Im Aampfe mit dem Schicksal. von B. Treu mal,n-«oner. 17. Fortsetzung.) „Hab' leider gar keine Zeit, muß wieder in die Ställe. Die kleine Bleß will kalben, und unser« neuen jungen Stiere, mit denen hab' ich auch meine liebe Noth." „Ach, wie schade." sagt« si«. Und als er auf der Diele war, verfiel sie wieder in ihre Träumereien. Am folgenden Nachmittag zögert« sie absichtlich in d«n Straßen von Sta mer, bis «s dunt«l war. Ihr unbe kannter Beschützer schalt sie ernstlich finsteren Heckennxg« eingeholt hatte. „Ach, seien Sie mir nicht böse," sagt« si« mit Thränen in den Augen. „Ich will's ja auch nicht wieder thun. Ich hab' nur sehen wollen, ob Si« wäre?" „Ja, das hätt« mich traurig ge macht." „Also ist es dir lieb, wenn ich dich nach Hause bringe?" „Ach ja! Ich höre Sie so aerne re den. und Sie sind groß und stark, so daß ich mich gar nicht fürchte, wenn Sie mit mir gehen. Aber Ihren Na men möchte ich kennen." „Was ist ein Name?" sagte er la chend. „Das weiß ich nicht. Wenn ich an Sie denke, so mein' ich immer. Sie „Gut also; Herr Ritter, so kannst „So? Ich soll nicht?" lachte sie. wissen will. Das versteh' ich extra, sag' ich Ihnen." „Ei. das ist ja furchtbar! Da muß '^„^wlb?^"°^"' Drei Jahre später. Kampfe mit den Wogen ausreichen würce. Zur Zeit, >OO Hans Er lich« Fürsorge geht, M sch terscheidung Gefangen«! ist Gefan gener, wiiier nichts. Ist ihm sein Strafmaß zuerthcilt und di« >bm zu- Pesigefahr für die menschliche Gesell schaft? wurde ihm schon anders zu Muthe. Die Decembersonn« hatte sich mittler weile durch die grauen N«bel hindurch Doch kein Mensch ließ sich blicken. Di« lich auf. Er erklomm einen Hügel, aber die Aussicht, welche dieser ge währte, war nicht gerade verheißungs langgezogenen „Hüh, hüh!", womit «in pslüg«nd«r Bauernknecht seinen Gaul aufmunterte. Sonst Todtenstille breiten Feldstein am Wege. Im Rii das Land durchstreift hatten. Wie sucht. Es dünkt« Hans fast undenkbar, daß wirklich nur drei Jahr« verstrichen wa ren, seit er Genimas Blondhaar in der Sie war inzwischen nahezu «rwachsen, hatt« vielleicht ihren Prinzen kennen und lieben gelernt. Und was war «r? Ein Landstreicher und genesener Strafgefangener. Nein, es war am Ende besser, w«nn sie einander nicht be gegneten. Das Rasseln ein«s Fuhrwerks un terbrach seinen trüben Gedankengang. di« Hans genommen hatte. Auf einem Brett, das als Kutschersitz diente, saß ein etwa siebzehnjähriger Bursche. Er hielt auf den Knieen einen Napf mit Fleisch und in der Hand ein Stück Brod, in das er eifrig hineinbiß. „Wollen Sie mir bitte sagen." fragte Hans, auf das G«fährt zuge hend. „nach welchem Ort dieser W-g führt?" „Kann nicht erstehen! Brr! Was Als der Karren hielt, wiederHolle Hans sein« Frage. „Kommt drauf an, wi« Sie gehen. Wenn Sie nach Bodmin zu gehen —" „Nein, nicht dorthin." siel Hans ihm in's Wort. „O, nach vielen Orten. Nach Lon don auch, wenn Sie so weit gehen." „Ich will heute nicht nach London." Wagen in den Straßen, daß. wer zu Gradeaus?" barschaft?" „Allerdings." „So? Und was thun Sie denn Sitzbr«tt. „Gepolstert ist die Bank nicht," be merkte der Bursche, „aber schlecht fah ren ist besser, als stolz zu Fuß g«hen." „Wohnen Sie w«it von hi«r?" fragt« Hans. „Na, so, so. Blackwater, was mei nem Herrn sein Hof ist, liegt im Til len?" „Mir scheint, Sie haben Hunger?" „Wieso?" „Na, weil Sie so auf einen losb«i -Ben." „Hungrig bin ich, das stimmt." „Thut mir l«id, daß ich mein Mit- und d«r Jung« reichte Hans den noch zur Hälft« mit Pökelfleisch, gefüllten Napf. N« nur habl tes gegess«n. besser?" „Schlechte Zeit zum Wechseln. Hier ist mitten im