KeiiiiW Me. Roman von Käthe van Becker. (3. Fortsetzung.) Trudel auch. Sie ist ebenfalls ent täuscht, aber sie hat ein hoffnungsvol les, elastisches Gemüth, sie tröst«t sich damit, daß auch ein lungenleidender Leutnant nur ein Mann ist und auf die Dauer der ländlichen Langenweile dingt verlieben wird. Trudel brachte mich wieder auf mein Zimmer, um noch ein buchen mit mir ungestört zu plaudern, und ich hoffte dabei daS Gespräch auf den wunderlichen Inspektor bringen zu können, aber sie hatte so viel über Tante Miranda, Miele und den Leut nant zu schwatzen, daß ich keine rich tige Anknüpfung für meine Frage fand. ch ' l'ch ' k noch etwas, vielleicht kommt die Rede -einmal von selbst auf ihn. d. 18. Mittags. Heini hat heute morgen beim Kaf feetisch etwas Reizendes geliefert. Er wird dem Leutnant vorgestellt. Trudel sagt: „Sieh mal. Junge, das ist ein Onkel Leutnant. So einen hast Du noch nie leibhaftig und mit Be wußtsein — schau' ihn Dir mal an!' lesen —" kommen und ihn zum Auspacken seiner Weisheit verleiten würde. Ich hoffe, Herr Leutnant, Sie fühlen sich nicht mit den so abweisend gesenkten Li dern. Ob sie kokett ist, die Kleine? Es Leutnant, der durchaus Luft schnap pen und ruhen wollte. Da Hlusyerr und Hausfrau beiderseitig in ihren verschiedenenWirthschaften, außen und schließlich bin ich ja auch auf dem Lande, um Luft zu schnappen und zu Blick zuwarf, in dem selbst ein Blin der lesen konnte: „Willst Du wohl machen, daß Du mir aus dem Wege Nun erst recht nicht! Laut Pro ein Wickelkind, das total hilflos ist, ten. auf die Idee des Tagebuches kommen ließ. Nur hier ist der Ort, an dem ich aufzeichncnswerthen Stoff finde! Als ich vor Ungeduld und Zorn schon ganz dicht am Platzen war, er schien daS Ehepaar Reetz. Er mit der Frage, ob ich mir jetzt vielleicht die Ställe ansehen wolle, besonders die betreffenden Rambouillets. O, ich war in diesem Augenblick zu allem bereit, sogar zur Besichtigung von Rambouillets, ivenngleich ein dü steres Ahnen mir da ei- Ganz Theilnahme und Entzücken sprang ich auf und hing mich in Tru bels Arm, woraufhin diese als An der St'allbesichtigüng wieder ein glän zendes Fiasko. Vor den bildschönen Rambouillets schrie ich vor Grauen und Abscheu aus, ich hatte noch nie et was Widerwärtigeres und Häßlicheres gesehen! In den Kuhställen entzückte mich, wieder alles traditionelle^Erloar- Entsernung sehe. Zum Schluß sprang mir noch eine Maus über den Fuß. und damit war Ihnen zu finden." Oho, auf dem Pferde, das ist etwas anderes als neben dem Pferde! Dar lette. Ich wußte ja, daß Trudel reitet, und ich hatte gedacht, es hier auch zu lernen. Als ich das bekannte, stiegen meine Aktien um hundert Prozent. Herr von Reetz wurde direkt liebevoll. Ja, mit Vergnügen wollte er mich in die Lehre nehmen. Trudel ritte gar ne, daß an mir eine menschliche, an ständige Seite entdeckt war. Ich fühlte mich auch sehr glücklich, nach all den sellschast würdig. Nur störte mich zweierlei, erstens, daß Trudel nicht, und zweitens die Sorge, daß Miele vielleicht ritt. Aber über diesen zweiten Punkt heitsschädlich sei. Auch für Männer. sen. Wer irgend etwas mit der Lunge hätte, solle sich sehr in Acht