Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 10, 1903, Page 3, Image 3

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    KeimW Me-
Boman von Käthe va» Belker.
(12. Fortsetzung.)
Aber nun brach er aus, im Augen
blick, da sie eine Beziehung zwischen
uns sah. Mi! den grünlich schillern
den Augen eines ergrimmten Raub
thieres blickte sie aus mich. Ach. wenn
Blicke todten könnten, so lebte ich nicht
mehr. Es durchschauert mich noch,
wenn ich an die zügellose Leidenschaft
denke, die mir aus ihren Augen ent-
Damit"ist auch jede Brücke zwischen
uns abgebrochen. Die leise Sympa
thie, die manchmal in ihr keimen
wollte, ist zerstoben und zerflattert,
vernichtet in der Gluth ihres bebenden
Hasses. Sonst, wenn ich des Abends
Klavier spielte, stand sie wie von Zau
bermacht angezogen auf der Schwelle
des Kinderzimmers und lauschte mit
träumerischen Augen. Ich glaube,
in solchen Momenten hatte sie mich
lieb, und ich sie auch. Ich spielte ei
gentlich nur für sie, da sie die einzige
ist, in deren Seele meine Töne einen
Wiederhall fanden, und weil ich ihr
diese Erquickung und Freude gönnte.
Heute blieb die Thür sest geschlossen.
Ich bin überzeugt, sie ist bis in die
fernste Ecke des Zimmers geflohen, um
nichts zu hören, um mich ungestört
weiter hassen und sich taub in die fin
steren, bitteren Tiefen ihrer thörichten,
lindischen Gedanken hineinwühlen zu
tönnen.
Eisersucht auf mich! Es wäre zum
lachen, wenn man sich nicht darüber
ärgern müßte! Wo keiner seiner Ge
danken mich auch nur streift! Da kann
sie ganz ruhig sein, der denkt an mich
eben so wenig wie an sie! Ich
glaube, selbst das wäre ihr ein Trost!
Montag. Mittag.
Das Schlimmste ist überwunden,
und es war gar nicht schlimm. Mir
klopfte das Herz, als er des Morgens
vor der Thür hielt, und ich zum Ritt
herauskam. Hinter dem Vorhang des
Wohnstubenfensters stand die kleine
Feuerlilie, ich sah den Schimmer ihres
rothen Haares, trotz aller ihrer Vor-
I ' uch selbstverständlich-
nicht!
Und er hat Blick dafür. Er sieht
alles, den gaukelnden Schmetterling,
den lockenden Reiz der durchsichtigen,
rothslammenden Mohnblüthen, die
Grazie der schwebenden, zarten Bir
kenzweige. den stolzen Ernst der breit
ästigen Tannen. Wie der Specht am
Stamm emporklettert und suchend die
Rinde abklopft, zeigte er mir, und auf
das süße Liebesgurren der wilden
Taube machte er mich aufmerksam.
Unter seinen Worten lebt Wald und
Feld in nie geahntem Reiz auf. Er
kennt jeden Bogel am Gesang, jeden
Baum am Blatt; jeder Käfer, jede
Libelle ist ihm vertraut und befreun
det; die ganze Natur liegt vor ihm
wie ein großes herrliches Gedicht.
lch habe mich nicht getäuscht, wenn
ich immer dachte, daß es ein Genuß
sein müsse, einmal mit ihm so ganz
Mir sind schon die Blickendes Rot^h
thun, um Hirngespinste sich so abzu
quälen! Eifersucht sieht durch schief
geschliffene Brillengläser, alles ver
zerrt, alles in falschen Linien. Das
Einfachste, das Harmloseste wird zur
herzzerwühlenden Qual. Gott schütze
einen vor solcher Liebe!
Ueberhaupt es muß wohl wahr sein,
was die Dichter singen und sagen:
„Lieben bringt Leiden". Nein, wer
ein fröhliches Herz behalten will,
muß es sest vor der Liebe verriegeln.
