Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 23, 1905, Image 6

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    M" Ter Pantoffelheld.
.... Sie haben wohl noch nie in Gegenwart Ihrer Frau geraucht?"
„Doch, einmal als wir den Kraier des Vesuvs besuchten da hat meine
Alte nichts gemerkt!"
Auch ein KiindigungSgruud.
„Nun, Jenzi, warum sind Sie denn
nicht m«hr b«i StaatSfchuldentilgungs
kassaf«kr«tärs?"
„Die gnä' Frau hat mir gekündigt,
weil ich den Titel nie ganz hab' sagen
M e rkwürdig « Motivi
feiert!" H 3
vedenilich« «ehniichkeit.
„Ich kenne einen Herrn, der Ihnen-so ähnlich sieht, daß man Sie fast
gar nicht von einander unterscheiden kann!"
„Dem haben Sie doch nicht etwa irrthümlicherweise die zwanzig Mark
zurückgegeben, die ich Ihnen vor drei Monaten geliehen habe?!"
.Ach ach Ro Ro Rosa
V
Sie so?"
Optimistisch.
5 ... Du hoffst, unser Zimmerhtrr
wird Dir jttzt endlich einen Heiraths-
hab ich >h den Z
Fortschritt. Studentin der
Medizin: Meine Großmutter hat im
Jahre 1813 Verwundete gepflegt.
Meine Mutter hat Anno 70 Charpie
gezupft. Und ich rieche selbst nach
Karboll
Uebertrumpft. „Ihr Col
lege erzählt, daß seine literarischen
Arbeiten stets gleich bei der Annahme
bezahlt werden." „Pah ich dichte
überhaupt nur noch gegen Nachnahme."
„Mein Herz schlägt einzig nur für
Sie, Fräulein Marie; es ist vollstän
dig marinirt."
„Heute Stiftungsfest. Bund der
Schuhmacher."
Karlchen (sein kleiner Sohn):
„Papa, wie sieht denn so ein bunter
—Aufd e m E i s«. von Zappel
vitz: Gnädiges Fräulein, bedaure un
„Da drüben sitzt der Rentier Gold
stein, auf dessen Soiree Sie gestern
in Hülle und Fülle?"
> .Ja. aber Fülle als Hülle!"
„Mein Herr, Sie haben mir ein Ge
biß eingesetzt!"
»Ich es." dß s
gleichen wird."
„Ich halt« da! noch immer aufrecht."
„Aber Ihr« falschen Zähne machen
mir fürchterliche Schmerzen!"
„Nun sehen Sie doch, daß sie ganz
den Echten ähnlich sind."
Ohne Rücksicht. Cominer
cienräthin (die ihr neu erworbenes
Schloß bezogen hat, zum Inspektor):
Veranlassen Sie doch, daß die
Schweine nicht immer grunz«n, wenn
««bilde».
Hausfrau: „Ich hoffe, Sie wer
den w«g«n irgend eines kleinen Ver
drusses nicht gleich den Dienst kündi
gen."
Neue K ö ch i n: „Unbesorgt, Ma
— Die theure Gattin. A.:
Wie geht es Ihrer Frau? B.: Soweit
ganz gut, aber ihr Kopf macht ihr viel
zu schaffen. A.: Leidet sie an Migrä
ne? B.: Das gerade nicht, aber sie
brauch: alle vier Wochen eimn n«uen
Hut.
lich an Sie, Rosa."
Kellnerin: „Das ist nicht nö
thig, denken Sie nur am Ersten an
mich!"
Falsch verstanden. „Sie
haben Ihren Nachbarn einen Affen
aenannt. Ich denke, Sie werden die
sen Ausdruck als übertrieben zurück
nehmen?" „Stimmt schon, Herr
Schiedsrichter! Dös is noch ka Asf,
dös is erscht a Halbass!"
Kindlicher Wunsch.
ImEifer. Bekannter: „Also,
Bade verlobt; welche denn?" Haus
herr: „Ja, da mutz ich erst den Brief
noch einmal durchlesen; einstweilen
Zurückgezahlt.
„ ... Sie mögen sagen, was Sie wollen, Herr Dimpsl Ihr jeliebl«!
Bi«r macht eben doch die Leute stumpfsinnig, kritiklos und dumm!"
B. Sie für eine?"
Der kluge h auSwirt h.
Miether: Die Wohnung ist ganz
Die Zimmer müssen Sie streichen las
sen. Hauswirth: Um Gotteswillen!
Da wird ja die Wohnung noch kleiner!
Ausreichende Erklä
rung. „Ich hab« doch bloß eine
Arzt -Handschrift.
