6 Katriian, die heilige «tadt Nord afrikas. Ein schmaler Streifen Land von nur 12 Meilen Breite trennt die Eebkha von Kelbia von dem südlich von ihr gelegenen, bedeutend größeren Balzsumpf der Sebkha el Hani und bildet eine Brücke zu der Uferland schaft von Sousse, die sich in annä hernd gleicher Breite der des Mittelmeers hinzieht. Niedrige Höhenzüge, sandige Dünen begleiten den Isthmus, der einem großen lateini schen 1° zu vergleichen ist, das seinen Horizvntalbalken von den Fluthen der Eyrte bespülen läßt. Eine weite Nie derung, die in flachem Bogen im We sten von unbedeutenden Höhenzügen des tunesischen Berglandes begrenzt ist, Min arett und Arkadenhof derDjama Kebir. der Mitte der Niederung ist die Stadt Kairuan gelegen. Nachdem die Bahn ki El Hani den letzten Höhenzug über schritten hat, an den sich hier ein gro reinste Sandfläche aus. Bald aber wird der Blick durch eine stattliche Häusermasse gefesselt, die anfänglich «inem niederen, gegen den tiefblauen Himmel ziemlich geradlinig begrenzten Streifen zu vergleichen ist. Bald tre ten aus diesem Streifen, je näher wir massiven, viereckigen Thürme empor, dir den Moscheen des ganzen Maghreb als Minarette dienen, an deren Stelle nach Osten zu, im nahen Tripolis be reits, die bekannten schlanken, in ihrer Form an schwanke Masten erinnern der bliithenreichen arabischen Sprache die „Weiße Braut der Steppe" ge nannt, gilt ihnen als heiligste Stadt Nordafrikas und bedeutet ihnen die vierte Pforte zum Paradies, zu der dem Tode folgenden Glückseligkeit. Bei etwa 20,000 Einwohnern zählt die Stadt mehr als 20t) Moscheen, tige Baulichkeiten. In der Hauptsache »nacht infolgedessen diese Hochburg dss Islam in ihren engen, wirr durchein geringes Leben verrathenden Eindruck. Auf den Plätzen aber, auf denen die Märkte abgehalten werden, auf den — Zlasba mit Tirailleur p o st e n. ad. auf Posten befindlichen Tirailleurs «>id«rhallen. Durch das Bab el Dje- Z>id, das Thor der Fellhändler. führt der Plattform des Minaretts sich er öffnende Aussicht ist überwältigend. Tief drunten das Gewirr der Gassen und Gäßchen, durch die Festungsmauer BabelTunis (?orte 6« druck auf den Beschauer macht. Die ganze Moschee ist über einer Eisterne errichtet, die mit anderen derartigen Anlagen die brunnenlose Stadt mit Wasser versorgt. Von der Djama Sidi Okba führt uns der Weg an der den französischen Truppen als Kaserne dienenden Kasba vorüber, durch das Thor von Tunis zu einer Koranschule, ger Blick auf die Kuppeln der in ihrem Inneren nichts Besonderes bietenden Djama Amer-Abbada, der Säbelmo sch«. Ter Krirgsdrache. erfunden wurde, sind Versuche gemacht worden, den Menschen mittels Bar richtungen, die entweder den Flügeln drachenähnliche Gestalt zeigten, in die Luft zu erheben. Der erste, der nach weisbar in seinen Versuchen mit Er- gentlich seiner Versuche in Folge eines Fehlers in der Neukonstruktion seiner Flugmaschine verunglückte. Dem Bei spiel Lilienthals sind viele andere Flugtechniker gefolgt, und diejenigen, Der Kriegsdrache, mit dem kürzlich der Franzose Tarbes in Vincennes aufgestiegen i st. die ihre Apparate in die Form von Drachen kleideten, haben noch immer die meisten Erfolge gehabt. Speziell wurde bezweckt, die Drachen als Ersatz für den Fesselballon in den Fällen zu verwenden, in denen die Benutzung des Ballons wegen zu starken Windes nicht mehr möglich ist. Zuerst war es der englische Haupt mann der schottischen Garde Baden- Powell, der Neffe des bekannten Füh rers im Burenkrieg, dem es gelang, im Jahre 1894 mittels mehrerer Drachen Menschen einige Fuß in die Lust em -1897 der Lieutenant Wise Erfolge zu verzeichnen? er ließ sich durch vier ka busgestell sitzend bis zu SO Fuß hoch ziehen. In .Rußland hat Lieutenant Uliamin Versuche in dieser Richtung des französischen Mechanikers Tarbes, der ebenfalls den Fesselballon ersetzen soll, und mit dem der Erfinder kürzlich in Vincennes aufgestiegen ist. DieverrätherifcheNase. Augenblicklich hab' ich keine ten?" Das Arbeitskleid der Frau. haucrgilde