Die Welt ist viel zu schön, das Leben
zu köstlich und sonnig, um sich das
zu umnachten und zu verdunkeln.
Ich danke dem Himmel, daß ich ein
freies Herz habe, daß ich die Schön
heit der Welt so unbeschwert genießen
kann und so unbefangen glücklich
bin!
Der Leutnant ließ sich übrigens
auch heute noch nicht sehen. Fräulein
pflegt ihn weiter, merkwürdig!
Der Sanitätsrath lacht und gibt zu.
daß die Wunde sich vorläufig wenig
kleidsam erweise. So ein Leutnant
sei eitel wie ein Backfisch, und man
solle ihn in Ruhe lassen. Fräulein
verstände ihn zu behandeln, sie sei
überhaupt famos als Krankenpflege
rin zu gebrauchen.
Der alte grauköpfige Herr sieht sie
dabei schmunzelnd an. Das reizvolle
Füchschen hat es ihm anscheinend
auch angethan, wie allen Männern.
Einen ausgenommen; aber freilich
Schein und was Wirklichkeit ist. Die
ser eine versteht sich meisterhaft zu
behmrschen, vielleicht gefällt sie ihm
eben so gut wie all' 'den anderen!
Eigentlich hat Trudel recht, sie ist
wie eine Katze, so geschmeidig und,
ja, auch so tückisch! Diese funkelnden,
grünlichen Augen! Und rothes Haar
bringt viel Gefahr, sagt das Sprüch
wort. Nein, mir ist sie feit gestern
auch unangenehm!
Mittwoch.
Der Sommer glüht und blüht in
seiner vollsten Pracht. Ich meine,
feinen Zauber noch genossen
heit, kein Wölkchen am Himmel, die
Luft ein süßes, erquickendes Fächeln,
Blumen- und Heudust auf den zarten
Genuß!
Am Tage ist es oft sehr heiß, man
mag nichts als ruhen und träumen,
aber die Morgenstunden sind frisches,
erquickendes Leben, dem jeder Nerv
ge schon an den Satz zu unterschrei
ben, daß das Glück des Lebens auf
dem Rücken Pferdes So
der und jubelnder auftaucht.
Ich glaube, so gesund wie hier war
ich noch nie. Trubel schlägt vor Au
torenstolz Rad wie ein Pfau, das
ist alles ihr Verdienst. „Du bist gar
nicht mehr wiederzuerkennen, Ilse,
täglich wirst Du jünger und schöner.
Das Landleben thut Wunder an Dir.
Es ist das einzig Richtige, daß Du
sür Lebzeiten aus dem Lande bleibst^"
man sie beinahe herausfallen sieht.
Ich lache und sage kein Wort. Der
gute Baron liegt mir augenblicklich so
Wunschlosigkeit! Gewiß, das ist
hier. Ein gesunder Mensch ist stets
macht inir Müht. Will keine Ver-
Da hatte ich es. So dringend ich
nun auch Schonung anempsahl, der
alte Pfiffikus glaubte mir nicht mehr.
Ach. ist mir auch gleichgültig, mag er
doch denken, was er will; mich stört
all' das nicht, ich fühle mich so wohl,
so gesund und glücklich, daß so ein
bißchen Nebenärger mich höchstens
Donnerstag.
