2 Pie Hochjeitstannen. Tief zwischen steilen Waldbergen «ingeschachtelt, da liegt das Thüringer Walddorf Steinthal. Vom Gebirgs fenen Sprüngen ein schäumendes Wildwasser, tanzt zwischen der Dop pelzeile der sauberen Fachwerkhiitten hindurch und verschwindet dann wie der zwischen Feld- und Waldcoulissen, «inen some Ringen um des Lebens kärglich sten Unterhalt ein „Blühen" nennen durfte. Allwöchentlich wandert auf Karren die Arb«it der Woch« hinab in hübsche, zierliche Körbchen seit Jahren, bar stets besorgt. Es ist ein warmer, goldener Früh sichtsschnitt spricht eine Aehnlichkeit sich thllr hinein gespäht. Die Mutter war in der Küche thätig. Da flüsterte sie lächelnd der Schwester zu: „Und tanzt doch so gern! Mir machst nichts weiß. He?" „Was Du da hinred'tst!" Martha vielleicht hilft das." seist so stolz. Mein Friedel bringt dlls Eltern ihm zum Herbst wollen's Geschäft überlassen. Er ist ja ein tüch tiger Arbeiter. Dann Heirathen wir im October." „Ich wünsch's Dir von Herzen, Wenn's hier auch einsam dann wird," sprach Martha. Da fühlte sie die warme Hand der Schwester auf der ihrigen ruhen. „Marthel," sagte sie leise und herz lich, „wenn er auch still und für sich ist tiger Zimmermann ist er doch und «in guter Mensch. Er hat sein gutes Aus kommen und kann sich hier auch 'mal sclbstständig machen. Tanzen hm! tanzen kann er freilich nicht aber börst Du späterbin und unter der Haube da hört ja doch von selbst das Tanzen auf. Meinst nicht?" Martha war aufgesprungen. Et» Zügen. „Ach! Unsinn! Was Du da red'tst! Ich bin eben anders wie Du. Ich liebe das Leben! F«»er und Was „Bah! Wasser löscht Feuer aus." scrtsuhr. l de und Bergfirsten hing sie noch und tauchte die Wipfel des schweigend ihr nachschauenden Hochwaldes in letzte, sacht zerrinnende Gluth. In diesen Frieden hinein schmetter ten lustige Tanzweisen. Aus den weit Rosses" mitten im Dorfe nahmen die Klänge ihren Weg. Drinnen in dem mit Fichtenreisern geschmückten Saale ging es lustig und lebendig her. Längs der Wandbänke und am Schenktische saß und stand man plaudernd, lachend und trinkend in Gruppen, während in der Saalmilte sich die Paare taktmä ßig nach den Melodien drehten, welche von d«r Galerie herunter eine kleine Kapelle schlecht und recht «rtönen ließ. Das Erscheinen der beiden Schwe stern Kley hatte ein gewisses Aufsehen erregt. Man war seit Langem ge wohnt, nur Marie mit ihrem Schatz Friedel hier zu sehen. Nur selten, daß ihre Schwester sie begleitete. Das hatte Letztere in den Ruf eines gewis sen Stolzes gebracht. Und heute ka men sie Beide, ja, die Martha hatte sich sogar gleich einen Tänzer mitgebracht. Burschen und war ein Freund des Friedel. Gleich im ersten Tanze schwebte sie mit ihm durch den Saal Stoff zum Rathen und Muthmaßen. Die Mädchen steckten die Köpfe tü ftelnd zusammen und schickten dann wieder quere Blicke zu dem Paare. Also das war ihr Auserwählter! So mußte also einer ausschauen, wollte er den stolzen Sinn Marthas bezwingen? Ein hübsches Paar gab's ja zusam men! Man hätte müssen blind sein, um dies nicht zu merken. Warum aber wollte gerade sie höher hinaus? Warum? Also die Burschen des Ortes „Du! Marie!" flüsterte sie einmal ihrer Schivester zu. „Weißt Du, was die zu glauben scheinen? Ich hätt' mir tanzen, keinem Mädchen den Hof ma- Der „Stadtherr" hatte Martha zu „Weißt, Maria, ich geh' 'mal h«in>. „Aber Du kommst wieder?" ..Natürlich!" '' . - > Freie. Es war eine hell« Frühlingsnacht. Die erste Mondsichel stand über dem Tbalrand und breitete leis silbernen Auf der Dorfstraße war's aanz still. Nur ein vaar Hunde unterhielten sich Martba war nur wenia- Schritte vom Gasthofe entfernt, als sich seitlich i">s einem <A"rten?aun ein Schatten „Du weißt ja, tanzen kann ich nicht, und hab' ich Dich erschreckt 's thut mir leid. Aber —" der?" ' Herbst aber, siehst Du, Martha, ich Für die ich Alles thun könnt' Al schworen habe —" „So? Geschworen hast Du's auch noch?" „Martha! Viel Worte kann ich nicht machen aber ich mein's ehrlich. nen, Henner! Wer mich haben will nun, ich sag' nicht, daß er tanzen muß können aber ein Mann muß er sein, fragte er leise. „Ich stehe Deinem Glück nicht im Wege," erwiderte