Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 02, 1905, Image 6

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    , „5 -.5» Schätzung.
Polizist: Wieviel glauben der Herr Bürgermeister, daß hierbei Diebe be-
Würdevoll. A.: „Ich habe
Ihnen?" B.: „Danke, gut; Sie
wissen doch, daß ich jetzt zu den Vätern
dieser Stadt gehöre?" A.: „Sind
Sie in den Magistrat gewählt wor
den?" B.: „Nein, das nicht, aber
wir haben ein kleines Mädchen bekom-
Berufseifer.
Reporter (zu einem Lebensmüden,
der im Begriff ist sich aufzuhängen):
«och ins Abendblatt.
Unverbesserlich. Onkel
(zu dem leichtsinnigen Neffen): „Am
rika auswandern!" „Aber, Onkel, be
denke doch das Porto für die Postan
weisungen!"
.Ach bitte, Herr Schutzmann, wol
len Sie mich nicht unbemerkt hier
„Sie?... Unbemerkt!? ... Unmög
lich!"
— Boshafle Kriti k. Pri-
Erbsliick.
Bader (zum Lehling): „Dem Kraut
bauern sei' zerfchund'nes Gesicht hast
D' wirkli' guat verklebt. . . ma merkt,
daß Dei' Vater Gerichtsvollzieher
'X
Schlußkapitel?" .Nee 'nen Ver
leger gefunden."
Ersatz. Er (zur Frau): „Ein
Automobil muht Du Dir schon aus
Zu ängstlich.
Schaffner: „Ihre Frau Gemahlin
hat noch Platz im Sie
Pantoffelheld (erschrocken): .UmGot
»- Großm u t h. Bettler: Ich
lch dachte. Sie biiten um
Verzweiflungsschrei.
Junge Frau: „Ans Klavier soll ich
nicht, in die Küche soll ich nicht.,. und
Schlecht gemischt.
Weinhändler (zum Küfer): .
Das soll Johannisberger Eabinet sein,
was Sie da machen?!. . . Das ist ja
kaum Grünberger!"
Galgenhumor. „Deine
Frau hat Dich also zu Weihnachten
mit Drillingen beschenkt?" „Ja
wohl zu Weihnachten ist eben alles
in der Gebelaune."
Professor: „ . .Wie angenehm ist
doch für den Schläfer, wenn er einen
häßlichen Traum gehabt hat und
Morgens aufwacht!"
Komerzienrath: „Ja, besonders
wenn unsereins aufwacht!"
Ungeduldig. Bücheragent:
„Ich kann Ihnen dieses IKbändige
Conversationslexikon bestens empfeh
len." Mrs. Shy:'Nein, ich danke; ich
kann so langathmige Bücher nicht mehr
lesen, sondern halte mich an kürzere
Sachen.
Ter spaßhafte Lnkel.
1.
"" 4
dich zwei Stunden nachsitzen lasse und
bei Dir bleibe?" „Ich weiß es, Herr
Lehrer, und eben deshalb sitze ich gern
Kunde: „Die Uhren in Ihrem Ge
stufte gehen ja alle nicht!"
ilhrmacher: Wozu? Mein Geschäft
geht ja auch nicht!"
Das Gefährlichste. Der
Krieg im fernen Osten: „Haben Sie
alle Uebel der gelben Gefahr eingehend
überdacht?" „Ich habe sie bis jetzt
nicht gesehen. Die Automobile in un
' :rer Gegend sind alle rcth oder grün."
Soeben lese ich. Fräulein Irma, daß der alte Professor ein ganz
junges Mädel geheirathet hat!. . . Da sieht man wieder: „Alter schützt vor
Thorheit nicht!" „ .
„Ach lassen Sie doch das Alter aus dem Sp>el! Sie bleiben auch
nicht ewig jung denn: Thorheit schützt vor Alter nicht!"
Der Pantoffelheld. Analogie. „Weshalb hast
„Herr Rath, wann seiern Sie denn Du Deinem neuen Renner den Namen
Ihre goldene Ho»,eit?" „Sie meinen „Kriegscorrefpondent" gegeben?"
das 'fünfzigjährige Regierungsjubi- „Weil das Vieh rasend viel Geld lostet
läum meiner Frau?" und nie an die Front herankommt/
Verschnappt. Sie (zu Unerklärlich. Kaufmann
ihm, der unterwegs vollständig ausge- (zum andern): Sie hatten doch so ei
raubt wurde): „Aber, Emil, sogar den nen schönen, gangbaren „Ausverkauf
Trauring gabst Du hin?" Er: wegen Ausgabe des Geschäfts"
„Wenn mir die Strolche nicht 'mal die warum haben Sie den eigentlich auf-
Weste lassen!" gegeben?
Unerhört.
„Mir fehlt schon wieder eine Schachtel Cigaretten Du rauchst doch
nicht etwa, Oskar?!"
DerwahreGrund. Rich
ter: „Warum sind Sie nicht rechtschaf
fen geblieben?" Angeklagter: „Herr
Richter, ich hatte leider nicht die Mittel
dazu."
