6 Bilder aus FeS. Wtadt ist Fes, die Hauptstadt von Marokko. Die Straßen sind eng, die Häuser hoch. Hier und da öffnet sich «ach der Vorderseite ein meist noch ver gittertes kleines Fenster, oft auch nur «iu Guckloch von zwei Spannen Höhe bietenden Gegensatz zwischen den grauen kalten Mauern der Außenseite und dem Inneren mit seinen warmen Farben, kunstvollem Mosaik, in Holz dratisch Hauses weisen lunstvolle Stückarbeiten auf, in die Arabesken eingeschnitten und ausge malt sind. Das Ganze steht rund um Straße in F a s-e l-D sche d i d (N e u-F e s.) Bewohnerinnen sind bei einem solchen Besuch verschwunden. Ein leises Ki chern in den seitlichen Gemächern ver ,äth ihre Nähe. In diese Räume je doch einzudringen erlaubt selbst die in timste Freundschaft mit dem Haus- Jm Empfangszimmer wird der Thee fervirt. Ein Diener bringt das Theegeschirr herein. Dem ältesten Araber fällt das Amt zu, den Thee zu bereiten. Alle sehen dieser Ceremonie mit Andacht zu wie etwa die Kinder dem Vater, wenn dieser seinen Namen schreibt. Einzeln füllt der Theeberei ter jedes Glas und reicht es nach der Abstufung der Würde den verschiede nen Gästen. Seit dem Beginn der Theebereitung und überhaupt solange der Gast bewirthet wird, steht der Hausherr. Er trinkt zwar ein Glas Thee mit,der übrigens köstlich schmeckt; denStraßenvonFes. sonst aber genießt er nichts, bis seine Gäste befriedigt sind. Nach dem Thee wird von einer schwarzen Sklavin die Mahlzeit aufgetragen, nachdem die cher. Es ist für Männer unschicklich zeigen; bloß ein schmaler Streifen für die Auaen bleibt offen. Die moham medanischen Sitten sind in FeS Nock hcuisig nur durch einen leichten Schleier andeuten, hinter dem sich so schelmisch » !:»!iren läßt. In Fes ist man darin logar oft puritanisch streng. Diese zählt, Frauen von vornehmen Arabern Überhaupt niemals aus die Straße kommen. Ganz anders gestaltet sich das Le ben im Judenviertel von Fes, in der Mellah. Die Juden wohnen in einem besonderen Getto. Es sind Nachkom gleichsam der Adel der Judenschaft. Aber in welchen Verhältnissen müssen sie hier leben! Vom Araber weniger geachtet als ein Hund, ausgesogen und geknechtet, fühlen sie sich trotzdem wohl in ihrem Quartier. Obgleich die Welt draußen ihnen offen steht und sie an Bildung nicht selten den Araber über ragen, bleiben sie doch hier und lassen sich weiter beschimpfen und schlagen. Den Ersatz finden sie darin, daß sie fast den gesammten Handel in der Hand haben. Wo auch immer Geschäfte zu machen sind, bilden die Juden die Zwischenhändler. Der Reichthum, der in der Mellah von Fes steckt, ist sehr bedeutend. Den noch wäre es verkehrt, zu glauben, daß die Juden als Borkämpfer europäischer Kultur in Marokko zu betrachten seien. Sie benutzten die ihnen namentlich durch die „Societe Internationale Jsraelite" beigebrachte Biertelsbil dung, um mit einer wahren Virtuosi tät jekt auch den europäisch-marokka nischen Handel an sich zu reißen. In dem Leben und Treiben in Fes nehmen die Juden eine ganz eigenartige Stel lung ein. Es wimmelt in der Mellah von Kindern, die so zudringlich sind, p a l a st. nehmen sie meist einen etwas abstoßen den Gesichts-Typus an. Bei den Män nern schleift sich dieser wieder ab, und ganz, al- wenn Du hier zu Hause wa Kindliche Frage. Paul chen: Papa, wird das Löwenbräu ei > - Gast (zu einem bettelnden Kellner): „Aber warum suchen Sie denn keine Kellner: „Ich krieg' ja keine! Jeder was der fallen litßt, ist TaS deutsche Denkmal iu Tientsin. In Tientsin, von wo aus vor eini nigen Jahren die verbündeten Euro päer ihren Borstoß gegen Peking un ternahmen, soll demnächst als Erinne rungszeichen an die Niederwerfung des chinesischen Aufstandes ein deutsches Denkmal errichtet werden. Ein mit telalterlicher Ritter mit „gepanzerter Faust" soll sich dräuend erheben, um dem europäerfeindlichen Fanatismus im Reich der Mitte Halt zu gebieten. Ein deutsches China-Denk mal in Tientsin. Der Entwurf