sie. „Meinem Glück?! Also der aus der Stadt der —?" „Vielleicht!" Sie zuckte die Achseln, te, reizte sie. „Vielleicht, Henner! Je wollen. Noch ein langer Kamps. Er brachte es nicht heraus. „Gute Nacht, Martha!" Es klang „Gute Nacht, Henner!" Blank und festlich schaute das kleine Haus von Mutter Kley heute in's ria mit ihrem Friede! Hochzeit halten. Es war gegen Abend. Die Mutter und Maria waren hinunter zum Dorf» „Henncr!" rief sie laut. Der Angeredete hob den Kopf. Wie der, wie an jenem letzten Abend, traf hier?" „Ich hatt's ja versprochen nun löse ich mein Wort ein und setz' Dir die Einer durch, der hat's mir erzählt, daß Du niorgen Hochzeit hättest. Da habe ich mich heute Morgen aufgemacht und drückt." „Mir konntest Du dies thun? Diese Ehre? Zu meinem Hochzeitsfeste?" eine That vollbracht, die sie nimmer Wortes willen. Lrifftn. i ch Liebe: Alles sprach aus ihren Zügen. „Henner! Wenn ich nun nicht morgen ~Du bist's nicht?" Sie schüttelte den Kopf. Sie lachte, zwar nicht tanken kann, aber mehr werth ist, als alle —" Sie kam nicht weiter. „Martha! Im Frühlina im Zm Postwagen. In der Wohnung d«s jungen Amtsrichters Bardhold sah es kunter» Reisekörb«, und drei Personen waren eifrig beschäftigt, sie zu füllen: Herr Bardhold, seine jugendliche Gattin dat des höheren Schulamts Fritz Wcndeborn. Am nächsten Tage sollte eine Ferienreise in das im Gebirge ge sammengelegten Rock in die Tiefen des Korbes versenkte. „Das wird herr lich! Wenn wir nur erst in Friedeck wären! Aber erst eine lange Eisen bahnfahrt und dann gar noch ein stun denweiter Postweg ins Gebirge! Das ist ja gar nicht mehr modern!" „Im Zeitalter der Electricität, willst du sagen," fiel Bardhold ein, ,es wird ja wohl einmal dahin kom- Fluge" zurücklegt, einstweilen müssen wir uns aber noch mit den zur Zeit üblichen Fahrgelegenheiten begnügen." Fritz' Wendeborn. „Kein Compliment „Und was mich betrifft," fügte Bardhold hinzu, „so habe ich mich auf Fahrten nie gelangweilt. Wie oft mußte ich als Assessor zu Gerichtsta weiblichen Reisenden zusammenzutref fen, die die Gesellschaft von Nichtrau chern der Gesellschaft von alten Tan ten im „Frauenabtheil" vorzogen —" „Natürlich, weibliche Reisende," spottete Frau Adele mit heiterer Mie ne, „die sind für Herren stets interes geschnitteii, das Händchen gedrückt usw.! Das hast Du, mein lieber Heinrich Bardhold, auf Deinen Ge richtsreisen natürlich nicht gethan. Du Bürgerliche Gesetzbuch hieltest." Dabei „Schatz, du ereiferst dich unnöthig." replizirte der Amtsrichter. „An das Bürgerliche Gesetzbuch habe ich in die- Zunge und fuhr fort: „Weshalb sollte starke Geschlecht." Als Frau Adele nach einer Weile nichts!" nicylt fragten veive Her ren verwundert. „Das neue KlHd, das ich mir extra für Friedeck anfertigen lassen, wird bis morgen nicht fertig. In ein paar Ta gen. sagt die Schneiderin. Nun liegt doch auf der Hand, daß ich ohne das brauche ich das Kleid unbedingt." „Sehr fatal," sagte der Amtsrichter. Ich möchte von meinem kostbaren Ur- Reise mit der Post fort. So bist du „Aber Adele, du kannst doch nicht allein —" „Wie oft bin ich als Mädchen allein gereist, und es ist mir nie etwas paf sirt!" „Ich begleite dich, Adele," sagte „Das habe ich von meinem ritter lichen Bruder erwartet," rief Adele freudig, „und so ist alles in schönster Ordnung." Der Amtsrichter wollte von diesem Arrangement anfangs nichts wissen, mung nach Loge der Dinge nicht der» Der erste Reisetag des jungen Ehe mannes verlief programmgemäß. ausdehnte. Beseligt selbstverständ de, und auf dem Bock der gleichfalls viel besungene Postillon. Der Amts- war der einzige Passagier tZr Wagen hielt auf einer Zwischenstation im Gebirge. Der Reisende blickt« schlaftrunken hinaus. Gerade gegen thür geöffnet und aus dem Hausflur traten zwei verschleierte Damen. „Die werden doch nicht etwa „lch dito," fügte die schleierverhüllte Altistin hinzu. Da wuchs dem Amtsrichter der Muth. „Ist es den Damen genehm, so plaudern wir," bemerkte er und stellt« sich artig vor. Die Damen be zeichneten sich als Schwestern und nannten einen Namen, den Bardhold lehrten jetzt von einem Besuch in der Nachbarschaft zurück. Inzwischen stieg