nehmen vor der Erhitzung und Anstrengung te. ten Sache. Sechs Wochen habe Miele wäre so ihre Art. Nach sechs Wochen ten' Kräfte! Aber alle Achtung, das das beste Licht setzend. Anscheinend einer wie nach der anderen Seite him Er ist ein ganz hübscher Mensch, mit seinem dunklen Schnurrbärtchen nen Augen, die durchaus nicht blind dafür zu sein scheinen, daß das Roth köpfchen mit seiner vogelhaften Zier lich zarten Kräften. Der zweite Inspektor schielt auch immer zu seiner kleinen Nachbarin herüber, aber sie sieht nichts als ihren Teller und das Fleckchen Tischtuch vor sich. Genau wie mein Nackibar, der, selbst wenn er mir die Schüsseln reicht, über mich fort blickt, als wenn ich eÄ Nichts wäre. Um den Mund hat er einen seltsam herben stolzen Zug. Bei einer Frau würde ich sagen, einen Zug des Leiden? und Entsagens, bei Män nern ist das schwerer mit Worten zu bezeichnen, aber etwas wie ein Schick sal liegt dahinter. DaS ist lein Zug, den die Natur von Geburt aus in die ses Gesicht gezeichnet hat, in dieses Ge sicht, das durch seine Schönheit wie zum Glück und Sieg geschaffen scheint. Ja, er ist sehr schön, nicht, was man einen schönen Mann nennt, und was männlich schön? jeder Zug Kraft und Adel, und dabei Vollendung in den Li nien. Es ist ganz unmöglich, daß er aus eben solchen Verhältnissen hervor ging, wie der andere. Ueber ihm liegt geistige Verfeinerung, Bildung, alles, was den Leuten aus meiner Sphäre anhaftet und was man fühlt, selbst, wenn der Betreffende nicht den Mund aufmacht und sich nicht bewegt. Wenn ich nur erst dahinter käme, was es mit ihm auf sich hat! Es geht mich zwar gar nichts an, schließlich ist er hier der Inspektor und damit basta! Aber wenn man jemand täglich sieht, nimmt man doch ein unwillliirliches Interesse an ihm, sei er nun, wer er sei, besonders in so engen Grenzen! Die kleine Feuerlilie interessirt mich doch auch, sogar viel mehr. Man wird hier eben bescheiden. d. 18. Nachts. Jetzt weiß ich es! Also doch, es war keine Täuschung, er gehört unseren Kreisen an, er ist der Mann der gro ßen Welt. Nur ein Unglücklicher ist er, der Schiffbruch litt, ehe er richtig hin ausfuhr ins Leben, ein Liebling des Glücks, den die launische Göttin, nach dem sie ihn emporhob zu ihren glän zendsten Höhen, plötzlich in höhnischer Aufwallung hinabstürzte in die Tiefen des Elends. Ich bin ganz aufgeregt! Natürlich, ich wäre ja kein Mensch, kein Weib, kein Wesen, daS ein Herz in der Brust hat, wenn mich das nicht ergreifen sollte! Trudel natürlich zuckt die Ach seln und sagt gleichmiithig: „Ja, so was kommt vor das sind eben Schicksale!" O ja, mit den Schicksalen anderer ist leicht fertig zu werden, die sind schnell mit einem Achselzucken abge gegen die, denen er dem äußeren Schein nach angehört, deren Mitleid er nicht will! h wie früher. Was über ihren Mann, ihren Jungen und sich und die Wirth schaft hinausgeht, das ist nicht mehr Frau lachend: „Ach, Ilse, das sind al inich in diesen Zustand der Empörung Also Trude bringt mich Abends Trudel bestätigte es. Ihr Vater wäre der Prinzessin und dem Schweinehir ten in umgekehrter Form in die Wirk lichkeit übertragen wollte. .Ich bitte Dich. So eine