6 AnS dem Loudouer Hiqhlise- Die Gesellschaftssaison in London ist ungemein langlebig. Bis tief in das Frühjahr hinein veranstaltet die vornehme Welt ihre Bälle und glanz vollen Feste. Die eleganten Ladies ha ben keine Zeit, sich um Maienpracht und Vogelgezwitscher zu kümmern. Sie wollen es auch nicht zeigen, daß sie von den Strapazen der winterlichen Vergnügen schon recht abgespannt sind. Kurz vor Thoresschluß überraschen sie ihren fashionablen Bekanntenkreis mit der prunlendsten, großartigsten Veran staltung der ganzen Saison. So muß diesmal die Palme der schönen Millionärin Mrs. Adair zuer kannt werden, die in ihrem luxuriös «ingerichteten Haus in der Curzon street ein Kostümfest veranstaltete, von dem man noch lanoe sprechen wird. Außer den meisten in London lebenden oder zur Zeit sich dort aufhaltenden Zyanleeplutvkratinnen waren viele Ver treterinnen der britischen Nobilität an wesend. Bei dem märchenhaften An blick, den die in wahre Blüthenhaine verwandelten Säle boten, als das far benprächtige Gewoge der in kostbaren Gewändern und goldsprotzenden Uni formen erscheinenden Geladenen sie er füllte, hätte eine fürstliche Gastgeberin berechtigten Stolz empfinden dürfen. Die Herrin des Hauses strahlte denn auch vor eitel Wonne und Glück und sah zudem bezaubernd aus in einer mit Brillanten übersäten Empirerobe, in der sie bereits auf dem großen Dur barball in Delhi Bewunderung er regte. Als eine der schönsten unter den zahl reichen schönen Frauen konnte die Prinzessin Heinrich von Pleß bezeich net werden. Sie trug ein lang schlep pendes griechisches Gewand aus schwe rem, weißem Satin Duchesse mit gold gestickten Bordüren K In und weiten, offenen Aermeln aus Seiden gaze. Auf dem zu einer klassischen Frisur arrangirten blonden Haar flimmerte ein mit echten Perlen inkru stirtes Silbernetz, während zu beiden Seiten des Gesichts ein Tuff natürli cher weißer Lilien angebracht war. Ei nige dieser langstieligen köstlichen Blü then vertraten die Stelle des Fächers. Die noch immer schöne Counteß os Marwick erschien als Semiramis in «inem Kostüm von weißem, golddurch wirktem Brokat, dessen Muster die Ge stalt des heiligen Vogels Ibis erken nen ließen. Darüber trug diese mo derne Königin von Assyrien eine Art Mantel aus silbergestickter Purpurga z>e. Der orientalische Kopfputz zeigte vorn ebenfalls einen Ibis mit ausge breiteten Schwingen, die wie Kopf und Hals des Thieres vonßrillanten sprüh ten. An jeder Schläfe prangte ein fast die Schultern berührendes Gehänge von Brillanten und birnförmigen Per len. Die 19jährige Tochter dieser «wig jugendlichen Aristokratin, Lady Masorine Greville, schwebte als rei zender Schmetterling im Arm ihre: Tänzer dahin. Mit Silberbroderien bedeckte weihe und himmelblaue Dra bannerlostllm der bildhübschen Ameri kanerin Mrs. Jasfray, die über einem Unterkleid von roth und weiß gestreif- Gemälde Naitiers copirt, bewundern und Mrs. MoretonFrewen als Gains boroughs „Ducheß of Devonshire", bei sensarbener Brokaliobe, reich mit ech- Den Clou des Festes bildeten zwei vorzüglich getanzte Quadrillen. An dem irischen Kleeblättertanz betheilig ten sich ausschließlich Damen, deren Wieg« auf der Smaragdinsel gestan init Brillanten und Smaragden be