Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 15, 1903, Page 7, Image 7

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    EurojiäWe NimWau.
Oranienburg. Das Mau
rer Westphal'fche Ehepaar hat in der
Berlinerstraße 65 eine kleine Besitzung.
Die Leute haben sich vor längerer Zeit
getrennt, der Mann wohnt seitdem mit
einer Geliebten in Berlin. Seine 47
Jahre alte Frau, geborene Elvira
Ollermann, hatte nun von der Absicht
ihres Mannes gehört, sie durch Ver
kauf um das Besitzthum zu bringen.
Als daher Westphal mit seiner Gelieb
ten kam. um die Kartosseln einzuern
ten, hatte sie für alle Fälle einen Re
volver eingestickt. Sobald Westphal
seine Frau auf dem Grundstück traf,
griff er sie thätlich an. Nun schoß di-
Frau auf ihn, streifte ihn aber nur am
Hals«. In dem Handgemenge, das
dem Schusse folgte, entriß Westphal
seiner Frau die Waffe und richtete sie
auf ihren Unterleib. Da in dem Au
genblick. als der Schuß krachte. Z?cau
W-stf-hl ihre linke Hand zum Schutze
ausstreckte, so drang die Kugel in dies«
«in und blieb darin stecken.
Pankow. Dem pensionirten Ge
weindesekretär Eduard Lindner.
Spandauer Str. 45 wohnhaft, wurde
das Allgemeine Ehrenzeichen in Aner
tennung treu geleisteter Dienste
durch Amtsvorsteher Gottschalt über-
eini Sendorf. Brennend
aus dem Fenster gesprungen ist die
achtjährige Tochter der Hebamme Ka
niotter aus Walhelmsruh. Das Kind
hatte, um sich Kaffee zu kochen, in Ab
wesenheit der Mutter einen Spiritus
kocher benutzt. Durch «ine ungeschickte
Handhabung «xplodirte das Gesäß
und entzündet« die Kleider des Mäd
chens. In seinem Schmerz und der
Angst lief es nun zum Fenster und
stürzte sich vom 1. Stock kopfüber in
die Tiefe. Mit schrecklichen Brand
wurden am ganzen Oberkörper und ei
nem doppelten Armbruch bracht« man
die Kleine schließlich nach dem hiesigen
Kinderkrankenhaus, wo sie bald nach
der Einlieserung verstarb.
Schön«berg. Das Fest der
silbernen Hochzeit feierte Schmied
Karl Schorß mit feinerEhefrau Anna,
geb. Diemitz, Belzigerstraße 2 wohn
haft.
Tegel. Im Tegeler Se« «rtrun
len ist der2ljährige Hausdiener Motz
vom Restaurant Saatwinkel.
chen hi» wurde der 13jährige Arbei
tersohn August Gorny erhängt gefun
den. Der Knabe wurde beim unsitt
lichen Umgange mit einem 12 Jahre
alten Mädchen von der Mutter des
Mädchens betroffen. Die Mutier
drohte mit Anzeige, und aus Furcht
vor Strafe ging der Knabe in den
Tod.
Budszisken. Während die
Eltern auf dem Felde arbeiteten, er
trank im hiesigen Dorfteiche das 2jäh
rige Kind des Eigenthümers Kruska.
Groh-Jodrupp. Bei einem
Gewitter fuhr ein Blitz in das Stall
gebäude des Schmiedemeisters Kischlat
und zündete. Kischlat war gerade im
Begrisf, sein Pserd anzubinden, als
der Blitz herniederfuhr und das Pferd
tödtete, während Kischlat von der
Wucht des Schlages zu Boden gewor
fen wurde und ohnmächtig liegen blieb.
Jedoch ist er nicht verletzt. Der Stall
brannte ab. Ein zweiter Blitz legte
Zvcstpreuhen.
Prechlau. Ein schwerer Un
glücksfall ereignete sich auf dem hiesi
gen Bahnhofe. Der Arbeiter Gatz
aus Christfelde sprang mit einem Kol
legen auf das Trittbrett des Arbeits
zuges, während sich der Zug in Bewe
gung setzte. Als sich der Zug der Ab
suhrrampe der Kalkmergelwerke
näherte, sprang der eine Arbeiter ab.