Kinder hat Georg doch zu viel Standesbe wußtsein, so etwas würde ihm nicht im Traum einfallen. Selbst wenn er sie niedlich findet, was ich freilich nicht begriffe, so spielt daS doch gar keine Der Leutnant ist, nebenbei bemerkt, selbst Rechtsanwaltssohn, nur daß fein Bater gewissenhafter und klüger nen Feuerlilie. Als ich diese Ansicht mit der gesellschaftlichen Stellung. Ich viel auf Gleichheit der Stellung, Bil sicher, daß MiekeS gesellschaftliche Werminghosf früher anders als jetzt?" „Aber, Ilse, das mußt Du ihm doch gleich angemerkt haben, daß der nicht spielt keine Roll«. Jetzt ist er eben Jn „Das ist fast dasselbe Geschicks wie Fahrt Schiffbruch litt. Ueberhaupt bei N ll /dt> . h t legen. Als er, dessen Wesen sich mit treiben. Miele scheint Anlagen dazu gehabt zu haben, ist aber sowohl an seiner eisi- Das ist die Geschichte des abweisen höre nicht zu denen, die sich in Mann, der ihnen über den Weg läuft, verlieben, am wenigsten, wenn der Mann mir gesellschaftlich so fern ge rückt ist wie dieser. Aber trotzdem, mit dem allgemeinen Benehmen gegen ihn kann ich mich doch nicht einverstanden erklären. Was auch sonst seine Stel lung anbetrifft, im Grunde bleibt er doch der gebildete, gesellschaftlich uns gleichstehende Mann.' Und als solcher müßte er behandelt, müßte in den Ber band des häuslichen Verkehrs der wundeten und Gestürzten mit iveicher Hand zu heilen und ihm zu helfen, daß er sich aufrichtet an dem Feingefühl und d«r Großgeistigkeit seiner Mitmen. schen. Ja, das müßte sie. Aber wie ich solche Andeutungen machte, kam ich auch, mit ihnen so lich zu verkehren, aber sie hätt« wirk lich weder Talent noch Lust dazu. Nach block fertig, versuch« sie es lieber gar nicht mehr. Ich sollte es nur ein mal Probiren, wenn es mir Vergnügen mache, dann würden mir di« menschen freundlichen, großgeistigen Ideen schnell abhanden kommen. und vielleicht auch die ganze Tischge sellschaft glaubt, ich hätte auch schon mein Herz an ihn verloren! Das heißt, eigentlich ist das eine Kleinlichkeit und ein Unsinn. Schließ lich bin ich nicht die Person, die mit je die Grenzen feststellen, und gerade ein Mann wie er wird wohl zu unterschei den wissen. Theilnahme und freund liche Höflichkeit sehen ziemlich anders aus als Verliebtheit. Unsinn, ich werde mich nicht von solchen Albernheiten einschüchtern las sen, sondern dem natürlichen Zug mei beh folgen. Ich werde ihn was er im Grunde genommen auch ist, und mit ihm sprechen, wie man .nit ei nem Tischnachbarn spricht. (Fortsetzung folg!.) Für die Küche. Pikanterßinder-oderHu« sarenbraten. Aus dem Rippen stück löst man die Knochen aus, klopsi und salzt das Fleisch, spickt es zierlich und brät es auf der Platte oder im Bratofen in reichlich steigender Butter ziemlich gar. Dann stellt man die Pfanne einen Augenblick bei Seit», macht quer über das Fleisch, in Ab ständen von 2 bis 3 Zoll, Einschnitt und streicht mit einem Messer eine Mi schung von zwei bis drei feingehackten» in Butter geschwitzten Zwiebeln, etwaZ Pfeffer, Salz, zwei bis drei Eigelb, ei nigen Löffeln geriebener Semmel, die man schnell über dem Feuer zu dickli cher Masse verrührt hat. Der Braten wird nun, mit