Winter wenig Arbeit. Polwhele. Sie sind gewiß ein Stadt mensch. Sie sehen so blaß aus. Mir würd's in der Stadt nicht gefallen. ches Leben. Di« nächsten Nachbarn „Ist's noch weit bis Polwhele?" „Nicht sehr. Dunkel wird es aber „Ist der Ort groß?" Hans erkundigte sich beim Absteigen genau nach dem Wege und wanderte dann rüstig vorwärts. Die cornischen Feldwege mit ihren zahllosen Windungen unv d«n hohen Zäunen, welche die Aussicht versper ren, bieten aber einem Wanderer, der die G«g«nd nicht kennt, unendlich« Schwierigkeiten. Und bald wußt« Hans von den umständlichen Weisun gen Tom Liddicoats kein Wort mehr. Hin und wieder traf er heimkehrend« Feldarbeiter, doch wenn ihm der eine gesagt hatte, er sei auf dem rechten Weg«, so hieß ihn d«r nächste wieder- Schliminste war, ohne Ziel und ohne Plan. Er befand sich in einem Zu stande völliger Rastlosigkeit. Das Ge fängnihleben hatte s«in Denkvermögen dermaßen abgestumpft und erschlafft, daß ihm di« zur gründlich«, Ueber!:- gung und zu geistiger Sammlung thige Kraft mangelte. Drei^Jahre ihm verlangt worden. Das hatten Andere für ihn besorgt, und ihm war's im Grunde recht gewesen. Denn das Dasein schien ihm nur erträglich, wenn «r möglichst wenig nachdachte. Jetzt dämmerte di« Erkenntniß sei ner Verdummung in ihm aus. Er ent sann sich, daß «s «ine Zeit gegeben, wo Bradley und Loikett seinen Scharfsinn und sein« Geistesgegenwart gerühmt hatten. Damals war Plänemachen und intensives Denken eine Lust für ihn gewesen; jetzt empfand er «s als ein« Anstrengung und eine Qual. Ein Knabe war er in's Gefängniß gekom men und »«rlassen hatt« er es als Mann, doch nur an Körperkraft und Gestalt als ein solcher. In geistige: Hinsicht war er zurückgegangen, einge schrumpft, und er konnte sich aus sei' nem Stumpfsinn nicht aufraffen. Seine Wanderung in's Ungewisse führte ihn «ndlich an eine Brücke, di« einen ziemlich breiten Strom über spannt«. Doch als er sie überschreiten wollte, trat «in Wächter auf ihn zu und verlangte «inen Grosch«n Brücken zoll. „Ich kann das Brückengeld nicht ge ben," sagte Hans, .ich habe keinen „Thut mir leid, da kann ich Si« nicht passir«n lassen. W«r die Brücke betritt, muß einen Groschen zahlen, so ist meine Instruktion." Nach diesem brüsten Bescheid blieb er gekommen war. Dreizehntes Kapitel. Ein Wendepunkt. folgt. Er hoffte, irgend eine Stadt zu erreichen. Das war Alles. Das Wei ter« würde sich dort finden. Nun sah ! tief, und das Wasser kalt. Hindurch schwimmen war kaum rathsam. „Ich möchte doch über den Fluß," sprach er zu sich. Man pflegt gerade das am lebhafte sten zu wünschen, was einem verwehrt noch dazu bei, daß er die Vorstellung, jenseits der Brücke liege für ihn das „Gelobte Land", nicht wieder los „Ueber den Fluß muß ich auf jeden Fall!" sagte er sich nochmals. bedacht, wie viel manchmal von einem Groschen abhängt. Ein Groschen konnte ihm das Land erschließen, wo schen war er vielleicht verdammt, in d«r Wüste elend zu verschmachten. Die Trauben von Eskol hingen, wie er meint«, an d«m Besitz j«n«s Groschens. Woher sollte er aber d«n Groschen nehmen? Er konnte ihn nicht stehlen, und zum Betteln war «r zu stolz. Also mußt« er ihn zu v«rdi«n«n suchen. Dies war ein Wendepunkt in seinem Leben. Bisher hatte «r nur gehofft, es werd« sich etwas für ihn finden. Jetzt war er zu der Einsicht gekommen, daß er sich selber bemühen müsse, etwas zu finden. Damit hatte d«r Stand seines Schicksalsbarometers sich bedeu tend g«bessert. D«r Z«iger war von „Abwarten" auf „Arbeiten" vorgerückt. Hans merkte es allerdings noch nicht. Hilfloser und verlassen«! war er sich oft das Quecksilber des Wetterglases der Regen herniederströmt. Hans war etwa eine Viertelstunde gegangen, als er einen Weg entdeckt«, den er vorhin nicht bemerkt hatte. Es war ein Seitenpfad, der sich von der Landstraß« durch Felder hinzog. „Alle Wege führen irgend wohin," dachte Hans. „Ich will mal auf die sem mein Glück versuchen." Und wirklich kam er bald auf ein kleines Dorf zu. Die paar Wohnhäu ser beacht«!