Gatz that dieses jedoch nicht und ge
rieth dadurch, daß er gerade aus einem
breiten Wagen stand, zwischen diesen
und die Absuhrrampe. Hierbei wurde
er dermaßen am Unterleibe gequetscht,
daß der Arzt feine sofortige Aufnahme
in das Krankenhaus Schlochau an
ordnete. Dort ist er seinen Verletzun
gen erlegen. Gatz hinterläßt Frau
u»d Kinder in dürftigen Verhältnis
sen.
Kulm. Die Heilige Geisttirche
am Thorner Thor soll einer gründli
chen Ausbesserung unterzogen werden.
Am Thurme wurde dazu bereits ein
Gerüst ausgeführt. Diese Kirche ist
die älteste hiesiger Stadt und seit Jah
ren nicht mehr zu Gottesdiensten be-
Tuchel. Ein schreckliches Un
glück ereignete sich in der Nähe unserer
Stadt aus der Bahnstrecke Tuchel-Las
kowitz unweit des Neumühler Bahn
wärterhäuschens. Das I>/,jährige
Kind des Bahnwärters Trebus befand
sich spielend auf dem Bahngeleise, als
der Zug von Laskowitz heranbrauste.
Die Ehefrau des Trebus eilte mit der
Signalfahne herbei, um den Zug pas
siren zu lassen. Als sie ihr gefährde
tes Kind erblickte, stürzte sie aus das
Geleise, um ihr Kind zu retten. Von
der Lokomotive erfaßt, kamen Mutter
und Kind unter die Räder und wurden
beide getödtet. Der Frau Trebus
wurde der Brustkorb eingedrückt, dem
?r<>r»«z?om»,errr.
Stettin. Dem aus dem Dienst
geschiedenen Gefängniß - Oberinspek
des Kriegervereins „Kaiser Wilhelm",
ist der Rothe Adlerorden vierter Klass«
verliehen worden. Dem Cementmei
spektor Steinhäuser das ihm verliehen«
Allgemeine Ehrenzeichen im Geschäfts-
»mmer der Fabrik überreicht.
Bernsdorfbeißütow. Der
Segler Gustav Nah schlief während
Sein Zustand ist bedenklich.
Grost - Sab ow. Auf dem
Vute des Besitzers Rabe war die Ar-
Melken beschäftigt, als sie plötzlich von
-wer Kuh umgestoßen und getreten
lnfolge eines
Schwindelanfalles stürzte die Ehefrau
oes Fischers Boy Boysen vom Boden
herab, wobei sie sich derartige Verle
gungen zuzog, daß sie, ohne die Besin
nung wieder zu erlangen, ihren Leiden
rend nun der Onkel und die Tante in
die Nachbarschaft zu Besuch gelingen
waren, fiel den Knaben ein doppelläu
-intrat, krachte ein Schuft, der diesen in
die Schläfe traf. Der Getroffene
stürzte sofort todt zu Boden.
mung einhändigen.
Wandsbeck. In der Kaserne des
Verbrechens, begangen an Soldaten,
schwebte.
Provinz Schlesien.
verliehen.
Hirschberg. Dem Oberpost
schasfner a. D. August Wenzel wurde
das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen.
Kesselsdorf. Dem Erzprie
ster Franke, der sein Mjähriges Prie
sterjubiläum beging, ist der Kronen
orden 3. Klasse mit der Zahl „SO" ver
liehen worden. Der Jubilar war
lange Jahre hindurch auch Kreisin
spektor der katholischen Schulen des
Kreises Löwenberg.
Liegnitz. Der Frau Major
Anna von Graevenitz. geborenen von
Küster, ist die Rothe Kreuzmedaille
2. Klasse verliehen worden.
Lerchenborn. Tödtlich ver
unglückt ist hier der ehemalige Gutsbe
sitzer Scholz, ein allseitig hochgeachteter
Mann, der es trotz körperlicher
Schwäche nicht über sich bringen
konnte, seinen arbeitgewohnten Glie
dern die verdiente Ruhe zu gönnen.
Er fiel von einem Fuder Hafer herab
und fand dadurch seinen Tod.