des Denkmals stammt von Kuno von Uechtritz. Der gepan sitzende Adler werden in Bronze gegos sen werden und auf einem Basaltfel sen Aufstellung finden, um den sich ein Schüchterne Kinder. Die Schüchternheit der Kinder, die so oft als Ungezogenheit und Unlie benswürdigkeit gestraft wird, soll nach neueren Forschungen sehr oft auf pa thologischen Erscheinungen beruhen. In seinem Buch: „Die Entwickelung des Geistes beim Kinde und bei der Rasse" beschäftigt sich Baldwin sehr eingehend mit der lindlichen Schüch ternheit. Er unterscheidet zwei Sta dien, welche bei jedem normalen Kinde erste Periode der organischen Schüch ternheit gehört dem Säuglingsalter an. zeigt sich in den Sympto schwindet die organische Schüchternheit ganz. Es folgt ihr jedoch nicht selten eine seelische Schüchternheit, die etwa dänkenreihe, einer Reflexion. Das Kind hat das Gefühl, daß es von den Großen beobachtet und eventuell auch treibt es in sich selbst zurück. Baldwin erzählt von seinen Kin dern, daß sie im Hanse vor bekannten primitiven künstlerischen Produktio- Sehr oft liegt der Schüchternheit auch ein gewisser Grad von Selbstgefällig keit zu Grunde. Das Kind hält sein eigenes Persönchen für äußerst wich tig. so wichtig, daß ihm Jeder Beo bachtung schenkt; und eben vor dieser Beobachtung schreckt es zurück. Sehr oft, bei erblich belasteten Kindern, schleicht sich in die seelische auch noch ein Theil organischer Schüchternheit, so bei Idioten und Schwachsinnigen. Jedenfalls haftet der kindlichen Schüchternheit -- sobald sie nicht ratsch eine Begleiterscheinung nervöser Be lastung, der Neurasthenie, der Epilepsie usw. Wo die Schüchternheit des Kin- Wie langes Tamenhaar „er zeugt" wird. Die 23jährige Näherin Charlotte F. des Haar gemacht. Dann hatte er sie ersucht, ihm dieses Haar für 100» Francs zu verkausen. Er sei, so fügte wurde. Als Fräulein F. sich in die sem Aufzug im Spiegel sah, begann sie heftig zu weinen und verlangte ihre 1000 Francs. Der „Erfinder" gab ihr nur 100 Francs und wies sie dann Schädel des Mädchens darstellte, stand „beweist" man einem allzu gläubigen Publikum die „Wirksamkeit" von Haarwuchselixiren und „unfehlbaren" Heilmitteln gegen Kahllöpftgkeit! Der Commissär redete dem Gauner „erst sofortige Verhaftung wäre da aber wohl eher am Platze gewesen! (San detsolognc-Trinkerinnen. Das Kölnische Wasser (Eau de Cologne), das man heute als Parfüm gespielt. Als es vor fast zwei Jahr hunderten erfunden wurde, gab ihm sein Erfinde! den Namen „Wunder wasser" und schrieb ihm wunderbare Eigenschaften zu? man konnte es nach fches Mittel, daß italienische Chirur aber begegnet man bei den Englän dern. Die „Misses" und die „Ladies" trinken es, wie ihre Herren Gatten und Brüder Whisky und Gin trin len. Sie wissen genau, daß das Köl nische Wasser ein gefährliches Produkt ist, das sie zu Alkoholikern macht? sie wissen es so gut, daß sie sich ihrer Lei fröhnen. Man ahnt nicht, was sie al les anstellen, um nicht ertappt zu wer den. Ein englischer Arzt hat jüngst, um gegen diese unselige Leidenschaft anzukämpfen, einige ihrer Schliche ent hüllt. Eine vornehme Dame ließ sich »ach einem Unfall, der die Amputation Fingers nöthig machte, einen ist. Niemand aber ahnt, daß der künstliche Finger hohl ist und daß der Nagel eine leicht zu öffnende Klappe bildet. Sie füllt den Apparat mit Kölnischem Waffer. und wenn sie bei Besuchen oder im Theater den Finger nachlässig zum Munde führt, thut sie es, u»' o!e Flüssigkeit zu schlürfen, ohne o!c sie nicht lelen kann. Andere Damen stecken von Zeit zu Zeit zierlich eine Trauke in den Mund und werfen dann die Schale fort. Man ist er staunt, wenn man erfährt, daß diese Trauben mit Kölnischem Waffer ge füllte Kautschuk - Bällchen sind. Es gibt aber noch andere Apparate zur Aufbewahrung des Kölnischen Wassers; besonders »liebt sind bei den Damen der Aristolratie Fächer mit hohlen Stielen. Ein Lord, der von d;r traurigen Leidenschaft