Ich schließe mich immer inniger an
Tante Miranda an. Meine Mutter
habe ich so wenig gekannt, sie starb so
früh; nun ist es mir, als hätte ich hier
ein liebes Mütterchen gesunden, das
all' das bunte, wilde Unkraut, das
unter Väterchens gar zu nachsichtigen
Händen und dann später in meiner
unbeschränkten Selbständigkeit so keck
in meiner Seele aufgewuchert ist, mit
seinen kleinen, sanften Händen nach
tüchtigen Kräuter und
men, die nebenbei ihr Dasein kümmer
lich fristeten, zu kräftigen, gesunden
Pflanzen emporpflegen will. Sie hat
so kluge, gute Worte, lauter Samen
körner. die in mein Herz fallen und
dort Wurzel schlagen, und sie hat so
kluge, gute Thaten, die mir Beispiele
geben und meine Gedanken und Fä-
Jch gehe jetzt immer mit zu ihren
Armen, Alten und Kranken, und mein
Herz wird dabei weiter und größer
milder und reicher. Mit einzelnen
weiß ich schon gut^umzugc^ei',
glaublich fremd und oft auch häßlich
vorkommt. Aber ich lerne Nachsicht
üben und den Verhältnissen Rech
nung tragen, alles Dinge, die ich sonst
nicht kannte.
Sonst war Fräulein Ilse Funker
der Mittelpunkt der Welt, und wenn
ihr Behagen im richtigen Ues
ches Herz besitze! Gott segne meine
Idee. Trudel zu besuche». Es 'war
„Es ist zu lieb von Dir. Ilse, daß
Du Dir so die Zeit vertreibst, zu al
lem greifst und selbst die Schattensei
ten des hiesigen Ausenthaltes mit in
den Kauf nimmst, um die Tage her
umzubekommen. Na, warte nur,
kommt es bald wieder besser. /)er
Baron ist nächstens aus der Kranken-
Haft entlassen, und mein Ehedrache
holen wir alles nach und amiisiren
uns doppelt."
Wenn ich versichere, daß ich mich
gerade bei dem jetzigen Leben sehr
wohl fühle, nickt sie mir gerührt zu.
„Du liebes Ding! Na ja, so zur Ab
wechslung krabbelt man ja auch ein
mal in die Hütten der Armuth. Im
Anfange habe ich es auch gethan, ich
kam mir darin sehr großartig und er
haben vor. Aber diese Anwandlung
verliert sich schnell. Unsereins ist da-
Miranda, was soll die denn auch sonst
thun? Für die ist das ganz richtig.
Aber junge, glückliche Frauen wie
sehe das Erkerstübchen meiner alten
Großmutter, Vaters Mutler, die noch
einen Theil meiner Kindheit bewachte,
gen eine Andacht halten mußte. All'
der stille Frieden, der dort meine
jüngste Jugend umschwebte, liegt auch
über dem schlichten Kämmerchen mei
ner alten Blinden, und dieselben
Worte klopfen an mein Herz, die da
mals meine ersten Gedanken auf Got
tes Wege lenkten. Nur daß ich sie jetzt
alle besser verstehe und sie mich tiefer
Donnerstag.
Er hat mir heute beim Spazier
ritt von seiner Mutter erzählt. Das
ist ein großer Bertrauensbeweis, so
Mutter ist sein Allerheiligstes, ich
wußte das schon von Tante Miranda.
Sie hat einmal, als sie von ihm sprach,
gesagt: „Die Frau, bekommt,
seine Mutter so verehrt und auf Hän
den getragen hat, wie er, wird auch
ein guter Ehemann sein. Freilich
macht er große Ansprüche an diejeni
ge, die er zu seiner Frau erwählt;
denn er wird sie mit dem hohen Maaße
messen, das für seine Mutter paßte,
und da kann er lange suchen, bis er
etwas Aehnliches findet."
Ja. ich glaube es auch, nach dem,
wie er von seiner Mutier spricht, aber
ft>ön ist es doch. Der Ton seiner
druck des Gesichts wie von innerem
Lichte wiMonnt. hat ihm den
wenn andere sich bemühten, ihn zu zer
stören. Das schimmert durch seine
Worte. Ihr dankt er es, daß er fest
steht, auch nun, da ihn die Wucht des
Schicksals traf. *
Ach, so eine Mutter zu sein, so wei
ter zu leben auch nach dem Tode in
dankbarer, liebender Erinnerung!
Kann es einen edleren, schöneren A.'-
ruf, kann es etwas Herrlicheres und
Süßeres geben?