« er nicht, w«il ihn di« Schmiede mit ihrem Wärme spenden den Feuer mächtig anzog. Wenngleich schon seit zwei Stunden dunkel, war es doch nicht sehr spät. Drinnen arbeitete der Schmied noch er macht« Hufnä gel. Hans trat durch das offen ste hend« Thor, und nach kurz«m Gruße streckte er die Hände dem Feuer entge gen. Möglichst unbefangen bemerkte er dazu: „Es ist kalt geworden, Meister. Werden halt Frostnxtter über Nacht „Ein fremder Wanderbursch, he?" Und der Grobschmied sah de» Ein dringling scharf an. „Stimmt, Meister. Bin noch nie in der Gegend hier gewesen, so viel ich weiß." „Dacht' mir's gleich. Ich vergesse so leicht kein Gesicht. Und was ist Euer B«gehr, mit Verlaub?" „Na, frei heraus ich wollt' mir g«rn einen Groschen bei Ihnen verdie nen, zum Brückengeld." „So ganz auf dem Trockenen?" „Aber ganz, Meister." „Ein so gesunder, junger Kerl? Wie geht das zu?" „Ist 'ne lange Geschicht«, die ich Euch Am Ende gar Ihr habt ja so kurz geschnittenes Haar gesessen?" Hans wurde blutroth im Gesicht. Er begriff, daß die Strafe eines Ver urtheilten nicht mit seiner Gefängniß zeit b«endet ist. Doch er besann sich, daß er ja unschuldia war, und so wandte er sein ehrliches Antlitz mit treuherzigem Lächeln dem inquisitori schen Grobschmied zu. brauchen Sie mir nichts dafür zu ge- „Brav gesprochen, junger Mann," Maul halten. Kommen mir grad' passend mit Ihrer Hilfe. Da kloppen Sie mir noch ein Dutzend Hufeisen zu reckU gut einer vom vandiverk sein, „Es freut mich, daß Ihr zufrieden seid," sagte Hans, ohne die indirecte Glück bringt." ich."" „Nun ja, Durst hab' ich, aber der macht mir keine Sorg«. Wass«r ist billig." „Hu, Wasser bei der Kälte! Wie men, doch der Dust, der aus dem Ofen Skrupel. Geschäftig deckte seine Wir thin den Tisch, holte einen frifchge- Theetopf schenkte. „Wollen Sie das Gebet sprechen?" Und auf den Teller blickend, faltete Tischgebet. das Ziel ihrer Wünsche, ein Heim, ein Das Mahl war zu Ende. Suse hing. d l s d' verzweifeln. Der Brückenwärter wollte gerade die Zollbarriere schließen, als Hans daherkam. Der Mann erkannte ihn trotz der Dunkelheit. „Na, den Groschen gefunden?" rief er ihm zu. „Gefunden nicht. Ich hab' ihn mir verdient." „So recht, junger Mann. Auf die Art kommt man vorwärts im Le ben." Jenseits der Brücke war der Pfad steil, aber rüstig schritt Hans den Stellet die hieß „Fünfer Wege End". denn es fehlte an Graben, Hecke oder Wagenspur. Eine weite Ebene dehnte sich vor ihm aus, die in schwärzlichen Heidekraut auswies. Erschöpft und muthlos setzte sich > Hans aus einen großen Stein. .Wenn dies das Gelobte Land sein der Wüste geblieben." Fünfzehntes Kapitel. HansgehteinLichtauf. ein Weg hier grade durch, das war die Landstraße mit Gideons Ruh, wo Mutter gestorben ist!" düsterte seiner Mutter Leben? Zu Wichtigkeit sein würde, das Gel)eim niß seiner Mutter zu ergründen. Als sie in London mit ihren Kindern eine zuweilen Schnaps tranken und dann unflätige Reden führten. Sie sah stets nett und sauber aus, und bei al gegenstände besessen hatte, die sie nie, selbst wenn die Noth noch so groh war, veräußerte, und des weiteren er würben. Das war ihm damals stets räthselhaft gewesen. Er pflegte