Wiens, Hr. Schwerdtner, schiedene positive Nachtheile. Das Ge wicht der Kleider ruht ausschließlich japanische ein aus den Schultern ruhendes Tuchstück mit sehr weiten Aermeln, das vorn übereinan dergeschlagen ist, getragen, das mit einem Gürtel um die Hüsten zusam mengehalten wird. Für das Haus ist dieses den Körper nirgend beengende Kleidungsstück entschieden zu empfeh len. Auf der Straße, beim Sport, bei jeglicher eine gewisse Freiheit der Be wegung erheischenden Beschäftigung ist es kaum zu brauchen. per rchützt, ohne ihn zu behindern. Da? Interessante ist, daß wir die Grundform eines solchen seit 300 Jah ren besitzen. Als durch die Trennung von Leibchen und Rock das Mieder aufkam, blieb das Kleid des 12. Jahr hunderts, in ganz einfacher und kunst loser Form, das Arbeitskleid der Bauern bis auf unsere Zeit. Einer der Hauptvortheile dieses Kleides ist die gute Gewichtsverlheilung am Körper. Und die Bedenken Vieler, ob weniger gut gewachsene Frauen vortheilhast Körperformen Halt zu verleihen. Als Staatskleid mögen die Empirekleidcr, die Botticelli-Gewänder, als Hauskleid aber der japanische Kimono im Rechte sormvorschläge Erfolg haben werden, bleibt freilich noch dahingestellt. Lebt aber in unserer Zeit wirklich jener Geist von Freiheit, der sich unter anderm auch in der Frauenbewegung äußert, und ist letztere stark genug, aus den Frauen selbstständige Menschen zu ma chen, dann wird auch eine Reform der Frauenlleldung durchgreifen. Denn auch jede Zeit hat die Kleidung, die sie verdient. TaS (?»de eiuer Äamriieudame. Ueber den Tod der pariser Demi mondaine Berthe de Brienne, die vor einigen Wochen in ihrem Boudoir er drosselt aufgefunden wurde, werden jetzt allerhand Einzelheiten bekannt. Die schöne Berthe hatte eine besonders Schwärmerei für Preisringer und Athleten; einer von diesen wird als ihr Mörder bezeichnet. Der Tod hat eine romantische Vorgeschichte. Berthe de Brienne war an einen braven Kaufmann verheirathet gewe sen. Da entbrannte sie in leiden schaftlicher Liebe zu dem König der Pariser Ringer, Constant le Boucher. Vergeblich waren die Bemühungen ih res Gatten, sie Constant vergessen zu machen; der unglückliche Ehemann starb vor Eifersucht und Verzweiflung. Die junge Wittwe tröstete sich bald, in dem sie ein galantes Leben in großem sten Viertel, unmittelbar neben dem Boulogner Wäldchen. Dabei setzte sie ihre Beziehungen zu Constant le Bou dieses Liebesverhältniß mit der Ehe endigen würde. Vor einiger Zeit nun erlebte sie die schmerzliche Enttäu schung, daß Constant sich mit eine!n jungen Mädchen aus besserer Famiiis verlobte und alle Beziehungen zu ihr ihr seit Monaten den Hof machte. Martin, genannt Iti'un (Eisen arm), galt als ein verdächtiger Mensch. Eines Tages wurde Berthe de Brienne sogar in mysteriöser Weise vor ihm um Berthe vor ihrem neuen Verehrer zu schützen: sie selbst hätte Beziehungen zu ihm gehabt und halte ihn für einen großen Muth auszeichnete. Bekannt ist es z. 8,, daß sie einst in der Umge bung von Paris, wo sie in heiterer Be- bem"sie in ihrer kostbaren Toilette in die Fluthen nachsprang. Das Vertrauen zu sollte Berthe aber den Todt bringen. Der „Eisenarm" hatte es auf den kost baren Schmuck Berthe de Briennes ab gesehen. Zunächst wußte er ihre echten Brillanten zu entwenden und sie durch baren Geschenke zurückzufordern, mit denen sie diesen überschüttet hatte. Die gute Berthe that auch dieses, und Con stant entsprach ihrem Wunsch. Diese Schmucksachen, welche ein Vermögen repräsentirten, verschloß Berthe in ei ner Eisenkassette. Am Tage der Kata strophe hatte der „Eifenarm" die Kas sette von ihr verlangt. Da sie nicht ge willt war, sie ihm zum Geschenk zu machen, setzte er sich mit Gewalt in den Besitz der Kostbarkeiten und erdrosselte Berthe, da sie Widerstand leistete. Die »lo<r«n»l»nfte, Waldetrauschen. Klingt Dir's nicht wie Glück und Friede, Fühlst Du Dich nicht neu geboren, Mit dem Erdenleid versöhnt? Klingt Dir's nicht wie Glück und Friede, Wenn im Wald die Blätter wehn > Und sie Dir in trauten Worten Flüstern, daß