etwas kräftiger Fleisch brühe überfüllt, wieder auf das Feuer gesetzt und völlig weich gedünstet. Nach die Bratbrühe abgeschmeckt und wenn man es liebt, mit etwas Braunmehl sämig gekocht. Filet im Ofen gebraten. Die entfettete, abgehäutete und' mit feinen Speckstreifen in dichten Reihen gespickte Lende wird mit einem Deckel bedeckt und so eine Stunde gebra ten, worauf man den Deckel abnimmt» zu der Sauce etwas kochendes Wasser hinzugießt, während man den Braten obendrauk mit einem fett gebutterten Papier bedeckt. Dann legt man einige getrocknete Steinpilze, I—2 Stückchen Möhre und etwas braune Brodrinde mit in die Pfanne, wodurch die Sauce an Geschmack sehr gewinnt und zugleich die nöthige Sämigkeit erhält. Zuletzt kann man den Braten mit fein geriebener Semmel überstreuen, die man mit zerlassener Butter oder sau rem Rahm geträufelt, wodurch bei ge nügender Oberhitze eine appetitliche braune Kruste hervorgebracht wird. Die Sauce wird entfettet, der Fond mtt Wasser losgelocht Kartoffelpudding. 1 Pfd. geriebene Kartoffeln, 4 Unzen Butter, 6 Unzen Zucker, 8 Eier und >/» Pint süße Sahne gehören zu diesem sehr leicht zu bereitenden Pudding. Auch kann man eine Handvoll fein geriebe ne süße und 8 bittere Mandeln in den Teig geben. Die Butter wird zu Schaum gerührt, alle anderenZuthaten mit Ausnahme des Weißen der 8 Eier, hinzugerührt und zuletzt das zu Schnee geschlagene Eiweiß ganz locker unter die Masse gezogen. Der Pud ding kommt in eine sehr dick ausgebul eine dickte Masse entsteht. Ein gespick- Lende solange in den heißen Ofen ge stellt, bis die Kruste hellbräunlich und härtlich geworden ist. Das Fleisch wird mit Madeirasauce servirt. Kalsleber in Sahne. Ei ne fette, frische Kalbsleber wird eine häutet, mit feinen Speckstreifchen ge spickt, init Salz bestreut, in Mehl ge wendet und in 3 Unzen steigender But man die Leber heraus, fügt der Sauce Pint feste, süße Sahne zu, verlocht diese gehörig, schmeckt sie nach Salz und Pfeffer ab, würzt sie und gießt sie über die in Scheiben geschnittene Leber. Saure Kartoffeln. Man schneidet geräucherten Speck in feine j?s und 2—3 Eßlöffel voll Mehl hin zu. rührt dies zu dicker Einbrenne und löst diese mit starker Bouillon auf. Diese Sauce muß etwa Stunde kochen und wird dann mit bestem Weinessig abgeschärft. Tags vorher abgekochte Kartoffeln schält man, schneidet sie in Scheiben und läßt sie einmal in der Sauce aufko chen. Dann servirt man das Gericht. Fa l s che rsa s e. (Farcebraten). 1 Pfund Rindfleisch, ebensoviel Kalbfleisch und Schweinefleisch werden fein gehackt oder durch die Fleischma schine getrieben, mit zwei gehackten lvorher in Butter gedünsteten) Zwie beln fünf bis sechs gewässerten, gehack ten Sardellen, heißem Ofen in gebräunter Butter un ter öfterem Begießen z» schöner Färb» gebraten. Wenn beim Formen die Masse nicht gleich halten sollte, muß etwas sehr sein geriebene, gesiebte Semmel dazu gefügt werden. Schöne Aussicht. Tourist (zum Dorfbader): „Da hört doch Alles auf! Jetzt schlafen Sie gar beim Rasi i dahin komm mit dem Messer, daß i halt lieber d' Aeugle derweil a biss'l zusperr!" -—-> 3
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