2 Alaska'S Hundertjahr-Tladt. Für unser arciisches Riesenterrito rium ist es noch weit mehr, als irgend sonstwo in de» Wer. Staaten ein be merkenswerthes Ereigniß, wenn eine Stadt ihr hundertjähriges Jubiläum feiern kann. Das will dort mindestens so viel bedeuten, wie anderwärts eine fünshundertjiihrige Existenz! Braucht man doch in Alaska nur zwei bis drei Jahre zu sein, um als „Sovr Dough" zu gelten, welches der örtliche Bolls- Ausdruck für „e.lter Ansiedler" ist. (Von dem alasianifchen Brauch abge leitet, beim Brotbacken ein Klümpchen Teig wegzuschneiden, dieses in der Tasche herumzutragen und warm zu halten und es beim Backen der nächsten Partie Brot als Sauerteig zu verwen den.) Weitaus die meisten Plätze aus die sem gewaltigen und größtentheils noch unentwickelten Gebiet welches riebst den Bleuten - Inseln, in voller Größe über die Fläche unserer Union ge spannt, von Mexico bis nach Canada und von Los Angeles, Cäl., bis nach Savannah, Ga., sich erstrecken würde können nur auf eine Existenz von wenigen Jahren zurückblicken; sie sind blutjung und >roh wie ein Klumpen Golderz. Aber die Hauptstadt Sitka bleibt?) hat Heuer das 100 jährige Ju biläum ihrer Gründung, wenn das selbe auch nicht mit großem Klimbim Wäre Alaska noch unter russischer Controlle, so würde man vielleicht heute vmi Sitka öfter in militärischer Beziehung zu hören bekommen, in Verbindung mit dem fern - östlichen Krieg! Denn es liegt nahe, daß die ser und etliche andere Häfen Alaskas und der Aleuten, di« im Winter viel brauchbarer sind, als die sibirischen Häsen, darm von den Russen als Rück halt für Operationen gegen die Japa ner benutzt worden wäre. Doch die weltgeschichtliche Fügung hat es an ders gewollt. Sitka wurde von den Russen unter Führung von Sisiansky und Baranow (nach denen die Insel, auf der es liegt, benannt wurde) im Jahre 1804 ge gründet, und zwar im Gefolge einer Expedition gegen die eingeborenen Thlingit - Indianer. Zwei Jahre vorher hatten die Thlingits ein russi sches Fort, welches aus den Namen Archangel getaust worden war, sechs Meilen nördlich von der Stätte, wo gegenwärtig Sitka liegt, zerstört und dabei sämmtliche Officiere und 32 Ge meine getödtet. Wie üblich, wurde eine Ziichti gungs - Expedition ausgerüstet, welche von Baranow und Lisiansky befehligt wurde. Sie hatte keine leichte Arbeit. Aber schließlich vertrieb sie die Thlin- Bai), und dann legten die Russen dir Grundlage zu einem stark befestigten Posten, welchen sie Neu - Archangel nannten. Die Russen thaten gut da ran, sich möglichst sicher zu stellen;; denn diese Indianer machten ihnen sie blieben eiaentlich beständig auf dem Schon nn Jahre 1741 hatte der russi sche Forscher Tschirikow in der Nähe mal, den Namen ihrer Gründung für dieNachwelt zu „Neu - Archan gel" konnte sich nicht zur Geltung brin- (im Ganzen 1200 Seelen) noch immer aus den ziemlich unverfälschten Nach kommen der Thlingit - Indianer. Es sind friedfertige Menschenkinder ge- Ftlbtr, autt, sehr haltbare Holzge- bäudc. Und die Frau hat bei ihnen im Haus so viel zu sagen, wie der Mann, wenn nicht mehr. Gouverneur Brady von Alaska hat in einem amtlichen Be richt den Thlingit - Frauen ein sehr hinsichtlich der Harmoniren. Besonders stark tritt in diesenßräu