, je weniger Platz für «inen
Dritten da ist."
„Meine Mutter soll früher ein«
bei Ihnen!"
Lieschen (auf einen Schielenden
zeigend): .Du, Mama, der Herr Hot's
gut der lann zu beiden Fenster» zu
gleich hinausschauen!"
vokal. ' I
Patientin: „Ach Gott, und jetzt
gerade hätte ich eine neu« Friihjahri
toilette nöthig!"
Schlau. Kunde (wüthend):
Nachdem ich die Stiefel drei Monate
getragen habe, sind sie total zerrissen,
mindestens sechs Monate halten wür
den. Schuhhändler: Nun ja... jeder
drei Monat«!
Ein kleiner Stoiker.
Hans (d«r wegen «iner Unart von
i' komm' glei'!"
—Z eitgemäß. „Du, unser Col
lege Hoffmann macht morgen Hoch
zeit!" — „Wirklich?! Für so verlobt
Boshaft. „Die Melodien der
neuen Operette sind ja sämmtlich ge
stohlen!... Und dafür bekommt der
Componift Tantiemen?" »Nein
bloß Finderlohn!"
Frau: nicht?"
Mann: „Du sollst nicht noch einen
Mann unglücklich machen!"
Ehe -Idylle. „Wenn Du
lie, erschieße ich mich wahrhaftig noch
vor Deinen Augen!" „O, das sieht
Dir ähnlich: Du weißt ja, daß mich
Boshaft-. „Die Männer hei-
Backfisch: „Ach! Heute habe ich
Eis gegessen wi« noch nie!"
Hater: „So! Was war denn an
diesem Eist so besonderes daran?"
Backfisch: „Oh! Es stellte näm
bellen!"
Steter Wechsel. Baron!
Johann, soll ich den Schirm mitneh
men? Diener: Ja. Herr Baron, ich
weiß selbst nicht. Das ist heut' so ein
komisches Wetter: fünf Minuten be-