diese Packete mit lautem Jubel zu begrüßen wurde traurig darüber. Daß seine Mutter keine Person von niederer Herkunft war, daran das der Mittelpunkt für sein ganzes blickenden Geist, alles aus dn Zel' be che seine Mutter ihn anwiesen hatte. Noch war es dunkel, die Nacht schien j keine Ende nehmen zu wollen. (Fortsetzung folgt.) Für die Küche. Gefüllte Nudeln ode? „M aulta 112 ch e n". Von 1 Pfund Mehl, 7 Eiern und etwas Salz wird ein Nudelteig gemacht und daraus fei ne Nudelkucheii ausgerollt. Dann be reitet man folgende' Fülle: Milchbrote werden eingeweicht, ausgedrückt und verrührt; dann giebt man gehackte Fleischreste, Schinken oder Bratwurst fülle dazu. Zwiebel wird hineinge hackt und in Butter gedämpft. Dazl» kommt: Salz. Muskatnuß. Petersilie und so viele Eier, daß es eine glatte Masse giebt. Diese wird stark messer rückendick auf die Nudelkuchen gestri chen, die man dann zusammenrollt, in Würfeln. In Butter brät man Löffelchen Mehl dazu, Fleischbrühe oder Wasser mit Fleischextrakt und et was Essig. Wenn die Sauce ordent rothe Zlüben (Rothe Beete) kocht man Corinthen. 2 Tassen Mehl siebt man 1 Theelöffel Vanilla hinzu und backt Kalbsschnitzel mitßahm. (Pester Recept.) Man klopft schöne, seln um und legt sie schließlich in eine slache, gut mit Butter bestrichene Kas serole. Während man sie nun auf nen Eßlöffel voll Rahm mit etwai mischt). Zuletzt wird etwas Rindsup- Psirs ich «Creme. 12 reife Pfirsiche werden halbirt, geschält und die Kerne entfernt. Man läßt die Frucht kochen, bis sie weich ist. streicht läßt sie erkalten, nachdem man mit dem Brei ein halbes Pfund Zucker und acht Blatt Gelatine vermischt hat. Wenn die Frucht ganz erkaltet ist, ver mengt man die Masse mit 1 Quart Schlagsahne und läßt sie auf Eis er starren. Weiße Kohlrüben mit Ing wer und Kümmel. Die in Strei fen geschnittenen Kohlrüben werden in Wasser einige Male aufgekocht, dann gießt man das Wasser ab, fügt dünne Fleischbrühe dazu, läßt die Rü ben darin langsam weich dämpfen, würzt mit Kochkümmel, Salz und et was gestoßenem Ingwer, und verdickt das älemüse zuletzt mit einer hellen Mehleinbrenne. Blumenkohlauslauf im Fleisch rand. Einen Suppentel ler voll Fleisch- oder Bratenreste, et was Rindsnierenfett. i/t Psund Schinken oder Pökelfleisch hackt man fein, vermischt dies mit zwei zerriebe nen, hartgekochten Eidottern, zwei gan zen frischen Eiern, einer eingeweichten und wieder ausgedrückten Semmel, Salz, fein gehackten Kräutern und Pfeffer zu einer glatten Farce und bil det davon einen Rand in einer flachen Auflaufform. Unterdessen hat man einen mittelgroßen Kopf Blumenkohl in Salzwasser gar gekocht, schneidet den Stengel ab und legt den Kopf, mit den Blumen nach unten, in die Mitte der Form. Dann dünstet man etwas Mehl in Butter gar, verkocht dies mit etwas von der Blumenkohl briihe und einem Löffel Milch, würzt mit Pfeffer, etwas geriebenem Käse und zehn Tropfen Maggiwürze. zieht die Sauce mit einem Eigelb ab, aießt sie über den Blumenkohlkopf und den Fleischrand, streut geriebene Semmel darüber und läßt das Gericht 20 Mi- Rostbraten mit Sardel le n. Die gehörig geklopften Rostbra tenscheiben werden mit seingehackten entgräteten Sardellen und sein gehack ter Petersilie bestrichen und jede Schei be so zusammengeschlagen, daß diese Mischung die Füllung bildet, dann mit dem Messerrücken etwas geklopst. in Mehl gewendet und in steigender Ein HeizmiNe l. „Wie, tot?!" „Das macht nichts!... Ich brauche nur d'ran zu denken, was mich der Pelzmantel gekostet hat, so wird mir schon heiß genug!" 3
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