sie Dich verstehn? G<ocken!länge, Waldesrauschen, Immer stärkt und tröstet ihr. Bäuerin (zur neuen Mugd): „Wie >ißt Du denn?" Magd: „Liesl!" Bäuerin: „Dös geht nöt weg'n der Verwechslung! Die Kuh heißt auch so!" Im Restaurant. Gast: Alle Achtung und Ehrfurcht tzen ließen! Wirth (geschmeichelt): Nicht wahr, meine Küche überhaupt... Gast: Vor Ihrer Küche überhaupt ha be ich nicht Ehrfurcht und Achtung. wegen. Unbewußte Hronie. Ein gutes Kind. Haus frau (zum Besuch): Ja, ja, unser klei ner Paul ist uns eine rechte Hilfe. Er ist erst sechs Jahre alt und paßt auf seine kleine Schwester genau so auf, wie ein Kindermädchen. Er ist im Ne- Ella. Paul! Ja, dein Schwesterchen ordentlich auk? Paul: Ja. Mama! Hausfrau: Was macht Ihr denn? Paul: Wir spielen Barbier und ich rasire Ellachen gerade mit Papas Rasirmesser! Kindermund. Karlchen: skarlchen: „Und es ist doch auch" un recht, wenn man Jemand zwingt, eine zu sagen?" Papa: „Gewiß, Karl chen!" Karlchen: „Na, das hat mein Lehrer aber heut gethan!" Pksa: „Nicht möglich! Wie>o denn?° Karlchen: „Ich mußte ihm versprechen, ich würde in Zukunft ein artiger Junge fein!" Guter Rath. Jungver miihlte: „In der Bibliothek meines Mannes befindet sich kein einziges Buch mehr, das ich nicht durchgelesen hätte. Wenn ich nur wüßte, was ich jetzt ansangen soll!" Pesionssreundin: " Milderungsgrund. Rich ter: .... Sie gestehen also ein. Ihrem Nachbarn die Ohrfeige gegeben zu ha ben! Sind Sie in der Lage, einen Milderungsgrund anzugeben?" An geklagter: „Jawohl, Herr Gerichtshof! Ich hab' mir d' Hand dabei so ver staucht, daß ich vier Wochen nicht hab' arbeiten können!" Die Lebensretterin. „Um Himmelswillen, Herr Pemps, verstecken Sie sich oder verreisen bald wieder!" ZweiUebermenschen. „Begegnen wir uns auch einmal wie der in diesem Jammerthal, Herr Dok tor!? Sie sehen ja scheußlich gesund aus!" „Leider!. . . Dafür sehen Sie aber wahrhaft interessant elend aus!" Verzweifelt. ' chen!" Dunkle Ahnung. „Was wollen Sie von mir?" „Entschuldig'n S', ich bin der Trei ber, den Sie bei der letzten Jagd '»auf geschossen hab'n und. . ." Vorschuß bitt'n!" JnderVerlegenheit. WaS gibt es denn heute Gutes, mein Schatz? „Männchen jetzt sei 'mal so gut und störe mich nicht! ... Sieh' selbst im Kochbuch nach es ist No. 871 auf Seite 396!" , Aus einer Vertheid i» gungsrede. „... Als strafmil dernd muß doch zweifellos für meinen Clienten in Betracht kommen, daß er sich nach Ausplünderung des Wohn zimmers an den im Nebenraume ge standenen sechs Flaschen Wein recht gütlich gethan hat. Dadurch wurde seine sofortige Verhaftung doch we sentlich erleichtert!" Unsere Dien st boten. Auf der Höhe der Zeit, tete Klatschbase sein." „Und ob! Die moderne Köchin. „Sie sind ja eine ganz tüchtige Köchin, Johanna; nur um eines bitte ich Sie: lassen Sie Ihre CigKettenstuinmeln nicht immer in die Suppe fallen!" Zuvielverlangt. „Aber, Willy, der schöne, große Phonograph, den ich Dir erst gestern geschenkt habe, geht ja schon nicht mehr!" „Ja, On kel, ich wollte Tante Fanny's Kasfee- Hausirer (im Restaurant zu einer sportmäßig angezogenen Dame): „Kausen Sie vielleicht Näh- oder Stopfnadeln, oder einen Fingerhut?" „Dame: „Kann ich alles nicht gebrauchen!" Sepp (zu seinem Vater, der ihn nach Berlin führt): „Vater, warum steh'n denn so viel Leut' auf der Straß'?" Vater: „Weißt, die schauen halt all'. L>tißWß s 7 Unüberlegte Aeuße rung. A. (zu B. am Wirthshaus tisch): „Also Sie glauben nicht, daß die Jagd auf Wildschweine gefährlich ist?" B.: „Nein." A.: „Nun, mersprossen?" Arzt: „Nein!" breiten? Bedenken Sie doch seine so ciale Stellung!" Angeklagter: „Na, Herr Rath, ich meine, bei seinen Pa- Borsichtig. „Heute kolossale 00V Mark!" „Haben Sie sich schon Einvortreffliches Mi tte l. Herr («inen Arzt aus der Straße ansprechend): .Ach, bester Herr Doc tor. mir ist ganz erbärmlich zu Muthe. Ich kann mich kaum noch fortbewegen vor Mattigkeit. Sagen Sie mir um Gotteswillen, was ich nehmen soll." Arzt: „Eine Droschke!"
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