Ich sagte ihm, daß ich meine Mut
ter fast gar nicht gekannt, daß aber
mein Väterchen, mein goldenes, liebes
Väterchen mir alles ersetzt habe, was
ich durch ihren Verlust entbehrte, und
ich schilderte ihm unser Zusammenle
ben. Väterchens sonnige, fröhliche
Natur mit dem köstlichen Hauch des
nie verfügenden, frischen Humors, mit
dem er selbst dem Kummer und den
Sorgen die dunklen Flügel zu ver
golden und aus den geringsten All
tagsdingen, an denen andere achtlos
vorüber gingen. Kleinodien und Ka
binettstücke zu schmieden verstand.
Er hörte mit wirklichem Interesse
zu, und dann meinte er lächelnd:
„Diese liebliche Zaubergabe hat sich
auf Sie vererbt, gnädiges Fräulein.
Sie schauen auch mit den schelmischen,
sonnigen Augen des Humors in die
nüchterne Alltagswelt hinein".
Woher er das wohl wußte? Von
den paar gemeinsamen Morgenritten?
Da sind wir eigentlich immer sehr
ernst gewesen und furchtbar gefcheidt
und gebildet. Mein Humor hat sich
bescheiden zurückgehalten. Er wollte
sich mit seinen nackten Füßchen und
zerzausten Locken nicht unter die vor
nehmen, stolzen Gestalten milchen, die
wir in unseren Unterhaltungstreis
zogen und nun hat er das ungezo
gene, kleine Bauernkind doch bemerkt?
Denn mein Humor, du lieber
Himmel, ist lange nicht das Son
nenkind mit den Strahlenslügeln, das
Väterchen am goldenen Bande hielr.
Meiner hat einen stark irdischen Bei
geschmack von einem bißchen Spott
und Kleinlichkeit und billigem
tagswitz. Ich gestand es ihm auch
ganz kleinlaut, daß ich eigentlich von
meinem Humor nicht viel hielte, daß
der ein ungezogener, dreister Straßen
junge sei, der sich überall hinwage.
Manchmal spränge er selbst in o!e
ernsthaftesten Dinge und heiligsten
Sachen hinein mit seinem bösartigen,
Er versteht das alles. Er sah mich
teufelchen hindurchhuscht, so kann es
doch niemals festen Fuß fassen, weil
all' die anderen lichten Geister es gleich
Person.
Sicht ist.
Mir brannten zehn Erwiderungen
ven Frage an: „Findest Du, daß er
Mieke wie eine Geliebte ansieht?" bis
zu der stillen Verwunderung, daß
Frau und Bedienstete gleich rangiren.
Aber nh hielt meinen Mund. Trudel
aus, ich muß mich mit meiner mäd
chenhaften Unkenntniß bescheiden.
Uebrigens glaube ich. daß Mieke
auch nicht ganz mit den Ansichten der
Tante einverstanden ist. Sie be
kommt einen griesgrämigen Zug im
Gesicht, und manchmal sieht sie den ge
planten Zukünftigen so an, als wenn
sie sagen wollte: „Na, warte nur, wenn
ich Dich erst habe, mein Jüngelchen,
dann sollst Du das jetzige Benehmen
schon biißen!"
