6 Dergekrankte Dichter. „Warum haben Sie immer einen so wüthenden Haß auf den armen Amtsrichter?" „Ach, der niederträchtige Kerl! Neulich trug ich in der Gesellschaft ein stimmungsvolles Gedicht vor; da an der rührendsten Stelle läßt er seine Schnupftabaksdose herumgehen. . .und der ganze Effekt war weggeniest!" Aufrichtig. „Junge Frau (dem Bettler, der sich wöchentlich sein Almosen holt, eine Suppe gebend, die dieser mit Appetit verzehrt): „Sehen Sie, die Suppe ließ mein Mann stehen, er sagt, sie wäre nicht zum Genießen!" Bettler: „. . .Na, ich esse sie auch nur, um mir die Kundschaft nicht zu verderben!" Kaltblütig. bei Ihnen alles so schlecht ist? In mei nem Reisehandbuch ist doch Ihr Gast hof sehr gelobt!" „So? No, da werden S' halt ä' ältere Auflag' erwischt haben!" Aussichtsvolle Carriere. Erster Bauer: Wie geht's denn Dei'm Bub'n in der Stadt? Sonderbar. < „Allgemein wird erzählt, wir hät ten uns verlobt. Hat man Ihnen nicht vielleicht auch schon gratulirt?" „Gehört habe ich es auch schon, aber gratulirt hat man mir nicht!" l Beruhigend. „Jessas, Bader, Du reißt ma ja 'n falschen!" „Sei stad, i bin eh schon in der Näh'!" s Hyperbel. „Der Meier stot- tert also sehr?" „Furchtbar! Selbst Htirathsantrag bis zu anzuhö- ren!" Mildernder Umstand. waren Tie schon zweimal betrunken, Jean!" Diener: „Es ist aber auch schon Freitag, gnä' Herr!" Seine Auffassung. auf seinem Streifzuge begegnet): „Ha ben Sie nichts Verdächtiges be merkt?" ften?" kein's!" Zukunfts - Straßebild. „Benzin, Autelschmalz, Heftpflaster, Ein seltsamer Fall. Professor: „Hm, wollte ich jetzt im Colleg einen Vortrag über Gedächt nißschwäche halten oder wollte ich Der Künstler als Detektiv. Seit mehr als Jahresfrist weilte ich im Lande der untergehenden Sonne. Nach schweren Ansängen hatte ich end lich festen Boden gewonnen und war bei einer kleinen deutschen Zeitung in New Dort untergekommen. Ursprüng lich als Redaktionsmädchen sür alles engagirt, war ich schon nach wenigen Wochen die rechte Hand des Chefredak teurs geworden und heimste, wenn auch wenig Geld, so doch um so größere Eh ren ein. War ich somit eine Zeitlang auch noch im Nebenberuf besserer Hausdiener bei dem Blatte gewesen, so vertrug sich doch das mit den steigen den Anforderungen an meine Person nicht aus die Dauer. Wir hielten deshalb Umschau nach einem passenden Ersatz für den Haus diener-Posten und kamen schließlich aus Gründen der Billigkeit und auch weil es nach außen hin einen repräsen zu engagiren. Er hörte aus den Na men Bill und machte sich in der sür ihn eigens gebauten Phantasieuniform, die recht viel blankgeputzte-Blechschild chen enthielt, sehr forsch. Das waren aber auch seine ganzen Vorzüge. Denn er war ebenso stintend faul wie der war nur pünktlich am Sonnabend Mittag, wo es „Cafh" gab und war eines schönen Tages mitsammt seiner klein, also tragen konnte er ihn nicht. Ein Zufall hatte in dem Bierlokal in der Chambersftreet, wo ich zu M>?- sehr beliebt ist. In South Beach an leichtes, Bill zu finden, da ihn sein weißer Köter auch dort schnell bekannt gemacht hatte. Kaum aber sah Bill lassen: s H Ich war natürlich hineingefallen und konnte, ihm traurigen Blickes chen. Bill aber tauchte vergnügt die Ruder ein, und sein Köter blafste mit einer Freude, die mich noch mehr em mich, was ich denn mit dem Schwarzen hätte. Ich erzählte ihm den Fall, ein Wort gab das andere. Wir tranken einen Schoppen zusammen, er war zur Zeit beschäftigungsloser Künstler, hatte aber Geld und erbot sich, mich auf meinen weiteren Diebessahrten zu begleiten. Vielleicht könne er mir von Nutzen sein. Ich nahm dieses Aner biete» umso lieber an, als der Künst- daß er Bill eben an die Lust gesetzt habe. Die Geschichte von dem letzte Fährboot um 1 Uhr Nachts ab flugsorte am Hudson, etwa