seiner Gat tin wußte, rühmte sich, daß er ihr das Eau-de-Cologne - Trinken abge wöhnt habe. Er ahnte nicht, daß in dem Sträußchen, das sie stets am Mieder trug, die Oesfnung eines klei nen Saugfläschchens verborgen war; während sie den Blumenduft einzu athmen schien, schlürfte sie'rasch ihr Gift. Ein Gift war es wirklich, denn die unglückliche Frau starb in der Blüthe der Jugend. Als der Gatte kurze Zeit darauf das Klavier seiner verstorbenen Frau repariren ließ, ent deckte er darin eine ganze Anzahl von Fläschchen mit den verschiedensten be rauschenden Getränken. Verrathen. ~. . . Wie ich'S mir gedacht habe: „Aber Madam, ich Hab's doch erst vorigen Sonntag angehabt!" Fatale Ausrede. Vater (der frühmorgens seinen studirenden nu so 'ne Rubrik: Einkommen aus ge winnbringender Beschäftigung. Ich hab' geschrieben: Durchschnittlich 10 Mark pro Jahr. Mehr gewinn' ich im Skat nicht. Ein Unterschied. Richter: „Der Beklagte hat Sie ei nen „Schuster" genannt? Das ist doch aber keine Beleidigung, nachdem Si« wirklich Schuhmacher sind." Kläger: „Ja, ich bin wohl ein Schu ster, aber kein solcher Schuster, wie er meint." Anders genommen. Herr (galant eine junge Dame nach einer Coupethür weisend): „Sie bevor zugen gewiß Nichtraucher?" „O, ich würde auch einen Raucher das einmal schwer Geld mit, und jetzt will der Alte nicht her- Heirathsvermittler: „Nun also, kriegt se nicht schwer Geld?" Ein Held. Kneipcollege (ironisch): „Na, Schul ze. diese Nacht hat's wohl was abge bist?"""' g-tomm schlecht! Ich sag' Dir. ich hab' die ganze Nacht auf der Treppe gesessen— aber meine Frau hat sich nicht heraus- Verschnappt. WN Meier, rufen Sie 'mal die Feuer wehr!" (Der Commis stürzt eiligst davon.) .. Und wie oft soll die Heiraths „Jch denke, drei Mal genügt!" ,Na na!" Liebevolle Behandlung. „... O. liebe Freundin, bei meinem Mann erreiche ich all's durch Güte Wenn ich z. B. von ihm etwas haben will, so küsse ich ihn Die Macht der Gewohn heit. „Das Maschinenschreiben ist Dir wohl recht schwer gefallen?" AinAffe n h a n S. Besucher: Wärter: Nein, die Stelle ist noch va kant; Bewerbungen nimmt die Direk-! Das Schwierig st i. —„Sie studiren, gnädiges Fräulein?" „Jura". „Das denke ich mir furcht bar schwer für eine Dame." „Wegen der Logik und scharfsinnigen Begriffs bestimmungen?"— „Ich meine nur im allgemeinen: immer zu hören, ohne j Examenbliithe. „Wie be- handeln Sie den Schnupfen, Herr Candida!?" „Ich behandle ihn mit. Verachtung!" EinUn terfchied. -MM „Das ist nun derselbe Mann, der mich als Bräutigam vor Liebe auf» fressen wollte!" „Ja, Kind, damals warst Du auch appetitlicher garnirt." Anspruchslos. „Ich hab- s nur einen Freund aus der Welt meinen Hund." „Und ist Ihnen das nicht zu wenig?" „Sollte es mir je zu l wenig werden, dann kaufe ich mir noch einen Hund." Der kleine Darwinia ne r. Hänschen (angesichts eines sich auf allen Vieren fortbewegenden Schwerbezechten): „Papa, der Mann stammt wohl vom Affen ab?" Erkannt. Die junge Frau: Ich muß Sie bitten, Herr Doktor, mir etwas Appe titanregendes für meinen Mann zu verschreiben; er hat leinen Appetit, ich lann ihm kochen, was ich will. Was soll man da thun? Der Doktor: Die Köchin kochen lallest Bon der Schmiere. Dt- rektor: „Nein, Balthasar, den König können Sie nicht in zerrissenen Stie- ° Theaterzettel als gichtkrank aus- ? geben und die Füße einwickeln." Erschwerender Um st an d. Kläger: „Ich bitte um extra strenge Bestrafung des Angeklagten er hat sechs Finger an der Rechten." Naiv. Jnstitulsvorsteherin: „Fräulein Ella, sagen Sie mir, was ist 'eine Satire?" Höhere Tochter (errö ! thend): „Eine Satyreist das Weib- jgm?" lch Z — Deshalb. A.: Würden Sie Nie! A.: Ich begreife nicht, wie Confequent. Arzt (zum Kellner): Ich gebe Ihnen kein Trink geld, Fritz, Sie wissen ja, bei Ihrem Leiden habe ich Ihnen das Trinken verboten. Ihre Strafzeit vorbei ist? Sträfling:
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