chen das Sippen - Recht hervor. Wenn z. V. ein Mann stirbt, erben keines wegs seine Gattin und seine Kinder sein Eigenthum, sondern nur seine Nicht selten kommt es aber vor, daß der Sohn einer Schwester vom Onkel adoptirt und aufgezogen wird, und in Alles auf den Neffen über, so einer Gattin, die alt genug ist, daß sie seine Mutter sein könnte. Ein solcher Neffe und adoptirter Sippen - Ange die Schuhe, oder vielmehr Moccasins seines Onkels getreten. Uebriaens kornmt es genug beim Hinscheiden Gerichtshöfen angerufen werden. Biel leicht hat ein solcher Fall noch ein schlimmes Nachspiel; denn das Ver waltungsrecht sitzt bei den Thlingits noch Äef. Erst in den letzten zwanzig Jahren übt die Thätigkeit der Missionare ei- Thlingits, und allmälig entwachsen sie ihren alten Bräuchen. Das jüngere Geschlecht bedient sich auch immer sucht, von deren Bekämpfung jetzt auch anderwärts so r>iel die Rede ist! Die Thlingits wissen gar nichts gegen diese schreckliche Krankheit zu thun; sie wis sen auch nichts von den Vorbeugungs- Maßirahmen, welche den Weißen in immer umfassenderem Maße gelehrt Wer vom alten Zauberdoktor als der Verbreiter eines solchen Einflusses be zeichnet wird, dem kann es sehr schlecht men Worten empfohlen, daß Onkel Saniern Hospitäler Eingebore nen einrichte, das unter Leitung ver würde und zugleich ein weiterer Fort schritts - Faktor werden könnte. Falls es dahin kommt, so wird also der viel besprochene Krieg gegen die Tubercu lose auch ein alaskanisches Feld erhal ten. und in noch weiterer Ferne weiße vul kanische Gipsel. Nicht weit über der Bai stehen die meisten der äußer de des Gouverneurs, ein Landwiith schafts - Gebäude u. f. w. Mit der Landwirthschaft hierherum über Null, und in den Sommermona ten etwa 65 Grad. Auch ist der Boden gut. Wenn nur nicht das verflixte gen läßt sich in der Ilmgegend vlm Hitka Geflügelzucht mit Erfolg betrei- de hat einen etwas komischen Charak ter. Seine allermeisten Insassen sind Leute, welche an Indianer Schnaps Nach Allem, was man weiß, gefällt es den Weißen, welche in Sitka ihr Heim begründet haben, so gut, daß sie Sitka mit Seattle, Wash., durch ein einer dieser alten Sitkaner mißbilli gend: „Was sür eine tolle Idee großer Gott, da könnten wir ja gerade- und an etlichen sonstigen Borzügen auch. Jedenfalls hat Sitka aber nichts von jener Neuheit und nervö- Thorweg Alaskas. Liegt es doch nur 960 Meilen von Seattle, dagegen 2,3 M Meilen von Nome! Theilweise deswegen wurde schon lange stark da legen, und schließlich wurde durch Ab stimmung in diesem Sinne entschieden. Aber die Sitkaner lassen sich darüber keine grauen Haare wachsen. Ein oder zwei Regierungsämter sind zwar be reits nach Juneau verlegt, die übri gen jedoch können nicht verlegt werden, bis eine hinreichende Bewilligung zur Deckung der Kosten sowohl sür die Errichtung neuer Gebäude wie sür den Umzug gemacht ist, und darauf ist in der unmittelbar nächsten Zukunft keine Aussicht! Daher fühlen sich die Sitkaner noch für geraume Zeit sicher. sechs Jahre alt ist, schließlich zur Hauptstadt Alaskas gemacht wird, oder daß eine Theilung Alaskas in Boshaft. Dichter: Mag ich auch verkannt werden, meine Werke dauern. Der gute Freund: Wen? Trügerische Zärtlich- Der antik Tisch. „Ach, sieh