setzte Nationalzeichen Irlands. Die on der Quadrille theilnehmenden Her ren paradirten in rosa Wams und Kniehose. Zu andern einstudirten Tanz, Tüll, Miß Violet Monckton als Thetis Uebrigens hatte Mrs. Adair, als sie die Einladung zu diesem Kostiim ball ergehen ließ, die Herren ersucht, es, daß man der Gastgeberin von sei ner Mißbilligung bezüglich dieser Auf forderung Mittheilung machte. , Die Monte Cassino. Die altehrwürdige Klosterburz des Patriarchen der abendländischen Mön che, des heiligen Benedikt, welcher Kai ser Wilhelm gelegentlich seiner Rom reise einen Besuch abgestattet hat, ist fast königlich, gelegen. Es ist fast, als hätte d/r erste Mönch Abendlandes sen laufen, ein Beweis, daß das Klo ster Monte Cassino einst der Mittel- Berühmt ist heute noch die Gast freundschaft des Klosters. Den Besu cher bewillkommnen zunächst Schaaren junger Kleriker, die in der Nähe des Klosters ihre Erholungsspaziergänge machen. Hierauf erkundigt sich der Padre Forestierajo nach den Witschen des Besuchers und trifft Verfügungen betreffs seiner Bewirthuiig. Die ganz ungewöhnliche Gastfreundschaft der Monte - Cassinesen gehört zu den Ue sten Klosters der Christenheit. Sie Cassino den deutschen Kaiser für einen Gönner ihres Ordens halten. Mit dem Kloster ist eine Kunstschule ver bunden, welche sich die Belebung der De r g r o ß e H o f. religiösen Dekorationsmalerei durch Mönche zum Zweck setzt. An der Spitze der Mönchsmalerschule von Neuron bolischen Stil aus. Auch der Abt des Klosters D. Bonisax Krug, ist ein Mitglieder des Kollegiums von Monte Cassino. Das Kloster von Monte Cassino sia i. I. 529 als erstes abendländisches sich überhaupt das ganze Mönchswesen, das im Mittelalter als Hauptträge: oller Geistesbildung eine so hohe kul aus, und die Mutteranstalt selbst ge wann hohes Ansehen. Eine Reihe von Päpsten ging aus ihr hervor, PauluS, de in der Mitte des 17. Jahrhunderts begonnen. 1867 wurde das Kloster von dem italienischen Staat zum Na nediktinern die Obhut über das Haui und seine Schätze überlassen, die au ßerordentliche Bibliothek, die kunstrei chen Altäre und Gemälde. Von dem Pater Desiderius Lenz ist der Jnnen den. Das Kloster war einst eines der reichsten der Welt. Zur Zeti seiner höchsten Blüthe war es Besitzer von zwei Fürstentümern, 20 Grafschaften, 440 Städten und Dörfern, 250 Bur gen, 1662 Kirchen usw. Heute ist diese Schloß Urville. chem Kaiser Wilhelm Mitte Mai eini ge Tage zubrachte, liegt in der Gemein de Kürzel, Kanton Pange. Es besteht aus einem geräumigen, aus dem 15. Schloß Urville in Lothrin gen. Bas Gut liegt anmuthig an der sran zösischen Nied, östlich von Metz ent fernt. Es ist bei weitem der größi: Geschichte dieses Erdflecks spiegelt sich glaubigt ist. Das Geschlecht der Rol im Besitz des Generals und Gut im Jahre 1890 kaufte. Arzt: „Bitte, meine Gnädige, sagen Sie mir vor Allem: Wohin fehlt es Ihnen?!" SeinesVatersSohn. „Wie viele Artikel unterscheidest Du, Isidor?" „Zwei." „Wieso?" „Artikel, die gehen und Artikel, die nicht gehen." Antomobil-Proben. Die Automobil - Industrie macht Fortschritte und die Eine neue amerikanische Methode zurAusprobi rung von Automo bilen. gespannt, auf dem ein Seiltänzer während der Fahrt das Gleichgewicht zu