Ja, wenn sie ihn erst hat! Es liegt
gar kein Grund zur Hoffnung dafür
Die Feuerlilie sieht schrecklich blaß
aus, ganz blaue Schatten um die Au
gen und etwas Herbes, Eisernes um
den Mund. Ich habe beinahe Angst
vor ihr. Sie hebt die Lider gar nicht
mehr, wenigstens mir gegenüber nicht;
aber ich weiß trotzdem, wie die grü
nen Augen dahinter funkeln und glü
hen, und wie ihre ganze
Uche, haßerfüllte Seele in ihnen
Nachmittags haben wir in den letz
ten Tagen viel Besuch gehabt, Kran
kenvisiten. Auch der Baron mit den
runden, nachdenklichen Augen war da
bei. Er benutzte die Abwesenheit von
Hollwitz, um sich mir ganz ausschließ
lich zu widmen. Trudel wurde un
ruhig. Sie versuchte mehrfach, mich
aus seinem Bannkreis zu entfernen,
trug mir kleine Obliegenheiten auf,
hatte mit mir allerlei zu besprechen
und bemühte sich, auch den Baron in
ihre Unterhaltung zu ziehen Zu mei
nem heimlichen, großen Vergnügen
ohne jeden Erfolg! Die feste, zielbe
wußte, märkische Art bewährte sich
glänzend. Mein rundäugiger Baron
wich und wankte nicht, und da er ini
Grunde genommen ein lieber, netter
Mensch ist mit gesunden, tüchtigen
Ansichten und sogar mit einer Art von
Mutterwitz, war ich febr freundlich zu
ihm. Warum auch nicht? Ich kann
doch nicht wie die eiserne Jungfrau
mit den runden Augen zu allerletzt."
Weiter ließ sie mich nicht kommen,
sondern küßte mich wieder heftig und
Aber das kann ich Dir sagen, unver
lobt lasse ich Dich nicht fort. Zwei
Verlobungen muß ich von diesem
Nacht, mem Engel, traum
sprechen!
Heute bei Tisch wurde uns die
Aussicht aus ein ganz wunderbares,
von Reetz war von den Bormäherin
nen um Abhaltung des Erntefestes
angegangen worden und hat seine Zu
stimmung zu dieser alljährlichen Fe
stivität für heut über acht Tage zuge-
Ds,b' ß A s .
der Mittagstafel. Ich stand ihr an
fangs ganz verständnißlos gegenüber;
denn meine Begriffe über Erntefest
der Welt.
Volk zu mischen und mit Knecht und
Ewigkeit^
Wir stiegen von den Pferden. Ich
Heide, Glücksheide!" Und
Er sah lächelnd auf mich hernieder.
„Das ist wohl ein Stückchen Wun
der?" fragte er. „Knüpft sich daran
ein solcher Glaube?"
„Ja, wirklich! Weiße Heide bringt
Glück, und wer sie findet, trägt Frie-
Frieden im Herzen? Das ist frei
lich etwas Wundervolles!"
Sein Gesicht hatte einen schwermii-
hatte.
Welt, alle köstliche Sonntagsstiin
„Ah, weiße Heide, wie poetisch!"
sagte sie, die sonst nie den Mund auf
macht. „Ich gratulire, das ist ein
sehr bedeutungsvolles Glückszeichen!"
Und dazu lachte sie mit schrillem,
und trat mit ihm in das Haus.
(Fortsetzung folgt.)
Für die Küchk.
Kalbskoteletten a la na»
p 0 litaine. Die Koteletten werden
mit Salz und weißem Pfeffer ge
würzt, in geschlagenes Ei getaucht und
in einer Mischung von je die Hälfte ge
riebener Semmel und geriebenem Par
mescinkäse umgewendet, dann auf bei
den Seiten schön braun gebraten und
zu Makkaroni, die mit etwas Tvma»
tcnsauce vermischt sind, gegeben.
Omelette mit Schinken
fülle. Reste von gekochtem Schin
len werden fein gehackt oder wurfliz
geschnitten. Dann rührt man einen
Eierkuchenteig und mischt das Fleisch
mit etwas Mustatnuß und fein gehack
tem Schnittlauch darunter, ebenso das
zu Schnee geschlagene Weiße der Eier.
Man kann nach Belieben große oder
kleinere Kuchen von der Masse backen.
Pester-SchnitzclmitPar
mesankäse. Kalbsschnitzel werde»
in Butter gebraten. Dann wird Mehl
mit etwas Fleischbrühe angerührt, ein
halbes Gläschen Rum dazu gegeben
und dies über die Schnitzel geschüttet.