da, Tante, wieder eine ningham beim Anblick eines alten Ei chentisches, der eines der kleinen Gemächer seiner Tante nahezu verbar- „Hierbei ist leider nichts zu lachen, mein Junge", versetzte die alte Dame sehr verstimmt. „Dieser Jakobus Fuchs hat mich beschwindelt." „Wie schon wieder?" fragte der Neffe ainiisirt. „Wieviel hast Du da für gegeben, Tantchen? Doch bitte, keine Doppelsinnigkeiten!" „Nun, die Wahrheit gestehen, eine werthlose. Nachahmung und höch stens achtzig bis hundert Mark werth hafte Antiquitäten streifte, die Miß ler erstanden hatte. „Ja, ich weiß wohl, das habe ich schon früher gesagt", bemerkte sie, „Diese Möglichkeit ist bei Jakobus Miß Jane schüttelte den Kopf. des alten Mr. Walsh gekauft hat." „Bon dem alten Knicker Walsh, den ken. ster Gast sein wird." „Fuchs?" rief die alte Dame ver blüfft. aber könntest Du ihm das Ding für Mark überlassen." „Aber Frank, Colone! Mars sagt, er ist allerhöchstens hundert Mark werth." werden diirste, zu assistiren. Aber laß Fuchs leinessalls ahnen, daß Du den Tisch für unecht hältst. Und nun muß ich fort. Ich will zu einem mei zur Disposition?" .Mit Vergnügen," versetzte Miß Jane, 'die gar zu gern erfahren hätte, „Mein Freund Harrifon, eine Lcuchte des Liebhabertheaters", stellte tiken Tisch zu ergründen. „Und und wohl auch Autorität auf dem Gebiete der Antike, wenn ich recht ver standen habe?" kernd, „he, Bob?" Untersuchung desselben schien ein sehr befriedigendes Resultat ergeben in der fidelsten Stimmung, als sie sich von Miß Jane verabschiedeten. „Und nun schleunigst zu dem Hoch edlen Jakobus, Bob", sagte Frank, als sie die Straße betraten. „Er hat Dich sicherlich noch nie gesehen. Doch geh' immerhin vorsichtig zu Wer- Freundchen. Wahrhaftig, ein kapita ler Spaß!" Frank Cunninghams Vermuthung erwies sich als richtig. Kaum war .r berührt, Miß Jane in Gesellschaft ih- Miß Jane bot ihm einen Stuhl sollten. „Ich ich komme wegen des Ti- „So?" klang es in fragendem To „Ja, Madame. Gestern Abend kam noch ein Herr zu mir, offenbar ein Verwandter des alten Walsh, aus dessen Hinterlassenschaft der Tisch dort stammt. War soeben erst aus dem Ausland zurückgekehrt und hatte keine Ahnung von des alten Herrn Tode ge fahrung gebracht und gehört hatte, daß ich der Käufer des Tisches war, kam er sogleich zu mir, um ihn zu ganz außerordentlich, daß ich den Tisch schön veräußert hatte. Es sei ein altes Familienerbstück, an dem die alte Dame. „Ich will "doch ein Räuspern ihres Neffen ließ sie jäh ver stummen. „Ich ich habe ebenfalls eine ganz besondere Vorliebe für diesen Tisch a- meintl^A'liqlitä tenhändler, diese erquickende Unschuld innerlich belächelnd, „das ist aller dings wahr; doch unter den obwalten ihm so theure Familienerbstück abzu treten. Ich weiß, daß die Geldfrage Ihnen in diesem Fälle Nebensache ist. Miß Cunningham, aber ich muß Ih nen sagen, daß mein Kunde gewillt ist, fünfhundert Mark dafür zu zah len." „Nun, Tante, ich dächte. Du könn test ihm den Tisch um diesen Preis überlassen. Daß man bei einem Geschäft mit Ihnen zweihundert Mark Profit erzielt, dürfte wohl Fuchs?" Mark! wie? ah, richtig, Sir!" „Bitte, Frank, schreibe die Quit ich gern wüßte, was Sie dabei eigent lich im Schilde führen, denn Ihre Historie von