Storch^nest. Der hiesige evan
gelische Pfarrer Taube, welcher seit 22
Jahren hier i'hätig ist, feierte sein 25-
jähriges Amtsjubiläum.
Strelno. Einen Unfall mit
tödtlichem Ausgang: erlitt der 29jäh
rige Knecht Franz Laskowski aus Do
minium Janowitz. Laskowski arbei
tete im Felde aus einem Getreidestaken.
Zur Vespcrzeit wollte er den Staken
verlassen; er benutzte aber hierzu nicht
die zu diesem Zweck bereitstehende Lei
ter, sondern rutschte an der Wand des
Stakens hinab. Hierbei drang ihm
der Stiel einer am Staken stehenden
Forke in den Leib, und Laskowski
starb an den Verletzungen.
Schwerin a. W. Dem Stall
meister und Vereinsboten Holder
wurde das Allgemeine Ehrenzeichen
Nawitsch. Dem Strafanstalts
ausseher a. D. Linkowski wurde das
Allgemeine Ehrenzeichen verliehen.
Wroniawy. Die dem Eigen
thümer Nikolaus Tomiak gehörigen
Wohn- und Wirthschastsgebäude
brannten vollständig nieder. Das
Feuer breitete sich auch aus die benach
barte Wirthschaft des Wirths Lorenz
Andreczewski aus, auch diese zum
größten Theil in Asche legend.
Wrovtnz Kacvlen.
Magdeburg. Seinen 711. Ge
burtstag beging Stadtverordneter
Friedrich Brinck. Seit 23 Jahren ist
er Mitglied des Stadtverordnetencolle
giums an dessen Berathungen er sich
stets eifrig betheiligt hat; auch sonst
Schlüsselbeins davon, während Ritt
meister Müller und ?krau v. Ising so
Lauterberga. H. Der im
Dienste des Fabrikanten Hilligeist hier
stehende Fuhrknecht Düvel war mitAb
fahren von Brennholz beschäftigt. An
einer abschüssigen Stelle kam der bela
ivird.
Peine. Walzwerkarbeiter Ernst
Kahlert und Frau feierten das Fest der
goldenen Hochzeit. Kahlert arbeitet
feit 31 Jahren auf dem hiesigen Walz
werk und steht im Alter von 81 Jah
ren, noch auf seinem Posten.
Stedersdorf. Das 11/2 Jahre
alte Mädchen des hier wohnenden
D 0 rstfeld. Schmied Westphal
und sofort getödtet. Westpahl hinter-
Höxter. Den Rothen Adlerorden
4. Klasse erhielt Amtsgerichtsrath von
Varendorfs.
Wittwe Schulte Hierselbst sich auf
schreckliche Weise das Leben. Angeb
wv sie alsbald verstarb.
Düsseldorf. Nach kurzem
Wortwechsel versetzte hier der Fabrik-
Jakob einen Messerstich in die Brust.
Das Befinden des Verletzten ist hoff-
Eifersucht.
Heerdt. Hier wurde die Mutter
des Karoufselbesitzers Baal aus Weve
linghoven von der elektrischen Bahn
überfahren und so schwer verletzt, daß
sie bald darauf starb.
Heis s e n. Das 6jährige Söhn
chen des Steigers Bernhard Gottschalk
wurde von einem Lastfuhrwerk über
fahren. Der Tod trat unmittelbar ein.
Koblenz. Im Wiebelsheimer
Wald bei Oberwesel fand man die Lei
mann, des Mitinhabers der Firma
Demmer Hartttiann. Die Leiche
wies einen Schuß durch den Kopf auf^
Hartmann mit dem Gewehr in der
Hand gestolpert ist, hierbei hat sich der
Schuß entladen.
Mühlheim a. d. Ruhr. Das
Gebäude der Rohproduktenfirma Jo
hann Sülzensluß Wwe. ist vollständig
niedergebrannt. Sämmtliche Vorräthe
Versicherung gedeckt.
Oberhausen. Zwei blühende
Söhne im Alter von 12 und 14 Jah-
der evangelischen Schule Bergstraße,
sowie Lehrer Karl Marschall von der
Schule zu Weeg, feierten ihr LSjähr:-
ges Amtsjubiläum.