Nachdem es gut mit denselben durch
getocht hat, richtet man die Schnitzel
an, bestreut sie gut mit geriebenem
Parmesankäse und gießt die dickliche
Kirschen-Suppe. Man lasse
2 Unzen sehr frische, feine Butter in
einer Kasserolle schmelzen, gebe 2
Pfund schwarze, süße, ausgesteinte
Kirschen hinein und rühre sie darin
um; bestäube sie mit Mehl und dämpfe
sie so eine Weile. Füge nun ein Glas
Wasser und >4 Pfd. Zucker hinzu, koche
glafirten Kroutons, welche man aus
Weißbrotscheiben rund aussticht, start
mit gesiebtem Zucker bestreut und daS
glühende Schäufelchen darüber hält.
Ochsenherz mit Wild»
Pretgeschmack. Das Herz wird
sorgsam von allem Fett befreit, tüchtig
geklopft, dann in einen tiefen Topf ge
legt und mit heißem Essig überschüt
tet. Hier muß es sechs bis acht Tage
verbleiben und täglich gewendet wer
den. Nach dieser Zeit wird es schön
gespickt, gesalzen und gepfeffert und in
eine Kasserolle mit reichlich zerlassener
Butter gelegt. Geschnittene Zwiebel,
ein Lorbeerblatt, einige Nelken und
Wachholderbeeren, Citronenschalen
gibt man dazu und läßt das Herz gut
zugedeckt zwei bis zweieinhalb Stun
den dämpfen, wobei man es fleißig
übergießt. Zuletzt erhält die Sauce ei
lun starken Zusatz von saurem Rahm.
Französische oder Wur
zelsuppe. 2 Gelbrüoen, 1 Selle
riekopf, 2 Pctcrsilienwurzeln, etwas
Lauch und etwas Wirsing, wenn zu
haben auch Spargelköpfe, etwas Blu
menkohl einige grüne Bohnen
tct und in Theile zerlegt. Dann gibt
man in eine Kasserolle: 3 Pints Was
ser, 5 Unzen 1 Löffel Perl
«iiier tiefen Platte zusammen an.
Frikassee von Kalb
fleisch. Stücke von der Brust oder
man in dem Wasser einige Scheiben
weißer Zwiebeln, 2 Pfefferkörner,
eine
auf, schärft sie mit Citronensaft ab,
zieht Alles mit drei Eidottern ab und
reicht darin die Kalbfleischscheiben.
Kleine Mandelkuchen.
Man rührt V 2 Tasse frische Butter zu
sowie 1 Eigelb, einen kleinen halben
Theelöffel Backsoda, welches in einer
Tasse saurem Rahm aufgelöst wurde,
und 1 Theelöffel Mandelextrakt. Nun
viel gesiebtes Mehl, um einen Teig zu
kleinen Kuchen ausgestochen und bei
mäßiger Hitze gilb gebacken wird. Di«
Backbleche werden nicht eingefettet, son
dern mit Mehl bestreut.
Tapioca Rahm-Cu starb.
Man läßt drei gehäufte Eßlöffel Ta
pioca in einer Tasse Wasser über
Nacht weichen, ein Quart Milch läßt
man eben aufkochen, rührt daneben
die Eier vorher zugefügt iverden, ge
rinnen sie leicht. Nachdem der Tapioca
abgekühlt ist, fügt man das zu Schnee
geschlagene Eiweiß hinzu, nebst etwas
Vanille - Extrakt, und stellt den Lu
— Die Hauptsache. „Mein«
Tochter ist in allen Künsten bewan
dert." „Auch in der Kochkunst?"
Stolz. Herr (im Badeort-
Restaurant): „Bei Ihnen liegt ja nicht
einmal ein Beschwerdebuch auf?"
Kellner: „O ja, aber das letzte hat ein
Gast als „Perlen der Poesie" herausge- 3