dem Neffen des Knau sers erscheint mir ein wenig problima tisch. Ich kenne Jakobus Fuchs zur Genüge, um zu wissen, daß etwas hundert Mark für ein imitirtes an tikes Möbel zahlt. Heraus mit der Sprache, Mann! Der Tisch gehört „Was Sie sagen! Sie haben ihn doch nicht etwa um seiner Geschichte willen getauft, Mr. Fuchs?" ningham verkauft hatte. Von meinen „Wo ist der Tisch, den Sie aus dem Nachlaß des alten Mr. Walsh gekauft ungefähr will ich ihn haben." Und als er hörte, daß dieser Tisch nicht mehr zu haben sei, erkundigte er sich nach Namen und Adresse des Käufers. Nun spitzte ich die Ohren. „Darüber kann ich Ihnen leider leine Auskunft geben," sagte ich. „Der Käufer, ein holen." Dergleichen kleine Umschrei bungen sind im Geschäftsleben uner läßlich, wie Ihnen begreiflich sein sirt. „Aber weiter." zu machen?" fragte „lch würde Ihnen zweitausend Mark für den Tisch geben." mehr werth sein." Infolgedessen gab ich dem Jüngling zu verstehen, daß es nach menschlicher Berechnung ein Ding »es Tisches steckte. Und dies ist der „Jawohl, Sir. Jakobus Fuchs „Falls Ihre Vermuthung sich als merkte Miß Jane. „Zu diesem Zweck kaust?" Fuchs grinste. „Ich habe Sie ge- Tischleich Null"" Miß Jane blickte fragend zu ihrem Neffen hinüber. ben sichtbar ward, die mit Papiere ge füllt war. Kaum noch Herr seiner Erregung, wie zu Stein erstarrt, stehen blieb. Miß Jane hob daS Papier vom Boden auf und las das darauf ver zeichnete Wort: „Geprellt!" „Geprellt?" fragte sie verblüfft. „Was soll das heißen? Und das sieht ja ganz wie Deine Handschrift aus, Frank." „Allerdings", versetzte dieser, über nen Sie nicht, auch Mr. Fuchs?" Ich will Ihnen hundert Mark für den Tisch geben, aus Grund seiner in- wechselte abermal» seinen Be fall zu der Entdeitunci, daß der Tisch mit einer Doppelplatie ceisehen war, zwischen deren Theilen sich Jakobus Fuchs war einer Ohn macht nahe, als er die Kunde ver nahm. Großmiitterchen. Kinder vor Strafe zu bewahren. Diese Liebe ist aber falsch; sie ver wöhnt und verweichlicht unsere Kinder, und alle verständigen Eltern werden sie energisch bekämpfen. Denn mit Liebe und Güte allein erreicht man in meist unausstehliche, anmaßende, herrschsüchtige Menschen. Jede kluge Mutter wird ihr Kind, für dessen spä tere Entwickelung sie verantwortlich ist, mit Liebe, aber auch mit Strenge erziehen. Kinder, die von Klein auf in demgemäß auch in tragen. H srh Darum, Du junge Mutler, erkenne froh und dankbar Großmutters Liebe und Hülfe an; scheue Dich aber nicht, ihrer weichlichen Erziehung, ihrem Bemänteln und Entschuldigen ernst entgegen zu treten. Ueberlaß Groß mutter Deine Kinder nicht vollständig an Zeit oder aus Bequem- Deinem Posten, denn Deine Pflicht ist es, das junge Bäumchen zu einem star ken, geraden Baume zu ziehen, dem Sturm und Wetter später nichts anha ben können. Ratteukliugel. Eine Ratte mit zwei kleinen Glöck» kleinen Fresser ruinirt wordtti.^ Die verschiedensten Versuche erwie sen sich nutzlos, bis der Janitor nach festigt. Die Ratte wurde in Freiheit gesetzt und verschwand. Seitdem wurde d^as Gründlich. A,: „Meine Frau spricht vier verschieden« Sora chen!" B.: „Die meinige nur eine ein zige aber von Morgens bis Abends!" . .
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