WaldbeiSolingen. Juf^ge
torboot fiel der deutsche Tourist Klop
von hier, der in einem kleinen Schiff-'
chen fuhr, in den Bierwaldstättersee bei
Luzern und ertrank.
Nrovinz Kessen ?k«ssau.
Eschwe ge. Die Seinen in tiefe
Trauer versetzt hat der Kaufmannkarl
Holzapfel von hier, indem er sich er
schoß. Der im Alter von 27 Jahren
stehende und in einem hiesigen Fabrik
geschäft angestellte junge Mann verließ
die elterliche Wohnung unter Mitnah
me seines Fahrrades heimlich. Man
fand auf seinem Zimmer eine
schriftliche Mittheilung, daß der Bel
le. Feldarbeiter entdeckten den Ver
mißten als Leiche in den Anlagen am
Wolfsbrunnen bei Schwebda am Bo-
F r a n I 112 ü r t. Die im Jahre 1878
von Mitgliedern der hiesigen Turnge
meinde gegründete Schützengesellschaft
Hofer, zum Schützenverein gehörend,
feierte auf den bürgerlichen Schieß
ständen ihr fünfundzwanzigjähriges
infolge Berfchluckens von Kirschenler
nen Darmverschlingung zugezogen.
Nach furchtbaren Schmerzen ist das
Kind gestorben.
Holzminden. Dem Eisenbahn
dem Eifenbabnbremfer a. D. August
Reese das Allgemeine Ehrenzeichen ver
liehen.
O st ernienburg. Der Krieger
verein feierte sein 2Sjähriges Bestehen.
Zu dem Feste waren 28 auswärtige
Kriegervereine mit ihren Fahnen er-
Rieder. Die hiesige Schützengilde
feierte das Jubelfest ihres 250 jährigen
Bestehens und die Weihe einer neuen
Fahne. Die Gilde hat sich aus Män
nern hiesigen Ortes gebildet, die nach
Beendigung des 3<Zjährigen Krieges
als „Harzer Schützen" gegen die im
Harze plündernd und mordend sich
herumtreibenden Banden mit zu Felde
zogen.
Dresden. Kupferstecher Eduard
Büchel, Mitglied der Kunstakademie,
ist im Alter von 6(1 Jahren hier gestor
ben. Sein bOjähriges Bürger- und
Meisterjubiläum feierte der ehemalige
Buchbindermeister Franz Katzschle
hier. Die städtischen Körperschaften
übersandten ein Glückwunschschreiben.
Bautzen. Schlosserlehrling Gu
stav Waurich aus Mehltheuer gerieth
hier in einer Werkstätte mit dem Kopfe
in die sog. Blechscheere und verletzte sich
so schwer, daß kurze Zeit darauf der
Tod eingetreten ist.
Chemnitz. Dem bei der Firma I.
C. F. Pickenhahn und Sohn langjäh
rig in Arbeit stehenden Obermaschi
nenmeister Ernst Robert Schmidt, dem
Metteur Gscheidle und dem Arbeiter
Köhler ist das Ehrenzeichen für Treue
in der Arbeit verliehen worden.
Döbeln. Das Wohnhaus des
Schlossermeisters Reinicke in der
Schießhausstraße brannte völlig nie
der Dachstuhl zerstört".
Eck e r s b a ch bei Zwickau. Der 70-
ist der 34"Jahre alte Landwirth Schei
Wein he im. Der 46 Jahr« alte
Eisenbahnassistent Bossert wollte das
Geleise überschreiten und kam dabei zu
Fall. In demselben Augenblick wurde
ihm von einem abgestoßenen Güterwa
gen das rechte Bein unterhalb des
Knies abgefahren.
München. In seiner Wohnung
sich der Studirende der Rechte an der
hiesigen Universität Kurt Siedfried.