der Mond über das Gebirge herauf wollte? Hatte «r nicht «ine liebens würdige Frau daheim? Wer weiß, was in ihm vorging, als er plötzlich anfing, von feinen Reisen und Erleb nissen in Ostafrika zu erzählen, wo er wirklich. Dadurch ermuthigt, berich tete Bardhold von gefährlichen Käm pfen mit aufrührerischen Negerfürsten, die er natürlich sämmtlich besiegte. schwarze Königin, deren Mann er ge tödtet. Sie schwur Rache und schoß höchsteigenhändig auf die anrückenden Weißen. Den«n war es selbstverständ lich eine Kleinigkeit, die Amazone meines Geschlechts." Bardhold küßt« hielt der Wagen abermals; wieder eine Zwischenstation und IS Minuten Auf enthalt. sich in Bardholds Arme. „Was, ihr wart es?" stammelte der verblüffte Amtsrichter, zwei Schritt« zurücktaumelnd. „Allerdings, lieb«r Mann," repli zirte neckisch Adele, wir!" ..Die Fast nachtsidee kam, als die Schneiderin meines Bruders gelungen." Der Amtsrichter hatt« sich inzwi schen gefaßt, warf sich kühn in die Brust und sagte: „Da bist du im Irr thum, hold« Gattin! Ich habe euch statt den Ihren?" B.: „Nein. Gepaßt Der Polyp. 1. Backfisch: Schmerzen in der Nase. Ich glaube, fisch: „Eine Police willst Du sagen!" Frech. Schusterjunge (der zum Frühstück trockenesßrot erhält): „Frau memer Stull- ,st gänzlich demater.al,- Den ««ker lo«! Die weiße Brust im Wellenschaum, Die Schwingen schon zum Flug erho» Denn heimlich hält der Kette Kraft Im Banne deine Leidenschaft. Da lös' ich selbst mit trotzger Hand Das Eisen, das dich bis zur Stunde Festhielt im sichern Hafengrunde, Ein Aechzen leise klirrend fällt Die Kett« offen steht die Welt! Nun laß uns zeigen, mein Geselle, Daß wir zu Recht uns frei gemacht! Des Mittags, ob in eif'ge Nacht Die Fahrt uns führt —es soll nicht N'cht R s Du aber, Sturmwind, der mein Leben So oft mit wildem Wunsch begehrt. Du sollst dich jauchzend heut erheben. Denn Alles, Alles ist gewährt! Verschwenden will ich heut, verschwen den Mit diesen beiden sel'gen Händen. Ter Teint der Engländer. Berühmt ist die Schönheit der eng lischen Damenwelt zum mindesten in den besser situirten Ständen, und die Maler jenes Landes excelliren be kanntlich von alters her in der Repro duktion dieser Huldgöttinnen. Neben Uebungen hat man das besonders auch dem Klima mit seinen erfrischenden Seewinden, bei einer wenigstens im im Süden des Landes unverhältniß mäßig hohen Temperatur zugeschrie ben. Leider sollen diese Schönheiten vielfach ungewöhnlich schnell verblü hen, namentlich auch mit Bezug auf die Gesichtsfarbe, und man kennt auch die Ursachen dieser Erscheinung. Die eng lische Damenwelt trinkt zu viel Thee, und der reichliche Genuß dieses Reiz mittels soll auf die Dauer den Teint gelb färben, zum mindesten, wenn, wie in den meist in England verwandten Theesorten, verschiedene hautnachthei lige Chemikalien enthalten sind. Da neben braucht man dort an der Tafel angeblich zu viel Weinessig, wovon die Folge allgemeine Erschlaffung sein soll, da der Essig notorisch die Anzahl der rothen Blutkörperchen vermindert; endlich soll dort zuviel fettes Fleisch und zuviel Kohl auf die Tafel kom men und auch dieser Umstand die Ge sichtsfarbe schädigen. Rechnet man hinzu, daß die englische Damenwelt in hohem Maße dem Gebrauch von Schön heitsmitteln ergeben ist, dann läßt sich wohl verstehen, wenn gelegenlich die mit 16 —18 Jahren hinreißenden Töchter Albions schon am Ausgang aufkommen. Wer durch die Untersu chung des Arztes diese Gefahr nicht ge nügend beschworen glaubt, dem liefert die Elektrotechnik, diese Allhelferin, »eres Ende ein Eontaktplättchen trägt, sich der Hebel, das Contaktblättchcn tewerk zum Töne» bringt und zugleich eine Luftklappe öffnet. Diese Klappe todten und erhält sein Leben so lange, bis Hilfe angelangt ist. Falls Beden ken vorliegen, daß der auf die Brust ge ge Batterie reicht zur Inbetriebsetzung einer Kontrollstelle hin. Mit der Schaf — Gewissenhaft. Frau: „Du bist gestern Abend bis um zehn Uhr in der Kneipe gesessen; da hast Du gewiß wieder recht viel Bier getrunken?" Pantoffelheld: „Drei Glas habe ich getrunken, und von einem habe ich nachher noch geträumt!"
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