Fräulein (das einen Mediziner zum
Verehrer hat, seinen Brief lesend):
Ach, so ein Liebesbrief von einem Dok-
Zartfühlend. „Also bitte,
Drama. Du weißt, daß ich auf Dein
Gutachten sehr viel gebt." „Ach nee
... wo Du mir gestern noch sieben
Mark und fünfzig Pfennig gepumpt
Ast : »Sie, Kellnerin! Das Huhn könnt? für sein Alter bedeutend
Umschrieben. Schwieger
mutter (zu einer Freundin): O, Sie
gung, da ruft er mir immer noch nach:
„Aber Mama, so bleiben Sie doch noch
ein paar Tage da!"
Eine unglaublich« Ge
schichte. „Der Kerl schlägt mich
also vor den Kopf, reißt mein Porte-
Zweifel gefetzt, aber Ihre letztere Be
auf!"
' «rltlk.
also ist dein Selbstporträt?
Und das Bild willst du deinem Bräu
tigam schenken? Ja bist du seiner
Liebe so ganz sicher, Emmy?"
Goldene Erinnerun
gen. Stellesuchendes Individuum:
Ach, schätzen Sie mich nicht nach mei
gesehen, wie manches Goldstück habe
ich als Kind verschluckt!
„Du, Bertha, in der Weste ist ja ein
Loch!"
Rock verdeckt!"
zieher?"
Uebernatürlich. Radsah
will, zum Verläufe.): Hauptsache ist
größte Naturähnlichkeit. Verkäufer:
O, die sind natürlich, Kürzlich
Nobel.
.... Also 14 Tage brauchen Sie zu
einem Porträt?! . . . Und was kostet
es?"
zienrath
„Malen Sie ein's für 5000 Mark!
Friedensstifter!
Z» «orsichti,.
„Aber Huberbauer, so oft ich Dir
bal' ina' von so an' Viech 'bissen
wird!"
Verdäch t i g. Tochter eines
Die Name« der Tänze.
Auch die Tänze bilden ein Kapitel
der Kulturgeschichte; im Tanze spie
gelt sich die Sitte und der Geschmack
eines Volkes und seiner Zeit wieder.
Es ist überraschend, wie schnell uns oft
die Namen von Tänzen unverständlich
zwei Menschenalter alt, und doch weiß
man den Namen dieses Tanzes nicht
recht zu erklären. Da der Tanz von
einem jungen böhmischen Dienstmäd
(di« Hälfte) identisch ist, welchen Na
men der Tanz vielleicht wegen seine?
charakteristischen Halbschrittes erhielt.
Der auch in das Französische über-
Sein« Bedeutung ist jedem Deutschen
leicht erklärlich, denn das Wort kehrt
uni in vielen anderen deutschen Wor-
Bewegung den Rückschluß zuläßt.
Der Ursprung des Walzers ist der in
ländlichen Kreisen Oberösterreichs im
18. Jahrhundert beliebte „Langaus",
Tanz „L'Allemande", als er bereits in
Deutschland Walzer hieß.
Mißverstanden wird ost der Name
des Kontretanzes. Wohl die meisten
meinen, daß der Name vom französi
minutn«) aus das Kleine, Zierlich«
seines Wesens hindeutet. Weniger ver
ständlich erscheint der ziemlich unpoe
das französisch? Wort cotillon „Un
dwn?"
Der Name txs italienischen Volks
tanzes „Tarantella" schreibt sich soa
der Wildkeit dieses Tanzes her. Man
anfangs sanft, allmählich aber zur lei
denschaftlichen Wildheit anschwillt.
Bolero, der beliebteste spanische Natio
naltanz, weist in seinem aus einem
auf eine Liebelei hin, ive'che der Tanz
charakteristisch versinnbildlichen soll.
Am schönsten aber ist der Name des
durch die Tänzerin F. Elsler in
Deutschland berühmt gewordenen fpa
wenden und überhaupt auf Alles, was
graziös ist. In der Sprache der anda
lusisch-n Zigeuner bedeutet es Gold; in
der Poesie bezeichnet Cachucha denTH«il
de» Köchers, in welchem Amor seine
Pfeil« aufbewahrt.
Starkoptimistisch. Dich
terling: „Borg mir geschwind zwanzig
Mark, morgen bekommst Du sie be
stimmt zurück." Freund: „Ja wo
her willst Du morgen den Betrag neh
men?" Dichterling: „A pah, ich schreib'
heut' noch «in Gedicht!"
—E in V« rschw« nver. Kanz
list: Herr Rath, ich bitte qehorsamst
um -eine außerordentliche Gratifika
tion! ich bab« dem Doktor gestern 80
Mark und dem Apotheker 30 Mark be
fahlen müssen. Rath: Ja, mein Lie
über Ihr« Verhältnisse !is:n!