Antrag. Miß Harby: „Ach
gar kein Mann, sondern nur eine Ent
schuldigung für einen Mann." Mr.
Harry: „Würden Sie eine Entschuldi
gung annehmen?"
„Hat sich noch kein Mann für mich gefunden?" „Nein, gnädiz:s
Fräulein der Richtige hat sich immer noch nicht eingestellt!" „0...
ich würde auch einen andern nehmen!"
Fixigkeit. Hausherr: Wie
doch heutzutage schnell geht; im
und Nachmittags...! Bekannter:
Da hat sie schon gekocht? Hausherr:
Nein: Da hat sie meine Frau schon
wieder herausgeschmissen!
U^U,
.Aber erlauben Sie mal, mich hier iuf der Straße mit Ihrer Rech
nung zu überfallen?'
.Entschuldigen S', Herr Baron, ich orauch' mein Geld halt xor so
ten."
DieFllllfeder. Ihre Füll
feder sickert ja abscheulich da sehen
Sie, wie sie Ihre Weste beschmutzt hat.
nur wenn sie gefüllt ist."
Erwünschter Zustand.
Mann: Nun, was sagst Du zu diesem
prächtigen Wasserfall? Frau: Ich bin
vor Bewunderung sprachlos! Mann
„Möcht' wissen, warum das Vieh
so 'rumsprmgt!... Ich bin ja schon
unten!"
Die Gegenleistung.—
Bettler (vor einer Alpenwirthschaft)!
Bitt' schön um 2V Kreuzer. Tourist:
Gleich 20 Kreuzer? Wofür denn?
„Sieh' mal, Ella, welch riesengro
ßes Schwein! Das gibt gewiß zehn
Schiitken!"
Fred: „Ich bin der Papa: Zuerst habe
meinen Hemdknöpfen."
nut sV'uikr G.iitm
über die Frauenfrage): „. . . Ja, aber
was wollt' Ihr denn eigentlich?"
Sie: „Was wir wollen?!. . . Mehr
Recht!"
Zwischen zwei Ampu
tirten. Erster: „Von mir nahm
man nur 19,lX)0 Francs für die Am
putation meines Beines. Und von
Ihnen?" Zweiter: „Mir wurde das
Bein durch ein Automobile amputirt.
Das kommt wohl billiger.
„. . . Wissen S', gnä' Frau, zehn
Kunst!"
„Ich hosse aber, daß Sie ihn in
diesen Liebhaberkllnsten nicht unterstü
— E i n Ausw e g. Neffe: Ganz
Ich habe mir bereits einen Revolver
gekauft. Onkel: Mach'was Du willst,
ich sitz Dir nicht mehr auf. Neffe: So
—"
„.. .Uebrigens, Frau Nachbark,
hab' ich Ihnen schon die Geschichte v»n
unserm Metzger erzählt?" „Gewiß
... aber erzählen Sie sie mir nur
nochmal vielleicht fällt Ihnen un
terdessen noch was anders ein!"
K»»stht» ln Suglan».
England galt schon, so schreibt ein
Londoner Eorrespondent, im Mittel-
Später hat Herzog Friedrich von
Württemberg, der 1592 London be-
Frl. Dr. jur. Anita Augspurg hält es
den, ist ja allenthalben gang und gäbe.
Das jüngste Beispiel dafür ist der
Earl os Suffolk, den die New Uorter
Getreidespekulantentochter Miß Leiter
sich zu Weihnachten gekauft hat, nach-
Wittwenpreise wiederum sinnreich nach
Qualität abgestuft. Eine Feld-,
Wald- und Wiesenwittwe vierterGüte
und zu 20 Schilling bekam man schon
was Besseres. Wer indessen eine
Primawittwe begehrte, mußte immer
war mittlerweile insofern eingetreten,
als zu Anfang des IS. Jahrhunderts
nicht mehr, wie einst, die Väter ihre
Pfosten und verkaufte sie dem Meist-
Bei Lichte besehen steht die uns so
stole beglichen, sondern mit dem Check
buch. Der beleidigte Ehemann klagt
außer auf Scheidung anf Schaden
ersatz und läßt sich für den Verlust
Glückes in klingender
zugrunde liegt. Das
stets sich gleich bleibende Niedrigkeit
der Kaufpreise, die einem wesentlich
symbolischen Zweck dienen. Ihre Zah
lung besiegelt das Zustandekommen
eines wirklichen Kaufgeschäftes. Die
ses selbst aber bildet ganz einfach die
Form der Ehescheidung für Unbemit
telte. Die Kostspieligkeit eines Pro
zesses vor dem Scheidungssenat des
Londoner Obertribunals läuft auf
mere Bevölkerung hinaus. Da greift
diese denn unter Jgnorirung der Klas
senjustiz zur Selbsthilfe und macht
kurzen Prozeß. Die Sheffielder ha
ben deshalb ein ungalantes Spri?-
wort, das in schnurrigem Anklang an
ein bekanntes deutsches Diktum also
doppelsinnig lautet: „Was nutzt mir
'ne Frau, wenn ich sie nicht verklos
pen kan?.!"