Der Beweggrund ist nicht bekannt. --
Der Direktor des Schlacht- und Vieh
hofes, Jacob Magin, feierte sein 2S
jähriges Dienstjubiläuin. Der Magi
strat widmete ihm ein Glückwunsch-
Kirchenneubau an der Plinganserstra
ße den Aufzug eines Steines. Kaum
> war der Stein einig« Meter vom Bo
! ken und traf den unten stehenden
Prechtl so unglücklich, daß er todt am
, Platze blieb. Der Verunglückte war
Auerbach. In Miltenburg wur
de in der Nähe des Bahnhofes der vor
malige Schneidemühlbesitzer, jetziger
ärztliche Befund feststellen.
' Augsburg. Der Stadtpfarrer
von St. Ulrich, Joseph Maria Frie
leute Bickel vermachten unserer Stadt
30,000 Mark zur Unterstützung ver
unglückter Mitglieder der freiwilligen
Fürholz. Auf der Dampfsäze
des Philipp Essig wurde der Heizer
Franz Schmöller msolge Ausgleitens
drei kleinen Kindern.
Gmain bei Reichenhall.
Bürgermeister Manhart hier beging
das 50jährige Jubiläum der Zuberei
tung und Lieferung der Mollen für
Ludwig s b u r g. Rektor Stock
mayer an der höheren Mädchenschule
wurde seinem Ansuchen gemäß in den
Ruhestand versetzt und ihm bei diesem
Anlaß das Ritterkreuz des Kronor-
Rottweil. Im Kreise ihrer
Kinder und zahlreicher Enlel feierte
Weinhändler Quirin Herderer und
dessen Ehefrau Theresia, geb. Mun
ding, das Fest der goldenen Hochzeit.
Die noch rüstigen Jubilare stehen im
71. bezw. 70. Lebensjahre.
Schnetzenhausen. Das An
wesen des Altschultheißen Schrass
ging in Flammen auf; es wird Brand-
Tübingen. Der etwa 70 Jah
re alte hiesige Privatier Jakob Krauß
gefunden. Da Uhr und Geld sowie
sonstige Werthsachen fehlten, nahm die
Polizei Rapbmord an. Als Thäter
wurden Tagelöhner Räpple aus Kirch
heim u. T. und der 24jährige Hand
werksbursche Georg Hospaler ausHor
lachen festgestellt und verhastet.
Ul m. Von Pionieren wurde die
Leiche der Spenglersfrau Lifette Koch
unterhalb der Traßmühle aus der
Donau gezogen. Die Koch'schen Ehe
leute hatten früher in Langenau ein
schönes Geschäft, verarmten aber in
folge von Trunksucht des Mannes und
zogen hierher. In letzter Zeit fanden
sie überhaupt kein Unterkommen mehr.
Nach Aussage des Mannes entfernte
sich die Frau und brachte ihren Ent
schluß, sich das Leben zu nehmen, zur
Ausführung.
Bühl. Der Rebmann Carl Fried
rich Jost aus Altschweier fuhr mit sei
nem leeren Jauchewagen nach Hause
und hatte sein fünfjähriges Söhnchen
bei sich. Plötzlich erschrak die Kuh an
dem Wagen und sprang zur Seite.
Durch den starken Ruck fiel das Kind
das Genick.
rei hier 25 Jahre alte Fa-
Wwe. Kromer hier, bisherige Besitzer
die Herren Fabrikanten Ernst >Keller
und Max Kromer, ging um den Preis
von 1,130,000 Mk. in den Besitz einer
Aktiengesellschaft mit dem Sitz inFrei
burg, Baden, über.
Heidelberg. Der Vorarbeiter
Trost stürzte beim Abbruch des Land
einen Bruch der Wirbelsäule, Rippen-
Ketsch. Das IVz Jahre alte
Kind des Fabrikarbeiters Adam Baro
wurde von einem hiesigen Fuhrwerk
erlag.
Leutersberg. Der 32 Jahre
alte Landwirth und Ortsdiener Adolf
mußte.
Rehb 0 rn. Ackerer Baum wollte
mit seinem Fuhrwerk einen im Felde
Staudernheim kommend daherbrauste.
Der Wagen des Baum wurde zer
trümmtrt, Baum selbst erlitt schwere
Verletzungen. U. a. wurde ihm ein
überführt und ist dort gestorben.