halbwegs zwischen Albany und New Jork. Da ich fürchtete, vor Ablauf meines Ur- Jsland, dem Plötzenfee New Uorks, mir zu und stürzte davon, der Hund ihm nach. Laut brüllend wehrte der Schwarze ihn ab und suchte ihm zu entkommen: schließlich sprang er, als der Hund erfreut über die wilde Jagd, gar nicht von ihm lassen wollte, von der ziemlich hohen Brücke auf den fla chen Straiid hinab und verschwand. uns vor Lachen. Ich hatle^ja selbst Bauchredner sei, auch hätte ich nicht geglaubt, daß sich diese Kunst so aus bilden lasse. Der Neger aber hatte in mußte das natürlich als Teufelswerk erscheinen. Auf diese Weise war der Trick brillant gelungen, denn unter den Papierfitzen befand sich auch der gesuchte Pfandschein. So kam ich wie der zu dem Meinen. Aber auch für meinen Freund erwies sich die Sache als erfolgreich. Denn ich brachte die Geschichte in die Zeitungen, und mein Freund wurde daraufhin mit En- So haben wir beide von unseren Irr fahrten etwas gehabt und uns noch oftmals über das tzumme und entsetzte Niggergesicht amiisirt. Eine gute Partie. „Gratulire nachträglich zur Hoch zeit, Herr von Lustenberg! Sie sollen ja eine glänzende Partie gemacht ha ben!" „Glänzend? Meine Frau hat al lerdings großes Vermögen, ich habe aber keine Verfügung darüber." „Na sehen Sie: Da haben Sie nicht nur eine reiche, sondern auch klu- Das kleinere Uebel. _ Herr nicht wohl zu fühlen!" „Kopfweh hab' ich zum Rasendwer den!" „Sind S' froh, daß 's Ihnen nicht geht wie mir! Ich hab' Zahnweh! Gefährliches Symptom. Erster Maurer: „I moan allweil Erster Maurer: „Weil er heunt 's Milderirde Umstände. fchämtheit: Der Maier hat mich ge stern den allergrößten Schafstopf in „Na/die Stadt ist ja nicht sehr groß!" Großartig. Hausfrau: „Ja. Madame, in meiner Brust wirkt Kant's kategorischer Imperativ." Unverfroren. Nachbarin: Ein neues Tafelfervice wollen Sie sich anschaffen? Wissen Sie, das ist auch die höchste Zeit; ich muß mich jedesmal vor meinen Gasten schämen, wenn ich ich mir bei Ihnen etwas ausleihe! Der Fachmann. Förster (zum Gelegenheitsjäger, der das Gewehr unvorsichtig trägt) Sie verstehen wohl auch noch nicht mit Büchsen umzugehen?! „Aber erlauben Sie mal, ich bin Apotheker!" Restaurant): „Schau', Alter, Du bist doch recht leichtsinnig, hast dem Kell ner bei zwei Maß Bier zwölf Pfennig Trinkgeld gegeben." Gatte: „Hast recht, Alte! Damit er's nicht gar so leicht verdient, wer",: ich noch drei Maß trinken!" Hatkeine Eile. Herr: „Wollten Sie in diesem Semester nicht eine andere Universität besuchen?" Studiosus: „Nein, ich habe hier noch Credit!" Errathen. Student: „Es lernen." Erbonkel: „Glaub's!" Widerspruch. A.: „Finden Sie nicht auch, daß Müller ein recht schmutziger Mensch ist?" B.: „Ja, der Angenehme Ausficht. Landzahnarzt: .Fürcht' Dich net, Bauer, in einer kleinen halben Stund' is »r hauß'n!" B eNle ach e. BetUer: (barsch): „Ich schenke Bettlern nichts Bettler: „O, ich glaube, Ihre Schuhe würden mir auch passen." Anzüglich. „Hast Du schon gehört, Baron Mucki soll die Ret tungsmedaille erhalten?" „Nanu? Hat er denn Menschenleben gerettet? „So ungefähr sein Automobil Ein lieber Kerl. Haus knecht (nachdem er das Gepäck auf den doch hoffentlich nicht vergessen, mein Herr?" Hotelgast: „Gewiß nicht; ich werde Ihnen sogar aus der nächsten j —Treffend bezeichne t. A. (im Ballsaal zu seinem Nachbar): „Kennen Sie diese vier gestikulirenden ! Herren dort?" B,: „Das sind die Her ! Ren Rosenberg. Lilienfeld, Veilchen ! Duft und Tulpenthal." A.: „Das ist Soforterfaßt. „Was, den ganzen Rahmen wollen Sie vollsticken? Dazu gehört ja eine ung-heuie Ge duld!" Wirthin: „Die hab' ich auch.' Student: „So! Könnten Sie da nicht mal einen Monat mit dt? Miethe irr ten. Frau Lehmann?"
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