halten sucht. Natürlich muß der als „Seiltänzer" bezeichnete Angestellte der Fabrik sehr geschickt und geübt sein, damit er sich, wenn die Stöße das Mindestmaß nicht überschreiten, aus seiner Höhe halten kann. Wird ec hat die Probe bestanden. Er hat sich geändert. „Als Milderungsgrund bitte ich ' Bank als moderner Hochstapler." Einguter Kerl. „Wie sind Sie nur zu der rothen Kleider tragen. Der Attentäter. Sie: Ich konnte diese Nacht vor Belm HeirathS t >«r. Dame: „Ein ganz ansehnlicher Herr, mit dem Sie mich bekannt gemacht ha- Heirathsvermittler: „Was thut das? Als Ihr Mann wird er ja so wie so nicht viel zu Worte kommen." Felde malen? Ich mache Ihnen nichts kaput. Bauer: Dös. könna's scho, warum risse. ' Unter Rivalinnen. „Du kannst Dir nicht denken, wie groß die Verlegenheit des Grafen war, Derliebste Stil, das ihr Bild bei ihm bestelly: Haben Wunsch? Vielleicht mit Bezug auf den ten? Jugendstil! Gut" SN- t h. wohl Ihre Ansicht Sie die Philosophie hören!" BeimPsän verspiel. Girg: „Du, die Annamierl heirath i, die hat die richtigen Bratzen zum Knödel machen!" Bedenklich. Er: Mein Fräulein, ich liebe Sie! Ich werfe mich Ihnen zu Füßen; ich bin Ihr Sklave! Sie: Na gut, ich werde Sie so be handeln, als wenn Sie mein Sklave wären. Ich schenke Ihnen die Frei heit! —Zu verführerisch. Gast: „Tagt der vegetarische Verein noch bei Ihnen?" Wirth: „Bewahre; dem Küche gegeben; lhm», inner schmort!" JndivtduelleAnschau ung. „Sie. Frau Hausmeisterin, das Ehepaar im 1. Stock prügelt sich aber jeden Tag!" „G'schieht ihnen schon Recht! Warum haben s' aus Liebe geheirathet!" e U uldige. Wichtig. Vorsitzender: „Ha-1 iiges zu sagen?" Zeuge (Wirth): „Ja, > Herr Rath in einer Stunde wird bei mir frisch angestochen." Zudevotl Kanzleirath: „.. .Ihrer Berheirathung mit Fräulein Storch steht als» nichts im Wege, Herr Schnabel!" (Kanzlist Schnabel bleibt, nachdem er sei nen tiefgefühltesten Dank ausgesprochen, zögernd an der Thüre stehen). Kaiizleirath: „Wünschen Sie noch etwas?" Kanzlist: „Gestatten der Herr Rath auch Kinder?" Einschönerßerus. För ster (zu einem alten Weib): „Was treiben Sie sich denn hier im Wald herum?" „I soll dem gnäd'gen Herrn begegne, daß er an Vorwand hat, Reser v i r t. Client: ~. .Was sagen Sie dazu: Registrator Zwickel hat in einem öf fentlichen Lokal erklärt, ich sei ein coinpletter Schafskopf . Vorsintsluthliches. „Eine seine Gegend", klagte der ster bende Abel, „der dritte Mensch ein Todtschläger!" E i n Z e i t I i n d. .Was spielst Du denn. Röschen?" »Ach, ich stelle mit meinen Puppen Suggestions - Experimente a»i" Eingegangen. Gnädige Frau: Ich soll meiner Mutter gar nicht ähnlich sehen haben Sie die alt« Frau noch gekannt, Herr Profes sor? Professor: Gewiß sie ist mir noch als eine geistreiche und hochgebil- ! I Wehrlos. Vater: „Warum > weinst Du denn, HanS?" HanS: „Der Herr Lehrer hat gesagt, es wird bald spielt Hamlet, Wallenstein, Narziß Preßkuchen. Herr: „Wa rum weinst Du denn, mein kleiner Mann? Kleiner Junge: Weil Sie auf meiner Creme-Torte sitzen. Illusion. 1. Student: »Bringe doch Deinen Abreißkalender in noch immer den ersten." —2. Stu- dent: „Laß mir doch die angenehm« j Täuschung."
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