Oberndorf. Zwischen Mann
weiler und Alsenz lieh sich die seit län
gerer Zeit geistesgestörte Wittwe Wal
nachdem sie vorher schon mehrmals
versucht hatte, sich in der Alsenz zu er
tränken.
Brlaß.F->thr,»,g«n.
Straß b u r g. Dem Hüls-arbei-
Wolmünster ernannt worden.
Hattm a t t. Als ein von Zabern
kommendes Automobil, in welchem Dr.
Ruch, praktischer Arzt in Buchsweiler
oberhalb des Knöchels davontrug.
Parchim. Tischlermeister G, Voß
P e n z l i n. In später Abendstunde
Oldenburg. An Stelle deS
spektors Herrn John ist Herr Post
-000 Marl in den Besitz des Herrn
Elsfleth. Der Zimmermeister
Hellmerich Bargmann und Frau lonn-
Bremen. Schieferdecker Heinrich
Dietrich aus der Abbentorswallstraße,
der in an der Bre
heirathet.
Genf. Beim Bau der katholischen
St. Francis - Kirche zu Plainpalais
stürzte ein 28 Meter hoher und 22,000
jährte Frau Olivet schwer verletzt her-
Wi« n. In Mödling ist der ehema
lige Gesandte Oesterreich - Ungarns in
direktor der Weltausstellung vom Jah
re 1873, Dr. Wilhelm Freiherr von
Schwarz - Senborn, nach langem Lei-
und Michael Tretler, di« Patres Ja
romir Keil (Piarist) und Julius Brat
ke (Benediktiner des Stiftes Melk), der
Carl Mosetig. Die sieben Jubelprie
dent a. D. Josef Ritter von Januschla
feierte seinen 80. Geburtstag. Bei ei
herab und erlitt schwere Verletzungen.
Mitglieder der Freiwilligen Rettungs
abtheilung brachten d«n Verunglückten
ungefähr 50 Jahre alt.
Die Eröffnung einer
neuen Spielhölle auf französischem
Boden steht nach einer Pariser Nach
richt bevor. Wie der „Matin" erzählt,
bestände die Absicht, in Schloß Mal
sons Laffitte bei Paris ein großarti
ges internationales Kasino mit Spiel
fälen zu errichten, dessen Leitung ein
Herr Canfield aus Saratoga überneh
men soll. Dem Gründungscomite sol
len angehören Fürst Bariatinsky.Lord
Marcus Beressord, Prinz Murat so
wie zwei Mitglieder des deutschen
Hochadels und ein amerikanische:
DasOpseretneruniin
nigen Wette ist in Berlin ein Arbeiter,
der Pantosfelm°<ser Julius Meinicke.
geworden. In einem Schanilotale an
der Prenzlauer Chaussee waren am
Abend mehrere junge Leute versam
melt, die den „Einstand" eines Ar
beitskollegen feierten. Meinicke erbot
sich, im Laufe des Abends -ine Wette
einzugehen, daß er im Stande sei, in
einem Zeitraum von I'/>> Stunden drei
halbe Liter Nordhäuser mit Rum aus
zutrinken. Da dies bestritten wurde,
nahm man die Wette s«. und M. be
gann seine Prozedur, indem er den
ersten halben Liter in einem Zuge
leerte. Nach einer kleinen Biertel
stunde grisf der Leichtfertige zum zwei
ten halben Liter, und auch diese Quan
tität trank er aus. Als er aber am
dritten halben Liter kaum genipp»
hatte, ließ er plötzlich, indem er einen
unartikulirten Schrei ausstieß, das
Maß fallen, während er selbst zu Bo
den stürzte und in krampfhafte Zuckun
gen verfiel. Sofort wurde nun zu ei
nem in der Nähe wohnenden Arzt ge
schickt, der die unverzügliche Unter
bringung des Unglücklichen in eine
Heilanstalt anordnete. Meinickeist
indessen schon aus dem Transport an
den Folgen der Alkoholvergiftung ge-
Ueber einen Bienen«
schwärm als Verlehrshinderniß
wird aus Berlin berichtet: Aus einer
eigenartigen Ursache wurde kürzlich
die Feuerwehr nach dem Humboldtha
fen gerufen. Am Friedrich Karl-Ufer
vor dem Lehrter Hauptbahnhof war
beim Verladen ein Faß Shrup ausge
laufen. Von der leckeren Speise ange
lockt, hatte sich ein Bienenschwarm ein
gefunden, der sich an dem Syrup güt
lich that. Der Schwärm verhinderte
das Arbeiten und hemmte den Verkehr,
weshalb die Feuerwehr alarmirt wur
-100,000 Ansichtspostkarten versandt.
und trotzdem blieben dort täglich ganze
Postsäcke sür die Post des nächsten
Tages liegen, weil man die durch die
lauft hatte. Elf der dreizehn Arbei-
Fr. Buße, seine Schwester, die das ver-
Fr. Buße verurtheilf. Die Beiden
legten Berufung ein; jedoch das Ober
gericht bestätigte die Freiheitsstrafe
und setzte, da die Staatsanwaltschaft
langte, die Buße Büchi's auf 30V Fr.'
hinauf. Einer der Geschädigten er
hält 650 Fr. Entschädigung, einige
andere erhalten kleinere Beträge.
Am städtischen Schlacht-
Bündel zusammengeschnürt; sie hatten
einen festen Jutestrick um di: Hälse.
Vater und Mutter hatten je ein Kind
aus dem Arm, das nochmals mit dem
Strick festgebunden war. Es ist er
mittelt worden, daß es sich um eine Fa
milie Kefer aus Eckenheim handelt.
Der Mann war Küfer, die Frau
sollte eine längere Gefängnißstrafe an
treten, die ihr w:gen Mißhandlung der
ihr die Kinder auf einige Stunden
wieder überließ. Darauf hatte sie
dann in Gemeinschaft mit ihrem Mann
sehr braver und solider Arbeiter ge
schildert. Seine Frau dagegen soll
früher unter Controlle gestanden ha
ben und schon verschiedene Male we
verurtheilt worden sein.
Mit einem mertwiirdi»
gen „Erfinder" hatte sich dieser Tage
die Pariser Polizei zu beschäftigen.
Auf den Gel.-ifen einer Straßenbahn
linie sahen Passanten einen schon er
grauten Mann unbeweglich sitzen, die
Augen fest aus einen heransausenden
Straßenbahnwagen gerichtet. D.'r
Führer des Wagens gab wiederholt
das Warnungssignal, doch der Fremde
rührte sich nicht vom Fleck. Erst aIS
der Wagen unmittelbar vor ihm zum
Stehen gebracht worden war, erhob
sich der Alte, indem er murmelte: „Ja,
ja, so geht es," nahm hinter dem ab
fahrenden Wagen sofort wieder seinen
alten Platz auf den Schienen ein und
wiederholte bei derAntunft eines neuen
Trains das Schauspiel von vorhin.
Natürlich beobachtete, durch dieses son
derbare Gebahren angelockt, bald eine
größere Menschenmenge den Mznn,
und so wurde auch die Polizei auf ihn
aufmerksam gemacht. Ein Schutz
mann brachte ihn nach der nächsten
Polizeiwache, und hier erzählte er dem
Commissär, daß er, veranlaßt durch
die vielen Straßenbahnunfälle, eine
wichtige Erfindung gemacht habe, wel
che es ermögliche, alle Betriebsstörun
gen und Unglücksfälle bei der „Elek
trischen" aus'der Welt zu schaffen. Im
Falle einer Gefahr sei es nur nothren
dig, daß Derjenige, welcher befürchten
müsse, von einem Straßenbahnwagen
überfahren zu werden, ruhig liegen
bleibe und das herankommend- Ge
fährt fest in's Auge fasse. Die Ma.
fchine werde dadurch hypnotisirt, stehe
still, und di« Gefahr sei beseitigt. Um
seine Erfindung nun auf ihre Brauch
barst hin zu prüfen, habe er selbst di«
Probe auf das Exempel gemacht und
sei s/hr befriedigt von dem Ausfall des
Versuches. Gleichzeitig bat er. zum
Polizeipräfetten geführt zu werden,
damit er diesen von seiner Erfindung
in Kenntniß setzen könne. Der Be
amte versprach, den Wunsch zu
Mann in eine Irrenanstalt schaffen. 7